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Schlagwort: Demokratie

Ausstellung in der PAX- Jugendkirche

„Change Your Shoes…“ = „Wechsel Deine Schuhe…“ Warum? Es geht um fair produzierte Produkte. Fragen zu den mich tragenden Schuhen: Welche Arbeitsbedingungen herrschen da, wo sie herkommen? Kann Kleidung IN sein, wenn Arbeitsrechte OUT sind? Welche Folgen hat die Leder- und Schuhproduktion für die Umwelt in Indien, Bangladesch und Pakistan?

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Diskussionsveranstaltung im Budde-Haus – Weltoffenes Gohlis

Die Initiative Weltoffenes Gohlis und der Erich-Zeigner-Haus e.V. laden für Sonntag, den 24. März, 17 Uhr ins Heinrich-Budde-Haus in der Lützowstraße 19 zu einer Diskussionsveranstaltung zum Thema: „Wie sich die Rechte im Krieg gegen die Ukraine positioniert – deutsche und französische Perspektiven im Vergleich“. Unsere Referenten Dr. Landry Charrier und Dr. Nils Magnus Franke führen in Impulsvorträgen in das Thema ein und ordnen es vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der antislawischen Ressentiments in der deutsche und der französischen Gesellschaft ein. Danach wird die Veranstaltung für die Diskussion geöffnet.

Herr Dr. Landry Charrier ist Germanist und Historiker. 2017-2021 leitete er das Institut français in Bonn. Er war Hochschulattaché der französischen Botschaft in mehreren Bundesländern.
Herr Dr. Nils Franke ist Kulturwissenschaftler und Historiker. Er arbeitet als Privatdozent an der Universität Leipzig und ist wissenschaftlicher Berater für den Erich-Zeigner-Haus e.V.

Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung findet im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Der Eintritt ist kostenlos. Die Initiative Weltoffenes Gohlis, die vom Bürgerverein Gohlis e.V., vielen Einzelpersonen, Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie einigen politischen Parteien im Leipziger Norden getragen wird, freut sich über regen Austausch zu einem der drängendsten Themen der Gegenwart.

Autor: Michael Wagner

 

Eröffnung der Ausstellung im Stadtbüro

Ausstellungseröffnung „30 Jahre in Gohlis, 30 Jahre Bürgerverein“ im Stadbüro

Bis zum 10. November wird unsere Ausstellung „30 Jahre in Gohlis, 30 Jahre Bürgerverein“ im Stadtbüro, Burgplatz 1 zu sehen sein.

2022 feierte der Bürgerverein Gohlis sein 30-Jähriges. Dabei schaute der Verein nicht nur auf die letzten drei Jahrzehnte des Vereins zurück, auch wie sich der Stadtteil in dieser Zeit verändert hat und an welchen Stellen diese Veränderungen durch oder mit dem Bürgerverein vollzogen wurden, stand im Fokus.

Auf dem Jubiläumsempfang des Bürgervereins am 23. September 2022 im Gohliser Schlösschen wurde die Ausstellung „30 Jahre in Gohlis, 30 Jahre Bürgerverein“ – bestehend aus 11 Rollups – präsentiert. Die Ausstellung soll den Wandel von Gohlis und den Beitrag des Bürgervereins dazu in den letzten drei Jahrzehnten dokumentieren.

Alle interessierten Bürgerinnne und Bürger sind natürlich herzlich eingeladen, im Stadtbüro vorbeizuschauen. Die Roll-Ups beinhalten u.a. das Schillerhaus, das Gohliser Schlösschen, das Budde-Haus, Denkmalschutz in Gohlis, den alten Ortskern, den Radbogen Nord, den Bürgerverein Gohlis, Handschwengelpumpen in Gohlis, Gohliser Plätze uvm..

Bankübergabe im Gohliser Schlösschen (Foto Lothar Meinel)

Bankübergabe im Gohliser Schlösschen

von Tino Bucksch

So sehen zufriedene Unterstützer bzw. Beteiligte der Bankrekonstruktion im Gohliser Schlösschen aus – Oliver Reiner (Geschäftsführer VILLA gGmbH), Tino Bucksch (Mitglied Stadtbezirksbeirat Nord), Tobias Lühmann (Makerspace Leipzig), Thomas Roßdeutscher (Geschäftsführer Gohliser Schlösschen). Am 04. September übergab das Gohliser Schlösschen im Rahmen des Bürgerkonzertes zwei der nun vier fertig sanierten Bänke an die Öffentlichkeit.

Veranstaltung Internationale Wochen gegen Rasssismus

„Migrationspolitik in Sachsen zwischen Humanität und Wirtschaftsinteresse – verspielen wir beides?“

von Michael Wagner

… unter diesem Motto führte die Initiative Weltoffenes Gohlis am 22. März im Budde-Haus eine Diskussionsveranstaltung durch. Referenten waren Sylvia Pfefferkorn, Unternehmerin und stellvertretende Vorsitzende des Vereins Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen, Nadja Sthamer, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Leipzig und Mohamed Okasha, der Co-Vorsitzende des Migrantenbeirates der Stadt Leipzig.

Fast zwei Stunden intensiver Diskussion auf dem Podium und mit den ungefähr 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung konnten nur einige Aspekte des Themas beleuchten:

Die Debatte darf nicht auf das Thema Asyl verengt werden. Migration nach Sachsen hat vielfältige Quellen: vom Fachkräfteeinwanderungsgesetz, ausländischen Studierenden, von den aus der Ukraine oder über die Balkanroute Geflohenen mit einem sehr unterschiedlichen rechtlichen Status bis zur Familienzusammenführung.

Als eine Hürde für Integration wurde die mitunter mangelnde interkulturelle Kompetenz einer personell unterbesetzten Verwaltung ausgemacht aber auch auf große regionale Unterschiede in Sachsen im Umgang von Verwaltung und Politik mit dem Thema Migration verwiesen.

Deutlich wurden die sehr unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema: Engagiert sich der Verein Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen dafür, das Verständnis in den Unternehmen insbesondere im ländlichen und kleinstädtischen Bereich zu weiten, beispielsweise eine Zusammenarbeit in ethnisch gemischten Teams zu erleichtern, warf Mohamed Okasha die Frage auf, warum gut qualifizierte Migranten und Migrantinnen in eine Region kommen bzw. in ihr bleiben sollten, in der sie auf Ablehnung und Unverständnis stoßen. Ein von Vorbehalten gegenüber Migrant*innen gekennzeichnete Wahrnehmung Sachsens führt natürlich nicht dazu, dass es für mobile ausländische Arbeitskräften als Zielland besonders attraktiv wird.

Im Zusammenhang mit der Attraktivität Sachsens wurden in der Diskussion auch die vielfach niedrigen Einkommen angesprochen. Frau Pfefferkorn betonte die Arbeitskräfteknappheit auch als einen Hebel zu besseren sozialen Verhältnissen. Frau Sthamer wiederum erinnerte daran, dass auch in größeren Unternehmen der Leipziger Region schlechte Entlohnungsbedingungen keineswegs der Vergangenheit angehören und dass positive Veränderungen sowohl der gesetzlichen Rahmenbedingungen für Migration und Integration auch von sich ändernden politischen Mehrheiten abhängen.

Insgesamt ein anregender Abend, auch wenn viele Aspekte, beispielsweise hinsichtlich der aktuellen gesetzgebungsvorhaben im Hinblick auf ein Chancen-Aufenthaltsrecht nur gestreift werden konnten.

 

 

 

Umwelt und Klima sind auch wichtige Themen in Gohlis

Von Gerd Klenk

Dass Umwelt und Klima immer stärker Einfluss auf unser Leben nehmen, wird kaum noch jemand leugnen können. Im Februar 2022 wurde deshalb eine AG mit diesen Themen beim Bürgerverein gegründet. Warum aber für Gohlis? Die Motivation dafür ist, zu diesen großen Themen, die ja für unsere Zukunft immer wichtiger werden, auch etwas in unserem Stadtteil und in unserer Stadt zu tun. Das ist zwar nicht global, aber hier vor Ort auch sehr wichtig. Deshalb haben wir uns überlegt, was und mit wem wir dafür hier etwas tun können und welche Themen wir dafür bearbeiten wollen. Da ist als erstes das Thema „Information“, also die Aufklärung über die Auswirkungen der ökologischen Krisen auf uns hier in Gohlis. Als zweites haben wir „Aktion“ gewählt: wir möchten unsere Umwelt und unser Klima mit konkreten Projekten hier vor Ort schützen. Unser drittes Thema ist „Politik“: Wir möchten uns einmischen in Entscheidungen der Stadtverwaltung, die uns betreffen. Und last but noch least ist die „Vernetzung“ mit anderen Akteuren ein wichtiger Baustein unserer Arbeit.

Für die Vernetzung konnten wir als erstes die „Omas for Future“ für uns gewinnen. Mit deren Gründerin Cordula Weimann und ihrem Quiz-Team hatten wir unsere erste Veranstaltung bereits am 21. Mai 2022 im Budde-Haus. Dabei war es uns wichtig, dass bei deren „Zukunfts-Quiz“ auch Bezüge zum Stadtteil vorkamen, genauso wie konkrete Möglichkeiten, was wir persönlich für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen tun können.

Natürlich sind die Omas nicht die einzigen Partner für uns geblieben. Das Schiller-Gymnasium ist ein wichtiger Akteur im Stadtteil. Inzwischen gibt es dort eine Klima AG und die Schule möchte sich als Klima-Schule bewerben. Weitere Partner sind die Klimabuchmesse, Wissenschaftler von Scientists for Future Leipzig, Gohliser Eltern aus dem Kreis der Parents for Futur Leipzig, Mitglieder von Kirchgemeinden, Kleingartenvereinen, der Leipziger NABU und andere Akteure.

Außerdem haben wir uns im vergangenen Jahr mit einer Clean-Up-Aktion am 9. April beim Gohliser Bahnbogen aktiv am Frühjahrsputz der Stadt Leipzig beteiligt und am 1. Mai bei der Pflanzaktion „Frühlingserwachen“ auf dem Richterplatz fleißig unterstützt. Auf verschiedenen Veranstaltungen haben wir den Bürgerverein nach außen mit vertreten und zusammen mit der AG Verkehr, der AG Stadtteilgeschichte und dem Vereinsvorstand eine gemeinsame Stellungnahme zur Gestaltung des Gohliser Angers und des Verkehrsraums Menckestraße verfasst, die in Kürze{an anderer Stelle hier im GF} veröffentlicht wird.

Für das Jahr 2023 haben wir auch schon einen schönen Plan aufgestellt. Hier eine Aufzählung:

16. März: Lesung mit der Klimabuchmesse im Schiller-Gymnasium
25. März: Frühjahrsputz/Clean-Up-Aktion
1. April: Stand mit dem Bürgerverein Gohlis zur Wiedereröffnung des Schillerhauses
22. April: Zukunftstag der Omas for Future auf dem Marktplatz
10. Juni: Stand mit dem Bürgerverein Gohlis auf dem Kinder- und Familienfest auf dem Budde-Platz
25. Juni: Lesung mit dem Bürgerverein Gohlis mit dem ZDF-SOKO-Kommissar Moritz Brenner alias Johannes Hendrik Langer im Schiller-Haus (in Kooperation mit der Klimabuchmesse)
15. September: Parking Day am Gohliser Anger

…und vielleicht noch eine gemeinsame Aktion mit dem Schiller-Gymnasium zum Jahresausklang..?

Haben Sie Lust, bei uns mitzumachen? Wir freuen uns über kreative Köpfe und helfende Hände. Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben die AG zu unterstützen, gern auch mit neuen Ideen, freuen wir uns sehr. Wir treffen uns jeden 2. Mittwoch im Monat um 19:00 Uhr online und dazwischen so oft wie möglich persönlich. Ansprechpartnerin für die AG ist Bettina van Suntum. Melden Sie sich bei uns unter umwelt@gohlis.info. Darüber erhalten Sie auch den Zugang zu unserem Online-Treffen. Wir freuen uns auf Sie!

Logo Weltoffenes Gohlis; Reichelt Kommunikationsberatung

Internationale Wochen gegen Rassismus – Migrationspolitik in Sachsen

Mittwoch, 22. März von 19 Uhr bis 21 Uhr

Migrationspolitik in Sachsen zwischen Humanität und Wirtschaftsinteressen – Verspielen wir beides?

Podiumsdiskussion: mit Nadja Sthamer (MdB, SPD), Sylvia Pfefferkorn (Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen e. V.), Mohamed Okasha (Migrantenbeirat Stadt Leipzig)
Moderation: Dr. Nils Magnus Franke

Migration findet aus unterschiedlichen Gründen statt: Flucht vor Verfolgung und Krieg, Suche nach einer Ausflucht aus Armut und Perspektivlosigkeit oder das Streben nach einem besseren Leben in Freiheit und einer prosperierenden Wirtschaft. Vielfach ist die Gemengelage differenziert. Auch der Blick der sächsischen „Aufnahmegesellschaft“ ist unterschiedlich. Einige Politiker wollen zwischen einer Arbeitsmigration unterscheiden, die sie begrüßen und einer Migration „in unsere Sozialsysteme“, die sie zurückweisen. Insbesondere in ländlichen Regionen mit zurückgehender Bevölkerungszahl scheinen Abwehr und „Überfremdungsängste“ die Debatte zu bestimmen. Andere Teile der Gesellschaft begrüßen eine multikulturelle Perspektive.

Die Podiumsdiskussion soll ein Bild über die verschiedenen Formen der Migration zeichnen und dabei auch die Perspektive von Migrantinnen und Migranten aufnehmen. Stehen Humanität und wirtschaftliches Interesse einander gegenüber? Verspielt unsere Gesellschaft im Versuch, verschiedene Zugangswege nach Deutschland differenziert zu behandeln, am Ende sowohl die humanitären Ansprüche als auch die von großen Teilen der Wirtschaft gewünschte Fachkräfteeinwanderung? Wie wird Sachsen von Migrant*innen wahrgenommen? Welche Möglichkeiten und Beschränkungen für die Integration von Migrant*innen in den sächsischen Arbeitsmarkt gibt es? Wie sind die Erfahrungen aus migrantischer Perspektive und aus der Perspektive von Arbeitgeber*innen? Welche politischen Spielräume und welche Grenzen gibt es im Bund und im Land für positive Änderungen in humanitärer wie in wirtschaftlicher Hinsicht?

Kooperationsveranstaltung des Bürgerverein Gohlis e. V. und der Initiative Weltoffenes Gohlis

Eintritt frei
Einlass: ab 18.30 Uhr (freie Platzwahl)
Veranstaltungsort: Die Veranstaltung findet im Saal des Budde-Hauses statt.
Förderer: Die Veranstaltung wird unterstützt von Stadt Leipzig, Kulturamt.
Hinkommen: Sie erreichen das Budde-Haus
mit ÖPNV: Tram 12, S-Bahn S1 und S3 bis Haltestelle „S-Bahnhof Gohlis“ (fußläufig ca. 50 m bis zum Budde-Haus)
mit Fahrrad: Fahrradständer auf dem Gelände vorhanden
mit PKW: begrenzte Parkmöglichkeiten im Wohnumfeld des Budde-Hauses
Hinweise zur Barrierefreiheit: Das Außengelände des Budde-Hauses sowie das Erdgeschoss des Gartenhauses sind barrierefrei. Der Zugang zum Veranstaltungshaus ist mit Unterstützung möglich. Bitte informieren sich dafür unter Telefon 0341 90960037

vor-Ort-Begehung Dialogprozess Bretschneider-Park

Bilanz des Dialogverfahrens Verkehrskonzept um den A.-Bretschneider-Park

von Florian Schetelig und Tino Bucksch

Das Gebiet westlich des Arthur-Bretschneider-Parks, zwischen Coppistraße, Virchowstraße, Max-Liebermann-Straße und der Bünaustraße/Gräfestraße stand 2022 im Fokus des Dialogverfahrens. In diesem Gebiet ist in den letzten Jahren aufgrund des erhöhten Zuzugs sowie der Sanierung noch bestehender Leerstände die Bevölkerung stark angewachsen. Damit einher geht aber auch eine erhöhtes Verkehrsbelastung des Viertels. Verschärft wird die Situation durch die intensivere Nutzung des Arthur-Bretschneider-Parks, den Neubau der KiTa in der Kleiststraße, Konzertveranstaltungen auf der Parkbühne GeyserHaus und den Bring-/Abholverkehr von Schüler*innen der A.-F.-Oeser-Schule.

Daher fanden sich das soziokulturelle Zentrum GeyserHaus e.V. und der Bürgerverein Gohlis zusammen mit dem Ziel, ein Dialogverfahren zu initiieren, um mit den Bürger*innen des betroffenen Areals ins Gespräch zu kommen. Auf Antrag der beiden Kooperationspartner beschloss der Stadtbezirksbeirat Nord, dieses Projekt über das Stadtbezirksbudget zu fördern. Die die fachliche und planerische Beratung sowie die Moderation wurde vom das Planungsbüro StadtLabor übernommen

Da der Dialogprozess von Anfang an auf Beteiligung und Offenheit angelegt war, wurde vor der Auftaktveranstaltung breit mittels Plakaten und Flyern sowie Infos in den Sozialen Medien für die Teilnahme an dem Prozess geworben. Dies trug dann auch Früchte. Im Juni 2022 wurden beim gut besuchten Auftaktworkshop mit 40 Anwesenden viele Wünsche und Anregungen zur Verbesserung des Verkehrs um den Arthur-Bretschneider-Park gesammelt. Weitere Ideen wurden in Zusammenarbeit mit dem Elternrat der Oeser-Schule, durch Beteiligungsformate der Stadt Leipzig und durch fachliche Zuarbeit aus dem StadtLabor zusammengetragen. Zum Thema Schulwegsicherheit gab es einen gesonderten Termin mit dem Elternrat der Oeser-Schule.

Anfang September fand der zweite Workshop mit einem gemeinsamen Rundgang statt, um die ausgearbeiteten Maßnahmenvorschläge vor Ort zu besprechen. Anschließend wurde über alle Maßnahmenideen im GeyserHaus diskutiert und verschiedene Meinungen und Sichtweisen dazu gesammelt. Im Nachgang konnten auf Grundlage der Diskussionen die Maßnahmen überarbeitet und konkretisiert werden.

Im November 2022 fand das abschließende Treffen statt. Bei diesem wurden noch einmal alle 26 Maßnahmen besprochen und konsensual entsprechende Empfehlungen bzw. deren weiterer Verlauf festgehalten. Diese Empfehlungen können nun von der Politik im Stadtrat und Stadtbezirksbeirat aufgegriffen werden oder auch von der Bürgerschaft durch Anträge und Haushaltseingaben vorangebracht werden.

Die Protokolle und die Abschlusspräsentation sind hier abrufbar:

Ergebnisse 1.Workshop

Ergebnisse 2.Workshop

Ergebnisse 3.Workshop

Abschlußpräsentation

Zusammenfassend lassen sich die 26 Maßnahmen visualisieren:

 

Interreligiöses Dankfest

7. Interreligiöses Dankfest im Leipziger Norden

Sonntag, 25. September 2022, 14 – 17 Uhr

Wir laden Jede und Jeden recht herzlich zum nunmehr 7. Interreligiösen Dankfest im Leipziger Norden ein. Es ist ein kulturelles Begegnungsfest von christlichen Gemeinden, der Isrealistischen Religionsgemeinschaft, der Bahá ´i Gemeinde und der Ahmadiyya-Gemeinde. Neben kulinarischen Spezialitäten der verschiedenen Kulturkreise werden auch Informations- und Mitmachangebote für Groß und Klein angeboten.

Eine tolle Gelegenheit also, um mit den Menschen ganz verschiedener Glaubensrichtungen einmal ins Gespräch zu kommen oder einfach nur einen Kaffee auf dem Nordplatz zu genießen.

Ort: Vorplatz der Michaeliskirche, Nordplatz

5 Jahre Nordcafé – ein Rückblick und schöne Ausblicke!

von Ricarda Berger

Die Idee, einen Ort der Begegnung zu schaffen, führte 2016 einige engagierte Menschen des Leipziger Nordens zusammen. Verschiedene Kirchgemeinden, die Initiative Weltoffenes Gohlis und der Bürgerverein Gohlis e. V. brachten sich mit ein, und durch die Unterstützung der Evangelisch-methodistischen Kirche fand man die geeigneten Räumlichkeiten im Haus der Bethesdakirche in der Blumenstraße 74.

Das Nordcafé startete am 9. Mai 2017 als ein regelmäßiges, offenes Begegnungsangebot, das für Offenheit werben möchte und eine Dialogplattform für interkulturellen Austausch bietet. Gleichzeitig sollten Anwohner und Nachbarn die Gelegenheit haben, neuangekommene Menschen kennenzulernen, um Verunsicherungen und Ängste abzubauen.

Seit nunmehr 5 Jahren treffen sich im Nordcafé jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr Menschen mit oder ohne Fluchterfahrung, mit unterschiedlichen Hintergründen und Lebensgeschichten.
Während unsere Gäste zu Anfang mit dem Erlernen der deutschen Sprache zu tun hatten und die Suche nach Wohnraum Geduld erforderte, dreht sich inzwischen viel um die Erfahrungen im Berufsleben und die kleinen und großen Probleme des Alltags.

Einige Menschen sollten nur kurze Zeit bei uns zu Gast sein. Mancher Traum, in Deutschland bleiben zu können, erfüllte sich nicht. Andere Gäste wechselten auf Grund eines Studiums oder Arbeitsplatzes den Wohnort.

Umso mehr freuen wir uns über unsere Stammgäste, die wir so viele Jahre begleiten und seitdem die gute Entwicklung in Sprachkompetenz und Integration miterleben können. Mit großem Fleiß und Ehrgeiz haben gerade die jungen Menschen ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben eingeschlagen.

Seit unserer Wiedereröffnung Ende März 2022 drehen sich viele Gespräche um die entsetzlichen Geschehnisse in der Ukraine und die politischen Entwicklungen weltweit. Traumatische Erlebnisse und Erfahrungen unserer Gäste, zum überwiegenden Teil aus Kriegsgebieten geflohen, kommen durch die aktuellen Bilder wieder in Erinnerung. Immer noch sind Angehörige in Syrien, Afghanistan und Eritrea durch Krieg und Terror bedroht.

Parallel zu unserem Cafébetrieb besteht seit einem Jahr ein Angebot zur Kinderbetreuung im Kinder- und Jugendzentrum „Seven4Kids“ gleich neben dem Caféraum. Dort kann unter Anleitung von erfahrenen, lieben Menschen gebastelt, gemalt, gespielt und gestaltet werden.

Interreligiöses Dankfest

Der Bürgerverein Gohlis im interkulturellen Austausch im Leipziger Norden

von Michael Wagner

Durch einen Pressebericht wurde im September 2013 die Absicht der muslimischen Ahmadiyya Muslim Gemeinschaft (AMJ) bekannt, in Gohlis eine Moschee zu errichten. Die Reaktionen waren heftig. Eine anonyme Facebook-Gruppe „Gohlis sagt nein“ heizte die Stimmung mit antimuslimischen Ressentiments an. Aus der Absicht, ein Gotteshaus für maximal 100 Personen ausschließlich privat zu finanzieren, wurde die „Islamisierung“ von Gohlis herbeifantasiert. Schnell entpuppte sich „Gohlis sagt nein“ als äußerst rechte, zumindest teilweise der NPD nahestehende Gruppierung. Das gesellschaftliche Klima in Gohlis wurde deutlich rauer.

In Reaktion darauf gründete sich im Herbst 2013 die Initiative „Dialoge für Gohlis“. In „Dialoge…“ engagierten sich von Anfang an Mitglieder des Bürgervereins Gohlis, aber auch von politischen Parteien und Kirchgemeinden.

„Dialoge für Gohlis“ wollte die Debatte um die Moschee versachlichen und einen Raum für kritische Fragen bieten, hat sich dabei aber von Anfang an zur Religionsfreiheit bekannt, einschließlich des Rechtes der Ahmadiyya-Gemeinde zum Moscheebau. Dem dienten unsere Aktivitäten, von der Verteilung mehrerer tausend Flyer, der Organisation einer Kundgebung gegen einen NPD-Aufmarsch im November 2013 bis zur Unterstützung der mehrfachen Aufführung des Theaterstücks „Moschee de“ von Kolja Mensing und Robert Thalheim in einer Inszenierung von David Perlbach in der Friedenskirche im Mai 2015. Zusammen mit der Ahmadiyya-Gemeinde wurde der Entwurf des Moscheegebäudes in den Räumen des Magistralenmanagements der Georg-Schumann-Straße öffentlich ausgestellt.

„Dialoge für Gohlis“ gab zugleich den Anstoß für die Etablierung des interreligiösen Dialoges im Stadtbezirk. Dieser umfasste bald die christlichen Gemeinden des Leipziger Nordens, die Ahmadiyya, die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig sowie die Leipziger Bahá`í-Gemeinde. Nicht der Austausch über theologische Differenzen steht im Mittelpunkt, sondern die Begegnung, dass Sich-Kennen-Lernen von Menschen aus den verschiedenen Religionen. Wir möchten zeigen, dass religiöse Vielfalt Teil unserer Realität in Gohlis ist, das sie nicht zur Verfeindung von Menschen führen muss, sondern das Leben bereichern kann. Am 11. September 2016 fand vor der Friedenskirche ein interreligiöses Dankfest statt, das seitdem jedes Jahr mit großem Anklang durchgeführt wird. Ergänzt wurde dies in den letzten Jahren durch religiöse Mahlfeiern, organisiert im Dreiklang aus christlichen, jüdischen und muslimischen Gläubigen.

Ein weiteres Thema, bei dem der Bürgerverein öffentlich Farbe bekennt, ist die Aufnahme von Geflüchteten. In Kenntnis der Absicht des Freistaates, in der Max-Liebermann-Straße eine Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für Asylbewerber*innen mit einer Kapazität von 700 Plätzen zu eröffnen, entstand am 6. Oktober 2014 die Initiative Weltoffenes Gohlis, die in der Folgezeit an die Stelle von „Dialoge für Gohlis“ trat. „Weltoffenes Gohlis“ will Geflüchtete unterstützen, demokratische Werte in der Gesellschaft stärken und rechtsradikalen Aktivitäten entgegentreten. Der Kontakt von Menschen unterschiedlicher Herkunft soll rassistischen Pauschalierungen den Nährboden entziehen. Initiator der Gründung war erneut der Bürgerverein Gohlis. Ihm schlossen sich die Kirchgemeinden im Leipziger Norden, die Ahmadiyya Muslim Jamaat, die lokalen Gliederungen von SPD, die LINKE und Bündnis 90/die GRÜNEN sowie viele Einzelpersonen an. Dass WoG von Anfang an auch ein Netzwerk verschiedener Organisationen war, trug zur kontinuierlichen Arbeit der Initiative in den letzten 8 Jahren bei.

Solidarität mit Geflüchteten praktizieren wir durch das im Mai 2017 gegründete Nordcafé im Keller der evangelisch-methodistischen Bethesda-Gemeinde in der Blumenstraße 74. Jeden Dienstag treffen sich hier von 14 bis 16 Uhr Einheimische, Hinzugezogene, Menschen aus den kommunalen Flüchtlingsunterkünften und auch aus der EAE. Wir sind stolz darauf, dass das Nordcafé mittlerweile zu einer Institution im Leipziger Norden wurde und die Corona-bedingten Einschränkungen seines Betriebes gut überstanden hat.

Viel Spaß hatten alle Beteiligten an den über viele Jahre hinweg organisierten interkulturellen Fußballturnieren im Stadion des Friedens. Zusammen mit dem Roten Stern Leipzig haben jeweils bis zu 10 spontan gebildete Fußballmannschaften, größtenteils aus Asylbewerbern bestehend, miteinander gekickt. Selbst kriegerische Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Herkunftsländern haben niemals das gegenseitige friedliche Kräftemessen gestört.

2019 und 2020 haben wir gemeinsam mit anderen Initiativen vor der Erstaufnahmeeinrichtung Begegnungsfeste mit den Geflüchteten durchgeführt, um Abwechslung im eher tristen Alltag zu schaffen und eine Begegnung mit den Anwohner*innen zu ermöglichen.

Weitere Aktivitäten waren die Organisation öffentlicher Kolloquien zu den Themen Migration und interreligiöser Dialog. Hierbei wurde der Bürgerverein Gohlis über mehrere Jahre hinweg durch Mittel aus dem Landesprogramm Weltoffenes Sachsen unterstützt. Dazu kommen regelmäßige Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen im Rahmen Internationalen Wochen gegen Rassismus sowie während der Interkulturellen Woche. Dies hat zur gesellschaftlichen Vernetzung der Menschen und Initiativen vor Ort beigetragen, deren Ziel ein solidarisches Zusammenleben aller Menschen ist. Auch dem ist zu verdanken, dass Gohlis kein leichtes Pflaster für eine rechtsradikale Mobilisierung wurde.

„Weltoffenes Gohlis“ ist nicht unpolitisch. Bei Angriffen auf die demokratische Grundordnung sind wir Teil des gewaltfreien Gegenprotestes. Griffen Aufläufe von „Legida“ oder anderen rechtsradikalen Bündnissen auf den Leipziger Norden über, hat WoG auch selbst Gegenkundgebungen angemeldet. Und selbstverständlich melden wir uns öffentlich zu Wort, wenn Bekundungen des Antisemitismus das gesellschaftliche Klima vergiften.

Neues Thema wurde in den letzten Wochen die Solidarität mit den im Zuge des russischen Angriffskrieges nach Leipzig geflüchteten Ukrainer*innen. „Weltoffenes Gohlis“ hat sich an vielen entsprechenden Aktivitäten beteiligt, beispielsweise an einem Solidaritätskonzert am 2. April vor dem Gohliser Schlösschen.

Mein Fazit des mittlerweile 9-jährigen Engagements des Bürgervereins für religiöse und kulturelle Vielfalt im Leipziger Norden ist, dass es mit viel Engagement gelungen ist, Menschen zum demokratischen und humanitären Engagement zu ermutigen, zu vernetzen sowie durch Dialog das friedliche Miteinander zu fördern.

Auftaktveranstaltung zur Bürgerbeteiligung: Verkehrskonzept rund um den A.-Bretschneider-Park

Gemeinsam mit dem Bürgerverein Gohlis organisiert der GeyserHaus e.V. ein Beteiligungsverfahren zur Entwicklung des Arthur.-Bretschneider-Parks. Im Fokus stehen dabei Fragen zur Gestaltung der Verkehrssituation rund um den Park und damit zur Erhöhung der Sicherheit und Lebensqualität im Viertel.

Als erster Termin findet am Mittwoch, 22. Juni ab 18 Uhr auf der Parkbühne GeyserHaus die Auftaktveranstaltung zum Projekt statt. Dort wird das Vorhaben vorgestellt und Bürger*innen haben die Möglichkeit, erste Ideen und Vorschläge einzubringen.

Mögliche Themen sind neben der Sicherheit von Kindern und Familien im Straßenverkehr, die Entwicklung eines gelungenen Miteinanders im Straßenverkehr zwischen Fußgänger-, Rad- und Autoverkehr, sowie die Stell- und Parkplatzsituation rund um den Park.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung von geeigneten Maßnahmen, um die Verkehrsbelastung für die Anwohner*innen zu reduzieren und bestehende Probleme zu lösen. Dazu haben die Kooperationspartner Gelder aus dem Budget des Stadtbezirksbeirats erhalten und werben dafür, mögliche Folgemaßnahmen ebenfalls dort zu beantragen.

Weitere Veranstaltungen sind für den 07.09. und 23.11. geplant – dann sollen in Anwesenheit von Vertreter*innen von Verwaltung und Stadtrat konkrete Maßnahmen entwickelt und Wege gefunden werden, um diese kurzfristig umzusetzen.

AG Umwelt und Klima und Omas for future: Klima-Quiz

Die AG Umwelt und Klima des Bürgervereins Gohlis lädt gemeinsam mit den Omas for Future am Samstag, den 21.05.2022, ab 15 Uhr in den Großen Saal des Budde-Hauses zum Klima-Quiz ein: Wie viel Liter Wasser braucht es für die Herstellung eines T-Shirts? Wie viel Treibhausgas verursacht meine Schiffsreise in der Karibik? Und müssen wir in den nächsten Jahren auch bei uns hier mit weiteren Hitzewellen und Dürren rechnen? Viel Spannendes und Neues erfahren Sie beim Klima-Quiz und auch einiges darüber, was jeder selbst tun kann, um den Klimawandel aufzuhalten.

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger – nicht nur aus Gohlis – sind herzlich eingeladen, sich den kleinen und großen Fragen zum Klimawandel zu stellen und bei Kaffee und Kuchen über den eigenen Tellerrand zu blicken. Eintritt frei.

In eigener Sache

von Tino Bucksch

Bericht Mitgliederversammlung Bürgerverein
Auf der regulären Mitgliederversammlung des Bürgervereins am 4. März wurde traditionell der Jahresabschluss des vorangegangenen Wirtschaftsjahres vorgestellt. Auch angesichts coronabedingter Planungsunsicherheiten und abgesagter Veranstaltungen, konnte der Verein aus dem Jahr 2021 stabilisiert hervorgehen. Trotz der eher schwierigen Lage sind die Mitglieder uns treu geblieben.
Als Ausblick wurde über die kommende Planung für das Jubiläumsjahr informiert. Zentrale Eckpfeiler unseres Veranstaltungskalenders 2022 werden die Teilnahme am Jane´s Walk am 8. Mai sein, das Sommer- und Geburtstagsfest am 25. Juni sowie eine Ausstellung über die Gohliser Geschichte im September im Gohliser Schlösschen. Später im Jahr erscheinen dann eine Jubiläumsausgabe unserer Stadtteilzeitschrift und ein besonderer Gohlis Kalender mit einem Rückblick auf 30 Jahre Stadtteilentwicklung in Gohlis.

Veranstaltung Internationale Wochen gegen Rassismus
Nach zwei Absagen in Folge konnte am 20. März endlich wieder eine Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus der Stadt Leipzig stattfinden. Auch der Bürgerverein beteiligte sich in Kooperation mit der Initiative Weltoffenes Gohlis daran. Obwohl schon vor drei Monaten geplant, wurde die thematische Ausrichtung angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine angepasst. Unzählige Gäste diskutierten gemeinsam mit Reinhard Bohse vom Europa Maidan Leipzig e.V. und Matthias Ecke, dem Europabeauftragen der SPD Sachsen über die aktuelle Flüchtlingslage, auch vor dem Hintergrund historischer Fluchtbewegungen. Gerade die Frage nach den Gründen der unterschiedlichen Reaktionen auf europäischer und nationalstaatlicher Ebene angesichts der Vielzahl an Schutzsuchenden zweier furchtbarer Kriege, bewegte die Anwesenden.

Umso deutlicher wurde die Botschaft Reinhard Bohses vernommen, dass es in der aktuellen Situation wichtig sei, zu helfen und gut sei, dass geholfen wird. Die Initiative Weltoffenes Gohlis wird sich diesen Appell zu Eigen machen und überlegen, in welcher Form gemeinsam mit Gohliser:innen Hilfe organisiert werden kann.

Leipzig liest trotzdem mit Günter Gentsch
Ebenfalls am 20. März fand dort das Büchercafé des Bürgervereins statt. Etwa 40 Gäste konnten sich an den live gelesenen, neuen Essays des Gohliser Autoren Günter Gentsch erfreuen. Dazu gab es selbst gebackene Kuchen, Kaffee und musikalische Begleitung von Karoline Borleis und Janis Neteler.

Kontroverse Sanierungsmaßnahme: Tieferlegung der Wiederitzscher Straße im Bereich der Eisenbahnunterführung

von Tino Bucksch & Peter Niemann

Schon Ende Januar fand im Stadtbezirksbeirat Nord unter dem sperrig benannten Tagesordnungspunkt „Bau- und Finanzierungsbeschluss: Tieferlegung der Wiederitzscher Straße im Bereich der Eisenbahnunterführung DB-Strecke 6382“ eine kontroverse Diskussion zwischen Stadtverwaltung, Anwohner:innen und Stadtbezirksbeiräten statt.

Konsens war, dass die Straßenbrücke über die Bahnlinie am nördlichen Ende der Wiederitzscher Straße in einem so schlechten Zustand ist, dass diese erneuert werden muss. Kontrovers diskutiert wurde hingegen die im Zuge dieser Baumaßnahmen vorgesehene und als notwendig erachtete Tieferlegung der nur wenige Meter entfernten Bahnunterführung zwischen Hans-Oster-Straße und Wiederitzscher Straße. Das ganze Vorhaben würde nämlich über 2 Millionen Euro kosten und soll Bau- und Rettungsfahrzeugen zukünftig eine Durchfahrt ermöglichen. Schon lange vor der Sitzung führten die als sehr hoch empfundenen Kosten zu einer intensiven Korrespondenz zwischen dem zuständigen Verkehrs- und Tiefbauamt und den betroffenen Anwohner:innen im Jahr 2021. Auf der Beiratssitzung Ende Januar wurde dann vom zuständigen Sachbearbeiter ausführlich in die Hintergründe der geplanten Baumaßnahme eingeführt. Leider zeigte sich wieder einmal, dass die Stadt mit einer proaktiven Informationspolitik besser gefahren wäre und mögliche Skepsis hätte entkräften können. Neben den enormen Kosten der Baumaßnahme gab es zwei weitere Knackpunkte, die zu einer ablehnenden Haltung bei den Bürgerinnen und Bürgern führten:

Alternativoptionen zur Tieferlegung

Erst auf der Sitzung wurden den Anwesenden zwei Alternativen präsentiert, die aber aus Kostengründen bzw. Sicherheitsbedenken verworfen wurden. So wurde geprüft, ob der Gehweg entlang der Eisenbahnlinie zwischen Wiederitzscher Straße und Georg-Schumann-Straße, vorbei am Kleingartenverein Schreber-Hauschild e.V. für Baufahrzeuge ausgebaut werden sollte. Unabhängig von den geäußerten Sicherheitsbedenken der Deutschen Bahn und der Kosten wäre dies eine Möglichkeit gewesen, ein altes Projekt des Bürgervereins zum Ende zu führen: Den Radweg entlang des Bahnbogens Nord, welcher gerade zwischen Breitenfelder und Sasstraße rege und gerne von Bürgerinnen und Bürgern genutzt wird. Hier hätte es eine proaktivere Informationspolitik der Stadt vielleicht vermocht, als ein Nebenprodukt der Baumaßnahmen den schmalen, kaputten Pfad entlang der Bahn in einen zeitgemäßen Rad- und Fußweg zu verwandeln.
Die zweite Alternative wäre der Neubau einer Baustraße durch die Kleingartenanlage. Da dies einen massiven Eingriff in die Gartenanlage und somit eine Einschränkung der Aufenthaltsqualität bedeuten würde, hatte hier das Amt für Stadtgrün und Gewässer sein Veto eingelegt.

Attraktivität für Durchgangsverkehr

Hier konnten Bedenken der Anwohner:innen mit den neuen Maßen des Straßenraumes aus dem Weg geräumt werden. So wird die künftige Durchfahrtshöhe der Bahnbrücke über die Wiederitzscher Straße auch nach der Tieferlegung die befürchteten 4 Meter nicht erreichen, sondern mit 3,7 Metern unattraktiv für LKW-Verkehr bleiben. Auch wird in diesem Bereich die Straßenbreite von bisher 5,5 Meter auf 5 Metern reduziert. Mit der geplanten Verbreiterung des Gehwegs von 1,8 Meter auf 2,5 Meter und dem Sicherheitsabstand entsprechend der StVO wird aufgrund der mangelnden Attraktivität auch hier mit keinem zusätzlichen Verkehrsaufkommen gerechnet. Auch der Ersatzneubau der Straßenbrücke über die Bahnlinie wird aufgrund einer reduzierten Breite ähnlich unattraktiv für den Durchgangsverkehr sein.
Schlussendlich führte der rege Austausch aber dazu, dass der Stadtbezirksbeirat der Maßnahme mehrheitlich zustimmte und auch die anwesenden Anwohner:innen ihre grundsätzlichen Bedenken ausgeräumt sahen.

Demokratieecke: Bericht aus dem Stadtbezirksbeirat Nord

von Tino Bucksch

In der letzten Stadtbezirksbeiratssitzung Anfang März wurden gleich mehrere Themen besprochen, die der Bürgerverein teilweise bereits seit Jahrzehnten begleitet.

Kooperatives und bezahlbares Wohnen in der Gothaer Straße

Zurückgehend auf einen Ratsbeschluss aus dem Jahr 2019 wurde die Bestellung eines Erbbaurechtsvertrages am Grundstück Gothaer Straße 42 für kooperatives und bezahlbares Bauen und Wohnen beschlossen. Der ursprüngliche Beschluss sah vor, dass kooperatives und bezahlbares Bauen nicht nur mit dem Ziel des Eigentumserwerbs erfolgen soll, sondern auch eine konzeptionelle Einbindung in das Lebens- und Wohnumfeld Bestandteil des Verfahrens zu sein habe. Für das Objekt in der Gothaer Straße erfolgte im Juli 2021 die Bestellung der Bewerber im Rahmen einer Jurysitzung, an welcher auch ein Vertreter des Bürgervereins teilgenommen hatte. Das Siegerkonzept überzeugte nicht nur durch die Idee der Energieeffizienz mittels Installation einer Photovoltaikanlage und mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen, sondern auch durch den Plan der Eröffnung eines Stadtteilcafés im Erdgeschoss. Ab August 2022 sollen die schwebenden Verträge greifen und eine Baurealisierung innerhalb von 3 Jahren erfolgen.

Neugestaltung Gohliser Anger

Schon seit der Gründung 1992 beschäftigen sich Mitglieder des Bürgervereins emsig mit dem Gohliser Anger. Seit knapp drei Jahrzehnten setzt sich der Verein dafür ein, dass das historische Zentrum des Dorfes Gohlis in einen würdigeren Zustand versetzt wird. In diesem Jahr soll nun endlich diesem Wunsch Rechnung getragen werden. Zurückgehend auf einen Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2019 wird der Platz mit Hilfe von Fördermitteln der Sächsischen-Aufbau-Bank aus dem Förderbereich „Nachhaltig aus der Krise“ umgestaltet. Dazu erfolgte schon 2021 eine Bürger:innenversammlung, auf welcher das Amt für Stadtgrün und Gewässer drei mögliche Varianten der Platzgestaltung vorstellte. Im Stadtbezirksbeirat wurde die finale Version vorgestellt. Diese zeichnet sich durch eine historische, schlichte Gestaltung aus. Viel Grün – ob neue Bäume oder Sträucher – sollen den Platz mit Sitzgelegenheiten und einem Trinkbrunnen einrahmen. Damit wird auch ein zentrales Ziel erreicht, nämlich den Platz von der Zweckentfremdung durch widerrechtliches Parken zu befreien. Dabei wurde deutlich, dass die geplante Gestaltung und Sanierung der Grünfläche als ein erster Baustein für die Aufwertung des Wohnumfeldes angesehen werden kann und der Bürgerverein gemeinsam mit dem Verkehrs- und Tiefbauamt bzw. dem Stadtplanungsamt in den Dialog für zukünftige Entwicklungspläne treten wird. Eine abschließende Entscheidung zu den vorgestellten Plänen zum Anger wurde jedoch noch nicht getroffen.

Information zu Baumpflanzungen im Stadtbezirk Nord

Abschließend stellte das Amt für Stadtgrün und Gewässer ausführlich die geplanten Baumpflanzungen in 2022 für den Stadtbezirk Nord vor. Für Gohlis bedeutet dies konkret, dass an folgenden Standorten ein oder mehrere Bäume neu gepflanzt werden sollen:

  •  Wiederitzscher Straße
  • Michael-Kazmierczak-Straße
  • Etkar-André-Straße
  • Blochmannstraße
  • Berggartenstraße
  • Auerbachstraße

Projekt „Eine Bank für Gohlis“ als Vorreiter – Beteiligung zum Sitzbankkonzept der Stadt Leipzig

von Tino Bucksch

Anfang Februar stellte die Stadtverwaltung im gemeinsamen Gremium der Stadtbezirksbei- und Ortschaftsräte die geplante Beteiligungsstrategie zum Sitzbankkonzept vor. Ziel dieses Konzeptes soll es sein, das bisherige, auf das Zentrum beschränkte Sitzbankkonzept fortzuschreiben und auf Standorte im gesamten Stadtgebiet zu erweitern. Dabei sollen das geplante Beteiligungskonzept mit den Bestrebungen der Stadtbezirksbeiräte, Sitzbänke vor Ort zu installieren, zusammengebracht werden. Seit 2021 umfasst das dafür vorgesehene Budget 50.000 Euro. Angedacht sind dafür zwei Schritte: Erstens sollen die Standorte für Sitzbänke im Rahmen des Stadtbezirksbudgets der Jahre 2021/2022 als Basis für das Konzept genutzt werden, das dann zweitens ab 2023 unter Beteiligung der Beiräte die Standorte schrittweise ausweitet.

zukünftiger Ablauf

Wie soll nun der zukünftige Ablauf sein und was hat das mit dem Bürgerverein oder den Gohliserinnen und Gohlisern zu tun? Sowohl wir als Verein, als auch jede und jeder Einzelne kann ab 2023 durch direkte Bürgerbeteiligung Standortwünsche auf Ebene des Stadtbezirks an den Stadtbezirksbeirat geben. Diese werden dann priorisiert und im Rahmen des städtischen Haushaltes auf Machbarkeit und Finanzierbarkeit geprüft und hoffentlich realisiert. Dabei leistet die Stadtverwaltung fachliche Unterstützung, um sicherzustellen, dass die möglichen Standorte dem Kriterienkatalog für einen potenziellen Standort entsprechen. Dies wären u.a. die vorausgesetzte Gehwegbreite, Sicherheitsabstand für Rollstuhlfahrer:innen, notwendiger Abstand für die Stadtreinigung oder Abstand zum Blindenleitsystem.

erste Ideensammlung

Da passt es ja gut, dass der Bürgerverein Gohlis mit seiner AG Seniorinnensport im Herbst 2021 in Gohlis Mitte einen ersten Rundgang unternommen hat, um potenzielle Standorte zu identifizieren. Diese wären:

  • 2 Bänke auf dem Zwickel/ Lützowstraße Ecke Virchowstraße
  • 1 Bank Gohlis Arkaden
  • 1 Bank Etkar-André-Str./ Ecke Copistraße
  • 2 Bänke Corinthstraße/ Ecke Coppistraße
  • 1 Bank Ludwig-Beck-Str./ Ecke Coppiplatz
  • 1 Bank Breitenfelder Straße/ Ecke Jägerstraße.

Im Frühjahr will der Bürgerverein nun zügig weitere Standorte sammeln. Dazu soll gemeinsam mit dem Seniorenbüro Nord ein Rundgang in Gohlis Nord erfolgen. Über den möglichen Termin werden wir rechtzeitig informieren. Es können natürlich auch Vorschläge direkt bei uns unter buergerverein@gohlis.info oder 0341 20018556 eingebracht werden.

Setzt ein Zeichen gegen Krieg und Hass

Eine „musikalische Kundgebung“ für die Ukraine am 2.4., ab 15 Uhr am Gohliser Schlösschen

Der völkerrechtswidrige Angriff der russischen Führung auf die Ukraine hat sinnlose Zerstörung und Leid für Zivilbevölkerung und ukrainische Kultur zur Folge. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine und jenen, die sich auf der Flucht befinden. Mit den eigenen Mitteln – der Musik – möchten ein Teil der Leipziger Kulturszene ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine setzen und die betroffenen Menschen unterstützen.

Alle Spenden der Veranstaltung gehen zu gleichen Teilen an:

Mission Lifeline, die aktuell u.a. einen Konvoi direkt an der slowakisch-ukrainischen Grenze organisieren, um dort Menschen zu unterstützen, die versuchen, aus dem Krisengebiet zu fliehen.
Heart for Ukraine, als Hilfsinitiative unter Obhut des Vereins Ukraine-Hilfe Berlin e.V. engagieren sie neben humanitärer und medizinischer Hilfe, Kultur- und Rehabilitationsprojekte für kriegstraumatisierte Menschen.
Mit Blick auf steigende Inzidenzen bitten wir Euch, geimpft, getestet und mit Maske an der Kundgebung teilzunehmen.

Mit Unterstützung von: LEIPZIG NIMMT PLATZ, STAGE2GO

Konzert für den Frieden – Benefizveranstaltung für die Opfer des Ukraine-Krieges

Benefizveranstaltung für die Opfer des Ukraine-Krieges am 20.03.2022 um 18 Uhr im Mediencampus Villa Ida

Dank der Mitwirkung des aus der Ukraine stammenden Pianisten Igor Gryshyn und der Jazz-Professoren der HMT Leipzig konnten wir unsere Idee in kürzester Zeit umsetzen. Igor Gryshyn hatte 2007 als jüngster Absolvent der Leipziger Musikhochschule den Flügel des Mediencampus mit einem Konzert eingeweiht. Er lebt mit seiner ukrainischen Frau, der Opernsängerin Olena Tokar in Leipzig.

Das Konzert wird im Schillersaal stattfinden und auch über den Youtube-Kanal des Mediencampus gestreamt werden. Nach Abstimmung mit der Stadt Leipzig wurde entschieden, die Spendenerlöse aus dem Konzert dem Städtepartnerschaftsverein Ukraine-Kontakt e.V. Leipzig zukommen zu lassen.