Alma Verde – Die grüne Seele der Haushaltsprodukte
Naturdrogerie und Kosmetik in der Georg-Schumann-Straße
Naturdrogerie und Kosmetik in der Georg-Schumann-Straße
Schon jetzt sei die Magistrale eine bunte Geschäftsstraße, meint Tom Potutschek von der Unternehmensberatung Gecko Two.
Nach über einem halben Jahr Arbeit gibt es nun einen Plan.
Als Cora Marin sich für eine schwere Zeit mit einem wertvollen Schmuckstück belohnen wollte, kam sie mit ihrer Nachbarin und Schmuckdesignerin Anne Kaden ins Gespräch.
Gut drei Dutzend Interviews und mehrere Treffen haben in den vergangenen Monaten stattgefunden, um die Lage in der Georg-Schumann-Straße besser zu verstehen.
Am Donnerstag, den 7. Dezember 2023, fand eine Online-Infoveranstaltung zu den Sanierungsplänen im Abschnitt zwischen Wiederitzscher Straße und S-Bahn-Brücke statt.
Sahar ist ziemlich einmalig, außergewöhnlich und fällt sofort auf, wenn man die Georg-Schumann-Straße entlang geht.
Drei Abschnitte der Magistrale sollen nun Schwerpunktbereiche in der Entwicklung der Georg-Schumann-Straße sein.
Am Mittwoch, den 18. Januar 2023 trifft sich ab 19 Uhr die AG Mobilität und Verkehr des Bürgervereins Gohlis e.V. im Musikzimmer des Budde-Hauses, Lützwostraße 19.
Neben der Jahresplanung unter dem Motto „vom Kirchplatz bis zur Krochsiedlung“ steht ein Überblick der geplanten Themen der AG für 2023 auf der Tagesordnung. Ergänzt wird diese durch einen Einblick in das Projekt „Nachhaltige Mobilität und städtebauliche Qualitäten durch Automatisierung im Verkehr“.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an dem Treffen teilzunehmen.
Schon früh zeichnete sich ab, dass die Georg-Schumann-Straße ein besonderer Schwerpunkt der verkehrs- und stadtentwicklungspolitischen Arbeit im Verein werden sollte. Anfang der 90er war die Magistrale durch eine Mischung aus geschlossenen Läden, renovierten Geschäften und trostlosen Baulücken gezeichnet. Die neu gebauten Supermärkte und Einkaufzentren übten enormen Konkurrenzdruck aus. Aber die Straße reizte in ihrem Zustand niemanden zu einem wirklichen Einkaufsbummel. Daher gründeten etwas 20 Gohliser Händler mit dem Leipziger Zentrum für Arbeits- und Organisationsforschung (ZAROF) das „Kommunale Netzwerk Einzelhandel“ und starteten den Versuch, die kleinen Läden für die Gohliser:innen und Gohliser attraktiv zu gestalten. Unterstützung sagte dabei auch der Rat, das Sächsische Wirtschaftsministerium und die IHK zu. Erste Ziele waren dabei mit gemeinsamen Sonderverkäufen, mehr Dienstleistungen, gemeinsame Öffnungszeiten um den Kund:innen ein lückenlosen Einkauf zu ermöglichen und einer aktiven Pflege der Stammkundschaft wieder in die Offensive zu gelangen.
Gohliser Bürgerforum – Umbau der Georg-Schumann-Straße
1996 erfolgen die ersten umfassenden Sanierungsmaßnahmen durch LVB und die Stadtverwaltung. Dabei wurden die Gleise ausgewechselt und der motorisierte Verkehr und die Straßenbahn durch Borde oder Markierungen getrennt. Ziel war es in beide Richtungen eine überbreite Richtungsfahrbahn zu installieren und eine Parkspur. Wobei für letztere Unklarheit herrschte, wie diese anzuordnen sei und ob sogar Fußwegparken erlaubt werden. Somit wurde schnell klar, dass sowohl für den Fußverkehr als auch für den Radverkehr keine Besserungen geplant wurden. Auch Wünsche nach Baumpflanzungen blieben unerfüllt. Somit wurde der damalige triste Charakter der Straße erst einmal verfestigt. Dennoch konnten die Sanierungsmaßnahme der Straße den Verfall nicht aufhalten. Die Konzentration der Stadtverwaltung auf die Städteplanung der Innenstadt ab Mitte der 1990er und die Sanierung der Bahnbrücke, die ein Einbahnstraßen-Umleitungssystem aufwies, dass potenzielle Kundschaft nicht zurück zur Georg-Schumann-Straße, beschleunigten den Niedergang der einstigen Geschäftsstraße. Dabei würden sich die Baumaßnahmen 1998/99 fortsetzen und eine weitere Einschränkung für den Kundenstrom bedeuten. Oft musste der Bürgerverein gegenüber der Stadtverwaltung bemängeln, dass die betroffenen Händler später oder gar nicht über die Baumaßnahmen informiert und somit kalt erwischt wurden. Wirtschaftlich machte sich daher in Gohlis Hoffnungslosigkeit breit.
Mit einer Informationsveranstaltung der LVB am 17. Februar 2000 begann der langersehnte Umbau der Georg-Schumann-Straße. Gerade bei den Gewerbetreibenden stand dabei die Angst im Vordergrund, dass Sanierungsfehler wie in der Delitzscher Straße ebenso zu einem Sterben der Händler in der Georg-Schumann-Straße führen könnte. Auch wenn geplant war, bis November 2000 mit dem Umbau fertig zu sein und somit das Weihnachtsgeschäft nicht zu behindern, konnten die Gewerbetreibenden in ihrem Bedürfnis nach einer konkreten Terminierung der Baumaßnahmen in den einzelnen Bauabschnitten nicht zufriedenstellend informiert werden. Am 19. Juni trafen dann die Vertreter:innen der Stadtverwaltung, der IHK und der Gewerbetreibenden aufeinander. Die Stimmung war weiterhin von erwartungsvoll bis gereizt. Die LVB vermeldete weiterhin das Ende der Baumaßnahme Anfang Dezember 2000. Dies reiche aber gerade in den Augen der Gewerbetreibenden nicht aus, die aktuelle Situation der Händler:innen zu stabilisieren oder zu verbessern.
Im Mai 2014 fanden sich Gewerbetreibende, Hauseigentümer:innen und engagierte Bürger:innen zusammen, um einen Förderverein Geog-Schumann-Straße zu gründen. Dessen Ziel sollte es sein, eine attraktive, wohnens- und lebenswerte Magistrale zu schaffen. Eines der ersten Projekte des jungen Vereins war die dauerhafte Übernahme der Trägerschaft der jährlich stattfindenden Nacht der Kunst. Aber auch die Etablierung von „Leipzig liest an Leipzig längster Straße“ im Rahmen der Buchmesse war ein ambitioniertes aber erfolgreiches Vorhaben.
Am 17. August 2010 fand ein Bürgerforum zum Thema Zukunft der Georg-Schumann-Straße im Anker statt. Auf diesem verkündete der damalige Baudezernent zur Nedden die Einrichtung eines Magistralenmanagementes – die Grundsteinlegung für das ca. 20 Jahre andauernde Konzept. Ziel sollte es sein, die Infrastruktur zu verbessern, die Bürgergesellschaft zu stärken, qualifizierte Freizeitangebote zu etablieren und die Wirtschaft zu stabiliseren. Der Bürgerverein kritisierte dabei scharf, dass das bestehende Konzept zu stark auf temporäre Maßnahmen ausgerichtet war sowie die Idee an 4 räumlich sehr weit auseinanderliegenden Punkten – Anker, Huygensplatz, Chausseehaus und Möckernscher Markt – Experimentierstandort zu etablieren, die Austrahlcharakter auf den Rest der Straße haben sollten.
Nachdem das erste Team im Magistralenmanagement die Grundlage legen konnte, mit der Vernetzung und Aktivierung einer Vielzahl an Bürger:innen, Händer:innen und Inititaiven für die Revitalisierung der Schumann-Straße zu gewinnen und kleinere und größere Projekte anzustoßen, ging das Projekt in eine neue Phase über – einem stärkeren Fokus auf die Unterstützung von Gewerbetreibenden und Immobilienbesitzer:innen umd eine Belebung der vieleln leer stehenden Gebäude zu realiseren und den Bereich Wirtschaft, Standort- und Leerstandsvermittlung noch stärker im Magistralenmanagement zu verankern.
Mit „30 Jahre Gohlis, 30 Jahre Bürgerverein“ Rückblick auf bewegte drei Jahrzehnte im Stadtteil
Seit einigen Jahren gibt der Bürgerverein Gohlis e.V. einen Fotokalender heraus, der ausgewählte Themen im Stadtteil beleuchtet. In diesem Jahr hat sich der Bürgerverein im Zuge seines 30. Jubiläums dafür entschieden, auf die Entwicklung der letzten 30 Jahre im Stadtteil und den Beitrag, den der Verein an diesem Prozess hatte, zu blicken.
Jedes Kalenderblatt steht für ein Thema oder für einen prägenden Ort in Gohlis. So wird u.a. auf die Geschichte des Gohliser Schlösschens, des Schillerhains oder des Buddes Hauses seit 1992 zurückgeblickt. Auch übergreifende Themen wie Mobilität und Verkehr werden aufgegriffen. Die Kalenderblätter sind mit unzähligen Fotos aus dem Archiv des Bürgervereins bestückt. Ergänzt werden diese durch spannende Fakten oder Anekdoten zu den jeweiligen Kalenderblättern. Weiterführende Geschichten zu den unterschiedlichen Themen können auf der homepage nachgelesen werden. Dahin führt ein extra abgedruckter QR-Code.
Ab sofort gibt’s diesen Wandkalender im A4-Querformat für 9 EUR in ausgewählten Buchhandlungen wie dem „Bücherwurm“, Gohliser Straße 20, oder der Verlagsbuchhandlung Bachmann, Markt 1.
Direkt beim Bürgerverein kann man den Kalender via buergerverein@gohlis.info oder telefonisch unter 0341 | 20018556 montags bis freitags zwischen 10 bis 17 Uhr bestellen. Wir liefern bzw. versenden frei Haus! Eine Abholung ist während unserer Sprechstunde möglich (Fr 10-12 Uhr, Lützowstraße 19) möglich. Hier kann der Kalender auch im Büro des Budde-Hauses, während der Öffnungszeiten erworben werden (Mo-Fr, 10-16 Uhr).
Themenblätter:
Januar: 30 Jahre Bürgerverein – 30 Jahre Denkmalschutz
Februar: Der alte Ortskern von Gohlis
März: Das Gohliser Schlösschen
April: Die Revitalisierung des Gohliser Mühlengrundstückes
Mai: Plätze und Plätzchen in Gohlis
Juni: Die alte Brauerei Gohlis
Juli: Das Budde-Haus
August: Das Schillerhaus
September: Der Bürgerverein Gohlis im interkulturellen Dialog
Oktober: Mobilität und Verkehr
November: Die Georg-Schumann-Straße
Dezember: Radverkehrsverbindung Bahnbogen Nord
von Ilona Feller
Das 4.300 qm große Kaufland mit seinen zahlreichen Geschäften im Stadtteilzentrum Gohlis-Süd an der Georg-Schumann-Str. 105 in Leipzig wurde am 25.02.2010 eröffnet. Auf dem Gelände wurde im Jahr 1871 (damals Hallische Str.) die alte Aktienbrauerei Gohlis mit eigenem Ausschank, dem „Bräustüb`l“ erbaut. Die Inbetriebnahme der Brauerei erfolgte schon im darauffolgenden Jahr. Die Produktion umfasste untergärige Biere wie z.B. Pilsner und Kulmbacher. Neben alkoholfreien Getränken waren auch Eis, Malz, sogar Futtermittel im Angebot. Das damals produzierte Bier wurde in neun Gastwirtschaften u.a. Kaiser Friedrich, Schillerschlösschen, der Goldene Anker usw. ausgeschenkt. Im Jahr 1943 war die Brauerei Großaktionär und unter den Namen Riebeck-Brauerei AG Leipzig bekannt. Nach dem Krieg wurde die Brauerei 1950 zur Aktienbrauerei Gohlis umbenannt und zwei Jahre später zum volkseigenen Betrieb, zur VEB Brauerei Gohlis. Die Bierproduktion wurde 1972 eingestellt. Erfrischungsgetränke wie die Lipsonsa-Limonade und Cola wurden jedoch weiterhin in dem Gohliser Betriebsteil hergestellt. Nach einer weiteren Umbenennung der Brauerei, zur Sachsenbräu AG 1991, erfolgte bald die Gesamtschließung des Betriebes.
Der Ausschank „Bräustüb`l“ in der Georg-Schumann-Str. / Natonekstr. fiel am 29.06.2006 einer Brandstiftung zum Opfer. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern ab. Auch die baulichen Überreste der alten Brauerei mussten 2006 wegen massiver Baufälligkeit abgetragen werden. Von dem Abriss sind nur das ehemalige Pförtnerhäuschen (heute ein Imbiss), das historische Kellergewölbe sowie Teile der Grundmauern und der Zaunanlage verschont geblieben und wurden teilweise rekonstruiert. Die übrig gebliebenen denkmalgeschützten Objekte sind von der Georg-Schumann-Str. neben dem Haupteingang des Kauflandes zu sehen. Neben dem alten Pförtnerhäuschen erinnert eine Gedenktafel an die frühere Brauerei.
2005 erwarb die Kaufland Stiftung & Co. KG das Areal der alten Brauerei Gohlis, um ein Einkaufszentrum mit Einzelhandels-, Dienstleistungs- und anderen Versorgungseinrichtungen von etwa 16 Millionen Euro zu errichten. Dabei stellte sich ein massives Problem heraus: die erheblich schadstoffbehaftete Bausubstanz musste entsorgt werden.
Nach zwei gescheiterten Verfahren zur Bebauung des Geländes übernahm die Kauflandstiftung selbst die Projektentwicklung des gesamten Gebietes zwischen Georg-Schumann-Str., Breitenfelder Str., Eisenacher Str. und Natonekstr. Die Planung sah auch vor, in den Ortsteilen Gohlis, Möckern, Wahren, Lindenthal, Lützschena und deren Umfeld ca. 66.700 Einwohner zu versorgen. Zur Erschließung gehörte auch, den gesamten Pkw-Verkehr über die Breitenfelder Str. für eine Ein- und Ausfahrt zu einem Parkhaus zu planen. Es erfolgten Informationsveranstaltungen, wo interessierte Bürger und Bürgerinnen ihre Bedenken bezüglich der Verkehrserschließung anbringen konnten. Auch der Bürgerverein Gohlis e. V. brachte Ideen und Vorschläge zur Umsetzung eines attraktiven Wohnumfeldes. 2008 konnte die Baugenehmigung erteilt werden. Um das Gesamtbild des Kauflandgebietes abzurunden, wurden Bäume und Sträucher gepflanzt. Viele Einzelhändler und Dienstleister bereichern die Belange der Menschen im Wohnumfeld. Das Einkaufszentrum umfasst eine Apotheke, einen Blumenladen, eine kleine Poststelle mit Zeitungsshop, Bekleidungsgeschäfte sowie eine Wurstfrischetheke, einen Backshop und einen asiatischen Imbiss gegen den kleinen Hunger.
Sehr schön ist auch, dass in dem Gebäudekomplex in der 3. Etage die Erich-Loest-Bibliothek angesiedelt ist, die am 11.06.2010 feierlich eröffnet wurde. Die Anwohner haben die Bibliothek gut angenommen. Eine Physiotherapie und eine psychologische Praxis befinden sich in der 4. Etage.
Zur Auflage des Bauprojektes Kaufland Gohlis-Süd und zur Aufbesserung des Wohnumfeldes gehörte auch, das Kellergewölbe der alten Brauerei dem Publikumsverkehr zugänglich zu machen. Die Vision war, das Brauereigewölbe für Gastronomie oder für kulturelle Zwecke zu erschließen. Die Umsetzung des Vorhabens sollte bis Ende 2020 erfolgen. Dazu wurde eine Tiefgarage mit 37 Parkplätzen geschaffen. Laut einer Nachfrage bei der Kauflandleitung hatten zwei Investoren Interesse gezeigt, das denkmalgeschützte Gewölbe für gastronomische Zwecke nutzen zu wollen. Die Umsetzung der Gastronomieanbindung scheiterte leider an der Corona-Pandemie Anfang 2020. Das Anliegen der Kauflandleitung besteht weiterhin, dass ungenutzte Gewölbe an interessierte Investoren zu vermitteln.
Frühling trotz allem
von Agnes Niemann
Nach einem gefühlt langen, trüben Winter ist vor ein paar Tagen der Frühling gekommen. Die Sonne scheint und das Leben verlagert sich wieder stärker ins Freie. Dennoch fällt es mir in diesen Tagen nicht leicht, einen Text für dieses Editorial zu schreiben. So viele frustrierende Nachrichten überschatten die Tage: Corona, immer noch. Ein viel zu trockenes erstes Quartal, schon wieder. Und nun auch noch ein neuer schrecklicher Krieg, so nah. Nicht nur geografisch nah, sondern auch, was die politisch-diplomatische Verantwortung unseres Landes betrifft. Nicht zuletzt die wirtschaftlichen Auswirkungen, die wir alle spüren. Manchem macht dabei freilich die Tankfüllung des SUV mehr Sorgen als anderen der Brotpreis.
So oder so: Es ist frustrierend, die Zeitung oder den Newsfeed zum Frühstück zu lesen. Und warum auch? Um mit schlechter Laune oder schlechtem Gewissen in den Tag zu starten? Lieber für eine spätere Pause aufheben; das geht dann auch schnell, denn bis dahin ist man ja durch die Kollegen oder den Nachbarn eh schon auf den neuesten Stand gebracht worden. Und doch ist es so, wie ich vor ein paar Tagen in einer recht poetischen Kolumne in der taz las: „Es wird immer Frühling. Immer.“ Noch dazu ist er schön, „so verlässlich schön, dass es schmerzt“. Ob Krieg ist oder nicht.
Einblick in das aktuelle Heft
Liebe Leserinnen und Leser,
wer sich mit den Entwicklungen im Stadtteil befasst, wird schnell merken, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit inzwischen meistens mitgedacht werden. Das ist natürlich relevant bei Bauprojekten und Sanierungen, wie der Neugestaltung des Gohliser Angers in der Menckestraße. Lesen Sie dazu den Bericht aus dem Stadtbezirksbeirat Nord in der Demokratieecke und das Baugeschehen.
Wenn Sie sich besonders für diese Themen interessieren und vor Ort selbst aktiv werden möchten, laden wir Sie herzlich zur Mitarbeit in unserer neu gegründeten AG Umwelt & Klima ein (umwelt@gohlis.info). Am 21. Mai können Sie die AG im Budde-Haus kennenlernen, wenn sie gemeinsam mit den Omas for Future deren Umwelt-Quiz vorstellt. Neben der AG Mobilität und Verkehr haben wir damit eine weitere Gruppe engagierter, kreativer Menschen, die unseren Stadtteil nachhaltig und lebenswert mitgestalten möchten.
Aus dem Geschäftsleben
In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auf ein besonderes Geschäft hinweisen: Seit November füllt Hennas Vegan Laden (Breitenfelder Straße 30) eine Lücke, denn hier werden vegane, überwiegend auch bio/fairtrade zertifizierte Produkte verkauft. Neben farbenfrohen Seifen, feinen Ölen von der ÖlMühle Leipzig und frischem Tofu von der Tofurei Leipzig sind hier auch ganz alltägliche und grundlegende Lebensmittel im Sortiment. Zudem gibt es ein wachsendes Angebot an unverpackten Waren. Das Prinzip ist ganz einfach: Sie bringen eigene Behälter mit, diese werden vor Ort gewogen und das Gewicht nach dem Befüllen natürlich abgezogen. Dadurch lässt sich viel Verpackungsmüll einsparen.
Geöffnet: Mo-Mi 10-18 Uhr, Do-Fr 12-20 Uhr, Sa 10-14 Uhr; Dienstag und Donnerstag frisches Brot von der Naturbackstube Connewitz.
Dort erhalten interessierte Nutzer weiterhin einen Überblick zu Akteuren, Veranstaltungen und Neuigkeiten aus den Stadtteilen des Leipziger Nordens.
von Peter Niemann
Auch in diesem Jahr haben wir wieder zwei feine Ausstellungen anlässlich des wohl größten Sächsischen Kunstfestivals am 4. September geplant. Beide Ausstellungen finden sich, neben ganz vielen anderen, im Budde-Haus, Lützowstraße 19, 04157 Leipzig.
Michael Schreckenberger | Konstrukt Freiraum
Budde-Haus | Musikzimmer | 16 – 24 Uhr
Frühjahr 2020. Lockdown. Umdenken für den Leipziger Künstler Michael Schreckenberger. Zwar nicht zwangsläufig, jedoch rückt mit der vorübergehend geschlossenen Galerie am Brühl für ihn zunächst auch die Arbeit im Atelier in den Hintergrund. Er setzt Prioritäten, widmet sich dem, was geht: den Auftragsarbeiten, der Fassadengestaltung an der frischen Luft. Er schafft Raum für sich und seine Kunst.
Die thematische Ausrichtung seiner neuesten Malereien verwundert so nicht. Schließlich sind wir in den letzten Monaten sehr sensibel für unsere individuellen Freiräume geworden. Eigentlich setzen wir sie ja voraus, sie erscheinen uns höchst plausibel, wir verspüren geradezu ein Anrecht auf sie. Einschränkung und Entzug hingegen enttäuschen, ärgern, schmerzen, frustrieren und fühlen sich unschön an. Schreckenberger spielt mit Freiräumen, bannt diese auf die Leinwand – so paradox dies auch klingen mag.
Auf begrenztem Bildraum wird die Stimmigkeit zwischen den durchaus diversen Bildgegenständen dann zur Herausforderung. Er muss mit gestalterischen Mitteln nachhelfen, in Komposition zwängen. Das bewährte Absperrband hilft. Es zurrt aber nicht nur zusammen, was eigentlich nicht so recht passen will. Er konfrontiert bewusst damit. Das Absperrband feierte jüngst und unweigerlich Konjunktur, ist uns unangenehm vertraut, da es in unsere Realität eingreift und Freiräume umgestalten oder gar nehmen kann.
Schreckenberger fordert ganz bewusst Abstand ein. Schließlich ist es der Abstand zum Bildgegenstand, der ein Erleben überhaupt ermöglicht. Erst ein Zurücktreten erlaubt es uns, Freiräume als unnatürlich wahrzunehmen. Es ist der Perspektivwechsel, der sie entlarvt, sie bald absurd und egoistisch erscheinen lässt.
Unsere Ausstellung zur Nacht der Kunst ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in diesem Jahr. Es wird vor allem Malerei zu sehen sein: fantastisch, realistisch und 100% zeitgemäß.
Die Ausstellung wird durchgängig betreut. Der Künstler selbst wird ab 20:00 Uhr vor Ort sein.
Bernd Heyne | Hass-Liebe Georg-Schumann-Straße
Budde-Haus | Büro des Bürgervereins | 16 – 24 Uhr
Georg-Schumann-Straße. Die Magistrale begreift der Leipziger Künstler Bernd Heyne seit Jahren als eine Art Lebensader, welche den Menschen im Norden wie auch ihn in erster Linie und recht zweckmäßig mit all dem versorgt, was man eben so braucht. Etwaige Gründe zum Verweilen, oder gar für längere Aufenthalte sieht Heyne normalerweise nicht. Das ändert sich schlagartig in den ersten Monaten des Jahres 2021 und mit den, für Leipziger Verhältnisse zumindest, Unmengen an Schnee. Unerwartet sieht er sich nämlich mit einer Vielzahl an Motiven für seine Fotografie konfrontiert. Es gelingt ihm, in diesen Tagen die Magistrale als hell, freundlich und sauber zu dokumentieren, in einem gänzlich neuen Gewand.
Der Künstler ist durchgehend vor Ort, um von seinem winterlichen Abenteuer auf der Georg-Schumann-Straße zu berichten und Fragen zu seinen Fotografien zu beantworten.
vom Organisationsteam der Nacht der Kunst
04. September 2021 von 16.00 – 24.00 Uhr
Die Vorbereitungen zur 12. Nacht der Kunst laufen auf Hochtouren – auch in diesem Jahr wird das Kunst- und Kulturfestival im Leipziger Norden tausende Besucher in seinen Bann ziehen. Die begehrten NdK-Postkarten, die bereits in ganz Leipzig ausliegen, zeugen davon.
Ca. 200 Künstler werden wieder an interessanten Ausstellungsorten ihre Kunstwerke präsentieren.
Für die Besucher wird es somit spannende Ausstellungen an bekannten und neuen Standorten geben. So wird in diesem Jahr die Nacht der Kunst mit einem Pleinair im romantischen Park des Gohliser Schlösschen starten. Neugierige Zuschauer können vom 30. August bis 02. September live erleben, wie Gemälde entstehen, welche im Anschluss in den Westarkaden des Gohliser Schlösschens ausgestellt werden.
Das neue Familiencafé Rudolf & Regine in der Stockstraße lädt zum Schauen, Spielen und Chillen im schönen Garten ein. Bei Kallenbach – dem Sitz von Pro Gohlis in der Gohliser Straße – wird neben einer interessanten Musikskulpturenausstellung Max Laube Musik aus seiner Schellackplattensammlung auflegen. Die Naturdrogerie in der Gohliser Straße ist ebenso neuer Standort, wie auch das Taschenbier in der Coppistraße. Die Nacht der Kunst hat sich räumlich erweitert und breitet sich vom Zentrum der Georg-Schumann-Straße im gesamten Leipziger Norden aus.
Neben den traditionellen Großstandorten wie dem Kunsttanker in der Lindenthaler Straße, dem Glashaus am Viadukt, dem Kaufland Gohlis-Süd, dem Anker oder dem Buddehaus bieten viele kleinere Standorte wie das Eiscafé Florenz, Gromke Hörzentrum, das (w)einstein 13 oder die Klavierschule Olbrich den Künstlern Platz für ihre Ausstellungen, die die Besucher der 12. Nacht der Kunst begeistern werden. Dazu kommen Aktionen für die ganze Familie, wie die beliebte Kinderrallye oder der Mitmachzirkus Klatschmohn, der Groß und Klein auf dem Huygensplatz zum selbst aktiv werden einlädt. Es locken aber auch Aktionen wie orientalischer Tanz, eine Feuershow und viele Konzerte und Liveacts an den Standorten und auf der Straße.
Der Bronzegießer Klaus Cenkier wird bei einem Schaugießen am Kunsttanker Einblick in seine Arbeit geben und wer sich von den Besuchern handwerklich ausprobieren möchte, hat dazu bei Makerspace Gelegenheit.
Eine besondere Aktionen startet der Standort des Nachbarschaftszentrums „Die Tür“. Dort soll unter dem Motto „Blumen für die Schumi“ eine riesige Wand mit künstlichen Blumen gestalten werden. Alle sind aufgerufen, sich mit selbst gestalteten Blumen zu beteiligen. Zur Nacht der Kunst können Besucher diese erwerben. Der Erlös kommt zum Teil der Nacht der Kunst und dem Nachbarschaftszentrum zugute.
Es wird wieder viel Neues und Spannendes zu sehen und zu erleben geben – von großer Kunst bis zu Mitmachaktionen. Die Schüler der International School werden mit künstlerischen Arbeiten und musikalischen Darbietungen den Abend bereichern und der Judoverein Stahmeln wird in der eigenen Halle Interessenten Einblicke in das Training geben.
Für das leibliche Wohl werden ausgewählte Streetfoodstände wie der Georgier, der Mexikaner, die Spätzlemädels und viele mehr nicht nur entlang der Schumi sorgen.
Alle Akteure laden interessierte Besucher zum Bummeln, Schauen und selbst aktiv werden ein und freuen sich auf einen unvergesslichen Abend zur 12. Nacht der Kunst im Leipziger Norden.
von Peter Niemann
Bereits in den vergangenen Ausgaben haben wir darauf hingewiesen, dass wir am 22. April 2022, ein sehr wichtiges Jubiläum begehen werden. Genau dann wird der Bürgerverein nämlich 30 Jahre alt! In der letzten Ausgabe des Heftes haben wir begonnen, Ihnen besondere Personen vorzustellen, die sich bereits seit sehr langer Zeit in unserem Verein engagieren und dabei Großes geleistet haben. In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen Hansgeorg Herold vorstellen. Ich habe mich Anfang Mai mit ihm in unserem Büro im Budde-Haus für das folgende Interview treffen können.
Herr Herold. Ich freue auf jeden Fall, dass wir uns heute treffen können, um ein kleines Interview zu führen. Beginnen wir mit einer kurzen Vorstellung.
Mein Name ist Hansgeorg Herold, Renter im ‚Unruhestand‘, fast 79 Jahre alt und seit 1992 Mitglied des Bürgervereins. Zunächst einmal wohnte ich seit meiner Geburt und für die ersten 28 Jahre meines Lebens in der Nähe von Gohlis: In der Nordvorstadt, dem heutigen Zentrum-Nord. 1970 zog ich dann in die Springerstraße, dann in den Schillerweg und schließlich in die Menckestraße.
Zeigt seinen alten Mitgliedsausweis aus den 90ern, der die Nummer 20 trägt. Dieser gibt ihn als Gründungsmitglied zu erkennen. Der damalige Schatzmeister Hajo Hannes quittierte dort noch händisch die Beitragszahlung.
Schön, dass Sie solche Dinge aufheben! Das sind ja letztendlich alles Zeugnisse unserer Vereinsgeschichte. Was haben Sie noch?
Ja es ist schade, dass es solche Mitgliedsausweise nicht mehr gibt. Ich sammle was mir wichtig erscheint. Einzelne Zeitungs- oder Zeitschriftenausschnitte zu Projekten, an denen ich mitgewirkt habe, hebe ich auf. Ansonsten sind die meisten Unterlagen der letzten Jahrzehnte im Archiv des Bürgervereins zu finden. Ich habe am Ende meiner Tätigkeit im Vorstand dafür gesorgt, dass sämtliche Dokumente in die richtigen Ordnern gelangen und alles verzeichnet und nachvollziehbar ist.
Was war bzw. ist eigentlich Ihre ganz persönliche Motivation, sich im Bürgerverein zu engagieren?
Wie ich schon in anderen oder ähnlichen Interviews in den Jahren immer wieder gesagt habe, gehört das ‚Einmischen‘, im positiven Sinne, zu den Grundsätzen meiner Lebensauffassung. Ich bin überzeugt davon, dass Veränderung im Stadtteil nur durch Mitwirkung von einem selbst zu erreichen ist. Ich wollte, nachdem ich Gohliser geworden war einfach hier im Stadtteil mitwirken. Als Gründungsmitglied des Bürgervereins, Mitglied in verschiedenen AGs sowie später auch als Schatzmeister (Diplom-Wirtschaftler) im Vorstand.
Wenn Sie nun auf die letzten Jahrzehnte der Vorstandsarbeit zurückblicken, welche Projekte liegen bzw. lagen Ihnen denn besonders am Herzen?
Es gibt eine Sache, die mir wichtig ist und die leider Gottes immer wieder in Vergessenheit gerät: Die Tatsache, dass über viele Jahre hinweg ABM-Kräfte bzw. später dann die AGH-Kräfte einen ganz wesentlichen Teil dazu beigetragen haben, dass der Bürgerverein heute existiert und einen so großen Wirkungsgrad hat. Nach der Wende gab es zahlreiche arbeitslose Akademiker, die beim Bürgerverein, zumindest zeitweilig ein herausforderndes und interessantes Betätigungsfeld finden konnten. Dadurch konnten teilweise bis zu drei Personen im Büro des Vereins anwesend sein. Der Vorstand konnte so bei seiner Arbeit enorm entlastet werden, bei bürokratischen Arbeiten wie dem Schreiben von Einladungen, von Protokollen, Korrespondenz mit Ämtern usw. Das Büro konnte täglich für die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils geöffnet sein. Anliegen konnten aufgenommen und zeitnah beantwortet werden. Das alles wäre heute undenkbar.
Zeigt ein A4-Blatt mit einer langen Auflistung aller jemals in Bürgerverein beschäftigen ABM/ AGH-Kräfte. Frau Petra Kramer verließ als letzte Mitarbeiterin den Bürgerverein Ende 2014.
Wo waren Ihre persönlichen Anknüpfungspunkte für ein Engagement im Bürgerverein?
Ich habe damals die Arbeitsgruppe Verkehr und Umwelt geleitet, seit 1999 dann die AG Stadtteilentwicklung. Noch Ende der 90er Jahre war die Bausubstanz in Gohlis in einem bedauernswerten Zustand. Da galt es geplante Sanierungsmaßnahmen und Bauvorhaben im Stadtteil zu begleiten. Wir haben in dieser Zeit als Bürgerverein viel erreicht.
Projekte, die der Bürgerverein initiiert bzw. begleitet hat: Der Radweg Eutritzsch-Wahren, den Bau der Gohlis Arkaden, der Bebauung des Geländes der ehemaligen Stadtwäscherei in der Herloßsohnstraße, die Realisierung der Lichtsignalanlage am Schillerhain, der Mediencampus in der Menckestraße, der Bebauungsprozess des Areals der alten Mühle sowie die langjährige Begleitung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Gohlis-Süd (Brauerei Gohlis/Kaufland).
Sie sind zwar seit einigen Jahren nicht mehr im Vorstand des Vereins tätig, Sie haben haben aber auch nie aufgehört sich im Stadtteil ‚einzumischen‘. Wie können wir uns das konkret vorstellen.
Ich nehme zwar nach wie vor an den Treffen der heutigen AG Mobilität und Verkehr teil, allerdings habe ich mich etwas zurückgezogen und bringe mich nur noch bei den Themen ein, die mir wirklich am Herzen liegen. Dazu gehört vor allem der alte Gohliser Ortskern. Leider tut sich hier seit Jahren nicht wirklich etwas. Es gab zwar einige Initiativen und Veranstaltungen des Bürgervereins aber niemand stößt nach. Man muss da beharrlich sein und Antworten einfordern.
Darüber hinaus engagiere ich mit seit dessen Gründung im Förderverein Georg-Schumann-Straße. Dort organisiere ich jedes Jahr, anlässlich der Buchmesse ‚Leipzig liest an Leipzig längster Straße‘. Darüber hinaus bin ich als Vertreter des Bürgervereins im Magistralenrat und engagiere mich bei der ‚Denkwerkstatt Leipzig für das Gemeinwohl‘. Die Denkwerkstatt ist ein kreativer Ideen-Entwickler zur Förderung der Gemeinwohlarbeit in unserer freiheitlich-demokratischen Wirtschaftsordnung, wo jeder Bürger das Recht, aber auch die Pflicht hat, einen Beitrag zum Wohlstand zu leisten.
Was kann der Bürgerverein in Ihren Augen zukünftig noch besser machen?
Ich will mal so sagen: ein Augenmerk in früheren Jahren, was sicher auch mit dem Vorhandensein der ABM-Kräfte zusammenhängt, lag früher auf Veranstaltungen, Zusammenkünften und Ausflügen mit Seniorinnen und Senioren. Auch wenn viele von diesen nicht Mitglieder des Bürgervereins waren, haben sie doch sehr dabei geholfen, das Engagement des Vereins in die Breite zu tragen und darüber zu berichten. Wenn man heute SeniorInnen trifft, sagen die, im Bürgerverein ist nichts mehr los. Beim Gohlis Forum würde ich mir wünschen, dass mehr darüber berichtet würde, was im Verein selbst passiert. Mit Blick auf das Baugeschehen in Gohlis wäre es schön, wenn häufiger über die Planungen selbst berichtet würde und der Verein sich noch stärker in Planungsprozesse einbringen würde. Probleme im Stadtteil sollen proaktiv angesprochen werden. In Gremien wie ‚Leipzig weiter denken’ sollte der Verein stärker aufgestellt sein. Ansonsten bin ich mit der Arbeit des Vorstandes, des Vereins im großen und ganzen zufrieden. Gerade auch in Anbetracht der Tatsache, dass nun alles ehrenamtlich gemacht wird.
Herr Herold. Vielen Dank!
Ziel ist es, die vom Management organisierten Netzwerke in die Selbstständigkeit zu begleiten, um nach der Beendigung des Fördergebietes 2022 eine selbsttragende Stadtteilentwicklung zu gewährleisten.
von Matthias Reichmuth
Zwischen Lützow-, Coppi- und Kleiststraße befindet sich derzeit das größte noch nicht sanierte Bauensemble in Gohlis, in dem nur noch ein kleiner Teil der 120 Drei- bis Fünfzimmerwohnungen aus den 1920er Jahren bewohnt ist. Damit die Fassade nicht auf die Straße bröckelt, hängen an zwei Seiten schon Netze vor der Fassade, die nur durch die wenigen Fenster unterbrochen werden, hinter denen noch gewohnt wird. Nun soll der Dornröschenschlaf ein Ende haben: Die Vereinigte Leipziger Wohnungsgenossenschaft (VLW) nimmt im kommenden Sommer die Sanierung in Angriff und beginnt damit vermutlich das größte Gohliser Bausanierungsprojekt unter dem Namen „Kleisthof“. Durch Veränderung der Grundrisse soll die Zahl der Wohnungen auf 132 steigen (kleinere Wohnungen werden zusätzlich angeboten), im Innenhof soll eine Tiefgarage mit rund 100 Stellplätzen entstehen, die von der Dinterstraße aus erreichbar sein wird. Nach dem Bauordnungsrecht wäre die Tiefgarage nicht vorgeschrieben, aber eine entsprechende Nachfrage ist realistischerweise zu erwarten. Statt der großen Bäume im Innenhof sind dann jedoch erst einmal nur kleine Ersatzpflanzungen zu erwarten.
Manche Baustellen sind kaum zu bemerken, weil sie keine Straßenfront haben: So wird hinter der Georg-Schumann-Straße 93 gerade ein Hinterhaus umgebaut. Voll sichtbar ist die Baustelle nur vom Pflegewohnstift Gohlis oder vom Schulhof der aktiven Schule (Eisenacher Straße) aus. Ein Kran ist auch nicht im Einsatz, aber Gerüste und Baumaterial sprechen für eine aktive Baustelle.
Es wird aber nicht nur saniert in Gohlis, auch hochpreisige Neubauten sind im Entstehen: In der Fritz-Seger-Straße 10 wurde in der Baugrube für das neue Mehrfamilienhaus, von der wir im letzten Heft berichteten, inzwischen eine Tiefgarage gebaut. Die Einfahrt ist links, auf der rechten Seite ist der geschützte kaukasische Flügelnussbaum erhalten geblieben.
Zum Schluss ein Blick zum Tiefbau: Beim Spaziergang von Gohlis ins Rosenthal fiel seit Januar sicher einigen eine langgestreckte Baustelle am Rande des Leibnizwegs auf, an manchen Tagen und Stellen war der asphaltierte Weg wegen Baufahrzeugen auch ganz geperrt. Aufgegraben wurde hier, um neue Kabel zu verlegen, dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um eine zweite Stromtrasse zum Stadion (RB-Arena).