Liebe Leserinnen und Leser des Gohlis Forum,

Leipzig feiert im Jahr 2019 gemeinsam mit weiteren deutschen Städten das 100-jährige Jubiläum der Bauhaus-Architektur. Die architektonischen Meisterwerke der 1920er und 1930er Jahre werden anhand von thematischen Ausstellungen sowie der Möglichkeit, sich selbst auf die Spuren des Bauhauses in Leipzig zu begeben, gewürdigt.

Als Walter Gropius 1919 das Staatliche Bauhaus Weimar gründete, richtete er das Leitbild der Institution vor allem darauf aus, den Schülern des Bauhauses ein umfangreiches Wissen in Symbiose mit gestaltenden und praktischen Fähigkeiten zu lehren. Um die Lebens- und Wohnbedingungen der Arbeiter maßgeblich zu verbessern, wurde der Fokus klar auf zweckgerecht geformte Bauwerke und Produkte gelegt, was vorherigen Stilrichtungen widersprach. „Kunst und Technik – eine neue Einheit“. Nach fehlender politischer Unterstützung in Thüringen zog das Bauhaus 1925 nach Dessau um. Hier erlebte es eine turbulente Zeit, geprägt von politischen Spannungen und künstlerischen Differenzen. Mit der Machtübernahme Hitlers 1933 fühlten sich die Bauhaus-Lehrenden durch den zunehmenden politischen Druck in ihrem Wirken begrenzt, so dass sich die Leitung im selben Jahr zur Auflösung des Bauhauses in Dessau entschloss. Danach hätte es ein „Bauhaus Leipzig“ tatsächlich geben können, denn bevor die Avantgardeschmiede von Dessau nach Berlin übersiedeln musste, wurde auch über einen Wechsel in die Messestadt verhandelt – letztlich erfolglos. Doch Leipzig war seit 1923/24 für das Bauhaus enorm wichtig. Sowohl auf den Grassimessen wie auch in den Hallen der Mustermesse fanden Bauhäusler ein Podium für ihre neuen Gestaltideen.

Auch die Bibliothek Gohlis „Erich Loest“ beteiligt sich mit einer Ausstellung am 100-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses. Zu sehen sein wird ein Auszug aus dem fotografischen Werk des Leipziger Bauhausstudenten Albert Hennig. Der Künstler, der zur Gruppe der „Verschollenen Generation“ zugeordnet wird, wurde 1907 in eine Arbeiterfamilie geboren und wuchs im Leipziger Stadtteil Kleinzschocher auf. 1929 begann er, sich autodidaktisch mit Fotografie zu beschäftigen. Mit seinen Bildern, die in der Tradition der sozialdokumentarischen Arbeiterfotografenbewegung der Weimarer Republik stehen, bewarb er sich am Bauhaus in Dessau und wurde dort 1932 angenommen. Zu seinen Dozenten gehörten unter anderem Josef Albers, Ludwig Mies van der Rohe, Wassily Kandinsky und Paul Klee. Die Ausstellung wird vom 1. Februar bis zum 1. Juli 2019 in der Bibliothek zu sehen sein. Der Eintritt ist frei.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Die Anmeldung für LeipzigPass-Inhaber ist ermäßigt. Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 19. Lebensjahr können die Bibliothek kostenlos nutzen.

Bibliothek Gohlis „Erich Loest“
Stadtteilzentrum Gohlis
Georg-Schumann-Straße 105
04155 Leipzig,
Tel.: (0341) 1235255
E-Mail: bibliothek.gohlis@leipzig.de

Öffnungszeiten:
Mo, Di, Do, Fr 10 – 19 Uhr ; Mi 15 – 19 Uhr