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Schlagwort: Budde-Haus

Setzt ein Zeichen gegen Krieg und Hass

Eine „musikalische Kundgebung“ für die Ukraine am 2.4., ab 15 Uhr am Gohliser Schlösschen

Der völkerrechtswidrige Angriff der russischen Führung auf die Ukraine hat sinnlose Zerstörung und Leid für Zivilbevölkerung und ukrainische Kultur zur Folge. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine und jenen, die sich auf der Flucht befinden. Mit den eigenen Mitteln – der Musik – möchten ein Teil der Leipziger Kulturszene ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine setzen und die betroffenen Menschen unterstützen.

Alle Spenden der Veranstaltung gehen zu gleichen Teilen an:

Mission Lifeline, die aktuell u.a. einen Konvoi direkt an der slowakisch-ukrainischen Grenze organisieren, um dort Menschen zu unterstützen, die versuchen, aus dem Krisengebiet zu fliehen.
Heart for Ukraine, als Hilfsinitiative unter Obhut des Vereins Ukraine-Hilfe Berlin e.V. engagieren sie neben humanitärer und medizinischer Hilfe, Kultur- und Rehabilitationsprojekte für kriegstraumatisierte Menschen.
Mit Blick auf steigende Inzidenzen bitten wir Euch, geimpft, getestet und mit Maske an der Kundgebung teilzunehmen.

Mit Unterstützung von: LEIPZIG NIMMT PLATZ, STAGE2GO

Gruseln vor der eisigen Stimme

Im Februar 2021 initiierte das Budde-Haus gemeinsam mit dem Leipziger Literaturverein Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e. V. einen „Grusel-Wusel-Geschichtenwettbewerb“. Dabei waren Kinder, Jugendliche und Erwachsene aufgerufen, Grusel-geschichten für Kinder zu schreiben.
Zum Halloweentag im Oktober wurden einige, der insgesamt 135 eingesandten Geschichten im Rahmen des Grusel-Wusel-Festes auf dem Budde-Haus-Gelände vorgelesen. Zudem wurden unter allen Einsendungen Buchpreise – gespendet vom Leipziger Verlag edition Hamouda – verlost. Und eine der Geschichten wurde sogar ausgewählt, hier im „Gohlis-Forum“ noch mehr Leser*innen das Fürchten zu lehren. Einen großen Dank für den Abdruck der Geschichte an den Bürgerverein Gohlis.
                   
Übrigens: Auch 2022 wird es einen Grusel-Wusel-Geschichtenwettbewerb geben. Mehr dazu unter www.budde-haus.de. (Jürgen Schrödl, Leiter Budde-Haus)


Die eisige Stimme
von Emma R. (13 Jahre, Leipzig)

Ich stand in meinem Zimmer vor dem großen, schwarzen Kleiderschrank. Morgen war wieder Schule. Ich hatte mich echt auf die Sommerferien gefreut, aber diese gingen viel zu schnell um. Nach etwa zehn Minuten hatte ich meine schwarze Jeans und den roten Oversize-Pulli meiner Mutter an. Ich ging ins Bad und machte mich fertig.

Ich war mal wieder alleine zu Hause, da meine Mutter immer früh auf Arbeit musste. Mein Vater hat uns verlassen als ich gerade mal meinen ersten Milchzahn verloren hatte. Jetzt war ich schon 14 und ging in die 8. Klasse mit meiner besten Freundin Lissa. Die Uhr zeigte 07:27. Ich schnappte mir meinen schwarzen Rucksack und schmiss die Tür hinter mir zu.

Die warme Sommerluft wehte durch meine Haare, als ich Lissa bemerkte. Diese stand am Ende der Straße und wartete auf den Bus. Wie üblich. Ich rannte die holprige alte Straße runter auf Lissa zu. Etwas flüsterte in mein Ohr: „Ich werde dich kriegen … Blut wird fließen … Ich werde dich kriegen …“. Ich blieb wie angewurzelt stehen und schaute mich zu allen Seiten um. Da war aber nichts. Nur die alten Häuser und Straßen. Ein Schauer lief mir den Rücken hinab. „Floer! Wo warst du denn? Ich wollte auf dich warten aber … Oh nein, der Bus kommt! Schnell!“. Lissa rannte auf mich zu und fiel mir in die Arme. Sie zerrte mich hinter sich her und wir bekamen den Bus noch gerade so.

Ich war noch immer starr und mir wurde abwechselnd heiß und kalt. „Floer ist alles okay? Du siehst so blass um die Nase aus.“. Lissa schaute mich prüfend an. Ich wollte ihr gerade von der eisigen Stimme erzählen, doch ich wollte ihr keine Angst machen oder sie verwirren. „Ähm, ja …, ja alles gut …“, stotterte ich sie an. Lissa schaute mich komisch an und wollte gerade den Mund öffnen, als sich die Bustüren öffneten und wir raus hasteten.

Unsere Schule war alt und groß. Viele Lehrer gab es nicht, aber auch nicht viele Schüler. Wir durchschritten den langen, dunklen Flur. Er war kalt und feucht. Da wir etwas spät dran waren, waren wir die einzigen und machten zügige Schritte. Wir mussten in die 2. Etage zum Deutschunterricht. Wir hatten gerade die Treppe erreicht, als die eisige Stimme wieder mein Körper erstarren lies: „Ich bin bald da … Blut wird fließen … Ich bin bald da Floer …“. Ich bekam kaum noch Luft und mir wurde eisig kalt. „Floer komm. Floer? Was ist los? Warum siehst du wieder so blass und erfroren aus? Bist du krank? Soll ich einen Lehrer holen?“. Lissa rannte zurück zu mir. Sie war schon fast oben gewesen. „W … Warte! Hast du das nicht gehört…?“, fragte ich sie zitternd. Lissa schaute mich verwundert an: „Was nicht gehört? Floer hier war nichts … “. „Doch! Diese Stimme …“ ich war komplett verwirrt, doch als ich Lissa ins Gesicht schaute merkte ich, dass es ihr nicht anders ging: „Ähm Floer … ich versichere dir, hier war nichts! Ich bring dich lieber schnell ins Krankenzimmer!“.

Ich lies mich von Lissa ins Krankenzimmer ziehen. Sie verabschiedete sich von mir und huschte schnell in die Klasse. Die Krankenschwester kam ins Zimmer gestolpert und schaute mich mitleidig an: „Ach, herrje … Du bist ja eiskalt mein Mädchen! Ich rufe deine Mutter an. Einen Augenblick.“. Sie verschwand wieder im Zimmer nebenan und kam ein paar Minuten später wieder. „Du sollst nach Hause und dich ausruhen. Deine Mutter kommt heute Abend!“. Sie begleitete mich noch bis zum Schultor und ich bedankte mich bei ihr. Ich wartete auf den Bus und stieg ein. Der Bus war leer, da alle in der Schule oder auf Arbeit waren. Ich setzte mich nach ganz hinten, so wie es Lissa und ich immer taten.

Ich warte in deinem Haus … Blut wird fließen … Ich warte hier auf dich Floer …“. Ich erschrak und schaute mich um. Wieder die Stimme von heute Morgen. Wieder niemand zu sehen. Vielleicht war das ja auch alles nur Einbildung? Lissa schien nichts gehört zu haben. Aber es fühlte sich so nah und echt an. Mein Körper war wieder starr und kalt. Ich schnappte mir meinen Rucksack und hastete aus dem Bus hinaus auf die Straße.

Natürlich hatte ich jetzt Angst das Haus zu betreten, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich schloss die Tür langsam auf und schaute vorsichtig in die dunkle Wohnung hinein. Nichts. Ich knipste das Licht an. Nichts. Ich ging hoch in mein Zimmer. Nichts. Mit pochendem Herzen ließ ich mich auf mein Bett fallen und verbrachte den restlichen Nachmittag damit, meine Serie weiter zu schauen und zu lesen.

Ich verließ nie mein Zimmer. Nur einmal war ich kurz runtergegangen und hatte Feuer im Kamin angemacht. Als mein Blick auf die Uhr fiel, zeigte sie 21:30 an. Meine Mutter müsste jeden Augenblick kommen. Ich wartete den ganzen Abend auf sie. 22:00. 23:00. 23:30. Ich gab auf und wollte mich gerade ins Bett legen, als mir einfiel, dass ich noch den Kamin ausmachen musste. Also ging ich runter und schaute ins Feuer. Die Flammen schienen nach mir zu greifen und ich schritt zurück. Ich konnte meinen Blick nicht vom Feuer nehmen. Es war, als würde ich unter einem Bann des Feuers stehen. Ich spiegelte mich im Feuer wider. Ich sah mich, wie ich dastand. Doch ich sah auch noch etwas Anderes. Etwas, das von hinten auf mich zukam. Ich schnellte herum und schrie. Das letzte was ich hörte war die eisige Stimme: „HAB DICH!“.

 

Auftakt zur Mosaikgalerie

von Jürgen Schrödl

Ein Samstagvormittag Anfang August. Ein bunter Menschenmix von jung bis älter versammelt sich im Einfahrtsbereich des Budde-Hauses vor einer güldenen Plane. Ein Saxophon bläst „Over the rainbow“. Kurze Ansprachen und dann wird der erste Teil der Mosaikgalerie feierlich enthüllt.

Zehn Jugendliche zwischen 18 und 22 Jahren hatten dieses Kunstwerk vom 26. Juli bis zum 6. August unter Anleitung der Leipziger Mosaikkünstlerin Jana Beerhold geschaffen. Vier Jugendliche kamen aus Italien und Frankreich, sechs waren Auszubildende des Berufsbildungswerkes Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH. Alle waren von den Entwurfsideen bis zur finalen Anbringung und Verfugung der vielen bunten Mosaiksteine beteiligt. Was dabei entstand, ist nicht nur etwas Bleibendes, an dem sich die Besucher*innen des Budde-Haus-Geländes künftig erfreuen werden, sondern es war ein inklusives Projekt, bei dem Jugendliche unterschiedlicher Herkunft und sozialer Schichten, mit und ohne körperliche Beeinträchtigungen gemeinsam kunsthandwerklich tätig waren und voneinander lernten.

Partner des Projektes waren das EU-Austauschprojekt des FAIRbund e. V., das Budde-Haus und das Berufsbildungswerk Leipzig. Finanziert wurde es durch den Europäischen Solidaritätskorps und die Deutsche Organisation für Mosaikkunst e. V. (DOMO). In den nächsten zwei Jahren sollen zwei weitere Mosaike die Galerie vervollständigen.

Grusel-Wusel-Lesungen

von Jürgen Schrödl

Anfang des Jahres initiierte das Budde-Haus zusammen mit dem Leipziger Literaturverein Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e. V. einen „Grusel-Wusel-Geschichtenwettbewerb“. Dabei waren Kinder, Jugendliche und Erwachsene aufgerufen, Gruselgeschichten für Kinder zu schreiben.

Insgesamt gab es 135 Einsendungen in den drei Altersklassen 6 bis 9 Jahre, 10 bis 14 Jahre und ab 15 Jahre. Sogar ganze Schulklassen beteiligten sich, und es wurden Geschichten aus Frankreich, der Schweiz und Russland eingesandt.

Zum Halloweentag, am Sonntag, dem 31. Oktober, werden zwischen 15.00 und 18.00 Uhr ausgewählte Gruselgeschichten im Kunstgarten des Budde-Hauses vorgelesen. Zudem werden unter allen Einsendungen des Wettbewerbs Preise verlost und es grusel-wuselt auf dem Gelände. Der Bürgerverein Gohlis ist mit einem Fledermaus-Bastelstand vertreten.

Nacht der Kunst mit dem Bürgerverein Gohlis

von Peter Niemann

Auch in diesem Jahr haben wir wieder zwei feine Ausstellungen anlässlich des wohl größten Sächsischen Kunstfestivals am 4. September geplant. Beide Ausstellungen finden sich, neben ganz vielen anderen, im Budde-Haus, Lützowstraße 19, 04157 Leipzig.

Michael Schreckenberger | Konstrukt Freiraum

Budde-Haus | Musikzimmer | 16 – 24 Uhr

Frühjahr 2020. Lockdown. Umdenken für den Leipziger Künstler Michael Schreckenberger. Zwar nicht zwangsläufig, jedoch rückt mit der vorübergehend geschlossenen Galerie am Brühl für ihn zunächst auch die Arbeit im Atelier in den Hintergrund. Er setzt Prioritäten, widmet sich dem, was geht: den Auftragsarbeiten, der Fassadengestaltung an der frischen Luft. Er schafft Raum für sich und seine Kunst.

Die thematische Ausrichtung seiner neuesten Malereien verwundert so nicht. Schließlich sind wir in den letzten Monaten sehr sensibel für unsere individuellen Freiräume geworden. Eigentlich setzen wir sie ja voraus, sie erscheinen uns höchst plausibel, wir verspüren geradezu ein Anrecht auf sie. Einschränkung und Entzug hingegen enttäuschen, ärgern, schmerzen, frustrieren und fühlen sich unschön an. Schreckenberger spielt mit Freiräumen, bannt diese auf die Leinwand – so paradox dies auch klingen mag.

Auf begrenztem Bildraum wird die Stimmigkeit zwischen den durchaus diversen Bildgegenständen dann zur Herausforderung. Er muss mit gestalterischen Mitteln nachhelfen, in Komposition zwängen. Das bewährte Absperrband hilft. Es zurrt aber nicht nur zusammen, was eigentlich nicht so recht passen will. Er konfrontiert bewusst damit. Das Absperrband feierte jüngst und unweigerlich Konjunktur, ist uns unangenehm vertraut, da es in unsere Realität eingreift und Freiräume umgestalten oder gar nehmen kann.
Schreckenberger fordert ganz bewusst Abstand ein. Schließlich ist es der Abstand zum Bildgegenstand, der ein Erleben überhaupt ermöglicht. Erst ein Zurücktreten erlaubt es uns, Freiräume als unnatürlich wahrzunehmen. Es ist der Perspektivwechsel, der sie entlarvt, sie bald absurd und egoistisch erscheinen lässt.

Unsere Ausstellung zur Nacht der Kunst ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in diesem Jahr. Es wird vor allem Malerei zu sehen sein: fantastisch, realistisch und 100% zeitgemäß.

Die Ausstellung wird durchgängig betreut. Der Künstler selbst wird ab 20:00 Uhr vor Ort sein.

Bernd Heyne | Hass-Liebe Georg-Schumann-Straße

Budde-Haus | Büro des Bürgervereins | 16 – 24 Uhr

Georg-Schumann-Straße. Die Magistrale begreift der Leipziger Künstler Bernd Heyne seit Jahren als eine Art Lebensader, welche den Menschen im Norden wie auch ihn in erster Linie und recht zweckmäßig mit all dem versorgt, was man eben so braucht. Etwaige Gründe zum Verweilen, oder gar für längere Aufenthalte sieht Heyne normalerweise nicht. Das ändert sich schlagartig in den ersten Monaten des Jahres 2021 und mit den, für Leipziger Verhältnisse zumindest, Unmengen an Schnee. Unerwartet sieht er sich nämlich mit einer Vielzahl an Motiven für seine Fotografie konfrontiert. Es gelingt ihm, in diesen Tagen die Magistrale als hell, freundlich und sauber zu dokumentieren, in einem gänzlich neuen Gewand.

Der Künstler ist durchgehend vor Ort, um von seinem winterlichen Abenteuer auf der Georg-Schumann-Straße zu berichten und Fragen zu seinen Fotografien zu beantworten.

Gesucht: Zeitzeugen für neue Budde-Haus-Chronik

von Jürgen Schrödl

Manch einer kennt sie vielleicht noch: 1999 erschien im Rahmen der Reihe „Gohliser Historische Hefte“ des Bürgervereins Gohlis e. V. eine über 100-seitige Broschüre mit Beiträgen über die Geschichte des Budde-Hauses. Diese Auflage ist längst vergriffen und die Entwicklung inzwischen über zwanzig Jahre vorangeschritten. Deshalb möchte der FAIRbund e. V. – seit 2017 der Betreiber des Budde-Hauses – im nächsten Jahr in Kooperation mit dem Bürgerverein Gohlis eine neue Chronik über das Budde-Haus herausbringen.

Das Buch soll die lange und wechselvolle Ära des Gebäudes und des Geländes vom Wohnort der Fabrikantenfamilie Bleichert bis zur heutigen Nutzung als soziokulturelles Zentrum aufzeigen. Und das nicht allein für Leipziger Geschichts-Fans, sondern für viele Interessierte unterhaltsam aufbereitet, mit vielen authentischen Geschichten und Abbildungen. Dafür suchen die Macher*innen des Budde-Hauses die Unterstützung von Zeitzeugen, von Menschen, die im Budde-Haus lebten, arbeiteten, die hier zu Gast oder in anderer Art und Weise aktiv waren und etwas Spannendes darüber zu erzählen haben.

Gefragt sind Erlebnisse, Anekdoten, besondere Ereignisse, geschichtliche Entwicklungen, Fotos, Zeichnungen, Dokumente etc. Dabei sollen keine fertigen Artikel eingesandt werden, sondern
es werden Interviews geführt. Interessierte Zeitzeugen melden sich dafür bitte bis zum
30. September im Budde-Haus unter Telefon 0341 90960037 oder per Mail an kontakt@budde-haus.de (Kennwort: Budde-Haus-Chronik). Für alle Beiträge, die in der Budde-Haus-Chronik erscheinen, erhalten die jeweiligen Zeitzeugen ein kostenfreies Exemplar sowie eine Danksagung im Buch.

Die Umsetzung des Buches erfolgt in Kooperation zwischen dem Budde-Haus und dem Bürgerverein Gohlis. Der Montbertus Verlag aus Leipzig wurde mit der Gesamtproduktion beauftragt.

Aus dem Skulpturengarten wird der Kunstgarten

von Jürgen Schrödl

Viele Besucher*innen des Budde-Hauses kennen das Außengelände rings um die ehemalige Bleichert-Villa mit dem Biergarten, dem mächtigen Ginkgobaum und dem Spielplatz. Aber etwas versteckt (und von vielen oft nicht entdeckt), öffnet sich gleich hinter dem Gartenhaus, vom Hof aus über einen schmalen Zugang zu erreichen, noch ein grünes Areal: Eine fast 1.000 Quadratmeter große parkähnliche Anlage, die bis dato als „Skulpturengarten“ firmierte.

Dieser Name leitete sich vom Projekt „Skulpturengarten“ des KuK Gohlis e.V. ab, das hier seit ein paar Jahren stattfand. Ab diesem Sommer wird das Projekt an einem neuen Standort fortgeführt. Und der Name „Skulpturengarten“ zieht mit.

Die Betreiber*innen des Budde-Hauses werden den Garten jedoch weiterhin für Freiluftausstellungen nutzen, weil es ein idealer Ort dafür ist und weil das künstlerische Angebot erhalten bleiben soll. Deshalb wird aus dem „Skulpturengarten“ der „Kunstgarten“. Der Begriff ist weiter gefasst, um Ausstellungsmöglichkeiten für mehr künstlerische Genres zu schaffen. Im „Kunstgarten“ können alle Kunstwerke ausgestellt werden, die unter Freiluftbedingungen möglich sind: Skulpturen, Plastiken, Objekte, Installationen aus Holz, Stein, Metall oder anderen Materialien bis hin zu Großformatfotografien oder -drucken.

Der „Kunstgarten“ wird weiterhin ein multifunktionaler Ort sein und ist wichtiger Bestandteil im soziokulturellen Gesamtensemble Budde-Haus. Er bietet Raum für vielfältige und gleichberechtigte Nutzungen: als grüne Oase für Ruhe und Erholung, als Ort für Begegnungen, für Ausstellungen und für Veranstaltungen, wie zum Beispiel für die bereits geplante Sommertheaterwoche vom 14. bis 22. August. Auch die Gartenanlage selbst wird in den nächsten Jahren weiterentwickelt, verschönert, bepflanzt und ausgestattet.
Die „Kunstgarten-Schau“ wird am Nachmittag, des 3. Juli mit einem begleitenden Programm eröffnet. Die Kuratierung übernimmt Frank Berger (Galerie Kunstkonzil). Zur Premiere werden unter anderem Arbeiten von den Künstler*innen Cornelia Hammans, Gabriele Messerschmidt, Wolfgang KE Lehmann sowie Martin König zu sehen sein.

Kunst & Kultur in Gohlis 2021

Seit 10 Jahren veranstaltet der Gohliser Verein für Kunst und Kultur – KuK Gohlis den Gohliser Kunstmarkt mit einer Ausstellung von verschiedenen nicht nur Leipziger Künstler*innen, mit Druckgrafik, Malerei und Skulptur, Keramik, Porzellan, Illustrationen, Literatur, Accessoires u.v.m.

In diesem Jubiläumsjahr findet der Kunstmarkt an neuem Ort statt, im Gohliser Schlösschen – dem Musenhof am Rosental. Könnte es einen passenderen Ort geben für die Bildenden Künstlerinnen, Kunsthandwerker, Autorinnen und Musiker?
KuK Gohlis und der Musenhof am Rosental laden am Pfingstmontag, dem 24. Mai 2021 ein, den Künstlern ins Repertoire zu schauen und dabei kleine, feine Originale zu erstehen. Auf große und kleine Besucherinnen warten außerdem Musik, Lesungen, Figurentheater und das Gartencafe im Schlossgarten.

Für die folgenden Wochen plant KuK Gohlis den Gohliser Kunstsommer unter der Überschrift „Kultur im Dialog“ mit verschiedenen Veranstaltungen.
Die Begegnung zwischen verschiedenen teils internationalen Künstlerinnen, Kulturen und Publikum soll nach langer Kulturpause neu belebt werden.
Jedes Konzert setzt einen neuen Dialogschwerpunkt und bringt andere Partner miteinander in Kontakt: Musik, Bildende Kunst, Tanz, Literatur, jüdische, orientalische, ost- und mitteleuropäische Traditionen.

Das Leipziger Bildhauer Pleinair 2021 wird vom 3. bis 13. Juni stattfinden, auch dieses angestammte Kunstereignis an neuem Ort.

Lassen Sie sich überraschen und seien Sie schon jetzt herzlich eingeladen zu den Begegnungen mit Kunst, Künstlern und Kulturen.

Konkrete Informationen nach dem jeweils aktuellen Stand der Corona-Schutz-Bestimmungen sind auf unserer Webseite kuk-gohlis.de zu finden.

Ihr Gohliser Verein für Kunst und Kultur e.V.

Jürgen Schrödl leitet das Budde-Haus und freut sich über dessen Entwicklung

Das Budde-Haus im Abstandsmodus

Von Peter Niemann

Für alle Kultureinrichtungen in Deutschland war das Jahr 2020 ein außergewöhnliches Jahr. Ein Jahr zwischen Auf und Ab, und Ab und Auf. Ein Jahr mit zeitweisen Schließungen, mit Hygienekonzepten und gegensätzlichem Publikumsverhalten. Auch das Budde-Haus wurde davon nicht verschont. Wir haben nachgefragt beim Leiter Jürgen Schrödl.

P. Niemann: Wie geht Kulturarbeit in Corona-Zeiten?

J. Schrödl: Es ist quasi wie „Kultur auf Abstand“. Und das ist anstrengend, in vielerlei Hinsicht. Es erfordert für uns als Veranstalter mehr Kommunikation, mehr Organisation, mehr Umdenken. Vor allem die Einsicht, dass gewohnte Planungen und Veranstaltungsabläufe nun anders sein müssen. Dafür haben wir aber auch viel Verständnis von unseren Besuchern und Partnern erfahren. Und Dankbarkeit, dass wir die Dinge, die möglich waren, auch ermöglicht haben.

P. Niemann: Was haben Sie denn ermöglicht?

J. Schrödl: Das Budde-Haus hat ein wunderschönes Außengelände mit einem wunderschönen Garten. Dadurch konnten in den Sommermonaten einige Angebote, die sonst drinnen stattfinden nach draußen verlegt werden. Wir hatten zusätzliche Raumanfragen, die ebenfalls im Garten stattfinden konnten. Und wir haben zusätzliche Veranstaltungen in unser Programm aufgenommen. Zum Beispiel unsere Sommertheaterwoche. Dadurch sind auch neue Formate entstanden, die wir künftig fortsetzen wollen. Das meine ich mit dem Umdenken. In Krisen ist man stärker gezwungen dazu. Das kann man auch als etwas Positives verbuchen.

P. Niemann: Das Budde-Haus musste von Mitte März bis Ende Mai schließen. Nun fällt auch der November aus*. Was bedeutet das?

J. Schrödl: Das war und ist für alle Beteiligten hart. Für die vielen Anbieter von Kursen, die abgesagt werden müssen. Für die Künstler, die nicht auftreten können. Für die Chöre und Theatergruppen, die nicht proben dürfen. Für andere Veranstalter, die zum Beispiel ihre Seminare oder Treffen bei uns nicht durchführen können. Das sind finanzielle Verluste, aber auch enorme Hemmnisse für unsere und ihre Arbeit. Nicht zu vergessen dabei sind die vielen Nutzer dieser Angebote, die auf gemeinschaftliches Freizeiterleben und soziales Miteinander verzichten müssen. Die Einschränkungen unter Corona-Bedingungen haben den Wert kultureller Angebote für die Gesellschaft noch einmal bewusster gemacht.

P. Niemann: Wie haben denn die Besucher auf die coronabedingten Einschränkungen reagiert?

J. Schrödl: Insgesamt mit viel Verständnis, und auch Mitverantwortung. Abstand halten, auf Abstand sitzen, Kontakte zur Nachverfolgung angeben. Leider konnten wir durch die begrenzten Platzkapazitäten nicht immer alle Kartenwünsche erfüllen. Viele haben ihren Eintritt dafür mit einem Soli-Beitrag großzügig aufgerundet.

P. Niemann: Wie wird es weitergehen?

J. Schrödl: Corona wird uns noch eine Weile begleiten. Wir haben gelernt und sind darauf eingestellt, auch wenn es mental nicht einfach ist, und es schwer wird die Finanzierung zu sichern. Wir müssen 2021 auf jeden Fall Abstriche machen. Aber was wir ermöglichen können, werden wir ermöglichen. Immer mit dem Blick auf das was wir in Bezug auf den Infektionsschutz verantworten können und was der jeweiligen Situation angemessen ist. Wir hören jedenfalls nicht auf, weiter zu denken.

Teufel, Geister, Hexenmeister – Grusel-Wusel-Geschichtenlesungen aus aller Welt

+++ [coronabedingte Absage] – leider muss die Veranstaltung ausfallen +++

Am 31. Oktober spuken bekanntlich unheimliche kleine Wesen durch die Stadt und fordern Süßes. Im Budde-Haus können sich an diesem Tag die kostümierten Gespenster nun selber mächtig erschaudern: Bei Grusel-Wusel-Geschichten aus aller Welt. Zu jeder vollen Stunde lesen Mitglieder des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie Kurzgeschichten von Teufeln, Geistern und Hexenmeistern. Dazu lodert das Lagerfeuer, der Bürgerverein Gohlis bietet Basteleien (u. a. Fledermaus-Lesezeichen) an und im Biergarten gibt es schaurig schöne Speisen und Tränke. Gespenster aller Art willkommen.

Aufgrund der coronabedingter Hygiene- und Abstandsregeln steht für diese Veranstaltung nur nur eine begrenzte Platzanzahl zur Verfügung. Bitte melden Sie sich deshalb für die jeweiligen Lesungen vorsorglich unter Telefon 0341 90960037 oder ticket@budde-haus.de Die Lesungen finden zu jeder vollen Stunde um 15.00 Uhr, 16.00 Uhr und 17.00 Uhr statt.

Eintritt frei.
Einlass: ab 14.30 Uhr

 

Zu Gast beim Bürgerverein Gohlis – Nacht der Kunst 2020

Von Peter Niemann

Gleich zwei Künstler erhielten in diesem Jahr die Gelegenheit, in Kooperation mit dem Bürgerverein Gohlis im Budde-Haus eine Ausstellung anlässlich der 11. Nacht der Kunst in Leipzig zu realisieren. Wie in jedem Jahr bereitete das besondere Veranstaltungsformat allen Beteiligten viel Freude. Es ist nämlich ein großzügiger Zeitraum, der den Gästen zwi-schen 16:00 und 24:00 Uhr zur Verfügung steht. Einmal im Kalenderjahr wird hier Raum geboten, bewusst und länger als notwendig auf der Magistrale des Leipziger Nordens (i.e. Georg-Schumann-Straße) zu flanieren und mithin Kunst in den vielfältigsten Formen an den zahlreichen Standorten entlang selbiger und deren Peripherie zu begegnen.
Vollzieht man nun den Perspektivwechsel und begibt sich in die Haut eines Veranstalten-den, wirkt besagtes Zeitfenster schon etwas sportlicher, da es wirklich anstrengt, acht Stunden maskiert in einem kleinen Raum zu verbringen. Das kann sich auf jeden Fall wie eine Ewigkeit anfühlen… Wäre da nicht dieser quasi ununterbrochene und sich i.d.R. erst gen Mitternacht ausdünnende Besucherstrom, der m.E. wirklich alle Widrigkeiten des Formates auszumerzen vermag und den größten Vorzug der Nacht der Kunst erlebbar macht: den niederschwelligen Zugang zu Unmengen an Kunst. Es erfüllt regelrecht mit Freude, so viele Menschen im direkten Kontakt mit Kunst zu erleben, als Ausstellender die so zahlreichen interessierten Fragen zu beantworten oder sich einfach nur mit ganz nor-malen Menschen aus dem Stadtteil über ästhetische Vorlieben auszutauschen. Vielerorts gab es dazu sogar Streetfood oder ein musikalisches Rahmenprogramm.

Es waren keine akustischen Reize, die am 5. September das sog. Musikzimmer im Budde-Haus erfüllten. Stattdessen bot sich den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern visuell Erfahrbares in Form ausgewählter Werke aus dem Oeuvre des Künstlers KaySchwarz. So wurden die sonst eher dämmerig-tristen Wändflächen durch knallige Contemporary Ur-ban Art in verschiedensten Formaten gleichermaßen geziert und strukturiert. Die Ost-Ausrichtung des Hochparterre-Raumes und eine baubedingt eher suboptimale Patchwork-Beleuchtung rückten die Werke zwar in ein, den Kunstgenuss eher schmälerndes, diffus-funzliges Licht, aber um die Kunstwerke sollte es ja eigentlich an dem Abend ohnehin nicht primär gehen. Sie boten lediglich den Rahmen. Der Fokus galt einer Buchvorstellung: Erstmals sollte das Schaffen des Leipziger Künstlers durch das Medium des Buchs erfahr- und nachvollziehbar gemacht werden. Soweit zumindest der Plan. Book157 – KaySchwarz | Werkschau 2013 – 2020, so der Titel, hat es leider bis zu diesem Abend nicht aus der Dru-ckerei bis ins Budde-Haus geschafft. Die Präsentation musste dann notgedrungen digital via iPad, mit Infotafeln und natürlich mündlich erfolgen. Das Buch wird nun erst Mitte September erscheinen. Dieser Umstand hat zwar einige Enttäuschung hervorgerufen, im Endeffekt ist es Kunst und Künstler trotzdem gelungen, das Geschehen im Musikzimmer erlebenswert zu gestalten.

Auch im kleinen Büro des Bürgervereins im ersten Obergeschoss, dessen Nutzung sich ja sonst in Vereinssitzungen, Bürgersprechstunden und Ähnlichem erschöpft, war ordentlich Betrieb. Hier wurden nämlich die Wände von Kalender, Plakaten und Sonstigem befreit und durch Bernd Heyne genutzt, um seine digitalen Fotografien zum Thema Morbider Charme zu präsentieren.

Wir freuen uns in jedem Fall schon auf die nächste Nacht der Kunst!

Halloween im Budde-Haus: Grusel-Wusel-Geschichten

Von Jürgen Schrödel

Am 31. Oktober spuken bekanntlich unheimliche kleine Wesen durch die Stadt und fordern Süßes. Im Budde-Haus können sich an diesem Tag die kostümierten Gespenster nun selber mächtig erschaudern: Bei Grusel-Wusel-Geschichten aus aller Welt. Von 15.00 bis 18.00 Uhr lesen Mitglieder des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie Kurzgeschichten von Teufeln, Geistern und Hexenmeistern. Dazu lodert das Lagerfeuer, der Bürgerverein Gohlis bietet Basteleien an und im Biergarten gibt es schaurig schöne Speisen und Tränke.

Übrigens dürfen sich am 31. Oktober auch die Erwachsenen im Budde-Haus gruseln. Zur Lesung „Aber um Mitternacht… “ um 19.00 Uhr.

So war die Nacht der Kunst im Budde-Haus – Von Weibsbildern bis Mosaic Art

Von Jürgen Schrödl

Auch wenn das Budde-Haus nicht direkt an der Georg-Schumann-Magistrale liegt, fanden zur Nacht der Kunst 2020 weit über 1.000 Kunstinteressierte den „Umweg“ in die Lützowstraße 19. Bunt gemischt, von Alt bis Jung, von Schlabberhosen- bis Schlipsträger*innen. Man spürte, dass die Menschen nach den coronabedingten Entbehrungen wieder ganz hungrig sind auf kulturelle Erbauungen. An dieser Stelle auch ein dickes Lob an das Hygienekonzept durch die Organisator*innen der Nacht der Kunst.

Im Budde-Haus stellten zehn Künstler*innen aus, dazu viele weitere Künstler*innen im Skulpturengarten. Alle künstlerischen Genres waren vertreten: Malereien, Grafiken, Fotografien, Skulpturen, Objekte. Zum Beispiel die „Weibsbilder“ von Frank Schletter, „Mosaic-Globusse“ von LE Mosaic Art oder die „rostigen“ Installationen des Kunstraums Stahmeln.

Stellungnahme zum Nutzungskonflikt im Skulpturengarten

Mit Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass zwei wichtige kulturelle Akteure aus dem Stadtteil, nämlich der Kunst- und Kulturverein Gohlis sowie das Budde-Haus ihren Interessenkonflikt auf diese öffentliche Weise austragen.
Für den Bürgerverein Gohlis ist es wichtig, dass mit dem Budde-Haus als ein herausragendes Kulturzentrum im Stadtteil weiterhin ein starker Partner das soziokulturelle Angebot im Stadtteil mitgestaltet und bereichert. Auch im Skulpturengarten auf dem Außengelände des Budde-Hauses sehen wir einen wichtigen, längst etablierten Ort von Kultur und Begegnung, dessen Strahlkraft weit über die Grenzen von Gohlis hinausgeht.
Es liegt uns am Herzen, hier einmal festzuhalten, dass dieser Garten auch in Zukunft ein Ort der Kunst und Kultur bleibt! Ebenso, wie auch die Kreativitätswerkstatt und deren Angebote im Gartenhaus erhalten bleiben sollen. In unseren Augen ist dies eine ganz wichtige Botschaft, da über die Mitte Juni initiierte Petition ein anderer Zungenschlag in die Debatte gerät. Den Weg, eine Petition einzureichen und damit den Konflikt öffentlich zu machen und diesen, gerade auch dem Kulturamt und der Kulturbürgermeisterin Skadi Jenicke gegenüber zu artikulieren, halten wir für unglücklich gewählt. Dadurch wird nur einer Seite der Konfliktparteien die Möglichkeit gegeben, Standpunkte zu äußern. Hier hätten andere Mittel der Klärung gewählt werden müssen.

Aus diesem Grunde fügen wir beide Stellungnahmen – die Petition und den offenen Brief des FAIRbund e.V.s – bei, damit Jede und Jeder sich selbst ein Bild machen kann.

Wir hoffen natürlich weiterhin auf eine möglichst einvernehmliche Lösung. Das kulturelle Angebot im Stadtteil soll ebenso reich wie vielfältig bleiben. Das Budde-Haus, ebenso wie der Skulpturengarten können hier jeweils einen wesentlichen Beitrag leisten.

Demokratieecke

von Tino Bucksch

Bevor der Corona-Virus das gesellschaftliche Leben so beeinträchtigte, dass auch der Stadtbezirksbeirat Nord im April nicht tagen durfte, fand im März eine Sitzung statt, die mit dem Budde-Haus und dem Gohliser Schlösschen zwei Themen auf der Tagesordnung aufwies, die für den Stadtteil von enormer Bedeutung sind.

Für den Erhalt des Budde-Hauses in öffentlicher Hand und die Umwandlung in ein Stadtteilzentrum kämpfte der Bürgerverein schon seit Jahren. Dies konnte bisher erfolgreich umgesetzt werden. Aktuell ist die dringend notwendige Sanierung im Fokus, um noch mehr der Nutzungspotenziale des Hauses zu heben. Umso erfreuter waren die anwesenden Stadtbezirksbeiräte, als auf der Sitzung am 05. März die anwesende Kulturamtsleiterin Brodhun berichten konnte, dass mittels einer Vereinbarung zwischen dem Kulturamt und dem Amt für Gebäudemanagement im September 2019 das Einstellen von ca. 2,5 Millionen Euro für den kommenden Doppelhaushalt 2021/22 vereinbart wurde. Mit diesen notwendigen Mitteln kann die Ertüchtigung des Brandschutzes, der 2. Rettungsweg, die Erneuerung der Elektrotechnik sowie die Barrierefreiheit mittels eines Aufzugs an der durch den Krieg zerstörten Außenfront realisiert werden. Gerade die Barrierefreiheit ist immer ein Thema bei der Planung von Veranstaltungen im Budde-Haus und stellte in der Vergangenheit ein nicht unerhebliches Hindernis dar.

Im selben Atemzug berichtete die Amtsleiterin über den Entwicklungsstand zur Neuausschreibung der Nutzung des Gohliser Schlösschens. Der ambitionierte Zeitplan sieht dabei vor, dass bis zum 31. März die beauftragte Agentur die Potenzialanalyse vorlegen soll, um dann die Ausschreibung nach einem neuen Träger zu ermöglichen. Vom 01. Oktobr bis zum 31. Dezember wird das Haus für Besucherinnen und Besucher gesperrt, um ein paar Schönheitsrenovierungen vorzunehmen, um dann hoffentlich am 01.01.2021 mit dem neuen Betreiber starten zu können. Dazu ist am 11. Mai eine erneute Veranstaltung im Rahmen derselben Teilnehmer des ersten SchlösschenCamps geplant (Anmerkung der Redaktion: mittlerweile abgesagt). Grundsätzlich befürworteten die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates das Vorgehen und betonten, dass es definitiv weiterhin eine öffentliche, kulturelles Nutzung des Schlösschen geben muss und dass das Konfliktpotenzial der getrennten Schloss- und Gastronutzung dringend aus der Welt geschaffen werden muss.

Zum Abschluss der Sitzung brachte noch ein Vertreter des Jugendparlamentes der Stadt Leipzig einen Antrag ein, der einen Prüfauftrag an die Stadtverwaltung und den Stadtrat vorsieht, in welchem untersucht werden soll, wie und in welcher Intensität in Zukunft Kinder und Jugendliche in die demokratischen Entscheidungsprozess auf der Stadtbezirksbeiratsebene eingebunden werden können. Dabei diskutierten die Mitglieder des Beirates intensiv und kontrovers über das Spannungsfeld zwischen grundsätzlichem Prüfauftrag und konkreter Ausgestaltung solch einer Beteiligung. Gerade letzteres bewegte sich entlang der offenen Fragen wie denn solch eine Beteiligung erfolgen solle, wie diese pädagogisch begleitet werden könnte und wie es möglich gemacht werden müsse, dass die Kinder und Jugendlichen die teilweise rechtlich komplexen Sachverhalten auch nachvollziehen könnten. Am Ende votierte der Stadtbezirksbeirat mit großer Mehrheit für den Prüfauftrag.

Gohliser Verein für Kunst und Kultur e.V. – KuK Gohlis: Ein Abend voller Kunst und Liebe – „JAZZ + Ein Wirbelwind Lust“

von Uta Schlenzig

Seit 2017 lädt der Gohliser Verein für Kunst und Kultur e.V. „KuK Gohlis“ zu seiner Veranstaltungsreihe „Kultur im Dialog“, mit der er Beziehungen stiften möchte – zwischen Künsten und Künstlern, verschiedenen Genres und Kunstformen, Musik und Wort, Bild und Bewegung, Kunst und Klang.
Noch gerade vor dem Beginn der allgemeinen Kulturpause war Ende Februar der Kölner Rezitator Peter R. Pollmann zu Gast in Leipzig bei „Kultur im Dialog“.

Zwischen Literatur, Musik und Bildern: ein „Tummelplatz“ der Kunst. Dieser Begriff – von Sigmund Freud geprägt für einen Raum, in dem Begegnung zwischen Menschen passiert – beschreibt treffend das Anliegen der Veranstaltungsreihe. Oder wie Pollmann es ausdrückt:

„Denn so und nicht anders treffen wir uns. Auf dem Tummelplatz unserer Liebe. Kunst heißt begegnen. Öffnet Tür um Tür. Scharf. Unverbrüchlich. Gespiegelt. Ein lustvolles Spiel. Nie Kraftakt. Nie Luftbild. Nie keimfreier Zweck. Wir teilen entschlossen. Wir streuen uns aus. Wir entlarven beherzt. Auf Gedeih und Verderb.“

Immer schon war Kunst ein unverzichtbarer Teil der Gesellschaft, jenseits von Selbstsucht und Erfolgszahlen. Wie inspirierend, mitreißend, leidenschaftlich, erbauend und voller Energie solch ein Tummelplatz der Kunst ist, konnten die Besucher des Abends erleben.
Vor den Photozeichnungen „Partitura d’amore“ der Gohliser Künstlerin Christa Manz-Dewald führte Peter R. Pollmann die Zuhörer mit Lyrik und Prosa durch das Auf und Ab der Liebe. Kongenial untermalt durch den jungen Jazzpianisten Richard Brüggemann aus Leipzig, der mit seinen expressiven Klängen am Klavier einen Teppich ausbreitete für die Texte aus dreieinhalb Jahrtausenden Literatur.
Die Zuhörer und Betrachter tauchten ein in einen Wirbelwind der Lust, durch den sich als ein roter Faden Ausschnitte aus dem Hohelied Salomos zogen, verflochten mit Texten von Walt Whitman, Joseph v. Eichendorff, Ingeborg Bachmann, Johann Wolfgang v. Goethe u.v.a.

Auf diesem Tummelplatz konnte es sich erfüllen, das Anliegen des Vereins KuK Gohlis: zum Austausch anzuregen und den Spielraum zu schaffen, den Kunst und Kultur zur Entwicklung dringend benötigen. Denn – um mit Peter R. Pollmanns Worten zu enden – „das ist das Schöne an der Kunst: Sie macht immer Türen auf!“

Budde-Haus-Aktion – Besucher machen jetzt das Programm

von Jürgen Schrödl

Wie viele Leipziger Kulturzentren ist derzeit auch das Budde-Haus wegen der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus geschlossen. Doch die Macher sind deshalb nicht untätig. Weil an ein reguläres Kulturprogramm in den kommenden Wochen wohl noch nicht zu denken ist, ruft das Budde-Haus-Team die kleinen und großen Gohliser*innen auf, das Programm des Budde-Haus für die Schließzeit selbst zu gestalten.

Und wie wird man ein/e Programmmacher*in? Jeder kann selbst gestaltete Kunstwerke, Musik oder Texte als Video, Tonaufnahme, Foto oder Zeichnung an das Budde-Haus senden. An die E-Mailadresse kontakt@budde-haus.de oder in den Extra-Briefkasten am Zaun des Budde-Haus-Geländes einwerfen.

Der „Kulturbeitrag“ kann ein gespielter Sketch, ein Lied, ein Tanz sein. Oder eine Collage oder eine erzählte oder aufgeschriebene Geschichte. Oder einfach nur Gedanken, die die Menschen in dieser ungewöhnlichen Zeit bewegen und mit anderen teilen möchten. Kinder können ihre bisherigen Erlebnissen im Budde-Haus malen oder fabelhafte Wesen, die dort wohnen könnten. Jede Programmidee ist ein willkommener Kulturbeitrag. Perfektion ist dabei nicht wichtig, sonders das Tun, um die kulturlose Zeit nicht völlig „kulturlos“ werden zu lassen.

Alle Beiträge können vorerst bis zum 17. Mai eingesandt werden. Sie werden laufend als „Galerie“ am Zaun und auf der Facebook- und Internetseite des Budde-Hauses veröffentlicht.

Mehr Infos gibt es auch unter www.budde-haus.de/programmmacher. Für Fragen zur Aktion oder sonstige Anliegen ist das Budde-Haus aktuell von Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr unter Telefon 0341 90960037 erreichbar.

Leipzig liest – im Bürgerverein Gohlis e. V., 2019

Lesungen in Gohlis – ohne Buchmesse

Wegen des Corona-Virus fällt die Buchmesse 2020 aus, mit ihr zahlreiche Veranstaltungen des Festivals „Leipzig liest“. In Gohlis waren insgesamt 50 an 14 Leseorten geplant. Die beiden vom Bürgerverein Gohlis organisierten Lesungen im Budde-Haus (siehe Gohlis Forum 2/2020) sollen später nachgeholt werden. Hier finden Sie einen Überblick über 20 Veranstaltungen an acht Leseorten, die wie angekündigt stattfinden:

DONNERSTAG

Do, 12. März | 16 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Grit Kurth liest aus dem Lyrikband „Taubenblicke“ und ihrem Märchenbuch „Der furchtsame Schmetterling und andere Mutmacher-Märchen“.

Do, 12. März | 17:30 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

„Tippgemeinschaft“ – Vier Autoren der Jahresanthologie der Studierenden am Deutschen Literaturinstitut Leipzig stellen sich vor: Hanna Sturm: „Mehr als Felder gibt es hier nicht“, Simon Kalus: „Die Häutung der Schlange im Glückskindergarten“, Matthias Weinzierl: „Versuch im Pendeln“, Pauline von Gemmern: „Das Wo“.

Do, 12. März | 18 Uhr | Gohliser Schlösschen, Festsaal (1. Etage)

„Herzgewitter“. BewErdgeschossende Verse & lyrische Prosa von und mit Maria Hoffmann , Gisela Kohl-Eppelt , Eva Lehmann-Lilienthal. Veranstalter: GEDOK.

Do, 12. März | 19 Uhr | Jedermanns SPD-Bürgerbüro, Georg-Schumann-Str. 133

Tina Pruschmann: „Untertann“. Von Uranbergen und Atomstationen. Moderation: Holger Mann.

Do, 12. März | 19 Uhr | (w)einstein 13, Breitenfelder Straße 20
Ralf-Kramp-Fan-Abend. Schwarzhumoriger Krimispaß von Deutschlands Kurzkrimi-König bei einem Glas Wein. Zusätzlich zum Lesevergnügen per DVD ist eine Live-Schaltung zum Autor geplant.

Do, 12. März | 20 Uhr | Kochatelier Edda Schmidt Gottschallstr. 11

Tanya Harding: „Thüringer Tapas – Eine kulinarische Reise“. Rezept- und Buchvorstellung mit Tapas-Verkostung und Live-Cooking. Veranstalter: RhinoVerlag, Edda Schmidt. – Leider  schon ausverkauft!

Do, 12. März | 20.30 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Die gebürtige Wiener Schauspielerin Verena Noll liest Ödön von Horváths sozialkritischen Roman: „Der ewige Spießer“ von 1930.

 

FREITAG

Fr, 13. März | 17:30 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Frauke Weigand: „Kleiner Business-Knigge“. Die Autorin des Ratgebers, erschienen im Buchverlag für die Frau, ist Vorstandsmitglied der Deutschen Knigge-Gesellschaft.

Fr, 13. März 2020 | 17:30 | Café Blickwechsel Mottelerstraße 13 (1. Etage)

Manuel Westhagen: „Begegnung in der Natur“. Vernissage der Ausstellung mit ausdrucksstarken Fotos auf Leinwand. Veranstalter: myshow Verlag.

Fr, 13. März | 18 Uhr | Gohliser Schlösschen, Festsaal (1. Etage)

„So oder so ist Leben“. Poetische Investitionen zur Ermunterung. Mit Dagmar Dusil, Brunhild Fischer, Jutta Pillat, Linde Unrein. Veranstalter: GEDOK.

Fr, 13. März | 19 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Julia Kulewatz liest Kurzgeschichten und literarische Miniaturen aus ihren Anthologien „Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers“ und „Jenseits BlassBlau“.

Fr, 13. März | 19 Uhr | Schillerhaus

Leipzig liest: Autorenlesung mit Ansgar Bach: „Casanova in Berlin und Potsdam“

 Fr, 13. März | 19 Uhr | Jedermanns SPD-Bürgerbüro, Georg-Schumann-Str. 133

Holger Mann, Franziska Heinisch, Lucie Hammecke, Niklas Hecht, Jonathan Gut: „Ihr habt keinen Plan, darum machen wir einen! 10 Bedingungen für die Rettung unserer Zukunft“. Ein Weckruf der Jungen. Für alle, die sich nicht trauen oder zu bequem oder zu verunsichert sind. Veranstalter: Bürgerbüro Holger Mann, Blessing Verlag

Fr, 13. März | 19 Uhr | (w)einstein 13, Breitenfelder Straße 20
Peter Godazgar: „Killer am Rande des Nervenzusammenbruchs“. Ein Comedy-Crime-Abend. Veranstalter: KBV-Verlag, weine und events.

Fr, 13. März | 20 Uhr | Gohliser Schlösschen, Festsaal (1. Etage)

„Eule. Groteske Geschichten eines Malers“. Erzählungen und Bilder des Malers und MitbErdgeschossründers der Leipziger Schule. Mit Günter Richter. Veranstalter: Mirabilis Verlag.

Fr, 13. März | 20:30 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Henner Kotte: „Geisterseher, Büchermörder und Edgar Wallace – Leipzigs kriminalliterarische Fakten“. Schiller verarbeitete den Wahrsager Johann Georg Schrepfer zum ersten deutschen Kriminalroman „Der Geisterseher“. Von Edgar Wallace erschien 1929 in Leipzig ein Kriminalmagazin. Johann Georg Tinius mordete für seinen Buchkonsum. Henner Kotte kennt sich aus und plaudert darüber.

 

SAMSTAG

Sa, 14. März | 11 Uhr | Galerie ARTAe, Gohliser Str. 3

Frühschoppenlesung mit Florian Günther, Thomas Kapielski und Jürgen Roth. Politisches, Satirisches und Humorvolles, Veröffentlichtes und neue Texte.

Sa, 14. März | 16 Uhr | Gohliser Schlösschen, Salon (Erdgeschoss)

Michael Oertel: „Helfe-Elfe Magda in den Rocky Mountains“. Die kleine Elfe im Zauberwald ist den ganzen Tag fröhlich und hilft anderen. Nun braucht sie auf der Suche nach ihrem Freund, dem Wicht, selbst Hilfe.

Sa, 14. März | 19 Uhr | Gohliser Schlösschen, Festsaal (1. Etage)

„Chrysalis“. Das Lyrik-Debüt eines jungen Autors: Poesie präsentiert mit musikalischer Umrahmung. Mit Anselm Retzlaff. Veranstalter: Mirabilis Verlag.

Sa, 14. März | 19:30 Uhr | Werkcafé im Kulturhof Gohlis

Wolfram Knauer und das Trio Heuken/Stadtfeld/Heigenhuber (Leipziger Jazznachwuchspreis 2019): „Play yourself, man!“. Die Geschichte des Jazz in Deutschland. Lesung mit Musik. Veranstalter: Philipp Reclam jun. Verlag, Jazzclub Leipzig e.V.

Der Bürgerverein Gohlis wünscht den Veranstalter*innen viel Erfolg, den Besucher*innen schöne Erlebnisse mit den Büchern und deren Autor*innen.

Hermann und Dorothea – Goethes Flüchtlingsepos: eine Szenische Lesung

Der Bürgerverein lädt am 25. Januar 2020 ab 15 Uhr in den Großen Saal des Budde-Hauses ein.

Die Internationale Gesellschaft Orientalischer Christen/ Ortsverband Leipzig veranstaltet gemeinsam mit dem Schillerhaustheater eine szenische Lesung aus Johann Wolfgang von Goethes Versepos „Hermann und Dorothea“.

“Wahrlich, dem ist kein Herz im ehernen Busen,
der jetzo Nicht die Not der Menschen, der umgetriebnen, empfindet;
Dem ist kein Sinn in dem Haupte, der nicht um sein eigenes Wohl sich
Und um des Vaterlands Wohl in diesen Tagen bekümmert“

Goethe schrieb sein Versepos Hermann und Dorothea unter dem Eindruck einer Flüchtlingskrise in Deutschland, die durch den Einmarsch der französischen Revolutionstruppen ausgelöst worden war. Er lenkt den Blick jedoch auf die Bewohner einer Kleinstadt – wie gehen sie mit der Krise um? Zwischen Hilfsbereitschaft und Zukunftssorgen brechen alte Konflikte auf und im eben scheinbar noch so behaglichen Gasthaus zum Goldenen Löwen bleibt nichts wie es war … Unser Hermann hat in Aleppo Zahnmedizin studiert, der über zweihundert Jahre alte Text scheint plötzlich als wäre er gerade für uns geschrieben.

es lesen: Maria Hüttig, Saeed Kouki, Inge Beer, Dietmar Schulze, Hansjörg Rothe, Hartmut Kauschke

Eine Kooperationsveranstaltung mit der Initiative Weltoffenes Gohlis und dem Bürgervereins Gohlis e. V.

Eintritt frei, Spende für ein Hilfsprojekt in Syrien erbeten