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Schlagwort: Gohlis

Gohlis hat keine Kartoffeln mehr

von Ursula Hein

Bevor die Corona-Krise wirklich einbrach, wollte ich Samstag abends noch Kleinigkeiten fürs Wochenende kaufen, im Kaufland um die Ecke.
Aber – gähnende Leere in den Stellagen – keine einzige Kartoffel fand sich in den zahlreichen Behältnissen, die die ganze linke Seitenwand einnehmen. Ich gehe weiter, keine Eier mehr, weiter, keine (billigen) Teigwaren mehr und tatsächlich, was ich ja nicht glauben wollte: kein Toilettenpapier mehr. Und ich dachte, es sei eine Zeitungsente, obwohl ja der 1. April noch nicht angebrochen war.

Sind die Leute wirklich verrückt geworden? Wer braucht schon so viel Klopapier? Wer bunkert jetzt noch Kartoffeln? Kartoffeln, die schon langsam anfangen zu keimen. Oder will man in den Gohliser Fluren Kartoffeln anpflanzen so, wie zu Kriegszeiten? Frage an die sichtlich genervte Kassiererin, ja die Leute kauften wie verrückt. Es gäbe kein Toilettenpapier mehr. Haben sich jetzt meine Vorurteile bestätigt? Wo eine Schlange ist, steht der ehemalige DDR-Bürger an. Wo es etwas reichlich gibt, kauft man so viel wie früher, um dann zu tauschen? Aber nein, auch in anderen deutschen Ländern zeigt sich dieses Hamsterverhalten, auch im befreundeten und nicht befreundeten Ausland die gleichen Paniksymptome.

In der folgenden Woche wird es nicht besser, da kann die Wirtschaft, die Politik noch so viel beruhigen, man hamstert weiter. Inzwischen sind zwei Wochenenden ins Land gegangen. Vieles hat sich verändert. Die Leute halten sich an die Vorgaben. Man hält Abstand, wartet geduldig, bis man in die Geschäfte, in die Post, in die Bank eingelassen wird. Man geht auf die andere Straßenseite, wenn wir alten Leute entgegenkommen, oder wartet, bis wir vorbeigegangen sind. Manche tragen Mundschutz selbstgemacht oder gekauft, andere tragen Handschuhe. Man ist etwas achtsamer geworden im Miteinander.

Aber Toilettenpapier ist immer noch Mangelware. Hoffen wir, dass sich bis zum nächsten GohlisForum im Sommer alles wieder einigermaßen normalisiert hat. Bleiben Sie gesund.

Gohliser Verein für Kunst und Kultur e.V. – KuK Gohlis: Ein Abend voller Kunst und Liebe – „JAZZ + Ein Wirbelwind Lust“

von Uta Schlenzig

Seit 2017 lädt der Gohliser Verein für Kunst und Kultur e.V. „KuK Gohlis“ zu seiner Veranstaltungsreihe „Kultur im Dialog“, mit der er Beziehungen stiften möchte – zwischen Künsten und Künstlern, verschiedenen Genres und Kunstformen, Musik und Wort, Bild und Bewegung, Kunst und Klang.
Noch gerade vor dem Beginn der allgemeinen Kulturpause war Ende Februar der Kölner Rezitator Peter R. Pollmann zu Gast in Leipzig bei „Kultur im Dialog“.

Zwischen Literatur, Musik und Bildern: ein „Tummelplatz“ der Kunst. Dieser Begriff – von Sigmund Freud geprägt für einen Raum, in dem Begegnung zwischen Menschen passiert – beschreibt treffend das Anliegen der Veranstaltungsreihe. Oder wie Pollmann es ausdrückt:

„Denn so und nicht anders treffen wir uns. Auf dem Tummelplatz unserer Liebe. Kunst heißt begegnen. Öffnet Tür um Tür. Scharf. Unverbrüchlich. Gespiegelt. Ein lustvolles Spiel. Nie Kraftakt. Nie Luftbild. Nie keimfreier Zweck. Wir teilen entschlossen. Wir streuen uns aus. Wir entlarven beherzt. Auf Gedeih und Verderb.“

Immer schon war Kunst ein unverzichtbarer Teil der Gesellschaft, jenseits von Selbstsucht und Erfolgszahlen. Wie inspirierend, mitreißend, leidenschaftlich, erbauend und voller Energie solch ein Tummelplatz der Kunst ist, konnten die Besucher des Abends erleben.
Vor den Photozeichnungen „Partitura d’amore“ der Gohliser Künstlerin Christa Manz-Dewald führte Peter R. Pollmann die Zuhörer mit Lyrik und Prosa durch das Auf und Ab der Liebe. Kongenial untermalt durch den jungen Jazzpianisten Richard Brüggemann aus Leipzig, der mit seinen expressiven Klängen am Klavier einen Teppich ausbreitete für die Texte aus dreieinhalb Jahrtausenden Literatur.
Die Zuhörer und Betrachter tauchten ein in einen Wirbelwind der Lust, durch den sich als ein roter Faden Ausschnitte aus dem Hohelied Salomos zogen, verflochten mit Texten von Walt Whitman, Joseph v. Eichendorff, Ingeborg Bachmann, Johann Wolfgang v. Goethe u.v.a.

Auf diesem Tummelplatz konnte es sich erfüllen, das Anliegen des Vereins KuK Gohlis: zum Austausch anzuregen und den Spielraum zu schaffen, den Kunst und Kultur zur Entwicklung dringend benötigen. Denn – um mit Peter R. Pollmanns Worten zu enden – „das ist das Schöne an der Kunst: Sie macht immer Türen auf!“

Denkmalpflege – Zweites Leben für eine Gohliser Wasserpumpe?

von Wolfgang Leyn

Das erste Leben der Handschwengelpumpe in der Fritz-Seger-Straße währte knapp 108 Jahre – vom September 1912 bis zum März 2020. Um 1900 standen in Leipzig, verteilt über das ganze Stadtgebiet, mehr als 280 solcher Wasserpumpen. 25 Standorte gab es allein in Gohlis. Nur wenige deutsche Städte leisteten sich den Luxus, die gusseisernen Pumpenkörper künstlerisch zu gestalten. Die heute noch erhaltenen Exemplare in Leipzig stehen unter Denkmalschutz. Rund 30 wurden seit den 1980er-Jahren restauriert, viele sind aus dem Stadtbild verschwunden, die übrigen sind mehr oder weniger stark beschädigt.

So auch die Pumpe in der Fritz-Seger-Straße, die einzige in Gohlis vom Gehäusetyp „Vogelkäfig“. Am 18. März wurde sie demontiert, um zu untersuchen, was eine Restaurierung kosten würde. Die Schüler der nahegelegenen Erich Kästner-Schule möchten ihr gern ein zweites Leben schenken. Der gemeinsam mit dem Bürgerverein Gohlis geplante Spendenlauf kann zwar wegen des Corona-Virus nicht am 15. Mai stattfinden, er wird aber nicht abgesagt, sondern ins nächste Schuljahr verschoben.

Wann das zweite Leben dieser historischen Handschwengelpumpe anbrechen wird, muss leider offen bleiben. Fest steht aber heute schon: Die Restaurierung des technischen Denkmals wird nicht billig werden. Daher sind Sponsoren unter den Anwohnern wie unter den Lesern dieser Stadtteilzeitung hoch willkommen. Der Bürgerverein wird die Initiative der Schüler, ihrer Eltern und Lehrer zum einen organisatorisch unterstützen, zum anderen eine Ausstellung über die besondere Tradition der Leipziger Handschwengelpumpen und die jeweiligen Standorte in Gohlis ausrichten.

Ein Bildbericht über den fachgerechten Abbau der Pumpe in der Fritz-Seger-Straße am 18. März durch Mitarbeiter der städtischen Bau und Service Leipzig GmbH kann in der pdf-Version des Gohlis Forum 03/2020 eingesehen werden.

 

Gohliser Baugeschehen: Neues vom Hoch- und Tiefbau

von Matthias Reichmuth

Erinnern Sie sich, welcher Eindruck sich im Umfeld des S-Bahnhofs Gohlis vor 10 Jahren bot, wenn der Blick aus dem von Südwesten nach Leipzig einfahrenden ICE auf die linke Seite fiel? Eine große Industrieruinenlandschaft, erst die ehemaligen Bleichertwerke, daran anschließend die Ruine der Wagenfedernfabrik Engelmann. Im September 2008 war in der LVZ erstmals zu lesen, dass die 2,5 Hektar der Bleichertwerke saniert werden sollten.

Sanierung der Bleichertwerke endet
Nach langer Bauphase ist nun das Ergebnis zu bewundern, die Bleichertwerke mit sanierten Teilen und ergänzenden Neubauten sollen im Mai 2020 fertiggestellt werden und die federführende CG-Gruppe (neuerdings: Consus RE AG) war im März auch zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. Acht von neun Gebäudeteilen sind inzwischen schon bezogen. Für die noch freien Stadthäuser direkt an der Bahn (95,5 m² Wohnfläche auf 3 Ebenen) wurden in den Immobilienportalen bis zu 14 Euro pro Quadratmeter aufgerufen, was für Gohlis-Mitte weit über dem Preisniveau der letzten Jahre und Monate liegt (für Neubauten lag das bisherige Maximum in Gohlis eher bei 11,- €/m²). Auch direkt am Bahndamm wurden Pkw-Stellflächen und die neue Kindertagesstätte integriert, die im Mai bezugsfertig sein soll. Der spektakulärste Teil des Komplexes sind aber Neubauten, die innerhalb der historischen Fabrikhallen mit großen Glasfassaden entlang der Wilhelm-Sammet-Straße errichtet wurden.

Auf der anderen (Eutritzscher) Seite der Geibelstraße wurden die Industrieruinen 2019 abgerissen und sollen bis 2021 einigen Blöcken mit 80 Wohnungen Platz machen.

Inzwischen sind es zwar nur noch Regional- und S-Bahnen, die hier durch Gohlis fahren, aber der Blick aus dem Zugfenster hat sich nun fundamental gewandelt.

Neue Modulbauten in Gohlis-Nord
Das zweitgrößte Bauprojekt befindet sich in Gohlis-Nord an der Maria-Grollmuß-Straße (Ecke Landsberger Straße). In moderner Fertigbauweise wurden hier in den letzten Monaten zwei größere Wohnblöcke hochgezogen. Die Hälfte der Wohnungen soll mit Mietpreisbindung (6,50 Euro) vermietet werden. Über die Baustelle auf der anderen Seite der Krochsiedlung hatten wir im Märzheft bereits berichtet. Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Bevölkerung in Gohlis-Nord in nächster Zeit am stärksten zunehmen wird, wenn man sieht, was besonders nördlich der Max-Liebermann-Straße zuletzt gebaut wurde und noch wird.

Drei neue Mehrfamilienhäuser in Gohlis-Süd
Aber auch in Gohlis-Süd bewegt sich einiges: In der Magdeburger Straße 50 ist das neue Mehrfamilienhaus fast fertig, Ende März standen allerdings noch die Bauzäune bis zur Straßenmitte und Verkehrsschilder, die diesen Teil der Magdeburger Straße zur Einbahnstraße machten. Am anderen Ende der Magdeburger Straße fällt der Blick auch auf eine Baustelle: In der Lindenthaler Straße 48-50 wird nun das Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage gebaut, das 2018 genehmigt worden war. Die bisher ausgegrabene Baugrube an der Lindenthaler Straße 48 entspricht allerdings offenbar noch nicht der endgültigen Dimension des Bauprojekts.

Bei anderen Bauprojekten hat die Zeit von Planungsbeginn bis zur Realisierung noch länger gedauert: Ein sehr exponiertes Beispiel dafür ist die Schorlemmerstraße 2. Ende März begannen Bagger mit den Arbeiten, nachdem die dortige Vegetation seit 2015 dreimal gerodet worden war. An der Ecke zur Berggartenstraße wird dieses Gebäude die letzte noch fehlende Ecke des aufgeweiteten Straßenraumes darstellen – die viel diskutierte Frage nach der Gestaltung der Straßenfläche am Kirchplatz hatte die Stadt Leipzig auf den Tag vertagt, an dem diese Baustelle abgeschlossen sein würde.

Sanierungsfortschritte in Gohlis-Mitte
Um Gohlis-Mitte nicht zu vergessen, werfen wir noch einen Blick auf die Sanierungsfortschritte in der Wustmannstraße: Hier schreitet die Sanierung von Süd nach Nord voran, im März war die Wustmannstraße 3 bereits mit neuem Dach und neuen Fenstern ausgestattet, am anderen Ende war nur die Entfernung des früheren Putzes erkennbar.

Tiefbauthemen
Was stellen Sie sich vor, wenn die Zeitungsschlagzeile lautet: „Bahnbrücke in Gohlis wird saniert“? Es geht um die Brücke der Wiederitzscher Straße über die Bahnstrecke nach Möckern und Weißenfels, die seit Jahrzehnten in einem beklagenswerten Zustand ist: Da die Fußwege nicht mehr standfest waren, wurden diese auf die Fahrbahn verschwenkt, dadurch wurde diese so schmal, dass kein Begegnungsverkehr mehr möglich ist. Die alten Geländer sind verrostet, aber noch zu erkennen – kurzum ein Notbehelf seit mehr als 20 Jahren. Nun teilte das Verkehrs- und Tiefbauamt mit, dass die Brücke wegen massiver Rostschäden gesperrt und saniert werden muss. Aber siehe da: Nach zwei Wochen war die Sanierung abgeschlossen: Es waren nur quer über die Brückenfahrban drei schmale Gräben mit dem Bagger gezogen worden, um offenbar stabilere Stahlträger einzusetzen. Seit Anfang März rollt der Verkehr wieder – auf dem ansonsten unveränderten Provisorium.

Zuletzt noch ein Blick in die Kasseler Straße: Hier haben die Mittel der Stadtsanierung gereicht, um nach dem Westabschnitt (Bothestr. bis Mottelerstr.) auch den Rest des Straßenraums umzugestalten, aktuell wird im Bereich Mottelerstraße bis Wiederitzscher Straße gearbeitet. Bis zum Jahresende wird dann das Ostende an der Kasseler Straße gegenüber dem größten Gohliser Einkaufszentrum erreicht, in allen Abschnitten sind Baumpflanzungen vorgesehen.

Budde-Haus-Aktion – Besucher machen jetzt das Programm

von Jürgen Schrödl

Wie viele Leipziger Kulturzentren ist derzeit auch das Budde-Haus wegen der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus geschlossen. Doch die Macher sind deshalb nicht untätig. Weil an ein reguläres Kulturprogramm in den kommenden Wochen wohl noch nicht zu denken ist, ruft das Budde-Haus-Team die kleinen und großen Gohliser*innen auf, das Programm des Budde-Haus für die Schließzeit selbst zu gestalten.

Und wie wird man ein/e Programmmacher*in? Jeder kann selbst gestaltete Kunstwerke, Musik oder Texte als Video, Tonaufnahme, Foto oder Zeichnung an das Budde-Haus senden. An die E-Mailadresse kontakt@budde-haus.de oder in den Extra-Briefkasten am Zaun des Budde-Haus-Geländes einwerfen.

Der „Kulturbeitrag“ kann ein gespielter Sketch, ein Lied, ein Tanz sein. Oder eine Collage oder eine erzählte oder aufgeschriebene Geschichte. Oder einfach nur Gedanken, die die Menschen in dieser ungewöhnlichen Zeit bewegen und mit anderen teilen möchten. Kinder können ihre bisherigen Erlebnissen im Budde-Haus malen oder fabelhafte Wesen, die dort wohnen könnten. Jede Programmidee ist ein willkommener Kulturbeitrag. Perfektion ist dabei nicht wichtig, sonders das Tun, um die kulturlose Zeit nicht völlig „kulturlos“ werden zu lassen.

Alle Beiträge können vorerst bis zum 17. Mai eingesandt werden. Sie werden laufend als „Galerie“ am Zaun und auf der Facebook- und Internetseite des Budde-Hauses veröffentlicht.

Mehr Infos gibt es auch unter www.budde-haus.de/programmmacher. Für Fragen zur Aktion oder sonstige Anliegen ist das Budde-Haus aktuell von Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr unter Telefon 0341 90960037 erreichbar.

Gohlis Forum 03 2020 erschienen

Und täglich grüßt der Wartewurm

Liebe Leserin, lieber Leser des Gohlis Forum (Aktuelle Ausgabe 03 2020)

wie Sie sicher schon bemerkt haben, liegt das zweite GohlisForum 2020 nicht, wie üblich in gedruckter Form an den bekannten Stellen aus. Es gelangt diesmal ausschließlich in digitaler Form zu Ihnen. Auch wenn sich in den letzten Wochen, die von den Auswirkungen des Corona-Virus geprägt waren, einiges getan hat und inzwischen zusätzliche Läden wieder öffnen dürfen, so sind doch viele der Auslagestellen unseres Stadtteilmagazins immer noch nicht für den Publikumsverkehr zugänglich. Für den Verzicht auf die Printausgabe haben wir uns auch entschieden, um die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die den Bürgerverein bei der Verteilung unterstützen, nicht zu gefährden.

Und in digitaler Form passiert zurzeit ohnehin vieles in unserer Gesellschaft. Menschen arbeiten im Home-Office, Kinder werden über das Internet beschult und der Videochat vereint selbst über Landesgrenzen hinweg die Großfamilie beim Geburtstagskränzchen. Auch für uns war schnell klar, dass das trubelige Familienleben unter diesen besonderen Umständen nur mit einer gewissen Struktur zu bewältigen ist. Schließlich müssen ja die verschiedenen Bedürfnisse der insgesamt fünf kleinen und großen Haushaltsmitglieder auf engstem Raum Berücksichtigung finden. Tägliche, ausgedehnte Spaziergänge im Leipziger Norden um die fehlenden Bewegungsangebote von Schule und Sportverein zu kompensieren, helfen in jedem Fall dabei auch die letzten grünen Flecken kennenzulernen. Spielplätze wurden bereitwillig getauscht gegen Kletterbäume am Rietzschke-Wanderweg und den riesengroßen Schuttberg zwischen Wiederitzsch und Lindenthal, der einst von der Sanierung der Landsberger Brücke übrigblieb.

Dennoch, was fehlt sind die direkten Kontakte zu den Freundinnen und Freunden aus Schule und Kindergarten. Das Bedürfnis nach Kontakt zu Gleichaltrigen ist groß und setzt kreative Energien frei. Vielleicht sind Sie ja schon einem „Wartewurm“ begegnet? Vielerorts wurde diese schöne Idee umgesetzt, bei der Kinder bunt bemalte Steine an einem gemeinsamen kollektiv bedeutsamen Ort auslegen – und das ganz analog. So eine Kette aus vielen bunt bemalten Steinen befindet sich auch im Viertelsweg an der Karl-Liebknecht-Grundschule.

Auch gebastelte oder gemalte Regenbogen, das Hoffnungszeichen schlechthin, finden sich an manchem Fenster und zeigen – hey, auch hier wartet jemand sehnsüchtig auf ein Wiedersehen!

Mit der Allgemeinverfügung des Freistaates Sachsen vom 17. März wurden aus nachvollziehbaren Gründen massive Einschränkungen für das öffentliche und kulturelle Leben beschlossen. Dies hatte auch direkte Auswirkung auf die Arbeit des Bürgervereins Gohlis und wird sicher noch die gesamte erste Jahreshälfte zu spüren sein, denn die öffentlich wirksamen Vereinstätigkeiten mussten komplett abgesagt werden. So konnten zwei, im Rahmen der Buchmesse geplante Lesungen nicht stattfinden, ebenso wie das für Anfang April vorgesehene Interkulturelle Abendessen und die Mitgliederversammlung unseres Vereins. Die regelmäßigen Veranstaltungen wie AG-Treffen, Seniorennachmittage und die Sprechstunden mussten aufgrund des allgemeinen Kontaktverbots und der vorübergehenden Schließung des Budde-Hauses leider ebenfalls ausgesetzt werden.

Wie es weitergeht, ist im Moment noch sehr unsicher. Die Allgemeinverfügungen gelten immer nur für wenige Wochen, in denen die Infektionszahlen genau beobachtet werden und entsprechend auch die Maßnahmen für das öffentliche Leben neu angepasst werden müssen. Daher kann auch die Planung des Bürgervereins nur sehr flexibel gehandhabt werden. Was wir wissen, ist: größere Veranstaltungen dürfen bis zum 31. August nicht stattfinden. Manches Vorhaben werden wir also in die zweite Jahreshälfte verschieben und manches muss leider bis zum kommenden Jahr warten.

Nach wochenlangem Verzicht ist das Verlangen nach direkten zwischenmenschlichen Begegnungen und kulturellem Input sicher sehr hoch. Daher halten wir an den Planungen für das Interreligiöse Dankfest, ein KIEZGrillen, den Jane’s Walk und weitere kulturelle Highlights fest. Wir halten Sie diesbezüglich natürlich auf dem Laufenden und informieren auf der Homepage, bei Facebook und in der Presse über kommende Veranstaltungen. Wir sind natürlich voller Zuversicht und hoffen, das nächste GohlisForum im Juni wieder schwarz auf weiß, in gewohnter Druckversion präsentieren zu können.

Vielleicht haben Sie in der Zwischenzeit Lust, das Kulturprogramm des Budde-Hauses trotz der Schließzeit mitzugestalten? Auf Seite 19 können Sie erfahren, wie das gehen könnte.

Überhaupt ist es beeindruckend, wie einige von den Schließungen betroffene Klein(st)unternehmer*innen und Gastronom*innen umgehend mit kreativen Maßnahmen auf die Krise reagiert haben. Ob Eis, Bücher oder ein warmes Mittagessen – fast jedes Bedürfnis lässt sich auch ohne die Branchenriesen im heimischen Kiez befriedigen. Eine Zusammenstellung der Angebote von lokalen Gohliser Geschäften finden Sie im Internet beim KIEZgeflüster.

Dennoch, die Corona-Krise hat vor allem die Situation der Kreativ- und Kulturschaffenden in der ganzen Stadt massiv beeinträchtigt. Maria Köhler stellt auf S. 4 die Initiative #DasistLeipzig vor – auf deren Onlineportal werden Kulturschaffende, Spielstätten und Konsument*innen zusammengeführt.

Auch wenn diese Ausgabe des GohlisForums inhaltlich von den besonderen Umständen rund um Corona geprägt ist, so finden Sie dennoch vertraute Rubriken, wie die Demokratieecke (S. 6) und das aktuelle Gohliser Baugeschehen (S. 16). Und es gab ja auch ein Leben vor Corona! Besonders die AG Stadtteilgeschichte war sehr aktiv: auf S. 8 und 9 berichten wir über das Zeitzeugenprojekt mit Schüler*innen der Schiller-Schule, das anlässlich des 30jährigen Jubiläums der Wiedervereinigung angestoßen wurde. Die Initiative zur Restaurierung der Handschwengelpumpe in der Fritz-Seger-Straße stellen wir auf S. 12 vor.

Wie immer wünschen wir Ihnen viel Freude beim Durchstöbern dieses Heftes. Bleiben Sie gesund!

Informationen zum Umgang mit dem neuartigen Coronavirus in Leipzig, Hinweise für den Verdachtsfall, Schutzmaßnahmen, aktuelle Meldungen und Infos zu Maßnahmen zur Eindämmung finden Sie unter www.leipzig.de/coronavirus.

Wenn Sie seelische oder psychosoziale Unterstützung brauchen, finden Sie hier Hilfsangebote.

Hilfsangebote für Frauen, Kinder und Jugendliche bei häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt.

Corona-Hotline der Stadt Leipzig

0341 123-0 (täglich zwischen 8:00 und 20:00 Uhr, für medizinische Fragen von 8:00 bis 18:00 Uhr)

Telefon-Hotline Land Sachsen

0800 1000-214 (Montag bis Freitag zwischen 7 Uhr und 18 Uhr sowie am Wochenende von 12 Uhr bis 18 Uhr)

Ökumenische Telefonseelsorge: 0800 1110 111 oder 0800 1110 222;

E-Mailberatung: www.telefonseelsorge.de

Ökumenisches „Corona-Seelsorge-Telefon“: Telefoneinwahl 0351 / 89692890 (montags bis freitags von 9.00 bis 18.00 Uhr)

Beide Telefone sind anonym und für jedermann zugänglich.

Bitte nehmen Sie offizielle Empfehlungen und Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ernst!

[Update 30.04.2020] Bürgervereinsarbeit im Zeichen von Corona

Der Bürgervereinsvorstand hat sich darauf geeinigt, den Jahresplan für 2020 den aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen. Dies führt dazu, dass einige Veranstaltungen und Termine verschoben werden bzw. einige sogar für 2020 komplett ausfallen. Im Detail sieht dies folgendermaßen aus:

Lesungen Leipzig liest –> für 2020 ausfallen lassen
Interreligiöses Abendessen/Dankfest –> verschieben in die zweite Jahreshälfte und im Rahmen der Interkulturellen Wochen stattfinden lassen. Wir wollen uns auf eine Veranstaltung konzentrieren oder eine kombinierte Veranstaltung durchführen
Frühjahrsputz –> verschieben ins zweiten Halbjahr unter anderem Titel durchführen
Jane´s Walk –> Verschiebung auf 19.09.2020
KIEZgrillen im Schillerhaus –> für 2020 ausfallen lassen
Spendenlauf –> Verschiebung auf Anfang des neuen Schuljahres 2020 (September 2020) sowie die Ausstellung zur Handschwengelpumpe ins Frühjahr 2021
Sommerfest –> für 2020 ausfallen lassen und Teile des Programms wie die Stände und das Kulturprogramm mit in die Umsetzung des Weihnachtsmarktes im Budde-Haus übertragen
Interkulturelles Fußballturnier –> für 2020 ausfallen lassen
Lesung im Schillerhaus –> den 04.05. abwarten und mit dem Schillerhaus die Rahmenbedingungen abklären.
Jahr der Industriekultur –> Umsetzung abhängig von Auflagen ab dem 04.05.2020. Entscheidung auf Mai vertagen.
Nacht der Kunst –> erst einmal weiter vorbereiten, abhängig von den Auflagen für die Großveranstaltungen.

Die AG- und Termine der Initiativen werden je nach Lage der Auflagen neu bewertet. Die Mitglieder und interessierte Bürgerinnen und Bürger werden wir zeitnah über unsere homepage/facebook, das Gohlis Forum und die direkte Ansprache informieren. Die Seniorentermine werden erst einmal bis zum 28.05. ausgesetzt.

Da die Sprechstunden aktuell nicht stattfinden, ist unsere Telefon umgeleitet, so dass wir dennoch per Telefon erreichbar sind. Wer also ein Anliegen oder eine Idee hat, der kann uns auch telefonisch erreichen.

Für das kommende Gohlis Forum wollen gerne Berichte aufnehmen, die das Leben unter Corona in Gohlis und den Umgang damit, wiederspiegelt. Jede und Jeder, die/der uns ein paar Zeilen zu dem Thema schreiben will, kann uns bis zum 08.05. einen Beitrag schicken.

Wir hoffen, dass Sie uns weiterhin die Treue halten und dass durch baldige Lockerungen die Arbeit des Bürgervereins wieder aufgenommen werden kann.

Der Bürgervereinsvorstand hat sich am Wochenende Gedanken darüber gemacht, wie unsere Vereinsarbeit unter dem Einfluss des Corona-Virus fortführen können. Die Bundesregierung mit ihren Beschlüssen vom 16.03.2020 Fakten geschaffen, die sich in weiten Teilen mit unseren Überlegungen decken:

Durchführbarkeit von Veranstaltungen/AG-Sitzungen: Die Bundesregierung sieht in Punkt III ihres Maßnahmenpaketes ein Verbot der Treffen und Zusammenkünften von Vereinen vor. Entsprechend werden alle geplanten Termine des Bürgervereins bis nach Ostern abgesagt. Dies betrifft auch die Sprechstunden und AG-Sitzungen. Nach aktuellem Stand wird unser Frühjahrsputz wohl der nächste realisierbare Termin sein. Eine endgültige Entscheidung werden wir in diesem Fall aber erst gegen Ostern treffen können. Informationen dazu werden wir auf unserer homepage veröffentlichen.

Unterstützungsmöglichkeiten von Risikogruppen und Betroffenen im Stadtteil durch den Bürgerverein: Der Bürgerverein möchte über seine Mitglieder und Netzwerkpartner dazu aufrufen, betroffene Menschen der Risikogruppen im Stadtteil bei Besorgungen des täglichen Lebens (z.B. Einkauf von Lebensmitteln, Apothekengänge) zu unterstützen. Teilen Sie uns bitte unter buergerverein.gohlis@gmail.com mit, wenn Sie jemanden kennen, der dringend Hilfe benötigt oder aber Sie selber in der Lage wäre Hilfe anzubieten. Wir kümmern uns dann um die Vermittlung.

Form und Inhalte des kommenden Gohlis Forums: Wir werden eventuell das Gohlis Forum in gedruckter Form beibehalten aber in geringerer Auflage und Umfang. Auch wird die Auslieferung an die erreichbaren Auslagestellen weiterhin angestrebt. Da wir weniger viele Veranstaltungsankündigungen und -rückblicke abdrucken werden, sind wir über jeden Beitrag, mit dem wir unser Heft bereichern können, dankbar.

Ansonsten wünschen wir Jeden und Jede eine robuste Gesundheit und viel Kreativität beim Überbrücken der vielen freien Zeit, die manch Einer oder Eine nun unerwartet haben wird.

Leipzig liest – im Bürgerverein Gohlis e. V., 2019

Lesungen in Gohlis – ohne Buchmesse

Wegen des Corona-Virus fällt die Buchmesse 2020 aus, mit ihr zahlreiche Veranstaltungen des Festivals „Leipzig liest“. In Gohlis waren insgesamt 50 an 14 Leseorten geplant. Die beiden vom Bürgerverein Gohlis organisierten Lesungen im Budde-Haus (siehe Gohlis Forum 2/2020) sollen später nachgeholt werden. Hier finden Sie einen Überblick über 20 Veranstaltungen an acht Leseorten, die wie angekündigt stattfinden:

DONNERSTAG

Do, 12. März | 16 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Grit Kurth liest aus dem Lyrikband „Taubenblicke“ und ihrem Märchenbuch „Der furchtsame Schmetterling und andere Mutmacher-Märchen“.

Do, 12. März | 17:30 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

„Tippgemeinschaft“ – Vier Autoren der Jahresanthologie der Studierenden am Deutschen Literaturinstitut Leipzig stellen sich vor: Hanna Sturm: „Mehr als Felder gibt es hier nicht“, Simon Kalus: „Die Häutung der Schlange im Glückskindergarten“, Matthias Weinzierl: „Versuch im Pendeln“, Pauline von Gemmern: „Das Wo“.

Do, 12. März | 18 Uhr | Gohliser Schlösschen, Festsaal (1. Etage)

„Herzgewitter“. BewErdgeschossende Verse & lyrische Prosa von und mit Maria Hoffmann , Gisela Kohl-Eppelt , Eva Lehmann-Lilienthal. Veranstalter: GEDOK.

Do, 12. März | 19 Uhr | Jedermanns SPD-Bürgerbüro, Georg-Schumann-Str. 133

Tina Pruschmann: „Untertann“. Von Uranbergen und Atomstationen. Moderation: Holger Mann.

Do, 12. März | 19 Uhr | (w)einstein 13, Breitenfelder Straße 20
Ralf-Kramp-Fan-Abend. Schwarzhumoriger Krimispaß von Deutschlands Kurzkrimi-König bei einem Glas Wein. Zusätzlich zum Lesevergnügen per DVD ist eine Live-Schaltung zum Autor geplant.

Do, 12. März | 20 Uhr | Kochatelier Edda Schmidt Gottschallstr. 11

Tanya Harding: „Thüringer Tapas – Eine kulinarische Reise“. Rezept- und Buchvorstellung mit Tapas-Verkostung und Live-Cooking. Veranstalter: RhinoVerlag, Edda Schmidt. – Leider  schon ausverkauft!

Do, 12. März | 20.30 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Die gebürtige Wiener Schauspielerin Verena Noll liest Ödön von Horváths sozialkritischen Roman: „Der ewige Spießer“ von 1930.

 

FREITAG

Fr, 13. März | 17:30 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Frauke Weigand: „Kleiner Business-Knigge“. Die Autorin des Ratgebers, erschienen im Buchverlag für die Frau, ist Vorstandsmitglied der Deutschen Knigge-Gesellschaft.

Fr, 13. März 2020 | 17:30 | Café Blickwechsel Mottelerstraße 13 (1. Etage)

Manuel Westhagen: „Begegnung in der Natur“. Vernissage der Ausstellung mit ausdrucksstarken Fotos auf Leinwand. Veranstalter: myshow Verlag.

Fr, 13. März | 18 Uhr | Gohliser Schlösschen, Festsaal (1. Etage)

„So oder so ist Leben“. Poetische Investitionen zur Ermunterung. Mit Dagmar Dusil, Brunhild Fischer, Jutta Pillat, Linde Unrein. Veranstalter: GEDOK.

Fr, 13. März | 19 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Julia Kulewatz liest Kurzgeschichten und literarische Miniaturen aus ihren Anthologien „Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers“ und „Jenseits BlassBlau“.

Fr, 13. März | 19 Uhr | Schillerhaus

Leipzig liest: Autorenlesung mit Ansgar Bach: „Casanova in Berlin und Potsdam“

 Fr, 13. März | 19 Uhr | Jedermanns SPD-Bürgerbüro, Georg-Schumann-Str. 133

Holger Mann, Franziska Heinisch, Lucie Hammecke, Niklas Hecht, Jonathan Gut: „Ihr habt keinen Plan, darum machen wir einen! 10 Bedingungen für die Rettung unserer Zukunft“. Ein Weckruf der Jungen. Für alle, die sich nicht trauen oder zu bequem oder zu verunsichert sind. Veranstalter: Bürgerbüro Holger Mann, Blessing Verlag

Fr, 13. März | 19 Uhr | (w)einstein 13, Breitenfelder Straße 20
Peter Godazgar: „Killer am Rande des Nervenzusammenbruchs“. Ein Comedy-Crime-Abend. Veranstalter: KBV-Verlag, weine und events.

Fr, 13. März | 20 Uhr | Gohliser Schlösschen, Festsaal (1. Etage)

„Eule. Groteske Geschichten eines Malers“. Erzählungen und Bilder des Malers und MitbErdgeschossründers der Leipziger Schule. Mit Günter Richter. Veranstalter: Mirabilis Verlag.

Fr, 13. März | 20:30 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Henner Kotte: „Geisterseher, Büchermörder und Edgar Wallace – Leipzigs kriminalliterarische Fakten“. Schiller verarbeitete den Wahrsager Johann Georg Schrepfer zum ersten deutschen Kriminalroman „Der Geisterseher“. Von Edgar Wallace erschien 1929 in Leipzig ein Kriminalmagazin. Johann Georg Tinius mordete für seinen Buchkonsum. Henner Kotte kennt sich aus und plaudert darüber.

 

SAMSTAG

Sa, 14. März | 11 Uhr | Galerie ARTAe, Gohliser Str. 3

Frühschoppenlesung mit Florian Günther, Thomas Kapielski und Jürgen Roth. Politisches, Satirisches und Humorvolles, Veröffentlichtes und neue Texte.

Sa, 14. März | 16 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Michael Oertel: „Helfe-Elfe Magda in den Rocky Mountains“. Die kleine Elfe im Zauberwald ist den ganzen Tag fröhlich und hilft anderen. Nun braucht sie auf der Suche nach ihrem Freund, dem Wicht, selbst Hilfe.

Sa, 14. März | 19 Uhr | Gohliser Schlösschen, Festsaal (1. Etage)

„Chrysalis“. Das Lyrik-Debüt eines jungen Autors: Poesie präsentiert mit musikalischer Umrahmung. Mit Anselm Retzlaff. Veranstalter: Mirabilis Verlag.

Sa, 14. März | 19:30 Uhr | Werkcafé im Kulturhof Gohlis

Wolfram Knauer und das Trio Heuken/Stadtfeld/Heigenhuber (Leipziger Jazznachwuchspreis 2019): „Play yourself, man!“. Die Geschichte des Jazz in Deutschland. Lesung mit Musik. Veranstalter: Philipp Reclam jun. Verlag, Jazzclub Leipzig e.V.

Der Bürgerverein Gohlis wünscht den Veranstalter*innen viel Erfolg, den Besucher*innen schöne Erlebnisse mit den Büchern und deren Autor*innen.

Hermann und Dorothea – Goethes Flüchtlingsepos: eine Szenische Lesung

Der Bürgerverein lädt am 25. Januar 2020 ab 15 Uhr in den Großen Saal des Budde-Hauses ein.

Die Internationale Gesellschaft Orientalischer Christen/ Ortsverband Leipzig veranstaltet gemeinsam mit dem Schillerhaustheater eine szenische Lesung aus Johann Wolfgang von Goethes Versepos „Hermann und Dorothea“.

“Wahrlich, dem ist kein Herz im ehernen Busen,
der jetzo Nicht die Not der Menschen, der umgetriebnen, empfindet;
Dem ist kein Sinn in dem Haupte, der nicht um sein eigenes Wohl sich
Und um des Vaterlands Wohl in diesen Tagen bekümmert“

Goethe schrieb sein Versepos Hermann und Dorothea unter dem Eindruck einer Flüchtlingskrise in Deutschland, die durch den Einmarsch der französischen Revolutionstruppen ausgelöst worden war. Er lenkt den Blick jedoch auf die Bewohner einer Kleinstadt – wie gehen sie mit der Krise um? Zwischen Hilfsbereitschaft und Zukunftssorgen brechen alte Konflikte auf und im eben scheinbar noch so behaglichen Gasthaus zum Goldenen Löwen bleibt nichts wie es war … Unser Hermann hat in Aleppo Zahnmedizin studiert, der über zweihundert Jahre alte Text scheint plötzlich als wäre er gerade für uns geschrieben.

es lesen: Maria Hüttig, Saeed Kouki, Inge Beer, Dietmar Schulze, Hansjörg Rothe, Hartmut Kauschke

Eine Kooperationsveranstaltung mit der Initiative Weltoffenes Gohlis und dem Bürgervereins Gohlis e. V.

Eintritt frei, Spende für ein Hilfsprojekt in Syrien erbeten

Gohlis 2020 – Bürgerverein setzt auf viel Bewährtes und präsentiert Neues

von Tino Bucksch

Nach knapp acht Monaten an unserem neuen Bürostandort im Budde-Haus können wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2019 zurückblicken: mit vielen bewährten Projekten und Veranstaltungen wie unserem Sommerfest, Lesungen im Rahmen von Leipzig liest oder unserer Stadtteilzeitschrift – dem Gohlis Forum – haben wir weiterhin den Bürgerinnen und Bürgern von Gohlis ein breites Angebot unterbreiten können. Mit der Reihe „Advent in den Gärten und Höfen von Gohlis“ oder dem Gohlis Kalender 2020 „Reizvolle Fassaden“ konnten neue Projekte erfolgreich umgesetzt  werden.

Auch im Jahr 2020 werden wir unsere vielfältige Arbeit im Stadtteil fortsetzen. Ein kleiner Einblick kann in der erste Ausgabe des Gohlis Forums gewonnen werden oder in unserem Terminkalender.

Es bleibt uns nur noch allen Bürgerinnen und Bürgern von Gohlis ein Frohes Neues Jahr zu wünschen und die Hoffnung zu äußern, die Eine oder den Einen auf einer unserer Veranstaltungen in 2020 anzutreffen.

In den Gohliser Katakomben – Keine Bierfässer mehr

von Ursula Hein

Viele waren gekommen, wollten doch einmal in die Katakomben der Gohlis-Brauerei schauen und sehen, was sich noch in diesen denkmalgeschützten Gewölben versteckt. Sie wurden nicht enttäuscht. Ausgangspunkt war die seit Jahren leerstehende, große Halle im Trakt der Stadtbücherei. Zwei nette junge Damen begrüßten uns und verteilten Namensschildchen, um eine Kontaktnahme der Besucher untereinander zu erleichtern. Außer uns sechs Vertretern des Bürgervereins Gohlis waren das Magistralenmanagement, die „Nacht der Kunst“, als Behördenvertreter die Leipziger Stadträte Elschner und Geisler, sowie viele interessierte Gohliser und Gohliserinnen mit Kind und Hund gekommen.

Nach erstem Kennenlernen bei Häppchen und Getränken begrüßte uns Frau Mittmann, Immobilienmanagerin der Kauflandgruppe, und informierte über Geschichte und momentane Situation des Kaufland-Quadrates, dann erzählte uns eine Marketenderin mit Korb und Schutenhut Geschichten über Brauerei und Bierbrauen. Schon im Zweistromland und im alten Ägypten verstanden sich die Frauen aufs Brotbacken und aufs Brauen.

Dann ging es über die Natonekstraße hinunter in die 12 Gewölbe der Unterwelt. Acht Seitengewölbe zweigen von einem mittleren höheren Gewölbegang nach beiden Seiten ab. In einigen sieht man noch die Auflagen für die Bierfässer, heute farbig illuminiert.

Hier unten sollen bis Ende 2020, wie uns Frau Mittmann berichtete, 37 Autostellplätze für die Gäste eines im rechten Seitenflügel geplanten Restaurants entstehen. Man hofft auf innovative Gastronomie gepaart mit kulturellen Angeboten, so wie es sich vor 9 Jahren die Stadt Leipzig wohl vorgestellt hat, als sie der Kauflandgruppe die Nutzung der Gewölbe als Tiefgarage genehmigte.

Die Gewölbe waren durch die lange Brache seit der Schließung der „Brauerei“ in einem beklagenswerten Zustand. Sogar die Kacheln drohten von den feuchten Wänden zu springen. Dank der Überbauung konnten sich die Keller erholen, die Wände trocknen, die Kacheln sind wieder ein sicherer Wandschmuck. Nach dem Umbau zu einer kleinen Tiefgarage sollen die Katakomben wieder allgemein zugänglich sein.

Viele Fragen konnten die Kauflandmitarbeitern in Einzel- und Gruppengesprächen beantworten. Für Anregungen aus den Reihen der Besucher war man durchaus offen.

Aber ein Betreiber für die Gastronomie wird jedoch dringend gesucht. Zwischenzeitlich hat sich die AG Geschichte ihre Gedanken zur Nutzung gemacht. Gohlis war das Zentrum der mechanischen Musikinstrumente. Es gibt nun heutzutage Sammler dieser Exponate, die gerne bereit wären, für ein Museum in der großen Halle ihre Sammlerstücke zur Verfügung zu stellen. (Einer hatte sich letzte Woche mit uns in Verbindung gesetzt). Eine kleine, aber feine Gastronomie könnte den Besuch dieses Museum dann zu einem echten Erlebnis werden lassen. Was allerdings noch fehlt, ist ein mutiger Gastronom bzw. eine Gastronomin mit Sinn für Kultur und dem nötigen Kleingeld, um diese Idee in die Tat umzusetzen.

Gesprächscafé „Mobilität in Gohlis – einst und jetzt“

Wir laden Sie herzlich ein zum Austausch von Erinnerungen an das Unterwegssein in Gohlis. Wenn Sie Zeit und Lust haben, dann kommen Sie am Mittwochnachmittag um 17 Uhr ins Musikzimmer des Budde-Hauses in der Lützowstraße 19! Bei Kaffee und Kuchen möchten wir uns mit Ihnen über das Thema unterhalten. Wir, das sind die Mitglieder der AG Stadtteilgeschichte des Bürgervereins.

Nehmen wir als Beispiel das Fahrrad. Zusammen mit dem öffentlichen Nahverkehr ist das Rad auch für Gohlis das Fortbewegungsmittel der Zukunft. Es ist umweltfreundlich, gesundheitsfördernd und platzsparend, oft sogar schneller als das Auto.

Doch Fahrräder gehören ja schon seit Jahrzehnten zum Straßenbild. Wo gab es in unserem Stadtteil vor 1990 Radwege? Welche Fahrradwerkstätten gab es damals? Wo haben Sie Ihr Rad gekauft? Was haben Sie mit ihm erlebt? Wie sind Sie zur Schule, zur Arbeit oder in den Garten gefahren?

Wir wollen uns aber nicht aufs Fahrrad beschränken. Auch andere Erinnerungen an den Straßenverkehr der Vergangenheit in Gohlis sind willkommen, mit Straßenbahn und Auto – und zu Fuß natürlich. Hintergrund ist das Thema des nächsten Jahreskalenders, den der Bürgerverein herausbringen will: „Unterwegs in Gohlis – einst und heute“. Dafür erhoffen wir uns von diesem Gesprächs-Café gedankliche Anregungen und vielleicht auch ganz konkrete Tipps oder Kontakte.

Weihnachten in Gohlis / Advent in den Höfen und Gärten von Gohlis

Wie schon im vergangenen Jahr, so gibt es auch 2019 eine Vielzahl an Advents- und Weihnachtsaktionen in Gohlis. Es freut uns, dass es dieses Jahr neben den bewährten Advents- und Weihnachtsmärkten auch ein neues Projekt des Bürgervereins gibt – Advent in den Höfen und Gärten von Gohlis. Gemeinsam mit Akteuren aus den Stadtteil bzw. mit Gohliserinnen und Gohlisern haben wir elf Termine auf die Beine stellen können, zu welchen sich alle Interessierten aus dem Stadtteil treffen und in einem ungezwungenen Rahmen die Vorweihnachtszeit zelebrieren können. Die genauen Terminen können in unserem Terminkalender eingesehen werden. Einer unserer Kooperationspartner dieses Projektes – das KIEZgeflüster – hat diese Termine ebenfalls veröffentlicht und mit ein paar weiteren Informationen angereichert. Näheres kann hier erfahren werden.

Neben diesem tollen Projekt werden wir als Bürgerverein auch auf einigen der vielen Advents- und Weihnachtsmärkten im Stadtteil präsent sein. Hierzu finden interessierte Gohliserinnen und Gohliser die notwendigen Informationen wieder auf der Seite des KIEZgeflüsters. Besuchen Sie uns doch auf einem der vielen Termine und lernen Sie den Bürgerverein kennen. Unsere Stände bieten viele Informationen über unsere Arbeit bzw. wir verkaufen dort auch unsere aktuellen Publikationen. Gerade unser Gohlis-Kalender für 2020 eignet sich als tolles Weihnachtsgeschenk.

Gohliser Kultur- und Informationsabend zu Flucht und Engagement

Bei freiem Eintritt lädt der Bürgerverein am Freitag, den 15. November 2019 ab 18 Uhr ins Budde-Haus zu einem vielfältigen Kulturprogramm ein. Die Besucher*innen erwartet unter anderem Musik der Klänge der Hoffnung – Musik verbindet, eine Lesung von Ronya Othmann (Gewinnerin des BKS-Bank-Publikumspreis der 43. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt), ein kurzer Film zur Seenotrettung – gesprochen von Iris Berben, eine Fotoausstellung mit Werken von Mahmoud Dabdoub sowie kulinarische Genüsse.

Zudem stellen sich Initiativen und Personen vor, die sich zu Fluchtursachen äußern, sich für Geflüchtete engagieren sowie engagierte Geflüchtete, die sich in Leipzig in unterschiedlicher Weise in das soziale und kulturelle Leben der Stadt einbringen.

Eine gemeinsame Veranstaltung von:
Gohliser Bürger*innen, dem Nordcafé – Begegnung, Gespräch und Unterstützung in Leipzig-Gohlis, dem DOZ e. V. Germany, dem Budde-Haus, Soziokulturelles Zentrum in Leipzig-Gohlis sowie dem Bürgerverein Gohlis e.V. und der Initiative Weltoffenes Gohlis

Für Kinder gibt es ein betreutes Spiel- und Bastelangebot. Um Spenden für das Seenotrettungsschiff Lifeline wird gebeten. Der Eintritt ist frei.

Programm im Detail:

17:45 – Einlass
18:00 – Begrüßung
18:15 – Einführungsvortrag & Filmvorführung (Lifeline)
18:40 – Lesung (Ronya Othmann)
19:00 – Eröffnung der Fotoausstellung von Mahmoud Dabdoub
19:10 – Vorstellung der beteiligten Akteure
19:30 – Essen
20:00 – Dok-Kurzfilm (Shirwan Quasim)
20:20 – Gedichtlesung (Aziz Ramadan)
ab 20:30 – Musik (Ensemble Klänge der Hoffnung – Musik verbindet)

Hintergrund:

Laut der UNHCR (United Nations High Commissioner of Refugees) starben im Jahr 2018 täglich sechs Menschen im Mittelmeer auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Verfolgung. Das Seenotrettungsschiff Lifeline versucht, möglichst viele vor dem Ertrinken zu retten. Diese humanistische Initiative unterstützen die Veranstalter des Gohliser Kultur- und Informationsabend zu Flucht und Engagement am 15. November im Budde-Haus – Soziokulturelles Zentrum Leipzig.

Außergewöhnliches Konzert: Marianne Kirchgessner zum 250. Geburtstag – Erinnerung an eine große Unbekannte

von Wolfgang Leyn

Die blinde Glasharmonika-Virtuosin Marianne Kirchgessner (1769-1808) wurde zu Lebzeiten in ganz Europa gefeiert. Sie gastierte u. a. in Wien, London, Berlin, Leipzig, Kopenhagen und Sankt Petersburg. Mozart komponierte für sie, Goethe hat sie geschätzt. Ihre letzten acht Lebensjahre verbrachte sie in dem kleinen Dorf Gohlis bei Leipzig, wo sie aber schon bald nach ihrem frühen Tod auf einer Konzertreise in Vergessen- heit geriet.

Spaziergang, Vorträge und Konzert
Gemeinsam mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig und dem Freundeskreis Gohliser Schlösschen erinnerte der Bürgerverein Gohlis am 27. Oktober 2019 an die vor 250 Jahren geborene Künstlerin.
Am Spaziergang auf Marianne Kirchgessners Spuren mit Elisabeth Guhr und Wolfgang Leyn vom Bürgerverein beteiligten sich am Vormittag trotz des unangenehm kühlen und windigen Nieselwetters immerhin zehn Unentwegte.
Mehr als 30 Zuhörer verfolgten anschließend im barocken Ambiente des Gohliser Schlösschens die Vorträge über das Leben der berühmten Musikerin, ihre Konzerte im Leipziger Gewandhaus, über die Pocken, welche zu ihrer Erblindung im Kindesalter führten, und über das dörfliche Leben in Gohlis zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Ungewöhnliche Klänge auf dem gläsernen Instrument
Höhepunkt war dann am Nachmittag im gut gefüllten Salon das Glasharmonika-konzert mit Bruno Kliegl (Bild). Er gehört zu den wenigen Musikern in Europa, die heute noch das Spiel auf dem einst so beliebten Instrument be-herrschen.
In den Pausen zwischen den Musikstücken von Mozart, Gluck, Beethoven oder Robert Schumann beantwortete er Fragen der Musikwissenschaftlerin Birgit Heise zur Glasharmonika. Das ungewöhnliche Klangerlebnis wurde so auf unterhalt-same Weise ergänzt durch Wissenswertes über das Instru-ment und seine Geschichte.

Stolperstein putzen

Auch in diesem Jahr wird der Bürgerverein den durch uns gestifteten Stolperstein am 08. November putzen. Dieser befindet sich in der Heinrich-Budde-Straße 50 und ist in Gedenken an Werner Schilling verlegt worden. Die Mitglieder des Bürgervereins werden ab 16.30 Uhr vor Ort sein.

Eine kurze Biografie zu Werner Schilling findet sich hier:

Am 19.8.1917 wurde Werner Schilling in Leipzig-Stötteritz geboren. Seine Kindheit verlebte er in Borna bei seinen Großeltern. Bis 1932 besuchte er die 30. Volksschule in Stötteritz.

Am 13.1.1939 fand die Trauung mit seiner Frau Helga Grossmann statt und beide bezogen eine Wohnung in der damaligen Beaumontstr. 50. Vor dem Krieg arbeitete Werner Schilling als Bürobote in einer Bank.

Am 5.1.1940 mußte er in Hitlers Kriegsdienst eintreten. Lange hat er dies nicht mitgemacht, denn am 20.12.1940 ist er das erste Mal wegen Fahnenflucht verurteilt worden. Das Landgericht Breslau verurteilte ihn zu 7 Jahren und 3 Monaten Zuchthaus.

1941 entstand in Fulda das Inf.-Ersatz-Bataillon 500, die so genannte „Bewährungstruppe 500“. Häftlinge aus Wehrmachtsgefängnissen wurden in diesen Truppenverband zusammen gezogen. Der Krieg (ver)brauchte Soldaten. Die Haftzeit wurde während des Einsatzes ausgesetzt, aber man konnte durch „Bewährung im Kampf“ seine Strafe löschen oder mildern.

In solch eine „Bewährungseinheit“ kam Werner Schilling.

Nachdem er auch von da wieder geflohen war, wurde er am 10.2.1943 in Leipzig festgenommen. Von einem Außenkommando der Untersuchungshaftanstalt Leipzig floh er am 22.3.1943 erneut.

Die Gestapo schrieb ihn zur Fahndung aus. Im Kreis Johannisburg / Ostpreußen (heute: Pisz) hat ihn die Gestapo am 18.5.1943 festgenommen. Er kam in das Landgerichtsgefängnis Lyck und wurde am 17.9.1943 vom Gericht OFK 225 Skierniewice in der Nähe von Warschau wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt.

Am 24.7.1944 wurde das Urteil an dem jungen Mann im Zuchthaus Brandenburg vollstreckt.

Bürgerversammlung Abfallentsorgung in Gohlis

Seit mehr als einem Jahr gibt es aufgrund des ruhenden Verkehrs Probleme mit der Abfallentsorgung in bestimmten Straßenabschnitten in Gohlis. Der Bürgerverein Gohlis e.V. lädt daher am

Donnerstag, den 24. Oktober ab 17 Uhr
Saal, Gaststätte & Pension Goldene Höhe
Virchowstraße 90
04157 Leipzig

zu einer Bürgerversammlung ein.

Ziel ist es, gemeinsam mit Herrn Bürgermeister Rosenthal, Herrn Jana (Amtsleiter Verkehrs- und Tiefbauamt in Vertretung des Dezernates VI – Bürgermeisterin, Frau Dubrau, Herrn Loris (Amtsleiter Ordnungsamt) und Herrn Kretzschmar (Erster Betriebsleiter Eigenbetrieb Stadtreinigung) Antworten auf die Herausforderungen zu finden, die sich in einer wachsenden und dynamischen Stadt wie Leipzig sowie der damit verbundenen Zunahme des Individualverkehrs ergeben.

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Matinee und Konzert – Marianne Kirchgessner

  1. Vor 250 Jahren wurde im badischen Bruchsal ein Mädchen geboren, das im Alter von vier Jahren an den damals weit verbreiteten Blattern erkrankte und erblindete. Ein Jahr zuvor war ihre Mutter gestorben. So weit, so traurig, für die Zeit um das Jahr 1769 aber nicht ungewöhnlich. Was hat das Ganze mit Gohlis zu tun? Eine Menge! Dieses Mädchen nämlich, eine gewisse Marianne Kirchgessner, war zu ihrer Zeit die bekannteste deutsche Virtuosin auf der Glasharmonika. Und um 1800 kaufte sie sich im Dorf Gohlis bei Leipzig ein Häuschen, das sie bis zu ihrem frühen Tod im Jahr 1808 zu ihrem Lebensmittelpunkt machte.

Symposium
10.30 Uhr: Spaziergang auf den Spuren von Marianne Kirchgessner. Treffpunkt vor dem „oberen“ Tor des Gohliser Schlösschens
11.30 Uhr: Imbissmöglichkeit. Restaurant im Gohliser Schlösschen
12.30 Uhr: Vorträge. Salon im Gohliser Schlösschen

Marianne Kirchgessner – Ihr Leben, ihre Kunst. Jörg Holzmann (Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig)
Marianne Kirchgessner – Leipziger Gewandhauskonzerte. PD Dr. Birgit Heise (Musikwissenschaftliches Institut der Universität Leipzig)
Die Blattern aus medizinhistorischer Sicht. Prof. Dr. med. Dr. phil. Ortun Riha (Karl-Sudhoff-Institut für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften)
Dörfliches Leben in Gohlis zur Zeit Marianne Kirchgessners. Wolfgang Leyn (Bürgerverein Gohlis)

14.30 Uhr: Kleine Kaffeepause. Foyer im Gohliser Schlösschen

Konzert
16.00 Uhr: Glasharmonika Solo und Duo. Salon Gohliser Schlösschen (Einlass ab 15.30 Uhr): Bruno Kliegl, Glasharmonika; Jörg Holzmann, Gitarre; Birgit Heise, Moderation.

Veranstaltet wird das Programm vom Bürgerverein Gohlis gemeinsam mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig und dem Freundeskreis Gohliser Schlösschen. Karten erhalten Sie über die Tickethotline des Gohliser Schlösschens: 0341 33 17 36 33 (Mo-Fr 9-17 Uhr).

 

 

Gohlis Kalender 2020 – Reizvolle Fassaden

Der Jahreskalender des Bürgervereins Gohlis e. V. ist nun erschienen. Er zeigt die Vielfalt der Wohnhaus-Architektur im Stadtteil – Villen, Mietshäuser und Wohnanlagen aus den verschiedenen Epochen vom Historismus über Jugendstil, Art Déco und Neues Bauen bis zur DDR-Moderne der frühen 60er-Jahre. Der Kalender ist das Ergebnis eines öffentlichen Fotowettbewerbs. Die Auswahl der Bilder lag in den Händen des Leipziger Fotografen Karl-Detlef Mai.

Auf der Rückseite der Kalenderblätter finden sich Detailfotos und ein Kartenausschnitt, auf dem die Lage des abgebildeten Hauses markiert ist. Kurze Texte informieren über Architekt, Auftraggeber und Stilmerkmale. Für Recherchen und fachliche Beratung dankt der Bürgerverein Gohlis den Denkmalpflegern Annekatrin Merrem und Dr. Stefan W. Krieg-von Hößlin.

Verkauft wird der Wandkalender im DIN-A 4-Querformat zum Preis von 9 Euro ab sofort im Büro des soziokulturellen Zentrums Budde-Haus in der Lützowstr. 19, jeweils Montag bis Freitag zwischen 9.00 und 17.00 Uhr. Außerdem führen ihn gutsortierte Leipziger Buchhandlungen sowie mehrere Gohliser Geschäfte im Sortiment. Zu erwerben ist er natürlich auch während der Sprechzeiten des Bürgervereins Mittwoch 17-19 Uhr und Freitag 10-12 Uhr im Budde-Haus.

Bürgersprechstunde des Oberbürgermeisters zum Thema „Fußverkehr in Leipzig“

Fuss e. V., Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Bürgerverein Gohlis stellen Problemkatalog auf (ausführlicher Bericht und Protokoll)

Am Dienstag, den 1. Oktober 2019 startet der Oberbürgermeister Burkhard Jung ab 16 Uhr seine Bürgersprechstunde in Gohlis. Gemeinsam mit den Ortsgruppen von Fuss e. V. und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) lädt der Bürgerverein Gohlis alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ein, sich zu beteiligen.

Die zweistündige Route in Gohlis wird von der Max-Metzger-Straße, über den Freiligrathplatz, Daumierstraße, Virchowstraße, Lützowstraße, über die Georg-Schumann-Straße zur Sasstraße, dann wieder zur Lützowstraße und bis zur Berggartenstraße/ Ecke Gohliser Straße verlaufen. An ihr sollen Beispiele für die Situation des Fußverkehrs aufgezeigt und direkt vor Ort im Austausch besprochen werden.

Für die beteiligten Gruppen sind folgende Punkte dabei zentral:

  • Fehlender Zaun zu den S-Bahngleisen bei der Einmündung der Max-Metzger-Straße zum Coppiplatz
  • Querungsschwierigkeiten an der Kreuzung Max-Metzger-Straße/ Sassstraße/ Daumierstraße
  • Unfallrisiko für Fußgänger an der Kreuzung Lützow-/ Virchow-/ Benedixstraße
  • Ungetrennte Verkehrsführung von Fuß- und Radverkehr an der Straßenbahnhaltestelle S-Bahnhof Gohlis
  • Gefährlicher Straßenbahnzugang bei den Gohlis-Arkaden zur Linie 12
  • Keine Querungsmöglichkeit über die Georg-Schumann-Straße Höhe SassstraßeSchulwegsicherheit an der Lützowstraße Höhe Eisenacher und Erfurter Straße; außerdem zu schmaler Fußweg entlang der südlichen Lützowstraße mit Ausweichverkehr auf den Fußweg durch die Radfahrer
  • Unübersichtliche Kreuzungslage auf dem Kirchplatz (Kreuzung Lützow-/Berggarten-/ Gohliser Straße und Schillerweg); außerdem mangelnde Aufenthaltsqualität auf dem Kirchplatz und anliegenden Straßeneinmündungen im Kreuzungsbereich