Sommer 2015, viele flüchtende Menschen  bahnten  sich den  Weg ins sichere Europa. Täglich in den Medien kamen  neue Bilder und Berichte von überfüllten Schlauchbooten und Flüchtlings­camps in überforderten Grenzörtchen.
So kamen Menschen, sie blieben nicht in den Nachrichten, sondern waren auch in unserer Nachbarschaft, im Leipziger Norden, in der General-Olbricht-Kaserne (GOK), vorerst provisorisch in der Turnhalle untergebracht.
Die Versöhnungskirchgemeinde und die ökumenische Flüchtlingshilfe taten sich im Herbst zusammen, um Leute aus dem Stadtteil  zusammen zu bringen, die hilfreich den Geflüchteten mit Mut, Offenheit und Ideen zur Seite stehen wollen. So gab es  ein erstes Treffen , es kamen Interessierte aus allen Gohliser Kirchgemeinden, aus dem Forum Weltoffenes Gohlis und Privatpersonen aus der Nachbarschaft. Anwesend war ebenfalls eine Vertreterin des Betreibers der Erstaufnahmeunterkunft der GOK, den Johannitern.

Nun wurde Bedarf und Möglichkeiten der Hilfe abgewägt und man einigte sich auf ein dreimal wöchentlich stattfindendes Sprachangebot: das heißt, mit Hilfe von Arbeitsmaterialien die Neuankömmlinge, mit ersten Worten, Sätzen und Besonderheiten der deutschen Sprache  vertraut zu machen. Auch gab es ein Angebot, Christen zum sonntäglichen Kirchgang abzuholen.

Die Sprachhelfer sind ehrenamtlich von der Diakonie begleitet und abgesichert, allesamt Laien auf dem Gebiert der Sprachvermittlung. Das Angebot wird unterschiedlich angenommen, mal gibt es einen „run“, mal ist eher „Flaute“ angesagt. Immer wieder ist es anders, oft lustig und entspannt.

Man macht sich mit dem Personal der Johanniter, unter denen auch viele Migranten sind, bekannt, diese helfen notfalls, wenn unüberwindbare Verständigungsbarrieren auftreten. Den internationalen Gästen hilft unser zwei- stündiges Angebot, selbst aktiv zu werden, es schafft Ablenkung im tristen Alltag des Wartens und der Ungewissheit der Geflüchteten auf die Fragen „Wie geht es weiter, kann ich bleiben, wie geht es meiner Familie in der Ferne?“

Auch ist es, initiiert von der Methodistischen Bethesdagemeinde, zur beliebten Tradition geworden, aller 6 bis 8 Wochen zu einem Spielnachmittag in das Gemeindehaus, Blumenstraße, einzuladen. Dazu werden, vorzugsweise, Familien mit Kindern, aus der GOK abgeholt, und gemeinsam mit Gemeindemitgliedern und Leuten aus der Initiative, ein gemütlicher Nachmittag der Begegnung, mal in ganz anderen Räumen, zusammen verbracht.
Die Mitstreiter der Olbrichtinitiative treffen sich jeden zweiten Mittwoch im Monat, um 17.30.Uhr in wechselnden, vorher bekanntgegebenen Räumlichkeiten der Gohliser Kirchgemeinden.
Es werden Neuigkeiten bekannt gegeben, das Laufende besprochen und neue Ideen der Unterstützung von guter Nachbarschaft und Hilfen beim Ankommen in unserer Stadt, besprochen .
Um Letzteres zu verwirklichen, braucht es noch aktive Miteinsteiger! Kontakt gern unter olbrichtinitiative@gmail.com

Solveig Granz, Koordinatorin