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Schlagwort: Leipzig

AG Umwelt und Klima und Omas for future: Klima-Quiz

Die AG Umwelt und Klima des Bürgervereins Gohlis lädt gemeinsam mit den Omas for Future am Samstag, den 21.05.2022, ab 15 Uhr in den Großen Saal des Budde-Hauses zum Klima-Quiz ein: Wie viel Liter Wasser braucht es für die Herstellung eines T-Shirts? Wie viel Treibhausgas verursacht meine Schiffsreise in der Karibik? Und müssen wir in den nächsten Jahren auch bei uns hier mit weiteren Hitzewellen und Dürren rechnen? Viel Spannendes und Neues erfahren Sie beim Klima-Quiz und auch einiges darüber, was jeder selbst tun kann, um den Klimawandel aufzuhalten.

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger – nicht nur aus Gohlis – sind herzlich eingeladen, sich den kleinen und großen Fragen zum Klimawandel zu stellen und bei Kaffee und Kuchen über den eigenen Tellerrand zu blicken. Eintritt frei.

Stadtteilrundgang 30 Jahre Gohlis – Jane´s Walk 2022

Stadtteilrundgang 30 Jahre Entwicklung in Gohlis – Jane´s Walk 2022: Zusammen mit der Stadtbezirkskonservatorin Annekatrin Merrem und unserem Bürgervereinsmitglied Hansgeorg Herold wollen wir am Sonntag, den 8. Mai 2022 zeigen, welche spannende Entwicklung Gohlis in den letzten drei Jahrzehnten durchlebt hat. Unter Aspekten des Denkmalschutzes, der Stadtteilentwicklung, der Architekturgeschichte und der Verkehrspolitik werden markante Stellen in Gohlis aufgesucht. Dabei möchten wir auch aufzeigen, in welcher Form sich der Bürgerverein Gohlis mit eigenen Ideen und Positionen bei der Entwicklung der jeweiligen Punkte des Stadtteilspaziergangs mit eingebracht hat.

Die Veranstaltung ist ein Baustein im Rahmen unseres Jubiläumsjahres 30 Jahre Bürgerverein Gohlis.

Startpunkt 15 Uhr: Alte Mühle Gohlis (Platnerstraße/Poetenweg) über die Bleichertwerke (Lützowstraße/Wilhelm-Sammet-Straße) bis Coppiplatz.

Auftaktveranstaltung AK Umwelt und Klima im Bürgerverein Gohlis

Auftakt für Vor-Ort-Treffen

Für Donnerstag, den 14. April 2022, lädt die Arbeitsgemeinschaft Umwelt und Klima des Bürgervereins Gohlis e. V. alle Gohliserinnen und Gohliser ab 18 Uhr zum ersten Vor-Ort-Treffen ins Musikzimmer des Budde-Hauses in die Lützowstraße 19 ein.

Nach den ausschließlich digitalen Treffen der letzten Wochen möchte die erst dieses Jahr gegründete Arbeitsgemeinschaft den Schwung des ersten Vor-Ort-Treffens für ein persönliches Kennenlernen nutzen. Themen sind der aktuelle Planungsstand zur Sanierung des Gohliser Angers durch die Stadt Leipzig und die Vorbereitung der Veranstaltung „Klima-Quiz mit den Omas for Future“, die am 21. Mai 2022 um 15 Uhr im Budde-Haus stattfindet. Außerdem wollen wir weitere Ideen für Projekte der kommenden Monate sammeln.

Interessierte Gohliserinnen und Gohliser sind mit ihren Ideen herzlich willkommen und können sich jederzeit einbringen.

Gohlis Forum – Ausgabe 2 für 2022 erschienen

Frühling trotz allem

von Agnes Niemann

Nach einem gefühlt langen, trüben Winter ist vor ein paar Tagen der Frühling gekommen. Die Sonne scheint und das Leben verlagert sich wieder stärker ins Freie. Dennoch fällt es mir in diesen Tagen nicht leicht, einen Text für dieses Editorial zu schreiben. So viele frustrierende Nachrichten überschatten die Tage: Corona, immer noch. Ein viel zu trockenes erstes Quartal, schon wieder. Und nun auch noch ein neuer schrecklicher Krieg, so nah. Nicht nur geografisch nah, sondern auch, was die politisch-diplomatische Verantwortung unseres Landes betrifft. Nicht zuletzt die wirtschaftlichen Auswirkungen, die wir alle spüren. Manchem macht dabei freilich die Tankfüllung des SUV mehr Sorgen als anderen der Brotpreis.

So oder so: Es ist frustrierend, die Zeitung oder den Newsfeed zum Frühstück zu lesen. Und warum auch? Um mit schlechter Laune oder schlechtem Gewissen in den Tag zu starten? Lieber für eine spätere Pause aufheben; das geht dann auch schnell, denn bis dahin ist man ja durch die Kollegen oder den Nachbarn eh schon auf den neuesten Stand gebracht worden. Und doch ist es so, wie ich vor ein paar Tagen in einer recht poetischen Kolumne in der taz las: „Es wird immer Frühling. Immer.“ Noch dazu ist er schön, „so verlässlich schön, dass es schmerzt“. Ob Krieg ist oder nicht.

Einblick in das aktuelle Heft

Liebe Leserinnen und Leser,

wer sich mit den Entwicklungen im Stadtteil befasst, wird schnell merken, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit inzwischen meistens mitgedacht werden. Das ist natürlich relevant bei Bauprojekten und Sanierungen, wie der Neugestaltung des Gohliser Angers in der Menckestraße. Lesen Sie dazu den Bericht aus dem Stadtbezirksbeirat Nord in der Demokratieecke und das Baugeschehen.
Wenn Sie sich besonders für diese Themen interessieren und vor Ort selbst aktiv werden möchten, laden wir Sie herzlich zur Mitarbeit in unserer neu gegründeten AG Umwelt & Klima ein (umwelt@gohlis.info). Am 21. Mai können Sie die AG im Budde-Haus kennenlernen, wenn sie gemeinsam mit den Omas for Future deren Umwelt-Quiz vorstellt. Neben der AG Mobilität und Verkehr haben wir damit eine weitere Gruppe engagierter, kreativer Menschen, die unseren Stadtteil nachhaltig und lebenswert mitgestalten möchten.

Aus dem Geschäftsleben

In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auf ein besonderes Geschäft hinweisen: Seit November füllt Hennas Vegan Laden (Breitenfelder Straße 30) eine Lücke, denn hier werden vegane, überwiegend auch bio/fairtrade zertifizierte Produkte verkauft. Neben farbenfrohen Seifen, feinen Ölen von der ÖlMühle Leipzig und frischem Tofu von der Tofurei Leipzig sind hier auch ganz alltägliche und grundlegende Lebensmittel im Sortiment. Zudem gibt es ein wachsendes Angebot an unverpackten Waren. Das Prinzip ist ganz einfach: Sie bringen eigene Behälter mit, diese werden vor Ort gewogen und das Gewicht nach dem Befüllen natürlich abgezogen. Dadurch lässt sich viel Verpackungsmüll einsparen.
Geöffnet: Mo-Mi 10-18 Uhr, Do-Fr 12-20 Uhr, Sa 10-14 Uhr; Dienstag und Donnerstag frisches Brot von der Naturbackstube Connewitz.

Gohliser Baugeschehen: Von Hinterhauslücken bis zur Erbbaupacht

von Matthias Reichmuth

Während diese Zeilen entstehen, hat die größte europäische Flüchtlingsbewegung seit dem zweiten Weltkrieg begonnen. Nachdem Leipzig in den letzten Jahren deutlich gebremst gewachsen ist, kann wohl allein der Krieg dazu führen, dass unsere Einwohnerzahl bald wieder deutlicher ansteigt. Die weitere Verdichtung von Gohlis, die ja bisher noch aus dem großen Leipziger Aufschwung der letzten Jahre folgt, wird sich damit sicherlich fortsetzen.

Um mit einem erfreulichen Bild zu beginnen, zeigt unser erstes Foto den Neubau in der Fritz-Seger-Straße 10. Das neue Mehrfamilienhaus sieht optisch ansprechend aus und hat nicht das gesamte Grundstück zugebaut – von den beiden größten Bäumen, die erhalten werden konnten, ist einer der als Naturdenkmal geschützte kaukasische Flügelnussbaum.

Eine erste Etage ist mittlerweile in der Benedixstraße 11 zu erkennen: Hier baut der städtische Eigenbetrieb Behindertenhilfe die Komplex-Kita „Naturwerkstatt“ für 190 Kinder. Bis Jahresende soll die Kita mit 5,4 Mio. Euro Investitionskosten in den Betrieb gehen, Interessenbekundungen für Betreuungsplätze werden bereits angenommen.

Bis zur Fertigstellung noch etwas mehr Zeit braucht sicherlich das Projekt „Etkar“; angekündigt ist die Fertigstellung der 27 komfortablen Eigentumswohnungen mit 47 bis 117 Quadratmetern für Frühjahr 2023. Im Februar war an dieser Stelle jedenfalls die aktuell wohl tiefste Gohliser Baugrube zu sehen, der Keller in der benachbarten Michael-Kazmierczak-Straße 42 reicht jedenfalls erkennbar nicht so tief. Zugleich verdeutlicht das Bild den Schwachpunkt an der Lage: Sowohl nach Süden als auch nach Südwesten folgen Nachbargebäude mit Brandmauern, während der schöne Blick auf den noch namenlosen Platz, mit dem die Gottschallstraße beginnt, durch Nordfenster möglich wird.

Noch keine Baugrube zu sehen ist in der Magdeburger Straße 1-3: Während gegenüber in der Lindenthaler Straße 48-50 inzwischen die Gerüste gefallen sind und erste Zimmerpflanzen zeigen, dass der Einzug begonnen hat, wurde auf der gegenüberliegenden Seite bisher nur das Baufeld freigeräumt. Weil das Vorgängergebäude unvollständig abgerissen worden war, waren dafür an der Wand zur Lindenthaler Straße 57 auch noch über drei Etagen einiges an Steinen abzutragen – immerhin dieser Schritt wurde zu Jahresanfang geschafft.

Hinterhäuser gibt es in Gohlis ja an vielen Stellen. In der Regel kleiner, niedriger und dunkler als die Hauptgebäude an der Straße wurden viele seit den 1990er Jahren nicht mit saniert, sondern abgerissen, um etwas mehr Licht und Grün in die Hinterhöfe zu lassen. Etliche wurden aber auch saniert und sind heute besonders gefragt, weil die Vorderhäuser den Straßenlärm gut abschirmen. In der Kasseler Straße 14 wurde jetzt eine Baugenehmigung für ein Hinterhaus erteilt, wo früher schon einmal eines stand. Wie das Foto zeigt, stehen die Hinterhäuser der Nachbargrundstücke noch, während sich hier einige Bäume entfalten konnten, auch der Laubbaum knapp jenseits der Grenze auf dem Nachbargrundstück hat davon profitiert. Die Zeit dieser Bäume ist nun wohl abgelaufen, denn für die „Errichtung eines hofseitigen Mehrfamilienhauses mit Balkonen unter Aufnahme der Kubatur des ehemals vorhandenen Hofgebäudes“ wurde laut Amtsblatt vom 22.02.2022 die Baugenehmigung erteilt.

Zur Verhinderung überschießender Bodenpreise hat die Stadt Leipzig damit begonnen, kommunale Grundstücke nicht mehr zu verkaufen, sondern in Erbbaupacht zu vergeben. 2021 und 2022 sollen auf diesem Wege schrittweise 50 Parzellen vergeben werden. Die Stadt schreibt dazu: „Neben sozialen Kriterien sollen auch ökologische Gesichtspunkte wie energieeffizientes Bauen und eine klimagerechte Dachnutzung im Auswahlprozess berücksichtigt werden.“ In der ersten Tranche gibt es auch in Gohlis-Mitte ein solches Grundstück, allerdings ist es nicht unbebaut: Es handelt sich um die geschlossene Kindertageseinrichtung in der Eduard-von-Hartmann-Straße 29-31. Wer sich hierfür bewirbt, kann also ein Umbaukonzept mitbringen.

Neues aus der Bibliothek Gohlis „Erich Loest“

Liebe Leserinnen und Leser des Gohlis Forum,

der Frühling steht vor der Tür und mit ihm schreiten auch die langersehnten Lockerungen im Kulturbereich voran. Und auch in der Bibliothek Gohlis „Erich Loest“ wird es bald wieder Abendveranstaltungen geben können. Im Rahmen der „Woche der Vielfalt der Kulturen“ begrüßen wir den Leipziger Schriftsteller Henner Kotte. Mit seinem Buch „Jüdisches Sachsen“ macht er die jüdische Geschichte des Freistaats wieder sicht- und erlebbar. Außerdem freuen wir uns auf die Autorin Constanze John mit ihrer spannend und facettenreich erzählten „Kaukasus Trilogie“.

„Jüdisches Sachsen“

Bisher ist jüdische Geschichte in Sachsen wenig präsent und wird am ehesten über Stolpersteine und Gedenkorte als eine Geschichte der Verfolgung wahrgenommen. An noch bestehenden Baudenkmälern und historischen Orten fehlen entsprechende Hinweise. Henner Kotte wird am Mittwoch, den 18. Mai, die jüdische Vergangenheit einzelner Orte in unterhaltsamen Geschichten offenlegen und uns 1700 Jahre Judentum in Deutschland anekdotenreich vor Augen führen. Geschichten von Rabbis und Unternehmern, Hofjuden und Kunstmäzenen. Geschichten vom jüdischen Sachsen. Die Veranstaltung beginnt 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

„Kaukasus Trilogie“

Am Donnerstag, den 19. Mai begrüßen wir Constanze John in unserer Bibliothek. Seit mehr als zwei Jahrzehnten bereist und erkundet die Leipziger Autorin den Kaukasus. In ihren Büchern (40 Tage Armenien, 40 Tage Georgien und 40 Tage Aserbaidschan) erzählt sie von faszinierenden Landschaften, kulinarischen Überraschungen, von Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen und Kulturen. Der Kaukasus ist bis heute stark mit der Tradition der fahrenden Sänger verbunden. Seit Jahrhunderten künden sie von der Schönheit der Natur und der Lebensart der vielen Nationalitäten in dieser Region. Constanze John hat sich auf ihre Spuren begeben. Auch diese Veranstaltung beginnt 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Bitte informieren Sie sich vorab über die aktuell geltenden Veranstaltungs- und Hygieneregeln.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Die Anmeldung für LeipzigPass-Inhaber ist ermäßigt.
Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 19. Lebensjahr können die Bibliothek kostenlos nutzen.

Bibliothek Gohlis „Erich Loest“
Stadtteilzentrum Gohlis
Georg-Schumann-Str. 105
04155 Leipzig

Tel.: 0341 / 123 5255
E-Mail: bibliothek.gohlis@leipzig.de

Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 10 – 19 Uhr; Mi 15 – 19 Uhr

Lesungen aus dem Bücherschrank

Seit Juni 2018 steht ein Tausch-Bücherschrank auf dem Gelände des Budde-Hauses und wird seitdem rege genutzt. Täglich werden nicht mehr gebrauchte Bücher hineingestellt und von anderen wieder herausgenommen. Der Lesekreislauf ist beständig.

Nun will das Budde-Haus mit diesem Bücherschrank bzw. mit einer mobilen Variante davon „auf Tour“ gehen. An den ersten vier Dienstagen im Mai wird es jeweils in den frühen Abendstunden an vier verschiedenen öffentlichen Orten in Gohlis „Lesungen aus dem Bücherschrank“ geben.

Das Prinzip ist ganz einfach. Jeweils eine/r der Besucher*innen nimmt ein zufällig ausgewähltes Buch aus dem Schrank, egal ob Kochbuch, Krimi oder Kunstgeschichte, schlägt eine Seite auf und reicht es dem/der Vorlesenden. Die Seite wird vorgelesen, um anschließend darüber ins Gespräch mit den Besucher*innen zu kommen. Das Ganze wiederholt sich mehrfach und soll zu einer interaktiven, rund anderthalbstündigen Open-Air-Leseveranstaltung werden. Und es wird unterhaltsam: Denn die Vorlesenden sind jeweils Ensemblemitglieder des Leipziger Kabaretts „academixer“.

Die genauen Zeiten und Orte der Lesungen werden ab April auf www.budde-haus.de veröffentlicht.

Kontroverse Sanierungsmaßnahme: Tieferlegung der Wiederitzscher Straße im Bereich der Eisenbahnunterführung

von Tino Bucksch & Peter Niemann

Schon Ende Januar fand im Stadtbezirksbeirat Nord unter dem sperrig benannten Tagesordnungspunkt „Bau- und Finanzierungsbeschluss: Tieferlegung der Wiederitzscher Straße im Bereich der Eisenbahnunterführung DB-Strecke 6382“ eine kontroverse Diskussion zwischen Stadtverwaltung, Anwohner:innen und Stadtbezirksbeiräten statt.

Konsens war, dass die Straßenbrücke über die Bahnlinie am nördlichen Ende der Wiederitzscher Straße in einem so schlechten Zustand ist, dass diese erneuert werden muss. Kontrovers diskutiert wurde hingegen die im Zuge dieser Baumaßnahmen vorgesehene und als notwendig erachtete Tieferlegung der nur wenige Meter entfernten Bahnunterführung zwischen Hans-Oster-Straße und Wiederitzscher Straße. Das ganze Vorhaben würde nämlich über 2 Millionen Euro kosten und soll Bau- und Rettungsfahrzeugen zukünftig eine Durchfahrt ermöglichen. Schon lange vor der Sitzung führten die als sehr hoch empfundenen Kosten zu einer intensiven Korrespondenz zwischen dem zuständigen Verkehrs- und Tiefbauamt und den betroffenen Anwohner:innen im Jahr 2021. Auf der Beiratssitzung Ende Januar wurde dann vom zuständigen Sachbearbeiter ausführlich in die Hintergründe der geplanten Baumaßnahme eingeführt. Leider zeigte sich wieder einmal, dass die Stadt mit einer proaktiven Informationspolitik besser gefahren wäre und mögliche Skepsis hätte entkräften können. Neben den enormen Kosten der Baumaßnahme gab es zwei weitere Knackpunkte, die zu einer ablehnenden Haltung bei den Bürgerinnen und Bürgern führten:

Alternativoptionen zur Tieferlegung

Erst auf der Sitzung wurden den Anwesenden zwei Alternativen präsentiert, die aber aus Kostengründen bzw. Sicherheitsbedenken verworfen wurden. So wurde geprüft, ob der Gehweg entlang der Eisenbahnlinie zwischen Wiederitzscher Straße und Georg-Schumann-Straße, vorbei am Kleingartenverein Schreber-Hauschild e.V. für Baufahrzeuge ausgebaut werden sollte. Unabhängig von den geäußerten Sicherheitsbedenken der Deutschen Bahn und der Kosten wäre dies eine Möglichkeit gewesen, ein altes Projekt des Bürgervereins zum Ende zu führen: Den Radweg entlang des Bahnbogens Nord, welcher gerade zwischen Breitenfelder und Sasstraße rege und gerne von Bürgerinnen und Bürgern genutzt wird. Hier hätte es eine proaktivere Informationspolitik der Stadt vielleicht vermocht, als ein Nebenprodukt der Baumaßnahmen den schmalen, kaputten Pfad entlang der Bahn in einen zeitgemäßen Rad- und Fußweg zu verwandeln.
Die zweite Alternative wäre der Neubau einer Baustraße durch die Kleingartenanlage. Da dies einen massiven Eingriff in die Gartenanlage und somit eine Einschränkung der Aufenthaltsqualität bedeuten würde, hatte hier das Amt für Stadtgrün und Gewässer sein Veto eingelegt.

Attraktivität für Durchgangsverkehr

Hier konnten Bedenken der Anwohner:innen mit den neuen Maßen des Straßenraumes aus dem Weg geräumt werden. So wird die künftige Durchfahrtshöhe der Bahnbrücke über die Wiederitzscher Straße auch nach der Tieferlegung die befürchteten 4 Meter nicht erreichen, sondern mit 3,7 Metern unattraktiv für LKW-Verkehr bleiben. Auch wird in diesem Bereich die Straßenbreite von bisher 5,5 Meter auf 5 Metern reduziert. Mit der geplanten Verbreiterung des Gehwegs von 1,8 Meter auf 2,5 Meter und dem Sicherheitsabstand entsprechend der StVO wird aufgrund der mangelnden Attraktivität auch hier mit keinem zusätzlichen Verkehrsaufkommen gerechnet. Auch der Ersatzneubau der Straßenbrücke über die Bahnlinie wird aufgrund einer reduzierten Breite ähnlich unattraktiv für den Durchgangsverkehr sein.
Schlussendlich führte der rege Austausch aber dazu, dass der Stadtbezirksbeirat der Maßnahme mehrheitlich zustimmte und auch die anwesenden Anwohner:innen ihre grundsätzlichen Bedenken ausgeräumt sahen.

Konzert für den Frieden – Benefizveranstaltung für die Opfer des Ukraine-Krieges

Benefizveranstaltung für die Opfer des Ukraine-Krieges am 20.03.2022 um 18 Uhr im Mediencampus Villa Ida

Dank der Mitwirkung des aus der Ukraine stammenden Pianisten Igor Gryshyn und der Jazz-Professoren der HMT Leipzig konnten wir unsere Idee in kürzester Zeit umsetzen. Igor Gryshyn hatte 2007 als jüngster Absolvent der Leipziger Musikhochschule den Flügel des Mediencampus mit einem Konzert eingeweiht. Er lebt mit seiner ukrainischen Frau, der Opernsängerin Olena Tokar in Leipzig.

Das Konzert wird im Schillersaal stattfinden und auch über den Youtube-Kanal des Mediencampus gestreamt werden. Nach Abstimmung mit der Stadt Leipzig wurde entschieden, die Spendenerlöse aus dem Konzert dem Städtepartnerschaftsverein Ukraine-Kontakt e.V. Leipzig zukommen zu lassen.

30 Jahre Bürgerverein Gohlis e. V.

30 Jahre Bürgerverein Gohlis – ein Jubiläumsjahr: Gohlis Forum 1/2022

von Tino Bucksch

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit über zwei Jahren halten uns Covid19 und die damit verbundenen Einschränkungen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in Schach. Auch wir als Bürgerverein mussten dies schmerzlich erfahren. Veranstaltungen und Projekte, die wir mit viel ehrenamtlichem Engagement während der letzten Jahre durchgeführt haben und die auf große Resonanz bei den Gohliserinnen und Gohlisern gestoßen sind, konnten in der altbekannten Form nicht stattfinden oder mussten ganz abgesagt werden – sei es unser Büchercafé im Rahmen der Leipziger Buchmesse oder das interreligiöse Fußballturnier, Advent in den Gärten und Höfen von Gohlis oder das interkulturelle Dankfest. Dennoch haben wir auch in den letzten zwei Jahren viel Unterstützung aus der Gohliser Bevölkerung erfahren und sind froh, dass uns trotz des eingeschränkten Vereinsangebots keines unserer Mitglieder den Rücken gekehrt hat. Für diesen Beistand können wir uns nur bedanken!

Da wir grundsätzlich Optimistinnen und Optimisten sind, wollen wir auch in diesem Jahr nicht verzagen und planen Großes für den Stadtteil. Damit komme ich zu einem Thema, das mit dem neuen Logo verbunden ist, welches Sie bestimmt schon auf der Titelseite entdeckt haben und sich fragen, was wohl dahinterstecken mag: 2022 feiert der Bürgerverein Gohlis sein 30-jähriges Bestehen und dies wollen wir mit den Bürgerinnen und Bürgern im Stadtteil feiern! Wir werden nicht nur auf die letzten drei Jahrzehnte des Vereins zurückblicken. Wir möchten auch schauen, wie sich der Stadtteil in dieser Zeit verändert hat und an welchen Stellen diese Veränderungen durch oder mit dem Bürgerverein vollzogen wurden. Denn so, wie sich unsere Mitgliederzusammensetzung gewandelt hat, wie sich die Strukturen und Arbeitsfelder veränderten und die Themen, mit denen sich der Verein beschäftigte, hat sich auch das Gesicht von Gohlis gewandelt. So hat sich die Bevölkerungszusammensetzung verändert, maßgeblich geprägt von einem positiven Trend der letzten zehn Jahre. Aber auch das Wohnumfeld des Stadtteils ist durch das Schließen von Baulücken oder das Sanieren der bestehenden Bausubstanz nicht mehr zu vergleichen mit dem von Anfang der 1990er Jahre. Veränderungen in den Ansprüchen der Gohliserinnen und Gohliser an Lebens- und Wohnqualität haben das Angebot der Verkehrs- und sozialen Infrastruktur maßgeblich geprägt. Diese Entwicklung dokumentieren wir seit Jahren im Gohlis Forum u.a. mit festen Rubriken. So finden sich auch in dieser Ausgabe erneut ein Bericht aus dem Baugesehen aber auch mit einer ausführlichen Darstellung der geplanten Sanierung des Spielplatzes im Schillerhain zeichnen wir diesen Wandel von Gohlis in vielen Ausgaben des Gohlis Forums nach.

vier Schwerpunkte werden das Jubiläumsjahr prägen:

Sommer- und Familienfest

Wir planen auch dieses Jahr unser Sommer- und Familienfest. Am 25. Juni werden wir in dessen Rahmen mit allen Gästen unseren Geburtstag feiern und gemeinsam einen großen Kuchen anschneiden. Ein Kulturprogramm für Groß und Klein, eine Tombola, Kaffee und Kuchen sowie Stände mit Akteuren und Initiativen aus dem Stadtteil werden ebenso feste Programmteile sein und dazu einladen, den Stadtteil und die Menschen, die diesen bunt und vielfältig gestalten, kennenzulernen.

Ausstellung

Wenn möglich, so wollen wir auch schon auf dem Sommer- und Familienfest eine Ausstellung bestehend aus Rollups präsentieren, die den Wandel von Gohlis und den Beitrag des Bürgervereins dazu in den letzten drei Jahrzehnten dokumentieren wird. Anschließend soll diese Ausstellung dann über das Jahr verteilt bei befreundeten Akteuren und Einrichtungen in Gohlis gezeigt werden.

Gohlis Kalender 2023

Auf 12 Kalenderblättern werden wir für das Jahr 2023 die markantesten und prägendsten Veränderungen in Gohlis präsentieren und mit viel Bildmaterial aufzeigen, wie sehr sich doch unser schöner Stadtteil gewandelt hat. Wie durch die letzten Gohliser Fotokalender gewohnt, wird die AG Stadtteilgeschichte des Bürgervereins einen besonderen Anteil an diesem leisten – die interessierten Leserinnen und Lesern werden nämlich auf den Rückseiten der Kalenderblätter mit kurzen, kommentierenden Texten zu den Bildern auf eine Zeitreise zu den jeweiligen Monatsmottos mitgenommen.

Sonderpublikation

Wer dann immer noch mehr über die Entwicklung von Gohlis seit 1990 erfahren will, Beiträge und Kommentare von Zeitzeugen und Beteiligten lesen möchte, dem können wir die Sonderpublikation ans Herz legen, die mit vielen Details aufwarten wird, welche im Gohlis Kalender oder der Ausstellung keinen Raum mehr gefunden haben. Ebenso das Interview mit Werner Schneider im Rahmen unserer Reihe „Ein Gohliser Jubiläum“ auf in dieser aktuellen Ausgabe des Gohlis Forums wird sich in dieser Sonderpublikation wiederfinden, wie die vorangegangenen Interviews.

Bei all diesen Vorhaben freuen wir uns natürlich über alle, die uns dabei helfen wollen oder Ideen und Hinweise zur Geschichte des Stadtteils der letzten 30 Jahre beisteuern. Fotos, Bildmaterial oder Dokumente können daher jederzeit dem Bürgerverein zur Verfügung gestellt werden. Wer tatkräftig bei den geplanten Projekten mit anpacken möchte oder als ideeller Unterstützer dem Verein den Rücken stärken will, der kann jederzeit bei uns einen Mitgliedsantrag stellen. Es lohnt sich!

Ich kann Sie abschließend nur herzlich dazu einladen, Gast oder Unterstützerin und Unterstützer einer unserer vielen Projekte und Veranstaltungen in diesem Jahr zu sein. Einige Terminankündigungen finden Sie schon hier im aktuellen Heft. Alle weiteren Termine werden auf unserer Homepage oder in unserem Schaukasten am Eingang des Budde-Hauses veröffentlicht.

Viel Spaß beim Lesen!

Die vollständige Ausgabe kann hier im Archiv gelesen werden.

 

Gründungsveranstaltung AG Umwelt und Klima beim Bürgerverein Gohlis e.V.

Mittwoch, den 9. Februar 2022 ab 20:00 Uhr. Vorerst nur digital. Den Zugangslink erhalten interessierte Teilnehmer unter umwelt@gohlis.info.
Wie können wir Informationen zum Thema Umwelt und Klima den Gohliserinnen und Gohlisern näherbringen? Wie können wir auf kommunale Projekte in ökologischer Hinsicht Einfluss nehmen? Welche Aktionen wollen wir durchführen? Erste Ideen für die neue AG sind Klima-Quiz, Themen-Spaziergänge, Müll sammeln oder Parking Day. Womit sie sich dann tatsächlich beschäftigt, darüber können alle Interessierte mitentscheiden.

Gohliser Baugeschehen – Von laufenden und anstehenden Baustellen

von Matthias Reichmuth

Das neue Jahr hat begonnen und Gohlis verändert sich weiter. Die stärkste Veränderung erlebt wohl derzeit die Schlotterbeckstraße, die lange Zeit eine kleine Seitenstraße mit versteckten grünen Oasen war. Zu Jahresbeginn waren im Rohbau des neuen Mehrfamilienhauses Schlotterbeckstraße 2 bereits die Fenster eingesetzt, die Fertigstellung wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Schräg gegenüber war die Beton-Bodenplatte für den Neubau Schlotterbeckstraße 5-7 zu sehen, wo vor einem Jahr noch ein großer Garten war. Auf dem Grundstück Schlotterbeckstraße 6 könnte 2022 auch noch ein Baubeginn anstehen, dort waren 2021 alle Bäume gerodet worden.
Ebenfalls deutliche Veränderungen zeichnen sich in der Blumenstraße ab. Ohne irgend eine Fläche zusätzlich zu versiegeln, wird im Haus Nr. 54 Wohnraum geschaffen, indem das Dach um eine Etage aufgestockt wird. Dabei erweist es sich für die Baustelle als praktisch, dass die alten Garagen auf dem Grundstück mit der Nr. 56 bereits abgerissen wurden. Rechts und links des Neubaus mit der Nr. 60a sind ja alle Garagen, Schuppen und Werkstätten, die es dort früher gab, längst abgerissen, so dass auch hier schon Baufreiheit für zukünftige Neubauten besteht. Ein konkreter Baubeginn ist aber zuerst für die Blumenstraße 70 an der Ecke zur Lützowstraße in Sicht. Dort sollen zehn sehr große (111 bis 179 m²) „exklusive“ Neubauwohnungen entstehen, Bohrungen haben schon stattgefunden, das Toilettenhäuschen für die Beschäftigten am Bau stand zu Jahresanfang auch schon bereit.

Weit fortgeschritten sind unterdessen die kleiner dimensionierten Neubauten in der Wolfener Straße 11 / 11a sowie um die Ecke in der Lüderstraße 10, wo jeweils noch vor der Jahreswende die Fenster eingebaut wurden.

Der bereits in Heft 5/2021 ausführlich vorgestellte Umbau der Landsberger Straße hat sich dagegen auf 2023 verschoben. Möglicherweise können einzelne Stellen noch besser gestaltet werden als in den bisher vorgestellten Planungen.

Konkrete Baumaßnahmen 2022 sind dafür in der Mottelerstraße und in der Cöthner Straße in Sicht: Ähnlich wie in der Kasseler Straße werden nun Sanierungsmittel des inzwischen abgeschlossenen Sanierungsgebietes für einen Umbau genutzt, um die Lebensqualität im Straßenraum zu steigern: Es wird in beiden Straßen Parkbuchten und Straßenbäume geben, außerdem einen glatten Straßenbelag statt einen Flickenteppich. In der Mottelerstr. und der westlichen Cöthner Straße waren die Bagger ja erst 2021 unterwegs. Im Abschnitt zwischen Schachtstraße und Natonekstraße wurden solche Arbeiten vor wenigen Jahren mit einer schönen neuen Asphaltdecke abgeschlossen – daher ist die Oberfläche der Cöthner Straße in diesem Abschnitt eigentlich gar nicht sanierungsbedürftig, in anderen Abschnitten dagegen schon. Insgesamt wird der Straßenbau beiden Straßen aber echte Fortschritte in der Aufenthaltsqualität bringen.

Ein Gohliser Jubiläum… und wer dazu gehört TEIL 4 – Prof. Werner Schneider

von Peter Niemann

Am 22. April 2022 ist es soweit. Wir feiern Geburtstag und zwar nicht irgendeinen Geburtstag! Entsprechend emsig sind wir schon seit einem Jahr dabei dieses Jubiläum vorzubereiten. Es gibt schließlich, und wie Sie dem Editorial entnehmen konnten, viel zu feiern. Wenn man dreißig wird und als Verein auf ein paar Jahrzehnte des Engagements im Stadtteil zurückblicken möchte, darf man natürlich nicht die Menschen vergessen, die in dieser Zeit Großes geleistet haben und ganz entscheidend zu unserer Entwicklung beigetragen haben.
In dieser Ausgabe möchte ich Ihnen Prof. Werner Schneider vorstellen. Viele kennen diesen Namen bestimmt durch die Leipziger Notenspur. Ein tolles Projekt, dessen Ideengeber und Initiator er ist und welches er bis heute als Vorsitzender des Leipziger Notenspur e.V. begleitet. Dieser unermüdliche Einsatz für musikalische Bildung und Erinnerungskultur wurde 2018 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Im Jahr 2020 erhielt Prof. Schneider zudem einen Bundesverdienstorden als Anerkennung seines Engagements für das Gemeinwohl.
Wir würden ihn an dieser Stelle allerdings nicht vorstellen, wenn es nicht in seiner Biographie Bezüge zu unserem Stadtteil und sogar zu unserem Bürgerverein gäbe. Ich habe mich Anfang Januar mit ihm zu einem virtuellen und wie ich finde sehr freundlichen Interview zusammenfinden können.

Ich bat Prof. Schneider zunächst um eine kurze Vorstellung und einen Einblick in seinen interessanten Lebenslauf.

Werner Schneider ist 70 und von Beruf Physiker. Seinen DDR-Lebenslauf bezeichnet er als „etwas abgeknickt.“ Er ist nach dem Abitur Christ geworden und es war ihm dadurch nicht möglich, unter dem damaligen Regime einfach nur in Ruhe an der Universität Halle zu studieren. Eine in das Physikstudium integrierte Armeeausbildung verlangte nach einem Gelöbnis, welches er nicht abzulegen bereit war. Über viele Umwege, Wehrersatzdienst, Einsatz bei den Bausoldaten und dergleichen folgte 1976 endlich der Studienabschluss. Als Diplom-Physiker war der eigentliche Plan, an der Akademie der Wissenschaften am Institut für Elektronenmikroskopie im Bereich theoretische Physik zu forschen. Wieder einmal kam das System dazwischen und verwehrte ihm diese Chance. Der Weg führte stattdessen in eine Stahlgießerei bei Gera. Ende der 70er Jahre brauchte es zunächst die Anschlussstelle als Statiker bei Polygraph in Leipzig (Anger-Crottendorf), bevor die Wohnung der Schwester übernommen und der Umzug nach Leipzig angegangen werden konnte. Zuletzt war er dort Betriebsratsvorsitzender. Nach der Wiedervereinigung kann er, mit ca. 15 Jahren Verspätung, seine akademische Laufbahn endlich fortsetzen, die schließlich in der Habilitation an der Universität Leipzig, nebst Lehrstuhl (2003) mündet. 2008 wurde er zum Professor für Statik und Dynamik der Tragwerke an der TU Dresden berufen, wo er bis 2016 forschte und lehrte. Mittlerweile ist er emeritiert und kümmert sich mit gewohntem Eifer um sein Lieblingsprojekt, die Notenspur mit allem was dazu gehört.

Was war eigentlich damals Ihre ganz persönliche Motivation, sich im Bürgerverein zu engagieren?

Wir sind 1992 nach Gohlis, an den Coppiplatz gezogen. Ich bin dem Bürgerverein etwa ein halbes Jahr nach der Gründung beigetreten und habe das erstmal interessiert aus der Ferne beobachtet. Als Einzelperson kann man viel weniger verändern und beeinflussen. Ein Verein hat mehr Gewicht. In der DDR haben wir Mitwirkungsmöglichkeit eingefordert und ich hätte es komisch gefunden, nach der Wende dann zu sagen „ich mache es nicht.“ Parteien kamen für mich nicht in Frage. Da hatte ich einfach zu viele Erfahrungen während meiner Arbeit im Betriebsrat und mit Gewerkschaften gesammelt. Ich wollte nicht, dass meine eigenen Entscheidungen durch ein Programm oder eine Agenda eingeschränkt werden. Verkehr hat mich schon zu dem Zeitpunkt sehr interessiert. Ich bin damals bereits viel Rad gefahren und habe die Entwicklung nach 1990 beobachtet. Es kamen massenhaft Autos dazu und keiner hat sich um Radfahrer Gedanken gemacht. Da wollte ich mich stark engagieren. Zwar waren die anderen Themen des Bürgervereins auch interessant aber die der Arbeitsgemeinschaft Ordnung, Umwelt, Verkehr waren am verlockendsten. Ich bin da damals einfach rein. Als der AG-Vorsitz vakant wurde, habe ich dann gerne die Leitung übernommen. Später bei Projekten mit der Notenspur konnte ich sozusagen auch sehr von der Zeit im Bürgerverein profitieren, da ich auf viele Kontakte zur Stadtverwaltung, zum VTA, den verschiedenen Dezernenten usw. zurückgreifen konnte. Mein Engagement für den Bürgerverein musste ich spätestens mit dem Wechsel an die TU Dresden aufgeben. Seit ca. 2004 trat die Notenspur mehr und mehr in den Vordergrund und hat einen Großteil meiner freien Zeit beansprucht. Als dem Bürgerverein Gohlis dann im Jahr 2014 kurzzeitig die Auflösung drohte, trat ich aus. Seit 2016 wohne ich nun schon im Musikviertel.

An der Stelle muss darauf verwiesen werden, dass natürlich noch heute Arbeitsgemeinschaften mit den entsprechenden, thematischen Schwerpunkten im Bürgerverein aktiv sind. So gibt es die sehr emsige AG Mobilität und Verkehr sowie die gerade erst gegründete AG Umwelt und Klima.

Wenn Sie nun auf Ihre Zeit im Bürgerverein, in der Arbeitsgemeinschaft zurückblicken, welche Projekte liegen bzw. lagen Ihnen denn besonders am Herzen?

Der Coppiplatz. Dort herrschte am Anfang, nach der Wende absolutes Chaos. Es gab keine Insel für die Straßenbahn. Die Verkehrsteilnehmer konnten aus allen 7 Richtungen überallhin abbiegen. Dort haben wir dann Bürgerforen mit den zuständigen Dezernenten initiiert und unsere Vorstellungen geäußert. Wir haben in Eigeninitiative Pläne angefertigt und diese dann an die Verwaltung gegeben. Es gab sogar eine Pressekampagne wo wir dafür gekämpft haben, dass keine Mittel für eine, zu dem Zeitpunkt und ohne erkennbaren Nutzen, geplante Neugestaltung des Liviaplatzes (Waldstraßenvierel) investiert wurden. Mit Erfolg. Das Geld wurde dann stattdessen und sinnvoller Weise in den Umbau des Coppiplatzes investiert. Ebenfalls ein großer Erfolg war die Realisierung einer Ampelanlage an der Haltestelle Stallbaumstraße. Hier war die Stadtverwaltung zunächst gleichgültig und sah keinen Sinn in einer Fußgängerampel. Obwohl Bedarf bestand, da zu der Zeit auch sehbehinderte Menschen diese Haltestelle stark nutzten und eine Überquerung grundsätzlich schwierig und gefährlich war. Bürgerversammlungen und Aktionen haben die Verwaltung schließlich zum Umdenken bewegt. Ein weiteres Thema, welches im Stadtteil zu meiner Zeit kontrovers diskutiert wurde, wo es auch Bürgerforen gab, war der sog. Durchbruch der Linie 4 hin zur Gohliser Straße. Das Projekt wurde ja zum Glück fallengelassen. Bis zum heutigen Tag nicht zu Ende gebracht wurde leider die verkehrsarme Radachse entlang des Gohliser Bahnbogens. Hier wurden bloß Teilstücke realisiert, etwa zwischen Lützowstraße und Sasstraße bzw. Sasstraße und Lindenthaler Straße und hin zur Breitenfelder Straße.

Nehmen Sie die Tätigkeit des Bürgervereins heute noch wahr? Gibt es noch einen Bezug zum Stadtteil Gohlis?

Auch wenn ich jetzt nicht mehr in Gohlis wohne, gibt es noch einen Bezug. Ich bin schon sehr lange in der ev.-methodistischen Bethesdakirche bzw. in der Gemeinde. Schon zu DDR-Zeiten (seit den 70er Jahren) war ich dort mit meiner Frau lange Jahre für die Jugendarbeit verantwortlich.

In diesem Zusammenhang stellen wir auch fest, dass wir uns bereits begegnet sind. Damals im Frühjahr 2017 und im Keller des Gemeindehauses der Röm.-Kath. Pfarrei St. Georg in der Hoepnerstraße 17. An diesem Tag waren wir beteiligt an der Entscheidung über den genauen Ort für das Nordcafé, gemeinsam mit VertreterInnen der verschiedenen Gohliser Kirchgemeinden und Religionsgemeinschaften und Aktiven der Initiative Weltoffenes Gohlis. Die Wahl fiel an diesem Tag auf die Bethesdagemeinde in der Blumenstraße. Das Nordcafé öffnet genau an diesem Ort noch immer (wenn die pandemische Lage es zulässt) jeden Dienstag seine Pforten und Frau Schneider engagiert sich dort regelmäßig für die Besucherinnen und Besucher.

Herr Schneider. Vielen Dank!

Neues aus der Bibliothek Gohlis „Erich Loest“

Liebe Leserinnen und Leser des Gohlis Forum,

auch in Zeiten von Wikipedia und Co bleiben das Ermöglichen eines Zugangs zu Informationsquellen und die Bereitstellung von Medien zur Wissensvermittlung weiterhin Kernaufgaben von Öffentlichen Bibliotheken. Mit Brockhaus Online erweitern die Leipziger Städtischen Bibliotheken ihre digitale Palette um ein weiteres informationsvermittelndes Angebot aus traditionsreichem Haus.

Neben der klassischen Enzyklopädie enthält das Portal ein Jugend- und Kinderlexikon. Für die Jüngeren (7-10 Jahre) bietet das Kinderlexikon eine speziell angepasste Umgebung. Das Jugendlexikon bietet über eine Umschaltfunktion in der Enzyklopädie eigens für die Zielgruppe der 10 bis 14-Jährigen aufbereitete Texte. Mit dem „plastischen Reader“ verfügt die Enzyklopädie über ein integriertes Lernwerkzeug für eine bessere Lesbarkeit von Texten und Leseerfahrung. Es fördert gezielt die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern, unterstützt bei Lese- und Rechtschreibschwäche und verbessert die Sprachkenntnisse von Schülerinnen und Schülern mit geringeren Deutschkenntnissen. Der plastische Reader übersetzt Texte in mehr als 60 Sprachen und liest diese mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Stimmen vor. Für eine bessere Lesbarkeit können außerdem Textgröße, Schriftart und Abstand geändert, bestimmte Wortarten hervorgehoben sowie Wörter nach Silben getrennt werden.

Lernkurse für Schülerinnen und Schüler

Das Brockhaus Schülertraining für die Fächer Deutsch, Englisch, Französisch, Latein und Mathematik hilft Schülerinnen und Schülern beim Verstehen von Unterrichtsinhalten, Schließen von Wissenslücken und bereitet sie auf bevorstehende Tests und Klassenarbeiten vor. Schülerinnen und Schüler wählen im E-Learning-Angebot ihr Wunschfach und Thema aus und nach einer kurzen Einführung stehen ihnen abwechslungsreiche, interaktive Übungen zur Verfügung. Von Fachexperten und Didaktikern entwickelt, fördert das Brockhaus Schülertraining neben dem Umgang mit Computer und Internet auch Lesekompetenzen, Textverständnis und eigenständiges Arbeiten. Mit dem Online-Kurs „Sicher im Web“ unterstützt Brockhaus Jugendliche in der Entwicklung ihrer Medienkompetenz. Wie gehe ich mit Fake News um? Wie erkenne ich, ob eine Webseite vertrauenswürdig ist? Was bedeutet eigentlich Urheberrecht und was sind Bild- und Markenrechte?

Ab sofort können sich alle Nutzerinnen und Nutzer mit der Benutzernummer und dem Passwort des Bibliotheksausweises über die Webseite der Leipziger Städtischen Bibliotheken einloggen und das Angebot vollumfänglich nutzen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Egal, ob virtuell oder vor Ort!

Die Anmeldung für LeipzigPass-Inhaber ist ermäßigt.
Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 19. Lebensjahr können die Bibliothek kostenlos nutzen.

Bibliothek Gohlis „Erich Loest“
Stadtteilzentrum Gohlis
Georg-Schumann-Str. 105
04155 Leipzig

Tel.: 0341 / 123 5255
E-Mail: bibliothek.gohlis@leipzig.de

Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 10 – 19 Uhr ; Mi 15 – 19 Uhr

Leipzig liest – Büchercafé im Bürgerverein

Sonntag, 20. März, Budde-Haus, Lützowstraße 19, 04157 Leipzig

Lesung: 16.00 – 17.00 Uhr
Autor: Günter Gentsch
Titel: Eine Verteidigung der Muße
Musik: Karoline Borleis
Moderation: Peter Niemann
Eintritt: frei

Jahrhundertelang bis in unsere Zeit blieb der Lebens- und Denkhaltung der Muße, des tätigen Nichtstuns, eine breitere gesellschaftliche Akzeptanz versagt. Ja, sie erfuhr geradezu eine Geringschätzung, auf die man schon in den Worten des protestantischen Reformators Martin Luther stößt: „Von Arbeit stirbt kein Mensch, aber von Ledig- und Müßiggehen kommen die Leute um Leib und Leben…“ In gegenwärtigen Zeiten hat sich freilich die Dynamik der Lebensabläufe so beschleunigt, der Arbeitsdruck so intensiviert und die Flut der Kommunikation so gesteigert, dass das Verlangen und der Ruf nach mehr Muße, nach mehr Innehalten, nach einem temporären schöpferischen Ausscheren aus den kaum noch zu bewältigenden gesellschaftlichen Zwängen immer vernehmlicher werden. Sich wieder an die Erkenntnisse antiker Gelehrter erinnernd, vornehmlich an die von Aristoteles gepriesene Ganzheit von Muße, Kreativität und Glückseligkeit, rückt mit einem Mal der vielfältige Gewinn eines schöpferischen Untätigseins als einer besonderen Lebensqualität
für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft ins Zentrum der Betrachtungen. Welch vorher kaum wahrnehmbare Türen sich da auftun, welch neue förderliche Anstöße Geist und Körper erfahren – all das wird in dem mit lockerer Hand verfassten Essay zu fast greifbarer Realität. An den Text fügen sich an Betrachtungen zum Frauenbild der Lady Mary Montagu und zum Einfallsreichtum Voltaires. Musikalische Akzente setzt Karoline Borleis auf der Bratsche.

Mühlenbau in Gohlis – Im Interview mit Hans-Martin Kählitz – TEIL II

von Peter Niemann

Es ist wieder Montag und wieder befinde ich mich in der Olbrichtstraße, genauer gesagt in den Räumlichkeiten der Alten Heeresbäckerei. Es ist nun schon Herbst und das Licht tritt etwas gedämpfter durch die hohen Fenster des Raumes. Wieder führe ich ein interessantes Gespräch mit Herrn Kählitz und wieder vergehen die Stunden wie im Flug. In der Ausgabe 4/2021 des Gohlis Forums ging es ja in einiger Ausführlichkeit um dessen Großvater Bruno Wollstädter (* 14. Juli 1878 | † 17. Februar 1940), welcher als Bildhauer in Leipzig und weit darüber hinaus zu einiger Berühmtheit gelangte. Diesmal soll das unternehmerische Wirken von Herrn Kählitz selbst und dessen Familie im Vordergrund stehen.

Wie berichtet, blickt er auf ein ebenso langes wie erfülltes Leben in Gohlis zurück. Der Grundstein dafür wird früh gelegt, als der Vater 1935 für die Familie ein Haus in der Baaderstraße in Gohlis-Mitte kauft. Als Dreijähriger zieht Kählitz dort ein. Die Schulzeit beginnt für ihn 1938 in der heutigen Carl-von-Linné-Grundschule in der Delitzscher Straße. Während des Krieges dann und aufgrund einer Umnutzung des Gebäudes zum Lazarett wechselt er zur heutigen 33. Grundschule in die Theresienstraße. Der weitere Bildungsweg führt 1942 auf die Wirtschaftsoberschule im Gebäude der heutigen Volkshochschule (Löhrstraße). Es fühlt sich hier gut an – im Gedächtnis bleiben „vorzügliche Lehrer“. Als Ziel kristallisiert sich das Abitur als Vorbereitung auf ein Wirtschaftsstudium heraus. Ein einschneidendes Erlebnis, so erinnert er sich, war die Evakuierung der Klasse im Jahr 1943. Im Rahmen einer sog. KLV (Kinderlandverschickung) wurden Kinder und Jugendliche aus den urbanen Räumen ins ländliche Sachsen evakuiert, um der Bombengefahr durch alliierte Luftangriffe zu entgehen. Das erste Mal von Eltern und Geschwistern getrennt, lebt er in Falkenstein (Vogtland) in ständiger Furcht um seine Familie. Kurze Kommunikationswege gibt es keine und entsprechend erleichtert ist er über jede Postkarte von daheim. Auch das Leben im Lager prägt ihn. Es geht militärisch zu und die Lieder, die regelmäßig zum Marsch gesungen werden, haben sich bis in den heutigen Tag eingebrannt. Ein gutes Jahr später und nach „einigem Geningel“ geht es endlich zurück nach Leipzig. Bis zum Kriegsende: Leibniz-Schule, welche als „normales Gymnasium“ viel Druck und schlechte Noten mit sich bringt und „in unangenehmster Erinnerung geblieben“ ist. Nach Wiedereröffnung der Wirtschaftsoberschule in der Löhrstraße, sogar mit einem Großteil des ursprünglichen Lehrkörpers, liegt ein Wechsel nahe um auf das Abitur hinzuarbeiten. Allerdings wird die Schule 1949 wieder geschlossen und dieser Plan jäh durchkreuzt. Dennoch ein gutes Timing, da Kählitz so zumindest die Mittlere Reife mit Abschluss der 10. Klasse erhält.

Der folgende Lebensabschnitt führt in die Firma des Vaters Kählitz und Lübcke – Mühlsteinfabrik und Mühlenbauanstalt gegr. 1894, um einen handwerklichen Beruf zu erlernen: den des Mühlenbauers. Genau genommen ist er sogar einer der beiden letzten Mühlenbauer, die jemals in Leipzig ausgebildet wurden. 1952 absolviert Kählitz die Gesellenprüfung. Der ursprüngliche Plan, ein Besuch der Ingenieurschule Nahrungs- und Genussmittel, geht nicht auf. Leider spielen fachliche Eignung und wiederholte Bewerbung keine sonderliche große Rolle, da der Vater ‚Kapitalist‘ ist. Es liegt nahe, zunächst beim Vater unterzukommen und dort in der Produktion, mal als Tischler oder Schlosser oder eben auf Montage im Mühlenbau zu unterstützen.

Familie Kählitz vor dem Firmengelände
Familie Kählitz vor dem Firmengelände

Mit der Erkrankung des Vaters im Jahr 1956 wechselt Kählitz langsam in die Verwaltung des Betriebes. Die Übernahme scheiterte zunächst am Erwerb eines eigenen Gewerbescheins, denn ein Ausbau von Privatbetrieben war so nicht vorgesehen. Der schlussendliche Kompromiss: Eine staatliche Beteiligung und Einflussnahme in Arbeit und Produktion gemäß staatlicher Planvorgaben im Gegenzug für den Schein. Laut Kählitz, der mit dem Tod des Vaters im Jahr 1959 geschäftsführender Gesellschafter wird, ist das Maß an unternehmerischer und organisatorischer Freiheit im nun ‚eigenen‘ 20-Personen-Betrieb gerade noch erträglich. Bis 1972 folgt dann ein in der wirtschaftlichen Situation der DDR begründetes Auf und Ab. Mit Improvisation und einigen Projekten, die nicht wirklich etwas mit Mühlenbau zu tun hatten, kann der Betrieb aufrechterhalten werden.

Die Verstaatlichungswelle schluckt auch Kählitz’ Unternehmen kurzerhand und ohne Ankündigung. Ein Parteibeauftragter „setzte ihn mündlich darüber in Kenntnis, dass sein Betrieb nunmehr ein staatlicher Betrieb sei.“ Als Ausgleich erhält er ein paar Mark und immerhin die Möglichkeit, dann künftig als Direktor des nun Volkseigenen Betriebes tätig zu sein. Unterm Strich reicht es nicht, er hat schließlich eine Familie. Neben dem Beruf nutzt Kählitz jede Gelegenheit, sich an der Karl-Marx-Universität Leipzig im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich weiterzubilden. So machte er 1971 schließlich einen Abschluss als Diplom-Ökonom.
Als VEB-Direktor leitet er noch bis zum 1. April 1988 die Geschicke des Betriebs. Dann setzt man ihn ab. Grund dafür war – und das habe man ihm deutlich gesagt, die fehlende Parteizugehörigkeit. Ersetzt wird er durch einen Genossen, der seinen Mangel an fachlicher Qualifikation durch die passende Parteizugehörigkeit ausgleichen kann. Frustriert verlässt Kählitz das Familienunternehmen und schwört sich, den Betrieb nie wieder zu betreten, solange die Partei involviert ist. Schließlich arbeitet er bis zur Wende als ökonomischer Leiter des VEB Leipziger Stadtreinigung.

Im Januar 1990 stellt Kählitz 1990 einen Antrag auf Re-Privatisierung bei der Stadt bzw. Treuhand. Die Verhandlungen ziehen sich bis 1992. Dank kapitalstarker Partner kann ein neues Unternehmen am gleichen Ort gegründet werden. Anstatt mit Mühlenbau wird das Geschäft an der Virchowstraße/ Ecke Max-Liebermannstraße nun mit Blechbearbeitung und Bedachung gemacht. Es „lief hervorragend“ und schon bald werden Dependancen in Chemnitz und Dresden eröffnet. In diesem Betrieb arbeitet Kählitz als Gesellschafter bis zu seiner Rente mit. Es gibt ihn noch, er befindet sich heute in der Maximilian-Allee. Am 1.1.1997 trifft Kählitz eine Entscheidung. Er findet, es sei ein guter Zeitpunkt aufzuhören – „er wollte raus“ und erklärt seinen Renteneintritt via Telefon.
Mit dem Ruhestand beginnt Kählitz seine intensiven Recherchen über das Schaffen des Großvaters Bruno Wollstädter. Wie eingangs geschrieben, berichteten wir dazu in Teil I des Interviews im Gohlisforum 4/ 2021 (nachzulesen unter www.gohlis.info).

 

Gymnasium an der Messe-Allee veranstaltet allerersten Spendenlauf in Arthur-Bretschneider-Park

Bürgerverein Gohlis unterstützt Schule

Am 6. Dezember fand unter dem Motto „Wir helfen helfen“ im Arthur-Bretschneider-Park der „Nikolauf“ statt. Mit der Aktion gelang es dem Förderverein der Schule an der Messe-Allee – Gymnasium der Stadt Leipzig (kurz MAG), dringend benötigte Gelder für eine Vielzahl von größeren und kleineren Projekten zu sammeln. Das Gymnasium selbst befindet sich derzeit noch im Aufbau. Bis zur Fertigstellung des Gebäudekomplexes in Wiederitzsch wird in einem Interim in Eutritzsch gelehrt und gelernt.

Aufgrund der Corona-Schutzverordnung war es zwar leider nicht möglich, unsere Fünft- und SechstklässlerInnen in einem gemeinsamen Event laufen zu lassen, der Ansporn war dennoch riesig, möglichst viele Runden in den jeweils vorgegebenen 20 Minuten zu rennen. Und davon ließen sich unsere SchülerInnen auch von Matsch und Nieselregen nicht abhalten. Vorab hatten sich nämlich Sponsoren bereit erklärt, für jede gelaufene Runde einen bestimmten Geldbetrag zugunsten unseres neu gegründeten Fördervereins zu spenden. Auch Spenden in Form von Festbeträgen, also unabhängig von der erlaufenen Rundenzahl, waren möglich.
Zur Stärkung gab es für jedes Kind im Anschluss an den Lauf Obst und einen Schoko-Nikolaus. Und die Stärkung war wohl verdient. Unsere SchülerInnen waren nämlich so eifrig unterwegs, dass durch die gelaufenen Runden eine Gesamt-Spendensumme von ca. 6.200 € zusammen gekommen ist. Was für eine tolle Leistung!!!

Ein Riesen-Dankeschön geht an alle SchülerInnen, die so eifrig ihre Runden gesammelt haben, sowie an deren Sponsoren. Ein besonderer Dank gilt dem Bürgerverein Gohlis e.V. für die logistische Unterstützung, EDEKA Potrzebski und Globus Leipzig-Seehausen für die gespendeten Clementinen und Schoko-Nikoläuse sowie allen Helferinnen und Helfern, die uns trotz eisiger Kälte unterstützt und die Kinder beim Rennen angefeuert haben.

Gründungsveranstaltung AG Umwelt und Klima beim Bürgerverein Gohlis e.V.

Mittwoch, den 9. Februar 2022 ab 20:00 Uhr. Vorerst nur digital. Den Zugangslink erhalten interessierte Teilnehmer unter umwelt@gohlis.info.

Wie können wir Informationen zum Thema Umwelt und Klima den Gohliserinnen und Gohlisern näherbringen? Wie können wir auf kommunale Projekte in ökologischer Hinsicht Einfluss nehmen? Welche Aktionen wollen wir durchführen? Erste Ideen für die neue AG sind Klima-Quiz, Themen-Spaziergänge, Müll sammeln oder Parking Day. Womit sie sich dann tatsächlich beschäftigt, darüber können alle Interessierte mitentscheiden.

Gohlis Forum – Ausgabe 6 für 2021 erschienen

Liebe Leserinnen und Leser,

in die 6. Ausgabe des Gohlis Forums, der letzten für dieses Jahr, informieren wir wieder über aktuelle Ereignisse in unserem Stadtteil. Auch diesmal gibt es viel zu erzählen: Gohlis entwickelt sich an allen Ecken und Enden. In der Rubrik Geschäftsleben berichten wir gleich über drei neue Geschäfte in Gohlis. Auch gibt’s einen ausführlichen Bericht über das Baugeschehen im Stadtteil.

Nicht nur mit dem Rückblick auf die Ergebnisse des Stadtradelns wagen wir ein Fazit der Vereinsarbeit 2021. In einer kleinen Bilderstrecke blicken wir auf die Aktionen und Projekte des auslaufenden Jahres zurück, dass erneut durch die Einschränkungen im Zuge der Covid19-Pandemie geprägt war.

Mit einem Bericht über 150 Jahre Friedenskirche und einen Beitrag von Gotthard Weidel über die Geschichte eines Gohliser Hauses zeigt sich erneut, wie spannend und vielfältig die Vergangenheit unseres schönen Stadtteiles ist.

Die vollständige Ausgabe kann hier im Archiv gelesen werden.

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