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Schlagwort: Handschwengelpumpe

Gohlis Forum – Ausgabe 1 für 2023 erschienen

Liebe Leser und Leserinnen,

die erste Ausgabe für das Kalenderjahr 2023 ist da. Erhältlich an den bekannten Auslagestellen in Gohlis oder in unserem Mitnahmekaste am Eingang des Budde-Hauses. Auch in den Monaten November und Dezember ist viel im Verein und im Viertel passiert. Gerade die Fortsetzung der Reihe „Advent in den Höfen und Gärten von Gohlis“ hat uns gefreut. In der Benedixstraße eröffnet der Städtische Eigenbetrieb Behindertenhilfe bald eine Komplex-Kita. Dazu gab es ein Interview mit dem Betriebsleiter Peter Böhme . Aber wir zeigen wieder in der Rubrik Baugeschehen, wo sich überall noch das Stadtbild von Gohlis ändert. Mit den Ergebnissen des Dialogverfahrens zum Bretschneider-Park und der Eröffnung der Ausstellung „30 Jahre Gohlis, 30 Jahre Bürgerverein“ schließe wir zwei große Projekte des vergangenen Jahres ab. Mit einem kleinen Abschieds-Beitrag sagen Peter und Agnes Niemann Danke für die Arbeit als Redaktion. Die neue Redaktionsgruppe wird sich dann in den kommenden Ausgaben noch vorstellen.

Abschließend zeigt der Kulturkalender Januar und Februar, was alles im Viertel in den nächsten Wochen los ist.

Ausstellung Handschwengelpumpen

Historische Handschwengelpumpen in Leipzig und Gohlis

von Tino Bucksch

Am 9. Dezember wurde die Wanderausstellung der historischen Handschwengelpumpen in Leipzig im Infozentrum Georg-Schumann-Straße eröffnet. Nachdem die Ausstellung zum Tag der Industriekultur 2022 im Stadtbüro ihre Einweihung erlebte, geht diese nun auf Wanderschaft in die Stadtteile. Die Ausstellung ist ein Teil der Arbeit der Initiative um „Leipzig gießt“, „Leipzig pumpt“, der Stadtverwaltung Leipzig sowie diverser Bürgervereine und dem Arbeitskreis Gohliser Geschichte des Leipziger Geschichtsvereins, deren Ziel eine Sanierung und Reaktivierung der unterschiedlichen Pumpenstandorte in Leipzig ist.

Schon 2001 begann der Bürgerverein Gohlis, sich mit dem Thema Handschwengelpumpen im Viertel zu beschäftigen. Dazu veröffentlichte der Verein im Gohlis Forum zwei Beiträge zu der allgemeinen Geschichte der Pumpen in Leipzig, um den interessierten Leserinnen und Lesern einen Einstieg in das bisher unbekannte Thema zu ermöglichen. Heute sind leider noch wenige der unterschiedlichen Gehäusetypen der Pumpen in Leipzig vorhanden. Davon viele in desolatem Zustand.

Daher veranstaltete der Bürgerverein am 16. Oktober 2020 gemeinsam mit der Erich Kästner-Schule einen Spendenlauf auf der Sportfreifläche in der Sasstraße. Ziel war es dabei, Spenden für die im März 2020 demontierte Pumpe an der Fritz-Seger-Straße zu sammeln. Die 350 Schülerinnen und Schüler erliefen 18.000€, wovon die eine Hälfte für ein Spielgerät der Kästner-Schule und die andere Hälfte für die Sanierung der Pumpe genutzt werden sollte.

Die Ausstellung im Infobüro Georg-Schumann-Straße, die durch jeweils eine Tafel der Bürgervereine Gohlis sowie Möckern-Wahren ergänzt wurde, ist ab dem 3. Januar bis zum 28. Januar täglich von 16-19 Uhr und am Wochende von 10-12 Uhr zu besichtigen.

Ausstellung „Historische Handschwengelpumpen in Leipzig“

von Wolfgang Leyn

Um die Geschichte der Leipziger Trinkwasserversorgung seit dem Mittelalter, vor allem aber um formschöne Pumpen aus Gusseisen geht es in der Ausstellung des Arbeitskreises Gohliser Geschichte, die ab 9. Dezember im Infozentrum Georg-Schumann-Straße 126 zu sehen ist. Eröffnet wird sie am 9. Dezember um 18 Uhr.

Erste Station der Wanderausstellung war im September das Stadtbüro am Burgplatz. Nun ist sie bis zum 28. Januar 2023 in Gohlis zu sehen, ergänzt um Tafeln der Bürgervereine von Gohlis und Möckern-Wahren sowie eine Schaufensterausstellung von LEIPZIG GIESST.

Nur wenige deutsche Städte ließen öffentliche Wasserpumpen künstlerisch gestalten. Einst standen in Leipzig mehr als 230 Pumpen, 14 davon in Gohlis und zwei in Möckern. Erhalten blieben im gesamten Stadtgebiet reichlich 50 Stück. 30 wurden bisher restauriert, nicht alle spenden jedoch Wasser. Zivilgesellschaftliche Initiativen wollen weitere reaktivieren, um mit ihrer Hilfe Stadtbäume gießen zu können.

Besichtigt werden kann die Ausstellung bis zum 17. Dezember täglich von 16 bis 19 Uhr, zusätzlich am 10., 11. und 17. Dezember vormittags von 10 bis 12 Uhr. Ab 18. Dezember ist die Ausstellung bis zum Jahresende geschlossen. Die Zeiten im Januar stehen wegen des Betreiberwechsels im Infozentrum noch nicht fest.

Zu erreichen ist das Infozentrum (bisher Magistralenmanagement) mit Straßenbahn 10 und 11 sowie Bus 90 (Haltestelle Wiederitzscher Straße). Der Zugang ist barrierefrei.

Eine Randnotiz im Leben eines Künstlers – Im Interview mit Hans-Martin Kählitz – TEIL I

von Peter Niemann

Es ist ein ruhiger Montag Nachmittag, im ehemaligen Kasernenviertel, unmittelbar an der ‚Grenze‘ zwischen Möckern und Gohlis. Die großen Bäume entlang der Olbrichtstraße spenden angenehmen Schatten. Das Zwitschern einiger Vögel dringt, zusammen mit ein paar Sonnenstrahlen durch das halb geöffnete Fenster der ehemaligen Heeresbäckerei. In dem hohen Raum sitze ich bequem und komme schnell mit Herrn Kählitz ins Gespräch. Unlängst hatte er nämlich den Bürgerverein kontaktiert, nachdem er von dessen Bemühungen um die historische Handschwengelpumpe in der Fritz-Seger-Straße erfahren hatte.

Und Herr Kählitz, Jahrgang 1932, hat wahrlich viel zu berichten – so viel, dass wir das Interview in zwei Teile aufdröseln mussten. Schließlich blickt er auf ein ebenso langes, wie erfülltes Leben hier in unserem Stadtteil zurück. Alles beginnt damit, dass sein Vater 1935 ein Haus in der Baaderstraße in Gohlis-Mitte kaufte. Ein Mittelpunkt entsteht. Zunächst der seiner Kindheit, später dann der seiner eigenen Familie. Die Rollen des Unternehmers, Ehemanns und Vaters füllen ihn aus, lassen ihn nichts missen. Das ändert sich schlagartig, als zwei Umstände aufeinandertreffen: Der Ruhestand und das Dahinscheiden der eigenen Mutter.
Deren Nachlass erzählt nämlich eine Geschichte, die nun auf Gehör und Muße treffen kann. Fotografien, Abbildungen, Skizzen und dergleichen erzählen von seinem Großvater Bruno Wollstädter (* 14. Juli 1878 | † 17. Februar 1940). Selber hat er nur vage Erinnerungen an diesen, war er damals doch ein Schuljunge von 9 Jahren und die produktive Zeit des Großvaters war bereits Geschichte. Dieser habe zwar zur Pflege bei der Familie gewohnt, sei zu dem Zeitpunkt jedoch schwer krank gewesen und bald, mit nur 61 Jahren verschieden. Es gab entsprechend wenig Bezug, kaum Kontakt. Kählitz erinnert sich an einen einzelnen Besuch in der einstigen Werkstatt des Bildhauers Wollstädter im Hinterhof der Delitzscher Straße 80a. Von dessen dortigen Schaffen zeugen heute immerhin noch einige Fresken im Hausflur.

Völlig anders verhält es sich allerdings im Stadtraum Leipzigs und auch darüber hinaus. Erst als Ruheständler realisierte Herr Kählitz mit zunehmender Begeisterung, wie unwahrscheinlich emsig der Großvater und dessen Gehilfen tatsächlich waren. Dabei finden sich seine Bauplastiken an und in profaner wie sakraler Architektur gleichermaßen sowie vereinzelt auch als Grabkunst. Nach prominenten Beispielen dafür muss man nicht lange suchen. So gibt es eine Vielzahl von Messehäusern in der Leipziger Innenstadt an deren bauplastischer Ausgestaltung er beteiligt war. Seine Plastiken schmücken u.a. den Zentralmessepalast, er gestaltete aber auch Grabmale auf dem Südfriedhof. Selbst in Gohlis findet sich seine Bauplastik: an der Fassade der Evangelischen Verlagsanstalt in der Blumenstraße 76.

Was Kählitz jedoch ärgert ist die Tatsache, dass Wollstädter‘s Wirken, gerade im Zusammenhang mit größeren Architekturen entweder (noch) gänzlich unbekannt war bzw. häufig in den Hintergrund trat. Es sind nämlich vor allem die Architekten und manchmal noch die Initiatoren und Geldgeber der großen und renommierten Bauprojekte, deren Namen mit diesen in Verbindung gebracht werden und Erwähnung finden. Erschwerend kommt hinzu, dass es zur Zeit Wollstädters Schaffen nicht erforderlich war, Bauplastiken bzw. deren Schöpfer in Bauplänen genau zu benennen. Ein Platzhalter genügte, was die Erfassung von Baukunst und Künstler aus heutiger Sich auch eher knifflig gestaltet. Beharrlich engagierte er sich jahrelang, um genau diesem Umstand, in Bezug auf seinen Großvater zumindest, Abhilfe zu schaffen. Wo es sich anbot, schrieb er Leserbriefe, trat in Kontakt mit Ämtern, besuchte häufiger auch die Wirkstätten von Wollstädter und klärte auf.
1910 erhielt Bruno Wollstädter bei einem städtischen Wettbewerb den ersten Preis für seinen Entwurf für das Design einer Handschwengelpumpe. Vielfach begegnet uns die Pumpe vom Typ ‚Vogelkäfig‘ heute und in restaurierter Form im Stadtgebiet, etwa in der Magazingasse/ Ecke Neumarkt, im Herzen unserer Innenstadt also. Allerdings kann diese Episode, auch und gerade vor dem Hintergrund des so umfangreichen künstlerischen Schaffens von Wollstädter wohl nur als Randnotiz gelten. Eine Randnotiz, die aber nichts desto trotz dankbare Anknüpfungspunkte an die Arbeit unseres Bürgervereins bietet.

Im nächsten Teil des Interviews wird der Fokus dann auf dem Leben und unternehmerischen Wirken von Herrn Kählitz selbst liegen. Bleiben Sie gespannt.

Foto: Andreas Reichelt

Gemeinsam mit der Erich Kästner-Schule: Ein erster Gohliser Spendenlauf | Eine historische Handschwengelpumpe

von Peter Niemann

Bereits seit 1992 setzt sich der Bürgerverein Gohlis e.V. ehrenamtlich dafür ein, unseren Stadtteil immer noch ein Stückchen lebenswerter zu gestalten. Dazu gehört auch die Erforschung der Stadtteilgeschichte. Seit einigen Jahre stehen dabei eben auch die historischen Handschwengelpumpen im Fokus. Ein gusseisernes Exemplar vom Typ Vogelkäfig befand sich bis vor kurzem noch in der Fritz-Seger-Straße. Zwar hatte diese das letzte Jahrhundert überdauert, zuletzt jedoch in recht kläglichem Zustand und inzwischen ohne Funktion.
Schade! Das fanden auch die Kinder der Erich Kästner-Schule. Die Idee zu einem gemeinsamen Spendenlauf mit der Schule und zu Gunsten der Instandsetzung besagter Pumpe war geboren!

Los ging es am 16. Oktober. Da konnte man trotz eines eher fragwürdigen Wetters reichlich Getummel auf der Sportplatzanlage an der Sasstraße beobachten. Punkt 8:30 Uhr startete dort nämlich der erste Gohliser Spendenlauf. Auf das diesig-feuchte 250-Meter-Rund des kleinen Sportplatzes ergoss sich über den Vormittag verteilt ein bunter Strom von rund 350 Schülerinnen und Schülern. Als erstes erhielten die Kinder der 4. Klasse für 40 Minuten die Gelegenheit, ihre Runden zu rennen. Es folgten die Jahrgänge eins und zwei im Verbund. Mit den erlaufenen Kilometern verbesserte sich sogar das Wetter. Sogar mit etwas Sonnenschein konnten abschließend die DrittklässlerInnen starten. Für alle gab es leckere Äpfel und Bananen als Belohnung.

Die Stimmung war wirklich gut und die Kinder hoch motiviert. So waren auch einige Eltern da, um beherzt anzufeuern. Und der Erlös des Spendenlaufs kommt ja schließlich nicht nur der Instandsetzung besagter Pumpe zu Gute. Es werden nämlich davon neue Außenspielgeräte für den Schulhof der Grundschule angeschafft.

Insgesamt konnten bereits rund 9.000 € für die Restaurierung der Pumpe gesammelt werden. Die Ausstellung, die noch den Sommer über in den Fenstern der Erich Kästner-Schule zu sehen sein wird, soll unser Projekt begleiten und dieses einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Dabei wird auf drei Tafeln der historische Hintergrund beleuchtet und allerlei Interessantes zu Wasserpumpen erklärt. Mit der Ausstellung wollen wir aber auch auf die laufende Spendensammlung aufmerksam machen. Es werden noch etwa 16.000 € benötigt, um die Restaurierung und Installation der Pumpe zu finanzieren.

Falls Sie das Projekt mit einer Spende unterstützen möchten, treten Sie gerne und jederzeit mit uns in Kontakt. Es zählt wirklich jeder gespendete Euro! Erreichbar ist der Bürgerverein unter spenden@gohlis.info oder 0152-36188510 (Peter Niemann, stellv. Vorsitzender und Projektkoordinator).

Spendenkonto:
Sparkasse Leipzig
IBAN: DE92 8605 5592 1111 5016 68
BIC: WELADE8LXXX

Foto: Andreas Reichelt

Eine erfolgreiche Sammelaktion für Schule und Stadtteil

Eine erfolgreiche Sammelaktion für Schule und Stadtteil

Am 20.05.2021 konnten der Vorsitzende Tino Bucksch und der Projektverantwortliche Peter Niemann im Namen des Bürgerverein Gohlis e.V. der Schulleitung der Erich Kästner-Schule in Gohlis einen beachtlichen Spendencheck überreichen.

Zusammengekommen waren im Zuge des gemeinsamen 1. Gohliser Spendenlaufs, welchen der Bürgerverein im Oktober 2020 gemeinsam mit der Grundschule durchführte, insgesamt 18.224€. Die Hälfte davon wird nun für den Bau von zusätzlichen Außenspielgeräten auf dem Schul- und Horthof der Kästner-Schule verwendet. Die andere Hälfte wird genutzt, um die Restaurierung der historischen Handschwengelpumpen in Gohlis voranzutreiben. Als Auftakt fiel die Wahl auf die stark beschädigte Pumpe vom Typ ‚Vogelkäfig‘, welche noch bis Frühjahr 2020 unweit der Grundschule in der Fritz-Seger-Straße zu sehen war. Dazu übergaben Bucksch und Niemann im Namen des Bürgervereins der Schule eine vierteilige Plakatausstellung zu den Handschwengelpumpen in Gohlis. Diese informiert über die Standorte der noch existierenden oder demontierten Pumpen sowie über deren Geschichte und Funktionsweise. Zusammengestellt wurden diese Informationen von der AG Stadtteilgeschichte des Bürgervereins. Aufgrund der Corona bedingten Auflagen, konnte keine offizielle Eröffnung der Ausstellung erfolgen. Die Ausstellung ist jedoch öffentlich zugänglich und kann noch über die nächsten Monate hinweg an den Außenfenstern im Eingangsbereich der Grundschule angeschaut werden.

Mit der Ausstellung wollen wir auch auf die laufende Spendensammlung aufmerksam machen. Es werden nämlich noch finanzielle Mittel benötigt, um die Restaurierung und Installation der Pumpe zu finanzieren. Falls Sie das Projekt mit einer Spende unterstützen möchten, treten Sie gerne und jederzeit mit uns in Kontakt. Es zählt wirklich jeder gespendete Euro!

Weitere Informationen über das Projekt können unter spenden@gohlis.info in Erfahrung gebracht werden.

Foto: Andreas Reichelt
Abbildung: v.l.n.r. Tino Bucksch (Vorsitzender Bürgerverein Gohlis e.V.), Peter Niemann (Projektverantwortlicher), Carola Wirth (Schulleiterin), Eyke Hiersemann (stellv. Schulleiter)

Gemeinsam mit der Erich Kästner-Schule: Ein erster Gohliser Spendenlauf

Von Peter Niemann

Am Morgen des 16. Oktober konnte man trotz des eher fragwürdigen Wetters reichlich Getummel auf der Sportplatzanlage an der Sasstraße 15 beobachten. Punkt 8:30 Uhr startete dort nämlich der erste Gohliser Spendenlauf. Auf das diesig feuchte 250-Meter-Rund des kleinen Sportplatzes ergoss sich dann, über den Vormittag verteilt, ein bunter Strom von rund 350 Schülerinnen und Schülern der Erich Kästner-Schule. Als erstes erhielten die Kinder der vierten Klasse die Gelegenheit, natürlich in individuellem Tempo und für insgesamt 40 Minuten, Runden zu rennen. Es folgten die Jahrgänge zwei und drei im Verbund. Mit den erlaufenen Kilometern verbesserte sich natürlich auch das Wetter, sodass die letzte Gruppe, welche sich aus Drittklässlerinnen und Drittklässlern bildete, sogar etwas Sonnenschein genießen konnte. Für alle gab es im Anschluss leckere Äpfel und Bananen als Belohnung. Die Stimmung war wirklich gut und die Kinder hoch motiviert. Schließlich waren auch einige Eltern da, um beherzt anzufeuern, und es ging darum, Spenden für zwei tolle Projekte zu sammeln. Zum einen für neue Außenspielgeräte und Spielzeug in der Schule, zum anderen für die Realisierung eines ganz besonderen Projekts im Stadtteil. Nämlich die Restaurierung der historischen Handschwengelpumpe (Typ Vogelkäfig – wir berichteten im Gohlis Forum 3 & 6 2020) in der Fritz-Seger-Straße, also in unmittelbarer Nähe zum Schulgelände.

Geplant ist nun auch eine Begleitausstellung in der Kästner-Schule zum Thema Handeschwengelpumpen, die im kommenden Jahr durch die Engagierten der AG Geschichte des Bürgervereins realisiert werden soll. Dabei wird es natürlich um Handschwengelpumpen im Stadtgebiet Leipzig sowie die besagte Pumpe in der Fritz-Seger-Straße gehen. Damit die Ausstellung auch wirklich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich ist, verteilt sich diese dann auf informative Roll-Ups in den Fenstern im Haupteingangsbereich der Schule.

Unter dem Titel Gohliser Spendenläufe sind weitere Läufe in unserem Stadtteil geplant. Schon im Frühjahr 2021 soll am gleichen Ort wieder eine Laufveranstaltung stattfinden. Diesmal dann an einem Samstag und offen für alle Menschen im lauffähigen Alter. Ziel wird es auch dann sein vor allem Spenden für die Pumpe und andere Dinge zu sammeln, die das Leben in unserem Stadtteil ein Stück lebenswerter gestalten.
Wir befinden uns derzeit in einem regen Austausch mit der Leipziger Stadtverwaltung bezüglich der Restaurierung besagter Pumpe in der Fritz-Seger-Straße und halten Sie natürlich auf dem neusten Stand. Unterdessen werden weitere Spenden benötigt, um das Projekt zu realisieren. Falls Sie das Projekt mit Ihrer Spende unterstützen möchten, setzen Sie sich bitte direkt mit dem Projektverantwortlichen im Bürgerverein in Verbindung:

Peter Niemann
0152 3618 8510
spenden@gohlis.info

Denkmalpflege – Zweites Leben für eine Gohliser Wasserpumpe?

von Wolfgang Leyn

Das erste Leben der Handschwengelpumpe in der Fritz-Seger-Straße währte knapp 108 Jahre – vom September 1912 bis zum März 2020. Um 1900 standen in Leipzig, verteilt über das ganze Stadtgebiet, mehr als 280 solcher Wasserpumpen. 25 Standorte gab es allein in Gohlis. Nur wenige deutsche Städte leisteten sich den Luxus, die gusseisernen Pumpenkörper künstlerisch zu gestalten. Die heute noch erhaltenen Exemplare in Leipzig stehen unter Denkmalschutz. Rund 30 wurden seit den 1980er-Jahren restauriert, viele sind aus dem Stadtbild verschwunden, die übrigen sind mehr oder weniger stark beschädigt.

So auch die Pumpe in der Fritz-Seger-Straße, die einzige in Gohlis vom Gehäusetyp „Vogelkäfig“. Am 18. März wurde sie demontiert, um zu untersuchen, was eine Restaurierung kosten würde. Die Schüler der nahegelegenen Erich Kästner-Schule möchten ihr gern ein zweites Leben schenken. Der gemeinsam mit dem Bürgerverein Gohlis geplante Spendenlauf kann zwar wegen des Corona-Virus nicht am 15. Mai stattfinden, er wird aber nicht abgesagt, sondern ins nächste Schuljahr verschoben.

Wann das zweite Leben dieser historischen Handschwengelpumpe anbrechen wird, muss leider offen bleiben. Fest steht aber heute schon: Die Restaurierung des technischen Denkmals wird nicht billig werden. Daher sind Sponsoren unter den Anwohnern wie unter den Lesern dieser Stadtteilzeitung hoch willkommen. Der Bürgerverein wird die Initiative der Schüler, ihrer Eltern und Lehrer zum einen organisatorisch unterstützen, zum anderen eine Ausstellung über die besondere Tradition der Leipziger Handschwengelpumpen und die jeweiligen Standorte in Gohlis ausrichten.

Ein Bildbericht über den fachgerechten Abbau der Pumpe in der Fritz-Seger-Straße am 18. März durch Mitarbeiter der städtischen Bau und Service Leipzig GmbH kann in der pdf-Version des Gohlis Forum 03/2020 eingesehen werden.