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Schlagwort: Bürgerverein

Gohlis wird einfach erklärt

Gohlis einfach erklärt – neue Reihe zum Mitmachen

Neue Reihe im Gohlis Forum

Gohliser Schlösschen, die Erbse, Makerspace, Reginenstraße, Krochsiedlung oder Gosenschenke – bekannte Hotspots in Gohlis? Geheimtipps oder doch nur Unbekanntes? Um Antworten auf diese Fragen zu erlangen, starten wir eine neue Reihe im Gohlis Forum, um gemeinsam mit Ihnen Antworten auf diese Fragen zu finden.

 

Geschichten, Orte, Plätze – Ihre Ideen für die neue Reihe sind gefragt

Was macht Gohlis wirklich aus? Welche Orte, Menschen und Geschichten prägen unseren Stadtteil? Die neue und spannende Beitragsreihe im Gohlis Forum unter dem Titel „Gohlis einfach erklärt“ wird in drei aufeinander folgenden Ausgaben verschiedene Facetten unseres Stadtteils beleuchten. Ob es sich um einen Ort oder Platz handelt, eine Straße oder einen Park, einen Kulturakteur oder Gewerbetreibenden, eine Gastronomie oder Bildungseinrichtung – wir möchten keine Grenzen setzen. Ihr Wissen und Ihre persönlichen Erfahrungen sind gefragt, um gemeinsam eine lebendige und vielfältige Darstellung des Stadtteils zu schaffen.

 

Einsendungen – Fotos, Berichte, Erfahrungen werten die Reihe auf

Wir laden Sie herzlich dazu ein, uns Ihre Tipps und Vorschläge zukommen zu lassen. Je konkreter und ausführlicher Ihre Zusendungen sind, desto besser können wir die Vielfalt unseres Stadtteils präsentieren. Auch historische Fotos oder aktuelle Ansichten sind willkommen und werden die Beiträge noch anschaulicher machen.

 

Zeitplan der Reihe

Wir beginnen unsere Reihe mit Nord, daher bitten wir Sie, uns Ihr Material bis zum 05.02.2024 per E-Mail an gohlisforum@gohlis.info oder per Post an Bürgerverein Gohlis e.V., Lützowstraße 19, 04157 Leipzig zu senden. Die Fristen für Mitte und Süd sind der 08.04. bzw. der 10.06.

Wir freuen uns auf Ihre Zuarbeiten und Zuschriften!

 

Baustelle Linie 4

Gohliser Baugeschehen – Blick auf den Gleisbau

von Matthias Reichmuth

Von Sommer 2022 bis Dezember 2023 war die Haltestelle „Stallbaumstraße“ der Linie 4 baustellenbedingt ohne Nahverkehrsanbindung, weder die Straßenbahn noch ein Schienenersatzverkehr waren unterwegs.
Wenn Sie dieses Heft in Händen halten, fährt die Linie 4 wieder auf ihrem gewohnten Weg. Das Foto zeigt den Bauzustand vom 25. November 2023 mit Blick über die Parthebrücke in die Waldstraße hinein. Hier wurden nicht nur alle Gleise erneuert, auch der Geh- und Radweg neben dem Gleis wurde vollständig neu gebaut. Zugleich kehrt 2024 wieder Ruhe in der Menckestraße ein, die dann nur noch bei Unfällen, aber nicht mehr dauerhaft von der Straßenbahn befahren wird.

Der Regelbetrieb auf der Linie 4 bleibt allerdings nicht lange bestehen – die um ein Jahr verschobene Baustelle in der Landsberger Straße soll 2024 Wirklichkeit werden, dazu können Sie im nächsten Heft mehr lesen.

Stadtradeln2023 Team des Bürgerverein Gohlis e,V.

Stadtradeln 2023 – Bürgerverein Gohlis auf Rekordjagd

von Katja Zschunke

21 Tage, 74 Radelnde, 21.980 km, 3.561 qm CO2 Einsparung, 1 Team, 1 gemeinsame Leidenschaft – das ist die Bilanz unseres diesjährigen Stadtradelns.

3 Wochen lang haben radbegeisterte Nachbarinnen und Nachbarn unter der Flagge des Bürgervereins kräftig in die Pedale getreten um gemeinsam einen Beitrag für die Verbesserung der Radinfrastruktur, mehr Akzeptanz und Toleranz für den Radverkehr und nicht zuletzt natürlich für die eigene Gesundheit zu leisten.

Unser Team konnte seine Bestleistungen der Vorjahre deutlich übertreffen und sich auf Platz 27 von gesamt 788 Teams vorradeln. Absolute Spitzenklasse! Dies haben wir nicht nur der bisher größten Mitgliederzahl sondern vor allem der Motivation und dem Durchhaltevermögen des gesamten Teams zu verdanken.

Mit der gemeinsamen Teilnahme an der Radnacht, der alljährlichen Auftaktveranstaltung zum Start in den Aktionszeitraum und zwei Gemeinschaftstouren zum Bismarckturm Lützschena sowie ins Alte Kranwerk Naunhof, bot sich für die Mitglieder die Gelegenheit, sich untereinander kennenzulernen und die eine oder andere Radgeschichte auszutauschen.

Die rege Teilnahme an allen Radtouren hat uns gezeigt, wie wichtig das Miteinander und wie groß das Interesse an gemeinschaftlichen Aktivitäten ist. So blicken wir bereits mit großer Vorfreude auf das Stadtradeln 2024, sagen nochmals Dankeschön an das gesamte Team und freuen uns auf mindestens genauso viele Mitradler im kommenden Jahr.

Andreas Praße 4. Interkulturelles Fußballturnier 2019

Abschied von Andreas Praße

von Tino Bucksch

In tiefer Trauer haben wir Kenntnis erhalten, dass unser langjähriges Mitglied Andreas Praße nach schwerer Krankheit verstorben ist. Andreas Praße war von 2014 bis 2017 Beisitzer im Vorstand und gehörte damit zu dem Vorstandsteam, dass sich aktiv um die Abwendung der Auflösung und dem folgenden Neustart des Vereins kümmerte. Er beließ es aber nicht mit seiner Tätigkeit als Beisitzer, sondern war ein umtriebiges Mitglied, dass sich maßgeblich darum kümmerte, vier interkulturelle Fußballturniere auf die Beine zu stellen. Er war immer zur Stelle, wenn es eine helfende Hand bei der Organisation von Veranstaltungen benötigte. Aber auch der gesellige Part im Bürgerverein lag ihm am Herzen – ob als Teilnehmer der Rommé-Runde oder bei der Durchführung der Vereinssprechstunde oder einfach nur als gern gesehener Gast bei Veranstaltungen – der als Erster kam und als Letzter ging und keinem spaßigem Gespräch aus dem Weg ging. Sein Verlust schmerzt uns sehr.

Neujahrsauftakt Bürgerverein Gohlis e.V.

Mit viel Elan ins neue Jahr: Neujahrsauftakt des Bürgervereins Gohlis

Von Tino Bucksch

Was macht eigentlich so ein Bürgerverein? Was haben die Mitglieder von einer Mitgliedschaft in unserem Verein? Zwei große Fragen über das Vereinswesen, auf die der Bürgerverein Gohlis im Rahmen seines Neujahrsauftaktes Antworten bot. Dazu lud der Verein am 21. Januar seine Mitglieder ins Foyer des Kunsttankers in der Lindenthaler Straße ein. Die Antwort auf die erste Frage erhielten die anwesenden Mitglieder in Form einer Präsentation zu den Sanierungsplänen der Landsberger Straße.  Nach dem Neujahrsauftakt erreichte uns leider die Info, dass der für März diesen Jahres geplante Sanierungsbeginn Landsberger Straße vorerst abgesagt und verschoben werden muss. Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation mit Rohstoffengpässen, stark gestiegenen Baupreisen und Mangel an ausführenden Baufirmen, konnte im EU-weiten
Vergabeverfahren kein wirtschaftlich tragbares Angebot realisiert werden. Nach mehreren Jahren unserer Beteiligung im Diskussionsprozess zur Planung der Baumaßnahme und einer öffentlichen Anhörung, konnten die Mitglieder nun die Ergebnisse des Engagements des Vereins erfahren. Hier zeigte sich, wie wichtig Bürgervereine als Träger öffentlicher Belange in Planungs- und Beteiligungsprozessen sind. Auch wenn am Ende nicht alle Ergebnisse aus Sicht des Vereins zufriedenstellend sind, so hat sich das lange Engagement gelohnt. Die zweite Frage wurde in geselliger Form beantwortet – bevor sich die Mitglieder bei Getränken und einem kleinen Imbiss zu Gesprächen zusammenfanden, gab es eine exklusive Führung durch das Haus und die Räumlichkeiten des Makerspace. Viele der Mitglieder waren dabei von der Vielfalt der dort ansässigen Kunst- und Kulturschaffenden überrascht. Noch mehr Begeisterung rief der Einblick in Werkräume des Makerspace hervor. Dass im Herzen von Gohlis solch ein spannendes (Mitmach)Angebot existiert, hatten viele noch gar nicht gewusst.

Es zeigt sich also, Engagement im Bürgerverein kann eigentlich nur Gutes für die Entwicklung unseres Stadtteils bringen. Zudem erlangen unsere Mitglieder exklusive und einzigartige Einblicke hinter die Kulissen so mancher Einrichtungen im Stadtteil. Teil davon zu sein, geht ganz einfach! Auf Seite 14 findet sich der Mitgliedsantrag. Wenige Minuten genügen zum Ausfüllen. Lernen Sie nette, engagierte und gleichgesinnte Gohliserinnen und Gohliser kennen und leisten Sie mit uns gemeinsam einen Beitrag im Stadtteil.

Was Makerspace und Kunsttanker noch so alles zu bieten haben, wird Thema der aktuellen aber auch kommenden Ausgaben sein.

Konzert für den Frieden – Benefizveranstaltung für die Opfer des Ukraine-Krieges

Benefizveranstaltung für die Opfer des Ukraine-Krieges am 20.03.2022 um 18 Uhr im Mediencampus Villa Ida

Dank der Mitwirkung des aus der Ukraine stammenden Pianisten Igor Gryshyn und der Jazz-Professoren der HMT Leipzig konnten wir unsere Idee in kürzester Zeit umsetzen. Igor Gryshyn hatte 2007 als jüngster Absolvent der Leipziger Musikhochschule den Flügel des Mediencampus mit einem Konzert eingeweiht. Er lebt mit seiner ukrainischen Frau, der Opernsängerin Olena Tokar in Leipzig.

Das Konzert wird im Schillersaal stattfinden und auch über den Youtube-Kanal des Mediencampus gestreamt werden. Nach Abstimmung mit der Stadt Leipzig wurde entschieden, die Spendenerlöse aus dem Konzert dem Städtepartnerschaftsverein Ukraine-Kontakt e.V. Leipzig zukommen zu lassen.

Logo der Initiative clean up Leipzig für den Frühjahrsputz in Gohlis Mitte

Cleanup Leipzig: Müllsammelaktion in Gohlis-Mitte

+++ wetterbedingt auf den 11.09. verschoben +++

Veranstaltung von Bürgerverein Gohlis e.V. und Cleanup Leipzig

Ort: Lehmbau Jugendtreff (UFO)

Wir treffen uns am Samstag, 11.09.2021 ab 14 Uhr an der Sasstraße/Ecke Weg zur Lindenthaler Straße (Lehmbau Jugendtreff UFO). Gemeinsam wollen wir den zahlreichen Müll entlang des Bahndamms und auf dem Sportplatz beseitigen. Haltet einfach nach unserem roten Bollerwagen und unserem Cleanup-Leipzig-Banner Ausschau. Dort erhaltet ihr die Ausrüstung zum Müllsammeln.
Jede und Jeder kann mitmachen! Bringt gerne eure Familie, Freund:innen, Nachbar:innen oder Kolleg:innen mit.

Beachtet bitte das zum Donwload bereitgestelltes Hygienekonzept, da wir zusätzliche Schutzmaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie getroffen haben, und macht euch vor der Aktion damit vertraut:
Wer lieber allein Müll sammeln möchte, kann dies schon am Vortag tun. Bitte kontaktiert uns vorab, damit wir mit euch abstimmen können, wo ihr den gesammelten Müll zur späteren Abholung durch die Stadtreinigung deponieren könnt.

Hinweise
Zieht euch festes Schuhwerk an, nehmt euch ein Paar Handschuhe sowie eine Mund-Nasenbedeckung mit und denkt an passende Kleidung sowie Getränke. Bringt auch gerne eigene Ausrüstung mit. Ihr nehmt freiwillig teil, wir übernehmen keine Haftung.
Wir haben Greifzangen sowohl für Erwachsene als auch Kinder und frisch gewaschene Handschuhe vorrätig, falls ihr keine eigene Ausrüstung besitzt. Zur Reinigung haben wir Desinfektionsmittel bzw. Hygienehandgel dabei. Vor Ort gibt es keine Möglichkeit sich die Hände zu waschen. Bringt daher bei Bedarf weitere eigene Reinigungsutensilien für eure Hände mit.
Falls die Witterungsbedingungen nicht optimal sind, z.B. Windböen oder Niederschlag, sagen wir die Aktion spätestens 2h vorher ab oder verschieben diese. Bitte informiert euch online.

In eigener Sache – Gohlis Kalender 2022

von Peter Niemann 

Wir suchen weiterhin nach tollen Motiven von Spielplätzen in Gohlis für unseren Gohlis Kalender 2022. Bis zum 31. August können Sie uns noch Ihre Bilder schicken. Am einfachsten geht dies per Mail an geschichte@gohlis.info. Schafft es ihr Foto in den Kalender, findet dies natürlich Erwähnung im Kalender und Sie erhalten ein Exemplar gratis.

Neues aus der Arbeitsgemeinschaft Stadtteilgeschichte

Auch beim letzten Treffen der Arbeitsgemeinschaft Stadtteilgeschichte ging es um den Kalender. Wir haben schon viele AutorInnen gewinnen können, und sind davon überzeugt, wieder an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen zu können.

Ein weiteres ganz wichtiges Thema für uns ist das sich zügig nähernde 30-jährige Jubiläum unseres Bürgervereins! Wir planen schon fleißig an einer Jubiläums-Publikation sowie einem speziellen Jubiläums-Kalender für das Jahr 2023. Es geht dann u.a. um die großen und kleinen Projekte des Bürgervereins, die noch heute im Stadtteil erfahrbar sind.

Darüber hinaus haben uns der Fairbund e.V. und der Montbertus Verlag um die Mitwirkung bei einem sehr spannenden Buchprojekt gebeten. Es geht dabei um ein sehr geschichtsträchtiges und vielfältig genutztes Gebäude im Leipziger Norden: Das Budde-Haus. Wir freuen uns auf jeden Fall!

Wenn Sie sich für die Geschichte unseres tollen Stadtteils interessieren, schauen Sie doch einmal bei unseren monatlichen Treffen im Budde-Haus vorbei! Jede und Jeder ist herzlich eingeladen. Alle Termine finden sich in der Terminübersicht auf der Rückseite des Heftes.

Herzlich willkommen im Nordcafé – Raum für Begegnung, Gespräch, Unterstützung wöchentlich dienstags 16 – 18 Uhr

von Ricarda Berger

Das Nordcafé öffnet wieder seine Türen für alle Nachbarn, alle Neugohliser, alle Bewohner des Stadtteils und darüber hinaus.
Wir treffen uns ab 06.07.2021 jeden Dienstagnachmittag ab 16 Uhr in der Blumenstraße 74 in Gohlis. Solange es der Sommer zulässt, werden wir im Garten zusammen kommen. In der kalten Jahreszeit oder bei Regenwetter verweilen wir in den gemütlichen Kellerräumen. Bei Kaffee, Tee und Kuchen wollen wir miteinander ins Gespräch kommen. Dabei möchten wir alle Interessierten einladen, ob neu oder schon lange in Gohlis ansässig.

Unsere Ehrenamtlichen geben Unterstützung bei Behördenangelegenheiten, bieten Hilfe bei Hausaufgaben und beim Erlernen der Sprache. Unser Angebot richtet sich jedoch auch an alle, die sich lediglich mit anderen austauschen möchten.

Parallel zu unserem Café startet ab Juli unter dem gleichen Dach der Seven4Kids-Club für Kinder und Jugendliche. Die Eltern können währenddessen das Café genießen.

Unsere Veranstaltung richtet sich nach der Corona Schutzverordnung des Landes Sachsen. So ist eine Kontakterfassung nötig. Auch die Abstandsregeln gelten. Die Testpflicht für den Außen- und Innenbereich entfällt.

 

Starkes Gohliser Team zum Stadtradeln 2021

Starkes Gohliser Team zum Stadtradeln

Für den diesjährigen Wettbewerb „Stadtradeln“ in Leipzig sucht das Team des Bürgervereins Gohlis „Besser radeln in Gohlis“ noch aktive Mitwirkende für ein starkes Team, die bereit sind, vom 10.09. bis 30.09. ihr Fahrrad verstärkt zu nutzen und die gefahrenen Kilometer ins Internet einzutragen. Radfahren dient dem Klimaschutz und ist gesund für Kreislauf und gegen Infektionen. Außerdem wird es umso sicherer, je mehr Menschen auf dem Fahrrad unterwegs sind, denn die Autofahrer achten dann stärker auf den Radverkehr. Schwachpunkte im Radverkehrsnetz können Sie ebenfalls über die Radar-Funktion beim Stadradeln melden.

Unser Team plant auch gemeinsame Ausflüge, zu denen wir die Teammitglieder über Email einladen werden. Wenn wir deutlich über 40 Personen werden, haben wir auch die Chance, unter die ersten 50 Leipziger Teams zu kommen, unter denen Preise verlost werden.

Und so können Sie mitmachen:
Wählen Sie im Internet unter www.stadtradeln.de zuerst unten „Leipzig“ als Kommune aus. Sie sehen dann u. a., wie viele Teams es schon gibt und können sich unten auf dem grünen Feld registrieren, dann werden Sie durch das Menü geführt. Bei der Auswahl des Teams, dem Sie sich anschließen, entscheiden Sie sich bitte für „Besser radeln in Gohlis – Bürgerverein Gohlis“.

Wir freuen uns auf alle, die dabei sind!

Beitrag zum Parking Day

Zeit: am Freitag, den 17.09.2021, 17 Uhr bis 20 Uhr

Ort: Einmündungsbereich Lützowstraße / Virchowstraße

Aktion: zum Parking Day Umwandlung von Parkplätzen in Lebensraum, mit Quiz zum neuen Bußgeldkatalog (z. B. was Falschparken so kosten kann…)

Veranstalter: Bürgerverein Gohlis e. V., AG Mobilität und Verkehr in Gohlis

Erste Namensideen für den Platz beim Sommerfest 2018

Erfolgreiche Benennung Fritz-Riemann-Platz in Gohlis

Bürgerverein Gohlis ruft zur Namensgebung weiterer unbenannter Plätze und Parks auf

In seiner Sitzung am 23. Juni hat der Stadtrat dem Antrag des Bürgervereins zugestimmt, den Platz zwischen der Virchowstraße, Wilhelm-Plesse-Straße und dem Viertelsweg zukünftig als Fritz-Riemann-Platz im Straßenverzeichnis zu führen. Parallel dazu hat der Bürgerverein einen Vorschlag zur Finanzierung einer Info-Tafel mit Hintergrundinformationen für die Auswahl des Namens für den Platz über das Stadtbezirksbudget beim Stadtbezirksbeirat Nord beantragt.

Diese Aktion reiht sich in die Bemühungen des Bürgervereins ein, unbenannte Plätze und Parks in Gohlis zu benennen. So konnte auch schon die Reaktivierung der Bezeichnung des Schillerhains im Straßenverzeichnis Leipzigs erreicht werden. Auch hier wird in der ersten Hälfte des kommenden Jahres im Zuge der Spielplatzsanierung eine Info-Tafel installiert. Gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern wird der Bürgerverein die inhaltliche Gestaltung dieser Tafel betreiben.

Gleichzeitig ruft der Verein Gohliserinnen und Gohliser auf, namenlose Plätze anzuzeigen und Namensvorschläge einzureichen. Diese können beim Bürgerverein Gohlis e. V., Lützowstraße 19 04157 Leipzig, per Telefon 0341 20018556 oder per E-Mail unter buergerverein@gohlis.info eingereicht werden.

Auszug aus der Begründung: Fritz-Riemann-Platz – warum dieser Name? Riemann entwarf die den Platz umgebenden Wohnhäuser aus den 30er-Jahren. Darüber hinaus wurden nach Riemanns Plänen in Gohlis, Connewitz, Eutritzsch und Leutzsch Wohnanlagen mit fast 2.000 Wohnungen gebaut. Als freier Architekt entwarf Riemann für verschiedene Bauherren über 500 weitere Wohnungen und zahlreiche Einfamilienhäuser, in Gohlis u. a. an der Ludwig-Beck-Straße sowie der Hoepnerstraße. Allein durch die Zahl der von ihm entworfenen Häuser und Wohnanlagen prägte Riemann also das Gesicht Leipzigs und des Stadtteils Gohlis.

In eigener Sache – Nachruf Reinhard Wohlfahrt

von Tino Bucksch

mit Bestürzen haben wir erfahren, dass Reinhard Wohlfahrt am 07.04.2021 von uns gegangen ist. Reinhard Wohlfahrt war jahrelang ein aktiver und geschätzter Mitarbeiter des Bürgervereins. Gerade die Seniorinnen und Senioren lagen ihm am Herzen. So hat er zahlreiche Veranstaltungen für uns mit diesen durchgeführt. Noch tiefere Spuren hat er in seiner 14jährigen Arbeit als Layouter des Gohlis Forums hinterlassen. Kreativ und mit einem hohen Maß an Engagement hat er mit seinem ehrenamtlichen Einsatz dazu beigetragen, dass der Bürgerverein mehrfach im Jahr den Gohliserinnen und Gohlisern eine kostenfreie Stadtteilzeitschrift zur Verfügung stellen konnte. Aber auch bei der Gestaltung zahlreicher Publikationen des Vereins wie den Gohliser Kalendern, Sonderhefen oder den Gohliser Historischen Hefte hat er Maßstäbe für spätere Layouter vorgegeben. Wir trauern um einen Menschen, der mit seinem Engagement und seinem Einsatz die Arbeit des Vereins ein Jahrzehnt lang geprägt hat.

Wir wünschen seiner Familie und den Angehörigen viel Kraft in dieser für sie so schweren Zeit.

Foto: Andreas Reichelt

Eine erfolgreiche Sammelaktion für Schule und Stadtteil

Eine erfolgreiche Sammelaktion für Schule und Stadtteil

Am 20.05.2021 konnten der Vorsitzende Tino Bucksch und der Projektverantwortliche Peter Niemann im Namen des Bürgerverein Gohlis e.V. der Schulleitung der Erich Kästner-Schule in Gohlis einen beachtlichen Spendencheck überreichen.

Zusammengekommen waren im Zuge des gemeinsamen 1. Gohliser Spendenlaufs, welchen der Bürgerverein im Oktober 2020 gemeinsam mit der Grundschule durchführte, insgesamt 18.224€. Die Hälfte davon wird nun für den Bau von zusätzlichen Außenspielgeräten auf dem Schul- und Horthof der Kästner-Schule verwendet. Die andere Hälfte wird genutzt, um die Restaurierung der historischen Handschwengelpumpen in Gohlis voranzutreiben. Als Auftakt fiel die Wahl auf die stark beschädigte Pumpe vom Typ ‚Vogelkäfig‘, welche noch bis Frühjahr 2020 unweit der Grundschule in der Fritz-Seger-Straße zu sehen war. Dazu übergaben Bucksch und Niemann im Namen des Bürgervereins der Schule eine vierteilige Plakatausstellung zu den Handschwengelpumpen in Gohlis. Diese informiert über die Standorte der noch existierenden oder demontierten Pumpen sowie über deren Geschichte und Funktionsweise. Zusammengestellt wurden diese Informationen von der AG Stadtteilgeschichte des Bürgervereins. Aufgrund der Corona bedingten Auflagen, konnte keine offizielle Eröffnung der Ausstellung erfolgen. Die Ausstellung ist jedoch öffentlich zugänglich und kann noch über die nächsten Monate hinweg an den Außenfenstern im Eingangsbereich der Grundschule angeschaut werden.

Mit der Ausstellung wollen wir auch auf die laufende Spendensammlung aufmerksam machen. Es werden nämlich noch finanzielle Mittel benötigt, um die Restaurierung und Installation der Pumpe zu finanzieren. Falls Sie das Projekt mit einer Spende unterstützen möchten, treten Sie gerne und jederzeit mit uns in Kontakt. Es zählt wirklich jeder gespendete Euro!

Weitere Informationen über das Projekt können unter spenden@gohlis.info in Erfahrung gebracht werden.

Foto: Andreas Reichelt
Abbildung: v.l.n.r. Tino Bucksch (Vorsitzender Bürgerverein Gohlis e.V.), Peter Niemann (Projektverantwortlicher), Carola Wirth (Schulleiterin), Eyke Hiersemann (stellv. Schulleiter)

Logo Weltoffenes Gohlis; Reichelt Kommunikationsberatung

Antisemitischer Vorfall im Leipziger Norden löst Fassungslosigkeit aus

Die Nachricht über den fremdenfeindlichen Vorfall in Gohlis-Süd hat uns zutiefst bestürzt und fassungslos gemacht.

Am Wochenende kam an die Öffentlichkeit, dass eine Jüdin von ihrer Nachbarin beschimpft und aus ihrer Wohnung vertrieben wurde, weil sie hebräisch sprach und aus deren Sicht nicht „hierher gehöre“.
Wir verurteilen diesen antisemitischen Anschlag auf das Schärfste. Der betroffenen jüdischen Mitbürgerin und der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, unserem langjährigen Partner im interreligiösen Dialog, erklären wir unser Mitgefühl und unsere Solidarität. Jüdisches Leben gehört zu unserer Stadt ebenso wie der lebendige kulturelle und politische Austausch mit Israel.

Uns beschämt, dass die antijüdische Attacke in der Umgebung geduldet, möglicherweise gar gebilligt wurde. Wer zu antisemitischer und zu jedweder rassistischen Ausgrenzung im Wohnumfeld, auf Arbeit oder im Verein schweigt, stellt sich in die schlimme Tradition des deutschen Wegschauens, die die Schoah erst möglich machte.

Die Initiative Weltoffenes Gohlis wird ihre Arbeit für interreligiöse und interkulturelle Vielfalt in enger Zusammenarbeit mit der Israelitischen Religionsgemeinde fortsetzen. Antisemitismus und Rassismus stoßen auf unseren entschiedenen Widerstand.

Wir rufen alle Menschen, die Gemeinden, Initiativen und die demokratischen Parteien im Leipziger Norden dazu auf, nicht zur Tagesordnung überzugehen, sondern jüdischen Menschen ihre Solidarität zu bekunden und Menschenfeindlichkeit entgegenzutreten.

Gohlis Forum – Ausgabe 2 für 2021 erschienen

Die komplette Ausgabe 2/2021 finden Sie hier

Liebe Leserinnen und Leser,

vor gut einem Jahr hatte sich der Vorstand des Bürgervereins entschieden, die damalige Ausgabe des Gohlis Forums nur in digitaler Form zu veröffentlichen. Es wurde damit reagiert auf die lockdownbedingt geschlossenen Läden und andere Auslagestellen unseres Heftes. Zudem wollten wir unsere Helferinnen und Helfer nicht unnötig durch Personenkontakte beim Verteilen gefährden. Nun – trotz zahlreicher abgesagter Termine und Veranstaltungen haben wir das Heft gut füllen können. Und so ging es auch mit den folgenden Ausgaben weiter – dann wieder in gedruckter Form. Die anfängliche Sorge, wir hätten nichts zu berichten, erwies sich bis heute als unbegründet. Das Leben geht ja weiter: die AGs des Bürgervereins sind im Rahmen der Corona-Schutzverordnung weiterhin aktiv, der Stadtbezirksbeirat berät und trifft Entscheidungen, es wird gebaut und neue Ladengeschäfte öffnen ihre Türen im Stadtteil (oder zumindest ihre Schaufenster und Onlineshops). Auch die Kulturschaffenden sind aktiv, haben Onlineformate entwickelt und planen hoffnungsvoll mit Aussicht auf einen aktiven Sommer.

Die Leipziger Buchmesse wurde indes bereits vor einigen Monaten vorsorglich abgesagt. Stattdessen soll es vom 27.-30. Mai mit „Leipzig liest extra“ ein pandemieverträgliches Format geben, damit die Literaturfreunde und -freundinnen nicht ganz auf das große Event verzichten müssen. Wir sind natürlich mit dabei! Es freut uns sehr, dass wir nach einer Pause im vergangenen Jahr wieder unser Büchercafé im Budde-Haus durchführen können. Gleich zwei Lesungen bieten wir an einem Nachmittag an. Lesen Sie dazu mehr auf Seite 3 und drücken Sie die Daumen, dass uns die Infektionszahlen keinen Strich durch die Rechnungen machen.

Auch beim Gohliser Schlösschen gibt es Neuigkeiten: Die Ratsversammlung hat sich bereits am 25. März für einen neuen Betreiber entschieden. Wir hatten noch davor die Gelegenheit, ein Interview mit Thomas Roßdeutscher, einem der beiden Geschäftsführer zu führen.
Dieses Heft hält noch zwei weitere spannende Interviews für Sie bereit: eines aus der Reihe der „Zeitzeugenberichte“, das in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern des Schiller-Gymnasiums entstand.

Ebenso finden Sie ein drittes Gespräch, das den Auftakt einer Reihe anlässlich des 30jährigen Gründungsjubiläums des Bürgervereins bildet. Hier sprechen wir mit Gerd Klenk, einem der Gründungsmitglieder über die Anfänge unseres Vereins und über sein vielfältiges Engagement für unseren Stadtteil.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen – bleiben Sie gesung!

Ein Gohliser Jubiläum… und wer dazu gehört TEIL 1 – Gerd Klenk

von Peter Niemann 

Bereits in der vergangenen Ausgabe haben wir darauf hingewiesen, dass uns am 22. April 2022, also ziemlich genau in einem Jahr, ein sehr wichtiges Jubiläum ins Haus steht. Genau dann wird der Bürgerverein nämlich 30 Jahre alt! Weil so viel Geschichte aber schwer verdaulich ist und kaum in einem einzigen Heft Platz finden könnte, fangen wir einfach schon in diesem Jahr an, Sie mit Informationen aus der Historie des Vereins zu versorgen. Schwerpunktmäßig soll es dabei zunächst ein-mal um ein paar besondere Menschen gehen, die sich nicht nur bereits seit Jahren, wenn nicht so-gar Jahrzehnten im Verein tummeln, sondern in all dieser Zeit auch noch dazu beitragen konnten, dass unser Stadtteil so lebenswert ist… wie er eben ist.
In dieser Ausgabe des Gohlis Forums beginnen wir mit einem der ersten Vereinsmitglieder. Sein Name ist Gerd Klenk und ich habe mich Ende März zu einem kurzen Interview mir ihm treffen können.

Hey Gerd. Ich freue mich natürlich sehr, dass es so kurzfristig mit einem Interview geklappt hat. Die Umstände sind ja Dank Corona nicht ganz so günstig für die zwischenmenschliche Kommunikation. Vielleicht fangen wir mit einer kurzen Vorstellung an.

Ich bin der Gerd, 72 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Söhne. Ich wohne seit 1980 in Gohlis. Zu-erst in der Breitenfelder Straße, dann in der Lindenthaler und seit 1996 im Schillerweg in Gohlis Süd. Ich habe in verschiedenen Berufen gearbeitet. Zum einem war ich als Elektriker, als Ingenieur in der Projektierung und als Abteilungsleiter in einer Färberei tätig. Später dann Projektleiter bei Beschäftigungsprojekten und am Ende Migrations- und sozialer Schuldnerberater bei der Caritas. Jetzt bin ich aber im Ruhestand. (lacht)

Eine kleine Familie und reichlich Arbeit also. Trotzdem warst Du ja in Deiner Freizeit recht emsig und hast Dich engagiert. Wann ging das los? Warum?

Das ging eigentlich schon früh los vor der Friedlichen Revolution. War da aktives Mitglied des Friedenskreises Gohlis, weil ich das Geschehen in der DDR so nicht akzeptieren konnte. Dann [war ich] auch im Neuen Forum. Das mit dem Engagement wurde dann viel über die Jahre, wechselte aber auch immer mal. Die Tätigkeit im Bürgerverein war dabei sozusagen auch der Ausgangspunkt, sich für die Menschen im Stadtteil zu engagieren, Gohlis mitzugestalten und hier zunächst einmal Bürgerbeteiligung einzufordern und zu leben. Friedliches Zusammenleben aller Menschen, die hier le-ben ist mir schon immer sehr wichtig gewesen. Ich habe später dann den Flüchtlingsrat Leipzig und auch das Netzwerk Integration-Migranten in Leipzig mit gegründet, das man vielleicht durch die Leipziger Integrationsmessen kennt, welche auch durch die Stadt Leipzig (Referat für Migration und Integration) gefördert werden.

Der Bürgerverein war also ein wichtiger Ausgangspunkt für Dein Bemühen um den Stadtteil. Wann ging das los? Wie muss man sich das vorstellen?

Was die Gründung des Bürgervereins anbelangt war Initiatorin die Frau Dr. Heide Steer, seinerzeit zuständig für Stadtteilkultur im Kulturamt Leipzig. Frau Steer hatte mitbekommen, dass 1992 die Ersterwähnung von Gohlis sich zum 675 mal jährte und suchte nun nach Wegen, ein passendes Jubiläumsfest auf die Beine zu stellen. Die Idee war es unter anderem, dafür einen Verein als Träger zu gründen. Es gab dann ein Gründungstreffen im November 1991 im Gemeindehaus der Friedenskirche. Da bin ich mit Irmgard Gruner, die ja auch heute noch aktives Mitglied ist und die ich vom Neuen Forum her kannte, hin. Wir waren ja beide sehr interessiert an dem Potential von Bürgerbewegungen, von Möglichkeiten der Mitwirkung für uns Bürger in der schnelllebigen Nachwendezeit. Die Gründungsveranstaltung zum Verein fand dann im April 1992 in der Aula der Geschwister-Scholl-Grundschule statt. Die war gut besucht und so haben wir den Bürgerverein Gohlis mit immer-hin 39 Mitgliedern gegründet. Pfarrer Gerhard Passold war der erste Vorsitzende. Ich selber war 1992 – 1998 im Vorstand und dann von 1998 bis 2014 Vorsitzender.

Das war dann sicher ein tolles Jubiläumsfest?

Das auf jeden Fall. Es gab ja damals von der Stadt viel Geld. Manch einer kennt vielleicht das Video vom Jubiläumsfest. Vielleicht sollten wir das mal veröffentlichen. Wir haben die gesamte Menckestraße für das Straßenfest abgesperrt. Höhepunkt für mich war der Auftritt von Peter „Cäsar“ Gläser und seiner Band auf der MDR-Bühne vor dem Gohliser Schlösschen.

Und dann ging es ja offenbar weiter mit dem Verein?

Ja. Eigentlich kann man sagen, es ging bereits auf dem Jubiläumsfest weiter mit dem Verein. Da haben wir ja schon angefangen als Bürgerverein Unterschriften für den Erhalt des Budde-Hauses zu sammeln. Wir wollten verhindern, dass die Stadt das verkauft und dort stattdessen ein soziokulturel-les Zentrum etablieren.

Das hat ja auch geklappt, wenn auch mit ein paar Jahrzehnten Problemen

Hör bloß auf. Die Diskussion mit dem Verkauf gab es ja zwischendurch immer wieder. Wir haben anfänglich den Trägerverein ‚Förderverein Heinrich Budde-Haus e.V.‘‚ mit gegründet, um so den Er-halt des Hauses als soziokulturelles Zentrum zu sichern. Durch eine Kooperation mit dem Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung Leipzig konnte das Gebäude mit in das Gebiet der verstärkten Sanierung einbezogen werden. Das Nötigste konnte so gemacht werden und vor allem das Garten-haus wieder aufgebaut und der Garten dahinter gestaltet werden. Zwischendurch gab es auch Probleme mit dem Förderverein und den Mietern, die zum Ende der Trägerschaft führten. Ich bin froh, dass nun ein Verkauf schon seit ein paar Jahren ein Verkauf nicht mehr ansteht und sich mit dem FAIRbund nun ein verlässlicher Träger für das Budde-Haus gefunden hat. Auch die Sanierung wird ja weiter vorangetrieben und ist meines Wissens nach im nächsten Haushalt der Stadt Leipzig ein-geplant. An all diesen, ich sage mal jüngsten Entwicklungen hat der Bürgerverein ja auch seinen Anteil.

Was hat der Bürgerverein in den ersten Jahren noch so gemacht?

Eine der ersten Aktionen und wie ich finde auch wichtigsten Aktionen von uns war es auch, alle denkmalgeschützten Häuser in Gohlis zu erfassen und die Mieter/ Vermieter entsprechend zu informieren. Wir wollten ja, dass Gohlis so erhalten bleibt. Wir haben letztendlich auch dafür gesorgt, dass das Schlösschen und das Schillerhaus erhalten bleiben.
Ein großer Erfolg der ersten Jahre war ansonsten die Realisierung der Ampelanlage an der Stallbaumstraße. Besonders interessiert hat mich persönlich aber schon immer die – nicht nur scheinbare – Bürgerbeteiligung. Am Anfang fühlten wir uns nicht immer ernst genommen. Das Handeln der Verwaltung war nicht immer transparent genug. Es gab auch zeitweise den Sprecherrat der Bürgervereine, der die Lokale Demokratiebilanz förderte, dann aber feststellen musste, das es keine konkrete Umsetzung seitens der Stadt gab, zumindest in dieser Zeit nicht. Wir wurden entweder zu spät in den Planungsstand von wichtigen Bauprojekten eingebunden oder es gab dann keine Berücksichtigung der Einwände. Ich finde es auch schade, dass die Bürgerbeteiligung oft nur an konkrete Projekte gebunden war. Allerdings muss man auch sagen, dass sich da in den letzten Jahren was getan hat. Es gibt ja auch verbindliche Regelungen, die ab einem bestimmten Projektumfang Bürgerbeteiligung vorschreiben. Für Bürgervereine gibt es auch eine Förderrichtlinie, die diese finanziell unter-stützt.

Wie siehst Du den Bürgerverein heute, mit ein wenig mehr Abstand und als ‚normales‘ Mitglied? Kannst Du dich mit dem identifizieren was wir ‚jüngeren’ Vereinsmitglieder so verzapfen?

Meiner Meinung nach genießt der Bürgerverein noch immer ein hohes Ansehen. Und es engagieren sich ja noch immer so viele unterschiedliche Charaktere hier. Es findet sich in der Arbeit des Vereins weiterhin eine soziale Komponente, die Seniorenarbeit spielt immer noch eine Rolle. Es erfolgen Reaktionen auf wichtige Bauvorhaben etwa. Die Vernetzung mit den Akteuren im Stadtteil und dem Stadtbezirksbeirat ist nach wie vor sehr gut. Im Rahmen seiner Möglichkeiten ist der Verein sehr aktiv, heute macht ihr ja alles ehrenamtlich und habt keine ABM-Kräfte als Mitarbeiter mehr. Es ist in jedem Fall auch gut, dass es die Initiativen wie das Weltoffene Gohlis noch gibt und ihr das Nordcafé weiterhin unterstützt. Was ich besonders wichtig finde, ist, dass der Bürgerverein aufgeklärt ist und schon immer Stellung bezieht und sich zu wichtigen Themen im Stadtteil eine Meinung bildet. Wir sehen natürlich keine Probleme beim Bau der Moschee und haben auch eine klare ablehnende Position zu Corona-Leugnern und den sog. Querdenkern und sagen bzw. schreiben das auch.

Ja. So ist das! Allerdings interessiert mich nun noch was der Bürgerverein denn in Zukunft besser machen kann? Schließlich wissen wir ja beide, dass es immer auch ein wenig Luft nach oben gibt…

Mmh. Manchmal sollte sich der Bürgerverein vielleicht noch mehr öffnen. Das ist gerade schwierig wegen Corona, aber es braucht mehr Gelegenheiten für Bürgerinnen und Bürger, um Anliegen vorzutragen. Sprechstunden reichen da vielleicht nicht immer. Regelmäßige Bürgerforen und ein Bürgerstammtisch wären vielleicht keine schlechte Idee. So kann man bestimmt noch mehr Menschen bewegen, sich vor Ort einzubringen und Gohlis letztendlich mitzugestalten.

Gerd. Vielen Dank!

Interview: Thomas Roßdeutscher, „Gohliser Schlösschen | Musenhof am Rosental gemeinnützige GmbH“

Das Gohliser Schlösschen hat nun offiziell einen neuen Betreiber. Der Leipziger Stadtrat stimmte in seiner Sitzung vom 25.3.2021 für die „Gohliser Schlösschen | Musenhof am Rosental gemeinnützige GmbH“ mit dem Team um Thomas Roßdeutscher und Michael Plättner.

Das Interview mit dem Geschäftsführer Thomas Roßdeutscher führte Peter Niemann

Vielleicht können Sie kurz erzählen wie Sie Michael Plättner kennengelernt haben und wie genau die Idee entstanden war, sich mit einem gemeinsamen Konzept als zukünftige Betreiber des Gohliser Schlösschens zu bewerben.

Ich kenne Michael Plättner schon, seit er die „Neue Musik Leipzig“ gegründet hat. Was er hier in privater Initiative auf die Beine gestellt hat, hat mich schon damals stark beeindruckt. Auch die Idee zur gemeinsamen Bewerbung um das Gohliser Schlösschen kam von ihm. Der konkrete Entschluss zur Erarbeitung eines Konzeptes wurde Ende Juni gefasst. Wir saßen im Barockgarten des Schlösschens, es war ein warmer Sommertag. Wir saßen auf einer dieser schönen weißen Holzbänke und beschrieben uns gegenseitig unsere Ideen. Ich weiß nicht mehr, wie lange dieses Gespräch gedauert hat, aber am Ende hatten wir so viel Inspiration und empfanden derart viel Freude, dass wir von diesem Moment an mit voller Energie am gemeinsamen Konzept zur Betreibung des Gohliser Schlösschens gearbeitet haben.

Wie konkret glauben Sie kann das GS mit Ihnen als den neuen Betreibern das Leben der Menschen hier bereichern?

Zum einen schaffen wir mit der Gründung einer gemeinnützigen Betreibergesellschaft Strukturen, die den modernen Erfordernissen an einen regelmäßigen Veranstaltungs- und Spielstättenbetrieb gerecht werden. Damit legen wir die wirtschaftliche und planerische Grundlage für alle Aktivitäten rund um das Gohliser Schlösschen.
Zweitens besitzen Michael Plättner und ich ein sehr breites regionales Netzwerk und ein überregionales Netzwerk vor allem in die Musikszene hinein. Dieses Netzwerk wollen wir aktiv nutzen, um ein frisches, abwechslungsreiches und spannendes Veranstaltungsprogramm zu entwickeln.

Wo liegen die größten Herausforderungen in der Anfangszeit?

Wir wollen Strukturen aufbauen und zeitgleich bestehende und funktionierende Strukturen integrieren. Hierzu müssen viele Gespräche geführt werden. Wir müssen die Menschen von unseren Ideen begeistern und möglichst schnell Vertrauen aufbauen. Wir wollen das Schlösschen zu einem Zentrum bürgerschaftlichen Engagements entwickeln, werden aber nur erfolgreich sein, wenn es uns gelingt, die Bürgerschaft von unserem Projekt zu überzeugen und zur Mitwirkung zu motivieren.
Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Die Pflege des Barockgartens ist enorm zeitaufwendig. Vor allem in den Frühling- und Sommermonaten können wir hier Unterstützung gebrauchen. Wenn also jemand Lust, Zeit und etwas Freude an Gartenarbeit hat, so könnte man die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen. Wir planen auch gemeinsame Arbeitseinsätze zum Beispiel beim „Frühjahrsputz“, wenn unsere Pflanzen aus dem Gewächshaus wieder in den Barockgarten einziehen.

Wie konkret können wir als Bürgerverein behilflich dabei sein?

Vom Bürgerverein wünsche ich mir einen offenen Dialog und einen konstruktiven Austausch. Bei einem so großen Projekt wie dem Gohliser Schlösschen gibt es naturgemäß viele und teilweise auch gegensätzliche Interessen, das ist vollkommen normal. Umso wichtiger ist aber eine sachliche und lösungsorientierte Kommunikation. Ich denke, dass hier der Bürgerverein eine zentrale Rolle einnimmt. Er ist gut vernetzt, versteht die Strukturen des Stadtteils und bringt engagierte Bürgerinnen und Bürger an einen Tisch.

Wie werden die Menschen im Stadtteil und darüber hinaus darauf aufmerksam gemacht was sich im Schlösschen tut?

Hier haben wir viel vor. Die Website wird aktuell komplett überarbeitet. Wir werden zukünftig regelmäßig über die Social-Media-Kanäle informieren, einen Online-Newsletter erstellen. Auch ein gedrucktes Quartalsprogramm wird es geben, welches man sich kostenlos zusenden lassen kann. Darüber hinaus glauben wir, dass die Medien viel und ausführlich über unsere attraktiven Programme berichten werden.

Wollen Sie wirklich den Zugang von der Menckestraße aus sperren?

Das ist eine falsche Information. Ganz im Gegenteil. Für die neue Betreibergesellschaft ist es ganz wesentlich, den Zugang auch von der Menckestraße zu erhalten. Wir wollen uns dem Stadtteil Gohlis öffnen und möchten den Vorplatz Menckestraße sogar noch attraktiver gestalten. Zusätzliche Pflanzkübel, weitere Sitzgelegenheiten und sogar eine E-Bike-Ladestation sind bereits in Planung.

Wann wird der Veranstaltungsbetrieb im Musenhof eröffnet? Zu Pfingsten mit dem „Gohliser Kunstmarkt“?

Die andauernde Corona-Situation bringt noch einige Unsicherheiten. Zudem können wir ohne Ratsbeschluss noch keine bindenden Verträge abschließen. Den April werden wir sicherlich noch für die Ein- und Umbauarbeiten im Café, zum Einrichten der Büros und für letzten Renovierungsarbeiten benötigen. Hier gibt es noch einige offene Fragen, aber da sind wir dran. Ziel ist es, im Mai das Hauptgebäude mit den attraktiven Festsälen für Veranstaltungen und zumindest den Freisitz im Barockgarten anbieten zu können.
Der Gohliser Kunstmarkt am 24. Juni ist in der Tat eine erste Bewährungsprobe. Er passt perfekt in unser Musenhof-Konzept und mich begeistert, mit wie viel Kreativität der „Kuk Gohlis“ die gemeinsamen Planungen vorantreibt. Der Gohliser Kunstmarkt lädt freischaffende Künstler aus Leipzig und darüber hinaus ein, ihre Arbeiten im Gohliser Schlösschen zu präsentieren – es gibt sogar noch einige freie Plätze.

Für die geplante Dauerausstellung zur Geschichte des Gebäudes und des Ortsteils gibt es natürliche Partner – das Schillerhaus (mit dem Gohliser Dorfmodell), das Stadtgeschichtliche Museum mit Exponaten und Ausstellungs-Know-how, den Bürgerverein Gohlis mit seiner AG Stadtteilgeschichte mit deren Expertise und Netzwerk. Gibt es einen schon Zeitplan für die Ausstellung? In welchen Etappen soll sie realisiert werden? Welche inhaltlichen Schwerpunkte möchten Sie setzen?

In unserem Betreiberkonzept haben wir eine inhaltliche Neugestaltung der Dauerausstellung angeboten und wir haben einige Ideen dazu in den Ring geworfen. Ein solches Projekt entwickelt man seriös aber nicht allein am Schreibtisch. Und Sie haben vollkommen recht, für die Planung und Umsetzung gibt es natürliche Partner vor Ort, deren Expertise maßgeblich sein wird. Mit diesen werden wir uns in den kommenden Monaten austauschen. Selbstverständlich werden wir in diesem Prozess auch die Konzepte und Ideen der genannten Institutionen berücksichtigen. Sobald diese Gespräche geführt wurden, können wir auch einen Zeitplan erarbeiten.

In eigener Sache – Erinnerung „Eine Bank für Gohlis“ / Baumscheibenbepflanzung

An dieser Stelle möchten wir noch einmal auf zwei wichtige Projekte 2021 hinweisen. Wie schon von 2020 in einem Beitrag festgestellt, gibt es in Gohlis kaum Sitzmöglichkeiten für mobilitätseingeschränkte Menschen, Seniorinnen und Senioren oder auch junge Familien. Alle möchten sich auf ihren Wegen durch Gohlis gerne einmal ausruhen. Dies ist leider kaum möglich. Der Bürgerverein möchte nun mit dem Projekt „Eine Bank für Gohlis – viele Bänke für Gohlis“ den Ruhebedürftigen helfen. Wir wollen uns gegenüber der Stadtverwaltung stark machen, planungstechnisch und finanziell Mittel und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um Sitzbänke im Stadtteil aufzustellen. Erster Schritt hierzu ist es, geeignete Standorte zu finden. Der Bürgerverein selbst hat Ideen und möchte in den wärmeren Monaten und frei von Coronaauflagen mit kleinen Testspaziergängen weitere Standorte ausfindig machen. Neben diesem Vorhaben ruft der Verein aber auch die Gohliserinnen und Gohliser auf, uns ihre Hinweise und Vorschläge zu schicken.

Zwei Jahre hintereinander hat der Bürgerverein die Baumscheibe seines gestifteten Baumes in der Lützowstraße direkt vor dem Bürgerverein mit kleinen Blümchen bepflanzt. Es sollte somit erreicht werden, dass die oft sehr trostlosen grauen Baumscheiben – ob nun mit Bäumen bepflanzt oder nicht – kleine Aufwertungen des Stadtteils darstellen. Auch 2021 wird der Bürgerverein seine Baumscheibe wieder begrünen. Damit dies nicht der einzige bunte Flecken in dem oft grauen Asphalt der Straßenzüge im Stadtteil bleibt, möchte der Bürgerverein die Gohliserinnen und Gohliser mit einbinden. Was ist hierbei zu tun? Schlagen Sie uns Standorte oder Straßenzüge vor, die für dieses Projekt in Frage kommen. Der Bürgerverein kümmert sich um die Materialbeschaffung, Öffentlichkeitsarbeit und die Einbindung des Näheren Wohnumfeldes. Wichtigster Part kommt am Ende den Gohliserinnen und Gohlisern zu, die sich als „Gießpaten“ darum kümmern, dass dieses tolle Projekt nicht nach den ersten heißen Sommertagen beendet wird – gemeinsam können wir durch viele kleine Farbtupfer unseren Stadtteil aufwerten.

Für beide Projekte kann der Bürgerverein per Mail unter buergerverein.gohlis@gmail.com oder zur telefonischen Sprechstunde montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr unter 0341-20018556 kontaktiert werden.

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