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Schlagwort: Michaeliskirche

Gohliser Adventskalender 2022 der Michaeliskirchgemeinde

von Ulrike Gehre

Auch in diesem Jahr wird der Förderverein Michaelis-Kirche e.V. wieder eine Advents-Spendenaktion für die Sanierung der Michaeliskirche auf dem Nordplatz durchführen. Als kleines Dankeschön wird dazu eine neue Ausgabe des Gohliser Adventskalenders für Spenden ab 10 € verschenkt. Die Spenden werden in den Wochen vor dem 1. Dezember nach Veranstaltungen der Ev.-Luth. Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde sowie in ausgewählten Gohliser Geschäften und Vereinen gesammelt.

Der diesjährige Adventskalender ist ganz modern und wurde von Magdalena Janott gestaltet, die in Gohlis aufwuchs. Sie studiert Buchkunst an der Burg Giebichenstein in Halle (Saale) und schreibt zu ihrem Entwurf:
„Das Motiv ist eine kleine persönliche Interpretation Gohlis‘, meines Kiezes. Die kleinen Männchen erkunden die Kirchen, meinen Lieblingsdönerladen, das Rosental und den Wackelturm. Und das Jesusbaby feiert auf dem Arm seiner Mama seinen Geburtstag. … Das Original des Bildes wurde im Risodruckverfahren gedruckt. Die Risographie ist dem Siebdruckverfahren ähnlich. Die verschiedenfarbigen Ebenen werden nacheinander auf das Papier gewalzt, ohne Hitze oder Chemikalien – die Farbe basiert nämlich auf Soja. Erfunden wurde der Risodrucker in den 80ern in Japan und erfährt in der Illustrations- und Grafikdesignszene seit einiger Zeit wieder große Beliebtheit. Nicht nur weil er so ökologisch und günstig druckt, sondern auch wegen seiner etwas ungenauen Verschiebungen und des charakteristischen unregelmäßigen Farbauftrags. Ein Nachteil ist jedoch, dass die meisten Maschinen schon über 30 Jahre alt sind und deswegen manchmal machen, was sie wollen. Es ist also ein wenig Geduld gefragt.“

Aufgrund seiner Größe (ca. 24 x 34,5 cm) lässt sich der Adventskalender auch sehr gut als Brief in einem DIN-B4-Umschlag versenden.

Der Förderverein Michaelis-Kirche e.V. unterstützt die Kirchengemeinde dabei, den Eigenanteil der Kosten für die bereits begonnenen Sanierungsmaßnahmen einzuwerben. Weitere Informationen zur Sanierung und zum Stand der Arbeiten finden Sie auf der Homepage der Ev.-Luth. Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde.

www.michaelis-friedens.de/sanierung-michaeliskirche/

Gohliser Adventskalender 2020 zur Unterstützung der Michaeliskirche

Von Christian Dose

Die Sanierung der Michaeliskirche ist ein Prozess, der die Michaelis-Friedenskirchgemeinde noch lange begleiten wird. Noch ist nichts zu sehen, aber die Planungen gehen voran. In einem ersten Schritt sollen in den nächsten zwei Jahren die Fenster des Kirchenschiffs gereinigt bzw. aufgearbeitet werden. Auch an den seitlichen Fassaden sind etliche Maßnahmen zum Erhalt des Gebäudes geplant, so sollen offene Fugen geschlossen und Blechabdeckungen ergänzt werden. In den Jahren danach wird die Sanierung des Innenraumes angegangen.

Die Arbeiten werden aus Eigenmitteln der Gemeinde, Geldern der Landeskirche und über Förderungen von Bund und Land finanziert. Aufgrund der durch die Corona-Pandemie weniger gewordenen Kirchensteuereinnahmen kann zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob die ersten Arbeiten nächstes Jahr wirklich beginnen können. Alle notwendigen Anträge wurden aber gestellt.

Neben den Mitteln der Landeskirche und den beantragten Förderungen sind wir weiterhin auf Ihre Spenden angewiesen. Jetzt gibt es den zweiten Gohliser Adventskalender zur Unterstützung der Michaeliskirche. Er wurde von der Grafikerin und Illustratorin Urte von Maltzahn-Lietz aus Gohlis gestaltet. Mit jedem weiteren Tag ab dem ersten Dezember ändert und vervollständigt sich das Bild… Helfen Sie uns, die Michaeliskirche zu erhalten und nehmen Sie gegen eine Spende von 10,- € einen Gohliser Adventskalender mit. Sie erhalten ihn nach den Gottesdiensten der Michaelis-Friedenskirchgemeinde oder in ausgewählten Gohliser Geschäften. – Vielen Dank!

„Ich hatte einst ein schönes Vaterland“: Jüdisches Leben in Gohlis und der äußeren Nordvorstadt

Von Elisabeth Guhr

Ausstellung in der Michaeliskirche bis Oktober 2020, täglich 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Die Ausstellung, deren erster Teil im vergangenen Jahr in der Michaeliskirche gezeigt wurde, war mit der Ankündigung „work in progress“ versehen. Nun wird in diesem Jahr neben den Tafeln vom letzten Jahr die Fortsetzung gezeigt.

In den letzten Jahren habe ich intensiv zum Thema Juden in Gohlis geforscht. Dabei konnte ich sehr viel über Menschen jüdischer Abstammung, die hier gelebt haben, erfahren. Kaum jemand weiß noch etwas von dieser jüdischen Geschichte in unserem Stadtteil. Es ist wie ein blinder Fleck. Deshalb ist mir viel daran gelegen, zu zeigen, welche Verluste Leipzig und speziell Gohlis und die äußere Nordvorstadt durch die Vertreibung, Zwangsemigration und schließlich Deportation der jüdischen und jüdisch-stämmigen Bevölkerung in der Zeit des Nationalsozialismus erlitten hat. Das Hauptanliegen der Ausstellung ist nicht das Gedenken an die Opfer. Ich möchte vielmehr an die vielen jüdischen Nachbarn erinnern, die hier zu Hause waren und deren Nachkommen heute über die ganze Welt zerstreut sind. Darunter sind bekannte Persönlichkeiten, aber auch solche, die zu Unrecht vergessen wurden.

Der erste Teil der Ausstellung befasst sich mit einem Geschichtsüberblick, den Familien Wittgenstein, Hirsch und Plaut, die im 19. Jh. in Gohlis wohnten, dem Schicksal der Familie Finkelstein, die hier in Gohlis und in der Nähe des Nordplatzes lebten, sowie die Beziehung des Schriftstellers Joseph Roth zu Leipzig und seinen Verwandten hier. Wichtig dabei war mir, die konkreten Wohnhäuser mit den Geschichten der Menschen zu verbinden.

Der zweite Teil der Ausstellung besteht aus fünf Doppel-Tafeln:
„Die Rauchwarenhändler – Träger des Handels mit dem Osten“ (Chaim Eitingon, Harmelin und Garfunkel lebten vor allem in der Nähe des Nordplatzes.);
„Intellektuelle mit jüdischen Wurzeln – Verleger, Architekten, Künstler, Literaten“, u.a. Kurt Wolff und die Expressionisten, und Georg Witkowski und die Bibliophilen;
„Wissenschaftler und Industrielle – Die Direktoren von Agfa Wolfen in Gohlis“;
Frauen wie Gerda Taro sind Thema: „jung, jüdisch, weiblich, widerständig – Jüdinnen in Leipzig (Gohlis), Paris und Schweden“.
Der letzte Teil befasst sich mit: „Auswanderung, Flucht, Exil – Verlust der Heimat“.
Lassen Sie sich einladen! Ich verspreche Ihnen, Sie werden Gohlis mit anderen Augen sehen.
Ich wünsche der Ausstellung ein reges Interesse und bin gerne bereit, Fragen zu beantworten oder bei besonderem Interesse auch Führungen für kleine Gruppen durch Gohlis oder die Nordvorstadt
zu machen.