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Hoffnung auf Weiterentwicklung – Im Interview mit Daniel Dräger vom Tennis Club Wacker Gohlis

Mit der endgültigen Schließung des Wackerbads besteht für alle Anwohner in Gohlis jetzt eine Frage. Was soll auf das ehemalige Gelände kommen? Eine Gruppe mit hohem Interesse ist der Tennis Club Wacker Gohlis e.V. Die stark anwachsende Vereinigung von Tennisspielern hat in den vergangenen Jahren einen rapiden Zuwachs erlebt und erhofft sich durch ihr eigenes Konzept weitere Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, sowie Ihren Beitrag zu leisten für die Bedürfnisse in Leipzig.

Guten Tag Her Dräger. Bitte stellen sie sich doch kurz vor.
Hallo, mein Name ist Daniel Dräger, bin 42 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Kinder, komme aus Leipzig und bin seit über 35 Jahren hier im Tennisverein Wacker Gohlis e.V. Mitglied. Ich habe klein angefangen, war vorher bei MoGoNo beim Fußball, bevor ich mit ca. 8 Jahren aufgrund meiner Eltern und Familie zum Tennis gewechselt bin. In den Jahren von 2007 bis 2014 habe ich mich bereits als Öffentlichkeitsverantwortlicher engagiert und die damalige erste Homepage des Vereins aufgebaut. Seit Ende 2018 bin ich nun Vorsitzender und habe ein zuverlässiges, starkes und konstruktives Team, womit wir den Verein seit 7 Jahren vorangebracht haben. Weiterhin bin ich leidenschaftlicher Tennisspieler in unserer Aktiven und 30er Herrenmannschaft. Tatsächlich bin ich teil einer großen Tennisfamilie. Meine Frau spielt ebenfalls seit Ihrer Kindheit Tennis, mein Schwiegervater ist Mitglied im Sächsischen Tennisverband und mein Schwager, Christian Haupt, war 14-facher Sachsenmeister. Auch meine Eltern und Großeltern sind und waren bereits hier im Verein aktiv als Trainer, Vorstandsmitglied oder aktive Spieler engagiert. Meine Kinder treten ebenfalls bereits in unsere Fußstapfen. Mein 8jähriger Sohn spielt bereits seit 5 Jahren Tennis und meine 4jährige seit diesem Jahr in unserer Bambinigruppe.

Aber auch das Miteinander mit all den anderen entscheidenden Personen im Verein basiert auf konstruktiver und vertrauenswürdiger Arbeit. Es ist wichtig, dass alle am gleichen Strang ziehen und ich werde meinen Teil dazu uneingeschränkt beitragen.

Was macht ihren Verein so besonders?
Wir sind ein sehr familiärer Tennisverein, denn im Vergleich zu anderen Vereinen, waren wir mit unseren 80 Mitglieder bis ins Jahr 2018 noch sehr klein. Trotz den bisherigen Krisen wie z.B. Corona sind wir in den letzten Jahren bis heute auf ca. 270 Mitglieder angewachsen. Der Zuzug vieler Familien hier im Norden von Leipzig beschert uns ohne Marketing zu betreiben pro Woche mindestens 4 Anfragen für einen Schnuppertermin. Aktuell müssen wir bereits einen Aufnahmestopp verhängen. Das Management des Vereins schaffen wir nur mit einem hohen Grad an Digitalisierung und effektiven Prozessen. Mit Corona nutzten wir umgehend die Möglichkeit ein elektronisches Zutrittssystem bei uns einzuführen und konnten dadurch die Auflagen der Stadt zeitnah umsetzen und Tennis auf unseren Plätzen für unsere Mitglieder aber auch Gäste transparent buchbar machen. Ich glaube, wir sind auch die ersten die sowas hier in Leipzig haben. Man kann auf die Homepage die freien Platzkapazitäten einsehen, unsere Plätze buchen und als Gast unsere Anlage mit einem digital zugeschickten Zutrittscode nutzen. Die Bezahlung unserer Plätze erfolgt dabei ebenfalls digital via Paypal.

Unser Vorstandsteam geht sehr auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder ein und ist stets im engen Austausch mit den Mitgliedern, Trainern, Gästen und auch den städtischen Ämtern.
Unser Ziel ist weiterhin ein Gefühl für Zusammenhalt und Gemeinschaft zu etablieren, dies gelingt uns durch unsere vielen Events und Turniere, durch die aktive Integration neuer Mitglieder in bestehende Gruppen, unser ca. 8–10-köpfiges Trainerteam aber auch die Bereitschaft jedes Einzelnen uns dabei zu unterstützen.

Welche Sporterfolge konnte der Tennis Club Wacker bereits erzielen?
1942 wurde Jochen Grosse, der 1934 als Ballkind bei Wacker seine ersten Bälle geschlagen hat, Leipziger Jugendmeister und Sachsenmeister im Einzel und im Doppel. Jochen Grosse zog nach dem Krieg nach Köln und wurde dort zu einem bekannten Organisator für Tennis Grand – Prix – Turniere. 1951 konnte die erste Damenmannschaft den Aufstieg in die Landesliga Sachsen schaffen. 1955 spielten unsere Damen DDR-Liga (später Verbandsliga). 1970 wurden Steffen und Hendrik Fiedler DDR-Jugendmeister im Jungen-Doppel.

Sie haben ebenfalls einen Schwerpunkt im Kindertraining? Wie viele versuchen sie derzeit für Tennis zu begeistern und ist das allen Kindern offen?
Ja das gibt es keine Einschränkungen. Unser Fokus liegt seit 2 Jahren auf der Etablierung unseres Nachwuchsbereiches für Kinder ab 3,5 Jahren. Wir versuchen den Kindern mit viel Spaß und Freude, das Tennisspielen zu vermitteln. Zusätzlich bauen wir damit auch unseren Nachwuchs für die Mannschaften auf. Aktuell haben wir 16 Bambinis im Alter zwischen 3 und 8 Jahren, 43 Kinder zwischen 9 – 13 Jahren und ebenfalls 43 Kinder im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Zusammen mit unseren erwachsenen Mannschaften haben insgesamt elf aktive Spielgruppen, welche im Winter und Sommer unseren Verein bei Punktspielen vertreten.

Wir haben ebenfalls seit 2024 eine Kooperation mit dem Werner-Heisenberg-Schule Gymnasium um ebenfalls Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, diesen Sport zu testen. Ein weiteres Ziel für mich wäre eine weitere Kooperation mit der Karl-Liebknecht-Schule.

Welche Herausforderungen hat ihr Verein derzeit?
In den vergangenen 7 Jahren konnten wir unsere Mitgliederanzahl von ca. 80 auf 270 Mitgliedern erhöhen und stabilisieren. Dies ist nachweislich die höchste Mitgliederanzahl die unser Verein in den vergangenen 100 Jahren hatte. Mit aktuell vier Sandplätzen haben wir hier eine sehr eingeschränkte Kapazität, der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Derzeit trainieren wir mit einem ca. 8-köpfigen Trainerteam ca. 120 Trainingsteilnehmer, welche ab 15 Uhr alle Plätze einnehmen. Auch sind natürlich mit dem Wachstum an Mitgliedern und unserem Anspruch die Aufgaben in der Organisation, Verwaltung extrem gestiegen. Auch hier müssen wir als Vorstand einen Weg finden, uns breit aufzustellen und die Qualität und unseren Anspruch gerecht zu werden.

Welche Personen und Altersgruppen sind dem am meisten vertreten?
Aktuell haben wir 102 Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 18 Jahren. 143 Erwachsene im Alter zwischen 19 und 60 Jahren sowie 32 Mitglieder ab 60. Damit haben wir eine sehr gute Mitgliederstruktur in den vergangenen Jahren geschaffen.

Ich habe Interesse bei ihrem neuen Platz zu spielen und vielleicht auch ihrem Verein beizutreten. An wen kann ich mich wenden?
Wenn man bereits Erfahrung im Tennis hat bzw. einfach als Gast unsere Plätze nutzen möchte, ist dies durch unser Buchungssystem sehr transparent und einfach möglich. Auf unserer Website erhält man auf der Seite „Trainingszeiten und Platzbuchung“ alle Informationen zum Ablauf und den Kosten, sieht die verfügbaren Plätze und kann diese buchen.
Wenn Interesse an einem Schnupperkurs besteht, darf man sich gerne via Mail an sportwart@tcwackergohlis.de bei uns melden, gerne mit Alter, Erfahrung, und den zeitlichen Vorstellungen. Wir prüfen im Anschluss, ob wir Kapazitäten sowie eine möglicherweise passende Gruppe zum Schnuppern finden. Wir melden uns meist innerhalb von ein bis zwei Tagen mit einer Antwort. Wir haben auch unser eigenes Equipment, welches wir Interessierten für die Schnupperstunde anbieten können. Zu Anfang braucht man erstmal nur gutes Schuhwerk damit man nicht die Plätze kaputt macht.

Mir wurde gesagt das sie Pläne haben für die neue Fläche des Wackerbads. Wie sähen diese aus? Stellen sie doch bitte ihr Konzept vor.
In den vergangenen drei Jahren haben wir mit einem Architektenteam der Firma Richter Sportstättenkonzepte GmbH die Planungsphase für den Neubau unseres bald 100 Jahre alten Vereinsgebäudes inkl. dem Bau einer Lärmschutzwand abgeschlossen und in 2024 einen investiven Förderantrag dafür bei der Stadt Leipzig sowie dem Landessportbund Sachsen eingereicht. Damit wollen wir unseren Mitgliedern ein attraktives und den aktuellen Gegebenheiten entsprechendes Clubheim schaffen sowie den Lärm der vierspurigen Max-Liebermann-Straße reduzieren und damit natürlich auch unsere Mitglieder (vorallem Kinder) vor der Geräusch- sowie Stressbelastung zu schützen.
Durch das steigende Interesse der Anwohner im Norden von Leipzig an unserem Verein, haben wir gegenüber der Stadt Leipzig bereits seit mehreren Jahren unser Interesse an dem Wackerbad mitgeteilt. Ziel für uns wäre die Erweiterung um weitere min. 4 weitere Tennisplätze, die Errichtung einer möglichen Parkplatzfläche, der Bau von min. 6 Padelplätzen, eine Ballwand, die Errichtung einer Platzbeleuchtung. Durch die damit errichteten Tennisplätze (vorwiegend Hartbelag) könnten wir ebenfalls dem Bedarf an Rollstuhltennis gerecht werden. Zusätzlich würden wir die Fläche des Wackerbades als möglich Zisterne für die nachhaltige Platzbewässerung für uns und MoGoNo prüfen. Im hinteren Teil der Anlage bliebe noch genügend weitere Fläche für die Stadt Leipzig sowie einen kleinen Bedarf für MoGoNo. Gemeinsam mit MoGoNo habe ich dazu ein Konzept erstellt und ebenfalls die möglichen Bedarfe der Stadt Leipzig eingearbeitet. Das Konzept haben wir der Stadt Leipzig schon zur Verfügung gestellt und hoffen nun seit einem Jahr auf eine erste Kontaktaufnahme für einen gemeinsamen Austausch.

Welche Aspekte und neue Möglichkeiten des Konzeptes finden sie persönlich besonders spannend?
Erstmal die Herausforderung des Projektes selber aber auch die einmalige Chance für den Verein, als bis heute kleinen Verein in Leipzig neben dem historischen „Stadion des Friedens“ zu wachsen. Natürlich besteht für mich als Ehrenamtlicher immer das Ziel darin, einen sozialen Beitrag für die sportliche Weiterentwicklung im Leipziger Norden zu leisten.

Es bestehen des Weiteren auch keine Nachteile für die Gemeinde z.B. durch Lärm?
Aus meiner Sicht nicht. Bis heute sind mir keine Beschwerden aufgrund unseres Tennisplatzes bekannt. Wir möchten die Lärmschutzwand als Selbstschutz für unseren Nachwuchs und allgemein unsere Mitglieder errichten, um sie vor der psychischen Lärmbelastung des Straßenverkehrs zu schützen und in ruhige Atmosphäre zu schaffen.

Welche Kosten stehen an? Wie finanzieren sie sich?
Die Kosten für den Vereinsgebäudeneubau inkl. Lärmschutzwand könnte durch eine Bewilligung des 2024 eingereichten Förderantrags und die Beteiligung durch die Stadt Leipzig und den Landessportbund Sachsen bei einer möglichen Vereinsbelastung von min. 10% Eigenanteil des Gesamtbudgets liegen. Dieses würden wir durch ein Darlehen der Sparkasse Leipzig sowie eine Investitionsumlage auf die Mitglieder finanzieren. Dies wurde bereits so vorgestellt und durch die Mitglieder genehmigt. In dieses Projekt haben wir bereits in den vergangenen Jahren ca. 70.000€ investiert.

Für die Fläche des Wackerbades gibt es aktuell noch keine Gespräche mit der Stadt Leipzig, daher ist es bisher schwer die möglichen Kosten für die Erschließung zu beziffern. Ich würde aktuell von Kosten zwischen 500.000€ und 1.000.000€ ausgehen.

Wie wollen sie mit Vandalismus umgehen?
Gemeinsam mit MoGoNo achten wir mit unseren ca. 2.500 Mitgliedern auf unsere Anlagen und natürlich auch Beschädigungen. In der Vergangenheit hat sich dies bewährt. Des Weiteren werden wir bei der Ausdehnung unserer Flächen oder Realisierung unserer Projekte ebenfalls auf die Erweiterung unserer Videoüberwachung, dem Einbau einer Einbruchsmeldeanlage und falls nötig einem Wachschutz nachdenken.

Wie stehen derzeit Diskussion mit der Stadt?
Mit der der Stadt Leipzig und dem neuen zuständigen Amt für Stadtgrün und Gewässer sind wir bisher heute leider noch nicht in einen Austausch gekommen. Unser Interesse an der Fläche des Wackerbades haben wir bereits seit mehreren Jahren gegenüber dem Amt für Sport bekundet, Ende letzten Jahres stellte ich ebenfalls im Amt für Sport unser aktuelles Bauvorhaben „Neubau und Lärmschutzwand“ vor und teilte erneut unsere positive Entwicklung und unsere Visionen mit, welche positiv befürwortet wurden. Auf Wunsch übergab ich Ende 2024 bereits ein Grobkonzept für die Fläche des Wackerbads dem Amt für Sport. Aktuell müssen wir auf die finale Übergabe der Fläche vom Amt für Sport an das Amt für Stadtgrün und Gewässer warten und hoffen dann auf einen ersten Austausch dazu.

Der Motor Gohlis-Nord Leipzig e.V. würde dann mit ihnen zusammenarbeiten? Wie sähen MoGoNo’s Pläne für ihre Hälfte des Platzes aus?
MoGoNo hat bereits große Pläne für Ihre eigenen Bestandsflächen. Das Stadion benötigt dringend eine Sanierung sowie auch andere Flächen für Hockey, Fußball. Hierzu gibt es ebenfalls ein Konzept, welches die Stadt Leipzig kennt. Sofern die Möglichkeit besteht, würde sich MoGoNo mit einem kleinen Teil im hinteren Bereich begnügen. Für uns beide steht aber die nachhaltige Nutzung und Verwendung des ehemaligen Beckens des Wackerbades als Zisterne für die Bewässerung der umliegenden Rasen- sowie Tennisflächen im Vordergrund. Die Machbarkeit muss natürlich erst noch geprüft werden. Die Zusammenarbeit mit MoGoNo ist seit 7 Jahren wieder sehr eng geworden, wir tauschen uns gemeinsam zu unseren Projekten aus, passen auf unsere Flächen hinsichtlich Einbruchs und Vandalismus auf und versuchen gemeinsam den Leipziger Norden attraktiver zu gestalten.

Bis wann voraussichtlich wird das neue Tennisfeld offen sein?
Bevor es keinen Austausch mit der Stadt Leipzig und dem Amt für Stadtgrün und Gewässer gibt, lässt sich das nicht sagen. Sofern wir die Fläche übergeben bekommen würden, hätte ich bereits eine Firma die uns mobile Padelplätze errichten würde. Diese würden wir dann ebenfalls wie die Tennisplätze für Gäste buchbar machen. Alles weitere wird vermutlich in mehreren Etappen erfolgen, da die Finanzierung für Verein die größte Herausforderung zur Umsetzung von Ideen und Konzepten ist.

Wie kann man bei ihnen als Sponsor mitmachen? Haben sie Pläne Sponsoren zu würdigen?
Seit vergangenem Jahr haben wir ein Sponsoringkonzept veröffentlicht. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten uns zu unterstützen. Auf unserer Homepage https://www.tcwackergohlis.de/sponsoren-spenden gibt es dazu einen ersten Eindruck. Von der Vermietung von Tennisblenden, einzelnen Flächen am Gebäude, über eine Sponsoring-Tafel, Mannschaftstrikots mit Logos, der freien Spende gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Wir sind offen für jedes Interesse und haben bereits einzelne Kooperationen gestartet die uns finanziell unterstützen, darunter auch die Porsche Leipzig GmbH, ESeins Privatklinik Leipzig, Praxisklinik & Physiotherapie MEDIPLUS, Penta Hotels in Leipzig sowie Team-Duell Leipzig. Auch haben wir schon eine Vielzahl an finanziellen Spenden erhalten, für die wir sehr dankbar sind.

Warum gerade ihr Konzept?
Es muss nicht unbedingt genau unser Konzept sein. Wir wollen zu Ideen und einem gemeinsamen Austausch anregen und unsere mehr als positive Entwicklung im Verein dazu nutzen, das sportliche Angebot für alle auszubauen und den Sport im Leipziger Norden zu fördern. Auch können wir die Stadt Leipzig durch die gemeinsame Bewirtschaftung der Flächen unterstützen. Zusätzlich haben wir im Vergleich zur Stadt Leipzig durch Förderprogramme vielfältige Möglichkeiten an finanzielle Mittel zu gelangen. Des Weiteren können wir mit unseren über 2.500 Mitgliedern (MoGoNo + TC Wacker Gohlis) diese Flächen durch Arbeitsstunden aktiv Pflegen und Instandhalten. Auch würde sich die Gefahr von Vandalismus bei täglicher Nutzung von Vereinsflächen reduzieren.

Irgendwelche letzten Worte?
Ich danke Ihnen für die Möglichkeit, unseren Tennisverein, die Entwicklung sowie unsere Ideen den Leipzigern näher vorzustellen. Wir freuen uns ebenfalls über das Interesse durch den Bürgerverein und die Unterstützung im vergangenen Jahr und ich bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam den Stadtteil Gohlis aktiv und attraktiv gestalten können.

von Leon Noel Gärtner

Jeder Tag ist Kindertag – Fröbel-Kinderkrippe Entdeckerland

Die Fröbel-Kinderkrippe gehört zu einen der vielen Kita’s von Gohlis. Einen Tag vor dem Internationalen Kindertag waren sie bereits einen Flohmarkt veranstalten. Wir berichten über die Veranstaltung und die Kita selbst.

Am 20.09.2025 ist der Internationale Kindertag. Ein Tag an dem die kleinsten in dem Mittelpunk stehen. Die Fröbel-Kinderkrippe Entdeckerland benötigt keinen Feiertag um alles für ihre Kinder zu geben. Ein Tag zuvor, am 19.09.2025, haben sie bereits auf ihrer eigenen Art und Weise zelebriert, in der Form eines Flohmarkts. Der Aufbau startete 13 Uhr, der Verkauf 14 Uhr und als die Tische sich lehrten wurde dieser auch um 17 Uhr beendet.

Aber was ist die Fröbel-Kinderkrippe Entdeckerland? Ihre Wurzeln führen zurück auf die Gründung der Fröbel Gruppe am 22. Mai 1990 in Berlin. Benannt nach Friedrich Wilhelm August Fröbel, allgemein geltend als der Vater des Kindergartens und Pionier in der Reformpädagogik, ist die Organisation Mitglied des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Mit über 5500 Mitarbeitenden und 237 Krippen, Kindergärten und Horte in zwölf Bundesländern, sowie zwei Kindergärten in Australien, bringt sie 35 Jahren von Erfahrung in der Kinderbetreuung. Ihre Ideologie: Alle Chancen. Für Kinder.

Prinzipien zu denen das Entdeckerland ebenfalls steht. Aktionen und Plakate, das Zerreißen von papiermauern auf denen Gewalt stehen und aufbauen von neuen Pappgerüsten verziert mit Rechten, erinnern die Kinder daran, dass auch sie rechte haben. Die Welt entdecken. Zu sagen, was sie wollen und was sie nicht wollen. Das es Ihnen gut geht und keiner Ihnen Wehtun soll. Diese und weitere Fakten werden den Kindern mit ins Leben gebracht. Passend dazu steht der Kindertag 2025 allgemein unter dem Motto „Kinderrechte – Bausteine für Demokratie:“
Auch der Umgang mit Tieren wird spielerisch beigebracht. Die Südamerikanischen Blattschneider Ameisen erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Kindern und sind in den 5 Jahren zu so etwas wie Maskottchen geworden. „Die Kinder sind davon begeistert. Sie begrüßen die Ameisen, wenn sie kommen und müssen sich auch von Ihnen verabschieden“, berichtet die Mitarbeiterin Stefanie Weiss. Der Umgang mit den insgesamt 68 Kindern liegt ihr sehr am Herzen und stellt mit Freuden die vielfältigen Angebote ihrer Anlage innerhalb eines Rundgangs vor.

Eine Vielzahl von Optionen wird geboten in spezifisch vorhergesehen Bereichen. Von Rollenspielen und Turnen an einer sicheren Kletterwand, oder auch Malerei ecken bei denen sogar Wand und Boden bemalt werden dürfen. Einmal die Woche kommt die Musikförderung der Johann Sebastian Bach Schule. Im Allgemeinen gibt es einen starken Hang zur Musik. Pro Gruppe gibt es jeweils eine Person die auf der Gitarre klassische Kinderlieder singen kann. Finanziert wird das Unterfangen durch den freiwilligen Beitrag der Eltern. Allerdings ist sonst keine der Angebote kostenpflichtig, was sie offen macht für Kinder und Eltern aller Gehaltsklassen, ohne Möglichkeiten zu versperren. Kein Unternehmen, obgleich ihrer Absichten, kann jedoch ohne Umsätze überstehen. Glücklicherweise stellt das für die größere Förbel Gruppe kein Hindernis dar. Allein im Jahr 2024 konnten sie Umsatzerlöse von 334.806 Euro aufweisen. Wachstum der seit dem Jahr 2015 konstant bleibt.

Veränderung ist ebenfalls konstant, sowie auch die Verantwortung damit umzugehen. Besonders in Krisensituation wie der Coronazeit. Christine Steinmetzer, seit 2 Jahren die neue Chefin in der Kinderkrippe, hat es sich zur Aufgabe gemacht die Stätte nach der Coronazeit wieder zu beleben und aus dem ‚Dornröschen schlaf‘ zu wecken. Barrieren zwischen den Gruppen wurden abgebaut und die Philosophie in Bezug auf Kinderfreiheit vor Ort weiter verstärkt.

„Kinder unter 3 wird zu wenig zugetraut. Wir lehren sie partizipativ zu arbeiten und das zu machen an dem sie sich interessieren. Sie können über ihre eigenen Themen mitbestimmen.“ antwortete Steinmetzer im Gespräch. Die Chefin definiert es als eine ‚Ja Umgebung‘. Die Kinder können machen, was sie wollen, werden aber beschützt und unterstützt, wenn sie es brauchen. Diese Ideologie lässt sich sogar an den zum Verkauf stehenden Utensilien erkennen. Anstatt das ein Babybett verboten ist für einen Sitzplatz, ist es von vorhinein stabil genug damit auch ein großes Kind sich mal hinsetzen kann. Auch die Schlafenszeit ist individuell entschieden. Wer müde ist kann schlafen, muss es aber nicht.

Des Weiteren erlauben sie eine längere Eingewöhnungszeit für neue Kinder. Bis zu 4 Wochen werden die Kinder in kleinen Gruppen von maximal 4 Kindern mit Eltern und zwei Erziehern es erlaubt sich kennenzulernen.

Die Resultate lassen für sich selbst sprechen. Im Umfragen mit den Elternteilen, die ihre Kita nutzen, folgte eine Zufriedenheit von 100%. Erfahrungen die Steinmetzer mit Stolz erfüllen. „Jede gelungene Eingewöhnung ist ein Erfolgsmoment. Das Eltern uns ihre Kinder anvertrauen und wissen das unsere Kollegen sich ganz auf den Umgang mit den kleinsten spezialisiert haben.“
Sowie die Fröbel Gruppe selbst wächst, gilt dasselbe auch für das Entdeckerland in Gohlis. Ziel des Flohmarktes war es nicht nur ein erster Versuch im Gebiet zu sein und in der Zukunft größere Flohmärkte anzubieten. Zum Hauptteil ist es ein neuer Schritt in einer Spendenaktion, um die 3000 Euro zu sammeln die für ein neues Trampolin benötigt werden. „Wir freuen uns über jeden Cent.“

Solltet ihr selbst Interesse haben zu spenden oder wollt euch selbst einen Einblick verschaffen, findet ihr das Entdeckerland in der Hannoversche Straße 50, 04157 Leipzig von 6:30 Uhr bis 16:30 Montag bis Dienstag.

von Leon Noel Gärtner

„Ein unendliches Licht in der Weynachtszeit“ – Alexander Merian Winn spricht über seine Ikonen

Alexander Merian Winn’s Leidenschaft ist es Ikonen so zu bearbeiten, bis sie den leuchtenden Bildern entsprechen, die er nach eigener Aussage von Gott geschenkt bekommen hat. Der Bürgerverein Gohlis gibt einen Einblick in das Leben, die Philosophie und das Werk des Künstlers.

Mit dem Beginn des Oktobers, ist die Weihnachtszeit weniger als zwei Monate entfernt wieder in Gohlis einzuziehen. Wo andere damit Geschenke unter dem Baum oder Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt verbinden, hat Alexander Merian Winn, geboren 1958 in Leipzig, einen anderen Blick auf die Adventszeit. Für ihn ist die Weynacht (die für ihn bevorzugte mitteldeutsche Schreibweise für Weihnachten) eine Zeit der Hoffnung. Es ist für ihn die Zeit Jesus Christus in der Form seiner Ikonen zu begrüßen. Hierbei handelt es sich um Kult- und Heiligbilder der orthodoxen und katholischen Kirche welche in der Regel Jesus Christus, die Jungfrau Maria oder Heilige darstellen.

Indem er stundenlang heilige Abbilder am Computer bearbeitet, sie mit Farben und Lichtern schmückt und danach an Imagelight Berlin weitergibt zum Bearbeiten, entstehen Aluminiumrahmen deren inneres LED-Leuchten verbergen. Mit einem Knopfdruck kann so die ganze Welt die Bilder sehen, für die Alexander Gott dankt, sie geschenkt bekommen zu haben. Dabei stellt sich der 67-Jährige allerdings gegen die herkömmliche Interpretation von Glauben den meisten Religionen innewohnt, und sieht diese kritisch. „Ich komme nicht aus der Kirche. Ich bin kein Katholik. Ich glaube an die Idee Christus,“ so steht der getaufte Rentner zu seinem Glauben.

Alexander’s Beziehung zu Ikonen begann, als er mit 16 Jahren einen Ausflug mit den anderen Schülern seiner Mittelschule nach Leningrad antrat. „Diese Bilder haben zu mir gesprochen, aber ich habe es nicht verstanden,“ schildert der Künstler seine Faszination für die religiösen Bilder. Für ihn waren sie ein Mysterium, welches ihn durch seine Studienzeit als Künstler und Archäologe, begleitete. Obwohl er sie nicht verstand, wollte er sie besitzen, wobei der Kauf einer mehrere Tausend Euro teuren Ikone keine Möglichkeit war. Über die Jahre war er Teil einer Reihe von künstlerischen Ausstellungen und Werken, aber die für ihn größte Offenbarung, war es als er in einem Zustand von Halbschlaf und infolge eines persönlichen Trauerfalls, dass Bild hinter der Ikone sah.

Er beschreibt eben jenes Bild als etwas Unendliches. Ein Licht das er sah, aber keine Ikone sonst wiedergeben kann. „Kein Bild kann von sich heraus leuchten,“ meinte Alexander, als er seine ersten Entwürfe und Folien präsentierte. Für ihn haben Ikonen mehr als ein materielles Dasein. Er bezeichnet bewusst seine Werke als Geistesbilder, vergleicht sie mit einer Erinnerung im Menschlichen Kopf und die Lichter als etwas Ungreifbares und Endliches. Ein Licht in der Dunkelheit. Ein Zusammenspiel von Farben mit ihrer eigenen Bedeutung und Dialog miteinander. Alexander sieht beispielsweise in Violet die Farbe des Leidens und der anstehenden Kreuzigung des Jesuskindes, in Blau die Farbe des Ewigen, in Rot die Farbe der Heiligkeit und in einem grünen Jesus den, welcher die ganze Welt versöhnen soll.

„Der Leihe mag das nicht sehen. Das ist auch nicht das Entscheidende. Er soll lediglich vor einer Ikone stehen und sie auf sich einwirken lassen.“ Appelliert Alexander innerhalb des Gesprächs. Seine Werke haben schlussendlich das Ziel, die Menschen zu beruhigen. Idealerweise, sollen die Ikonen alle die sie sehen entschleunigen und auf sich positiv wirken lassen: „Mir geht es darum, dass die Menschen auch ein Stück Hoffnung haben sollen auf Glück und Liebe.“

Die für ihn unendlichen Bilder hatten sich in der Vergangenheit weit verbreitet. Ausgestellt hat Winn schon in der PAX Bank Berlin, Frankfurt und auch Italien. Eine App „Holy Icons“ war auch in Planung, mit dem Ziel 54 Ikonen kostenlos zum Herunterladen anzubieten. Ein Vorhaben welches, wie auch seine eigene Webseite, unterbrochen wurde als sein bester Freund und Technikexperte tragischerweise verstarb. Es sollte nicht der letzte Todesfall sein. Insgesamt erlitt Alexander allein in den letzten zwei Jahren vier Todesfälle, darunter auch seine Frau welche er 6 Jahre lang gepflegt hat. Erfahrungen, die ihm emotional belasten und derzeit in einen kreativen Tiefpunkt versetzt haben. Dennoch hofft Alexander in der Zukunft wieder seine Inspiration zu finden, mithilfe jener Ikonen, die ihn sein ganzes Leben begleitet haben. Wenn die Trauer abnimmt, will er sich wieder daran machen seine Ziele zu Erfüllen und schwärmt unter anderem von einer 120 x 80 großen Ikone statt der gewöhnlichen 60 x 80: „Wenn sie mal so groß wäre, dann hätte ich die größte digital bearbeitete LED Ikone in Leipzig, in Sachsen in ganz Deutschland.“

Sein Beruf als Künstler im hohen Alter bereut er nicht. Wen er die Wahl hätte würde Alexander fast alles genauso machen. Nicht weil er es wollte, sondern weil er es musste. Zitate von Menschen die seine Ikonen bewundert haben, als eines der schönsten Dinge die sie je gesehen haben, stärken ihn noch Jahre später. Für Winn ist Kunst eine Sache die der Mensch zum Leben braucht. Wenn er das Geld hätte, würde er dieses für die Kunst ausgeben.

Sofern er genug Geld besäße, würde Alexander eines Tages die ganze Lützowerstraße erleuchten mit allen 300 seiner Ikonen, um die Hoffnung und den Christusgeist zu verbreiten, welche er seit langem nicht in der Religion selbst sehen konnte. Statt den Gedanken Christus zu verbreiten, kritisiert er, dass jene Institutionen anderen Menschen schaden zufügen.

„Jeder Mensch ist ein Gedanke Gottes. Gott hat viele Gedanken. Und weil Gott so viele Gedanken hat sind die Menschen unterschiedliche in Brauch, Sitte und Sprache. Das heißt jeder Mensch der dir begegnet ist ein Gedanke Gottes. Mit welchem Recht nimmst du dir die Macht ein Gedanke Gottes zu töten. Wenn du einen Menschen tötest oder verletzt, dann tust du Gott weh.“

Sollte euer Interesse geweckt sein darin die ewigen Ikonen mit eigenen Augen zu sehen, in der ersten Woche vor der Adventszeit stellt Alexander diese wieder bei sich vor dem Fenster in der Lützowerstraße 42 aus. Gegebenenfalls können sie Ihn auch erreichen unter alexander.winn@gmx.net.

von Leon Noel Gärtner

Verleih uns Frieden – Friedenskantorei Leipzig

Sonntag, 16. November 2025 ab 17 Uhr

Michaeliskirche Leipzig, Nordplatz

Eintrittskarten von 20€ bis 27€ bei Oelsner im Gemeindebüro und online unter www.ticketgalerie.de

Verleih uns Frieden – Friedenskantorei Leipzig

Georg Friedrich Händel, Utrechter Tedeum

Felix Mendelssohn Bartholdy, Verleih uns Frieden gnädiglich

Frank Martin, In Terra Pax

Oratorium für Soli, 2 Chöre und großes Orchester

Friedenskantorei Leipzig, Gohliser Kammerorchester, Anna-Elisabeth Hempel – Sopran, Julia Fercho – Alt, Florian Sievers – Tenor, Frieder Flesch – Bariton, Christoph Hülsmann – Bass, Veit-Stephan Budig – Leitung