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Unbenannte Plätze

Erste Namensideen für den Platz beim Sommerfest 2018

Erfolgreiche Benennung Fritz-Riemann-Platz in Gohlis

Bürgerverein Gohlis ruft zur Namensgebung weiterer unbenannter Plätze und Parks auf

In seiner Sitzung am 23. Juni hat der Stadtrat dem Antrag des Bürgervereins zugestimmt, den Platz zwischen der Virchowstraße, Wilhelm-Plesse-Straße und dem Viertelsweg zukünftig als Fritz-Riemann-Platz im Straßenverzeichnis zu führen. Parallel dazu hat der Bürgerverein einen Vorschlag zur Finanzierung einer Info-Tafel mit Hintergrundinformationen für die Auswahl des Namens für den Platz über das Stadtbezirksbudget beim Stadtbezirksbeirat Nord beantragt.

Diese Aktion reiht sich in die Bemühungen des Bürgervereins ein, unbenannte Plätze und Parks in Gohlis zu benennen. So konnte auch schon die Reaktivierung der Bezeichnung des Schillerhains im Straßenverzeichnis Leipzigs erreicht werden. Auch hier wird in der ersten Hälfte des kommenden Jahres im Zuge der Spielplatzsanierung eine Info-Tafel installiert. Gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern wird der Bürgerverein die inhaltliche Gestaltung dieser Tafel betreiben.

Gleichzeitig ruft der Verein Gohliserinnen und Gohliser auf, namenlose Plätze anzuzeigen und Namensvorschläge einzureichen. Diese können beim Bürgerverein Gohlis e. V., Lützowstraße 19 04157 Leipzig, per Telefon 0341 20018556 oder per E-Mail unter buergerverein@gohlis.info eingereicht werden.

Auszug aus der Begründung: Fritz-Riemann-Platz – warum dieser Name? Riemann entwarf die den Platz umgebenden Wohnhäuser aus den 30er-Jahren. Darüber hinaus wurden nach Riemanns Plänen in Gohlis, Connewitz, Eutritzsch und Leutzsch Wohnanlagen mit fast 2.000 Wohnungen gebaut. Als freier Architekt entwarf Riemann für verschiedene Bauherren über 500 weitere Wohnungen und zahlreiche Einfamilienhäuser, in Gohlis u. a. an der Ludwig-Beck-Straße sowie der Hoepnerstraße. Allein durch die Zahl der von ihm entworfenen Häuser und Wohnanlagen prägte Riemann also das Gesicht Leipzigs und des Stadtteils Gohlis.

Unbenannte Plätze in Gohlis – sechster Teil – Reichlich Zierde für die Erbse

von Peter Niemann

Es ist immer ein Grund zur Freude, wenn bestehende Parks durch Spielplätze, Sitzgelegenheiten und Pflanzen und Bäume aufgewertet werden. So geschehen im Spätsommer in Gohlis. Die Rede ist von dem mehrteiligen öffentlichen Park, der von der Kreuzung Max-Liebermann-/Landsberger Straße sowie dem westlichen Ende der Hannoverschen Straße gleichermaßen eingegrenzt wird und zugänglich ist. Verbunden werden die beiden Teile durch einen nun barrierefreien Diagonalweg.

Im Kreuzungsbereich der beiden Straßen wird die Aufenthaltsqualität durch zusätzlichen Baumbewuchs und gleich mehrere Sitzgelegenheiten gesteigert, die besonders ältere Menschen in sonnigen Nachmittagsstunden zum Verweilen und Erholen einladen.
Das Highlight des Parks ist jedoch ohne Frage die Neugestaltung des direkt an Hannoversche Straße und die J.-H.-Pestalozzi Förderschule grenzenden Areals. Hier wurde eine ganze Reihe von neuen Außenspielgeräten errichtet. Ältere Kinder und Jugendliche können nun dank Streetball-Court, Tischtennisplatte und Torschaukel deutlich mehr tun als nur den örtlichen Rasen mit einem Ball bespielen.

Höhepunkt der Anlage ist und bleibt natürlich der Rodelhügel, der im Volksmund den Namen „Erbse“ trägt und im Winter der eine Ort zum Rodeln in Gohlis-Nord ist. Der Hügel wurde erhöht, an einigen Stellen bepflanzt und kann nun auch bei Schnee und Eis sicher über eine Steintreppe erklommen werden. Obendrauf gesetzt hat man ein kleines Klettergerüst mit Spähmasten für die Kleinen.

Besonderes Augenmerk wurde bei der Gestaltung des 7.900 Quadratmeter großen Parks auf die Begrünung gelegt. Zahlreiche Sträucher, Bodendecker, Wildstauden und Frühblüher wurden neu angepflanzt. Bei der Nachpflanzung mit Bäumen wurde auf klimaresistente Arten wie etwa die Esskastanie oder den Feldahorn zurückgegriffen.

Nachdem der Stadtrat bereits 2016 im Rahmen des sogenannten Investitionsbedarfs für den Neubau von Spielplätzen den Beschluss zur Umgestaltung des Areals fasste, wurde Anfang 2019 schließlich mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen. Nach achtmonatiger Bauzeit und der Aufwendung von rund 240.000 € konnte die Parkanlage dann Ende August der Öffentlichkeit übergeben werden.
Eine Besonderheit stellt in diesem Prozess die Einbindung der benachbarten Förderschule für Lernbehinderte „J.-H.-Pestalozzi“ dar. Nach Aussagen des Leipziger Kinderbüros, dem die Moderation oblag, konnten dadurch zahlreiche Anregungen von Schülerinnen und Schülern bei der Konzeption berücksichtigt werden. Auch der Bürgerverein war als ein zivilgesellschaftlicher Akteur vor Ort in das Verfahren einbezogen.
Es fällt auf, dass auch dieser Park noch keinen Namen trägt. Kleinere Veränderungen am Platz sollten mittlerweile vorgenommen worden sein. Schauen Sie selbst! Wir empfehlen wir einen Besuch.

Unbenannte Plätze und Plätzchen in Gohlis – fünfter Teil

von Peter Niemann

Es gibt immer ein erstes Mal. Und tatsächlich war es genau dieser Platz, der mir vor etwas mehr als vier Jahren vor Augen führte, wie wenig man mitunter über genau den Stadtteil weiß, in dem man seit Jahren wohnhaft ist und es dort ebenso zentral gelegene wie vertraute Orte geben kann, deren Namen man einfach nicht weiß. Einer dieser Orte ist ein sehr zentral in Gohlis-Süd gelegener Platz an der Ecke Lindenthaler / Eisenacher Straße, über dessen offenbar fehlenden Namen ich im Frühjahr 2015 stolperte. Ein guter Bekannter wies mich dankenswerter Weise darauf hin, dass besagter Platz über eine eigene, kleine Geschichte und eigentlich auch einen Namen verfüge.

Er trägt nämlich den Namen „Stadtplatz Gohlis“ und ist als sogenannter Quartiersplatz von der Stadt Leipzig zu einer Zeit in Auftrag gegeben wurden, als weite Teile des Ortsteils Gohlis-Süd noch als Sanierungsgebiet galten. Bereits am 15.07.1999 kristallisierte sich heraus, dass der Entwurf der Landschaftsarchitekten Hanke + Partner im Rahmen des Gutachterverfahrens „Stadtplatz Gohlis und Umgebung“ realisiert werden sollte. Die Planungsarbeiten dieser Initialbaumaßnahme sollten sich jedoch noch bis zum Juni 2003 hinziehen. Fertiggestellt werden konnte der 1.900 m² große Platz schließlich im Oktober 2003.
Der Stadplatz verfolgt ein raumbildendes Konzept mit klaren Abgrenzungen und untergliedert sich in ein Forum mit kubischen Sitzelementen sowie ein bepflanztes Gartenplateau. Die vergleichsweise linearen Strukturen der architektonischen Elemente sollen durch die Baumbepflanzung aufgelockert werden.

Seit seinem Entstehen bemühen sich Bürgerinnen und Bürger sowie diverse zivilgesellschaftliche Akteure darum, den Stadtplatz mit Leben zu erfüllen. Heute ist festzustellen, dass der Platz lebt. Die Bäume werden größer, spenden mehr und mehr Schatten, und auch mehr und mehr Menschen nutzen den Platz, um sich zu begegnen und aufzuhalten. Ganz regelmäßig finden dort auch Veranstaltungen, wie etwa KIEZgrillen, Nachbarschaftspicknicks, Sommerfeste und sogar Adventsveranstaltungen statt. Schon sehr bald findet das nächste KIEZgrillen statt und wir würden uns sehr freuen, auch Sie dort begrüßen zu dürfen.

Unbenannte Plätze in Gohlis – vierter Teil

von Ursula Hein und Wolfgang Leyn

Es gibt mehrere Plätze in Gohlis, die eigentlich einen Namen verdient hätten. Nach dem (vergessenen) Schillerhain folgt ein kleiner grüner Platz an der Grenze von Gohlis-Mitte zu Gohlis-Nord. Begrenzt wird er von Virchowstraße, Viertelsweg und Wilhelm-Plesse-Straße. Die den Platz umgebenden Wohnhäuser aus den 1930er-Jahren sprechen für den Namen „Fritz-Riemann-Platz“ (wohlgemerkt mit dem Vornamen, sonst käme es zu Verwechslungen mit der Riemannstraße in der Südvorstadt, die nach dem Musikwissenschaftler und Lexikographen Hugo Riemann benannt ist).

Wer war Fritz Riemann?
Eigentlich sollte man diese Frage in Leipzig nicht stellen müssen, denn er war hier in den 20er- und 30er-Jahren der bedeutendste private Architekt und Städteplaner. 1881 im thüringischen Schlotheim geboren, studierte Riemann an der TU Darmstadt und kam 1908 nach Leipzig, wo er 1911-17 im Architekturbüro von Georg Lubowski arbeitete. Neben Häusern für private Auftraggeber plante Fritz Riemann dort für die Eisenbahnersiedlung in Lindenthal. Ab 1919 war er selbständiger Architekt.

Von 1921 an ging es dann mit Aufträgen Schlag auf Schlag: die Wohnanlage in der Blochmannstraße (ebenfalls für die Eisenbahner-Baugenossenschaft in Lindenthal), ab 1922 mehrere Wohnanlagen im Auftrag der neu gegründeten Baugenossenschaft für die Reichsfinanzbeamten, der heutigen Vereinigten Wohngenossenschaft e.G. (VLW) in Gohlis, Eutritzsch, Connewitz und Leutzsch mit insgesamt rund 2.000 Wohnungen. Dazu gehören die Wohnhäuser in der Coppistraße 23-31 und die Häuser entlang der Gottschallstraße sowie in der Kroker-, Ecke Renkwitzstraße, der wohl eindrucksvollste Genossenschaftsbau in Leipzig und darüber hinaus. Daneben entwarf Fritz Riemann auch etwa 500 Wohnungen und Einfamilienhäuser für andere Auftraggeber, darunter die Blöcke zwischen Rückert- und Wilhelm-Sammet-Straße. Nach 1945 sind keine Bauvorhaben von Riemann mehr bekannt. Er starb 1955 in Leipzig und wurde auf dem Südfriedhof bestattet, wo noch heute sein Grab zu finden ist.

Weshalb dieser Platz?
Warum soll es gerade dieser kleine Platz am Viertelsweg sein? Wie gesagt, an drei Seiten ist er von Gebäuden eingefasst, die Fritz Riemann entworfen hat, von den inzwischen privatisierten Genossenschaftsbauten des „Gohlis-Carrés“ entlang der Wilhelm-Plesse-Straße sowie weiteren Bauten für die VLW aus den 1930er-Jahren. Für die Benennung dieses grünen Fleckchens in Gohlis als Fritz-Riemann-Platz spricht außerdem, dass der Architekt eben dort den städtischen Bebauungsplan erheblich korrigiert hat, der ursprünglich eine andere Einmündung der Wilhelm-Plesse-Straße (damals Gravelottestraße) vorsah. Mit anderen Worten, der Platz, so wie wir ihn heute kennen, wurde von Fritz Riemann geplant.

Unbenannte Plätze und Plätzchen in Gohlis – dritter Teil

von Ursula Hein

Im ersten Teil der Serie (Gohlis Forum 1/2019) ging es um den grünen Platz, der eingefasst wird von Corinth- und Heinrich-Budde-Straße, Adolph-Menzel- und Wilhelm-Plesse-Straße. Teil zwei beschäftigte sich mit der Grünanlage an der Ludwig Beck-Straße zwischen Wiederitzscher und Breitenfelder Straße, der im Volksmund „Amselpark“ heißt, amtlich aber namenlos ist. Heute geht es um den Schillerhain, dem sein Name nach 1990 abhandenkam.

Schillerhain – ein vergessener Name?
Im Mai 1905 war die kleine parkähnliche Fläche am nördlichen Rosental zwischen Platner-, Stallbaum- und Weinligstraße Schauplatz einer von Gohliser Einwohnern und anderen Schillerfreunden durchgeführten Veranstaltung zu Ehren des großen deutschen Dichters Friedrich Schiller. Er hatte in einem nahegelegenen Gohliser Bauernhaus (dem heutigen Schillerhaus, Menckestraße 42) gewohnt und dort an der ersten Fassung seiner „Ode an die Freude“ gearbeitet. Von Mai bis September 1785 lebte er als Gast Christian Gottfried Körners und seiner Freunde in Gohlis und wanderte des Morgens früh, eingehüllt in seinen Schlafrock und begleitet von einem kleinen Bauernjungen, der ihm Glas und Flasche nachtrug, durch das Rosental auf den Pfaden der Poesie.

Lindenbaum, Steinfiguren und große Ambitionen
1905 zum 100. Todestag wurde der kleine Park „Schillerhain“ getauft, eine Schillerlinde gepflanzt und eine Texttafel angebracht. Nach der Stilllegung der Gohliser Mühle und der Verfüllung des Pleißenmühlgrabens sollte die Fläche zwischen Rosental und Gohliser Schlösschen zu einem Gebäudeensemble umgestaltet werden, mit einem großen runden Platz, umgeben von mehrstöckigen Wohnhäusern. Der 1. Weltkrieg verhinderte das ambitionierte Vorhaben. Lediglich zwei große Steinfiguren des Leipziger Bildhauers Hermann Knaur, Thalia und Melpomene, wurden 1910 in den Schillerhain umgesetzt. Auf einem Foto von 1912 sind sie am Eingang des Schillerhains zu sehen, irgendwann verschwanden sie, keiner weiß, wann und wohin, die Schillerlinde war bis 1950 auf den Stadtplänen zu finden, dann wurde in der Grünanlage ein Spielplatz errichtet mit der DDR-typischen Tischtennisplatte, mit Steintieren zum Klettern und Rutschen sowie einigen Bänken.

Neue Schillerlinde im namenlosen Park
Aber 2005 erinnerte man sich in Leipzig wieder seines berühmten Besuchers und der Feiern zu seinem Todestag. Am 9. Mai wurde eine neue Linde gepflanzt, der Schulchor des Schiller-Gymnasiums sang, der OB sprach. Die kleine Widmungstafel aus Messing an der Linde wurde kurz darauf gestohlen, ist inzwischen aber erneuert worden. Sie trägt die Inschrift “Eine baumstarke Stadt / zum 200. Todestag / von Friedrich Schiller/ am 9.April / Stadt Leipzig. Friedrich Schiller-Gymnasium“.

Der Name „Schillerhain“ war bis 1990 auf den Stadtplänen zu finden, dann verschwand er, existiert aber weiterhin im Gedächtnis der Bewohner ebenso wie der des Schillerstegs über die Pleiße. Und es gibt gleich nebenan den Kleingartenverein „Am Schillerhain“.

Wiederbenennung zum runden Geburtstag im Herbst 2019?
Im Herbst 2019 gäbe es eine schöne Gelegenheit, den Namen der Parkanlage zu erneuern, denn dann feiern wir Schillers 260. Geburtstag. Oder will die Stadt Leipzig bis 2105 warten, wenn dann der 300. Todestag des großen Dichters zu feiern ist?

Übrigens könnte auch die LVB in ihren Durchsagen in der Straßenbahnlinie 4 „Stallbaumstraße“ ohne große Kosten den Namen „Schillerhain“ anhängen und an der Haltestelle dieses Namen hinzusetzen.

Der Bürgerverein Gohlis gibt die Hoffnung nicht auf, dass im Herbst der Name „Schillerhain“ wieder zu sehen sein wird.

Bürgermeister Heiko Rosenthal gibt den Spielplatz frei; Foto: Peter Niemann

Unbenannte Plätze und Plätzchen in Gohlis – zweiter Teil –

Bürgermeister Heiko Rosenthal gibt den Spielplatz frei

Text und Foto: Peter Niemann

Im ersten Teil der Serie (s. Ausgabe 1/2019) konnten wir einiges über einen großen, derzeit noch unbenannten Platz in Gohlis-Mitte (Ecke Heinrich-Budde-Straße/Corinthstraße) erfahren. Diesmal soll das Hauptaugenmerk auf einem etwas kleineren, aber nicht minder schönen Ort in unserem Stadtteil liegen. Dieser Ort ist vielen von Ihnen sicher unter dem Begriff Amselpark geläufig. Tatsächlich trägt dieser Park keinen offiziellen Namen und dennoch scheint die Bezeichnung Amselpark sehr tief im öffentlichen Bewusstsein verwurzelt, so tief, dass wohl niemand jemals ernsthaft auf die Idee käme, einen passenderen Namen zu suchen. Es wäre natürlich toll, wenn der Ort auch durch ein entsprechendes Schild ausgewiesen würde. Dafür wollen wir uns als Bürgerverein einsetzen.

Der kleine Park zieht sich entlang der Ludwig-Beck-Straße in Gohlis-Mitte. Im Westen wird er von der Wiederitzscher Straße, im Osten von der Breitenfelder Straße eingefasst. Im Süden grenzt er an die S-Bahn. Auch jenseits der Breitenfelder Straße erstreckt sich ein schmaler Ausläufer des Parks gen Coppiplatz. Mehrere, kleinere Wege durchschneiden die Anlage. Neben einer Vielzahl an Sträuchern und Büschen gibt es dort auch einen ordentlichen Baumbewuchs, Wiesenflächen und einen wunderschönen Spielplatz.
Dieser hat jüngst eine Reihe an Veränderungen erfahren. Im August 2017 ereilten die Nutzerinnen und Nutzer von selbigem unerfreuliche Neuigkeiten, mussten doch die aus dem Jahr 1995 stammenden Außenspielgeräte aus Sicherheitsgründen demontiert werden. Glücklicherweise hat die Stadt Leipzig bereits zu diesem Zeitpunkt Planungen für einen Ersatzneubau anberaumt. Am 16. Mai 2018 bestand für interessierte Bürgerinnen und Bürger sogar die Möglichkeit, sich mit eigenen Ideen, Wünschen und Anregungen in das Planungsverfahren einzubringen. Ursprünglich für die Sommermonate angedacht, sollte sich die Realisierung des Bauvorhabens noch bis in die Monate November und Dezember des Jahres ziehen. Am 16. Januar dieses Jahres konnte ich es einrichten, mit zumindest einem von drei Kindern der feierlichen Eröffnung des Spielplatzes durch Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung und Sport beizuwohnen (s. Foto). Die Kosten für das Spielplatzupgrade beliefen sich auf rund 90.000 €.

Das Thema des neuen Spielplatzes ist ebenso unverkennbar wie naheliegend: „Bitte einsteigen – die Lok kommt!“ Entsprechend präsentiert sich dieser in Gestalt einer Lokomotive mit Waggons. Das Repertoire des neuen Außenspiel- und Bewegungsangebots im Amselpark umfasst eigentlich alles was ein Kinderherz zu wünschen vermag. Bei der Konzeption wurde versucht, ein möglichst großes Altersspektrum zu berücksichtigen. Sogar an Barrierefreiheit wurde gedacht, sodass auch weniger mobile Kinder viel Spaß beim Spielen haben können.

Wenn ich nun durch den Park radle oder mit den Kindern den Spielplatz besuche, fühlt sich der Park endlich wieder vollständig an. Ich freue mich schon jetzt auf wärmere Temperaturen und den Frühling. Dann werde ich wieder stundenlang dort sitzen, meinen Kindern beim Spielen und den Amseln beim Hüpfen zuschauen können. In jedem Fall dürfen Sie gespannt bleiben! Bereits in der nächsten Ausgabe widmen wir uns weiteren, namenlosen Plätzen.

Eine Frage an Sie: Warum heißt dieser Park im Volksmund eigentlich Amselpark?
Unter allen Einsendungen verlosen wir drei unserer Gohlis-Kalender für das Jahr 2019.
E-Mail: gohlisforum@gohlis.info

Ausführliche Informationen zum Angebot des Spielplatzes gibt es hier und hier.

Sommerfest 2ß18 des Bürgervereins Gohlis e. V.; Foto: Andreas Reichelt

Unbenannte Plätze und Plätzchen in Gohlis – Teil 1

Von Peter Niemann

Ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass es zentrale Orte in unserem lieben Stadtteil gibt, von denen niemand so genau weiß, wie sie eigentlich heißen.

Im Frühling des Jahres 2015 waren Tino Bucksch und ich damit beschäftigt, erstmalig ein Sommerfest des Bürgervereins auf dem kleinen, neu gestalteten Platz an der Lindenthaler / Ecke Ei-senacher Straße zu organisieren. Uns fiel sofort auf, dass es sich als etwas knifflig gestalte, über den Platz zu reden, da es augenscheinlich keinen Namen für diesen Ort gab. Zu dem Zeitpunkt vermuteten wir noch, dass es sich um eine Ausnahme handeln musste. Wie sich jedoch zeigen sollte, lagen wir damit völlig falsch. Ein paar Jahre später nämlich, wieder bei der Vorbereitung eines Festes, unterhielten wir uns über einen größeren Platz, den ich häufiger mit meinen Kindern aufsuche, um zu dort zu spielen. Dieser Ort schien uns wie gemacht für ein Sommerfest, und er zeichnet sich zudem durch eine ziemlich zentrale Lage in Gohlis-Mitte aus. Er wird an seinen vier Seiten von den folgenden Straßen eingefasst: Corinthstraße, Heinrich-Budde-Straße, Adolph-Menzel-Straße und Wilhelm-Plesse-Straße. Er bietet mit seiner großen Rasenfläche, ordentlichem Baumbewuchs, zahlreichen Sitzgelegenheiten sowie einem zeitgemäßen Spielplatz jede Menge Aufenthaltsqualität. Was seltsamerweise auch hier fehlte, war ein offizieller Name.

Gerade älteren Bewohnern unseres Stadtteils mag der Platz unter dem Namen „Werderplatz“ geläufig sein. Allerdings teilte uns das zuständige Amt für Geoinformation und Bodenordnung, Abteilung Liegenschaftskataster auf Anfrage mit, dass „in den Liegenschaftskatasterakten (…) keine Lagebezeichnung für das Flurstück 1676 in Gohlis vermerkt“ sei. Entsprechend ist den Karten der letzten Jahrhunderte auch keinerlei Bezeichnung für eben diesen Platz zu entnehmen. Jedoch helfen uns diese dabei zu erahnen, warum er im Volksmund den Namen „Werderplatz“ bekam. Denn ebenso wie alle angrenzenden Straßen ursprünglich einmal nach Orten und Personen des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) benannt waren, erhielt eine dieser Straßen den Namen Werderstraße, benannt nach dem Preußischen General August von Werder (1808-1887). Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde dieser Straße schließlich der uns heute geläufige Name Corinthstraße gegeben.

Erste Namensideen für den Platz beim Sommerfest 2018
Erste Namensideen für den Platz beim Sommerfest 2018

Am 18. August 2018 schließlich veranstalteten wir erstmals an eben jenem Ort unser alljährliches Sommerfest. Das Fest selbst war ein großer Erfolg und bot für uns eine willkommene Gelegenheit, um ein Gespür für das Interesse der Gäste und Anwohner_Innen am Platz zu entwickeln. Auf einer selbstgebauten Tafel haben wir deshalb Vorschläge für Platznamen gesammelt (s. Foto S. 7).
Im Bürgerverein gibt es mittlerweile eine Arbeitsgruppe, die sich der Thematik der unbenannten Plätze und Plätzchen in Gohlis annimmt und die perspektivisch deren Benennung anstrebt. Dabei ist es uns ein großes Anliegen, dass wir möglichst viele Gohliserinnen und Gohliser an diesem Prozess teilhaben lassen. Unterstützen Sie uns daher mit Ihren Anregungen und Ideen, damit wir wirklich gute Namen für unsere Gohliser Plätze finden! Schreiben Sie uns einfach einen Brief oder eine Email mit Ihrem Vorschlag für einen Namen für den o.g. Platz.

Derzeit sammeln wir diese, um einen Favoriten zu küren und diesen dann schließlich an die Stadtverwaltung weiterzugeben. Laut Dienstanweisung Nr. 16/2015 „Verfahrensweg Straßenbenennung“ ist das Amt für Statistik und Wahlen für die Platz- und Straßenbenennungen in Leipzig zuständig. Dort werden Vorschläge für Benennungen registriert. Nach Zustimmung aller Gremien der Stadtverwaltung haben wir somit eine realistische Chance, daran mitzuwirken, den namenlosen Plätzen unseres Stadtteils einen Namen zu verleihen!

In den nächsten Ausgaben des Gohlis Forums werden wir Ihnen weitere kleine wie auch große Plätze unseres Stadtteils vorstellen, die ebenfalls (noch) keinen richtigen Namen tragen. Bleiben Sie gespannt!

Sommerfest des Bürgervereins auf dem (noch) namenlosen Platz zwischen Corinth-, Wilhelm-Plesse-, Heinrich-Budde- und Adolph-Menzel-Straße; Foto: Andreas Reichelt