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Gohlis Forum 6/2019

Unbenannte Plätze in Gohlis – sechster Teil – Reichlich Zierde für die Erbse

von Peter Niemann

Es ist immer ein Grund zur Freude, wenn bestehende Parks durch Spielplätze, Sitzgelegenheiten und Pflanzen und Bäume aufgewertet werden. So geschehen im Spätsommer in Gohlis. Die Rede ist von dem mehrteiligen öffentlichen Park, der von der Kreuzung Max-Liebermann-/Landsberger Straße sowie dem westlichen Ende der Hannoverschen Straße gleichermaßen eingegrenzt wird und zugänglich ist. Verbunden werden die beiden Teile durch einen nun barrierefreien Diagonalweg.

Im Kreuzungsbereich der beiden Straßen wird die Aufenthaltsqualität durch zusätzlichen Baumbewuchs und gleich mehrere Sitzgelegenheiten gesteigert, die besonders ältere Menschen in sonnigen Nachmittagsstunden zum Verweilen und Erholen einladen.
Das Highlight des Parks ist jedoch ohne Frage die Neugestaltung des direkt an Hannoversche Straße und die J.-H.-Pestalozzi Förderschule grenzenden Areals. Hier wurde eine ganze Reihe von neuen Außenspielgeräten errichtet. Ältere Kinder und Jugendliche können nun dank Streetball-Court, Tischtennisplatte und Torschaukel deutlich mehr tun als nur den örtlichen Rasen mit einem Ball bespielen.

Höhepunkt der Anlage ist und bleibt natürlich der Rodelhügel, der im Volksmund den Namen „Erbse“ trägt und im Winter der eine Ort zum Rodeln in Gohlis-Nord ist. Der Hügel wurde erhöht, an einigen Stellen bepflanzt und kann nun auch bei Schnee und Eis sicher über eine Steintreppe erklommen werden. Obendrauf gesetzt hat man ein kleines Klettergerüst mit Spähmasten für die Kleinen.

Besonderes Augenmerk wurde bei der Gestaltung des 7.900 Quadratmeter großen Parks auf die Begrünung gelegt. Zahlreiche Sträucher, Bodendecker, Wildstauden und Frühblüher wurden neu angepflanzt. Bei der Nachpflanzung mit Bäumen wurde auf klimaresistente Arten wie etwa die Esskastanie oder den Feldahorn zurückgegriffen.

Nachdem der Stadtrat bereits 2016 im Rahmen des sogenannten Investitionsbedarfs für den Neubau von Spielplätzen den Beschluss zur Umgestaltung des Areals fasste, wurde Anfang 2019 schließlich mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen. Nach achtmonatiger Bauzeit und der Aufwendung von rund 240.000 € konnte die Parkanlage dann Ende August der Öffentlichkeit übergeben werden.
Eine Besonderheit stellt in diesem Prozess die Einbindung der benachbarten Förderschule für Lernbehinderte „J.-H.-Pestalozzi“ dar. Nach Aussagen des Leipziger Kinderbüros, dem die Moderation oblag, konnten dadurch zahlreiche Anregungen von Schülerinnen und Schülern bei der Konzeption berücksichtigt werden. Auch der Bürgerverein war als ein zivilgesellschaftlicher Akteur vor Ort in das Verfahren einbezogen.
Es fällt auf, dass auch dieser Park noch keinen Namen trägt. Kleinere Veränderungen am Platz sollten mittlerweile vorgenommen worden sein. Schauen Sie selbst! Wir empfehlen wir einen Besuch.

Beim Stadtradeln erfolgreich: Bürgervereins-Team mit neuem Rekord

von Matthias Reichmuth

Das Team „Bürgerverein Gohlis“ hat beim Leipziger Stadtradeln im September, verglichen mit den Vorjahren, das beste je erreichte Ergebnis erzielt: 11.413 km wurden in den drei Wochen auf dem Fahrrad zurückgelegt. Damit wurde Platz 31 von 478 beteiligten Teams erreicht, die diesmal in Leipzig Kilometer gesammelt haben. Im Vorjahr waren es 8.298 km. Rund um die Familie Weidel kamen durch eine längere Radtour diesmal ein besonders viele Kilometer zusammen, als Einzelradler war wieder Gerd Zimmermann weit vorn. Dr. Andreas Baudach und Marlies Hübner vertraten den Bürgerverein am 10.10.2019 in der Alten Handelsbörse zur Preisverleihung, wo unter den ersten 50 Teams Geldpreise verlost wurden, auf den Bürgerverein fiel allerdings kein Gewinn. Der Rekord und die wiederholte Platzierung unter den 50 besten Leipziger Teams gibt aber Ansporn für 2020, vielleicht klappt es ja dann mit einem Preis.

Rückblick und Ausblick: Sommerfest des Bürgervereins

von Tino Bucksch

Sein Sommer- und Familienfest veranstaltete der Bürgerverein in diesem Jahr zum zweiten Mal auf dem „Platz ohne Namen“. Dank der vielen interessierten Gäste, die am 24. August bei schönstem Sonnenschein das Fest besuchten, einer Vielzahl an Ständen und einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm kann der Bürgerverein auch in diesem Jahr zufrieden sein. Vor allem die Musikbeiträge von Flopsi und Nora Lyn Handschuh, der Band „Sharks“ sowie der Bigband „Tuesday Eight“ animierten viele Besucherinnen und Besucher länger zu bleiben.

Auf der einen Monat später stattfindenden Mitgliederversammlung wurde dann das Angebot des Budde-Hauses, das Sommerfest 2020 auf dessen Gelände auszurichten, angenommen. Dies soll ein Testlauf sein, um neue Programmangebote im Sommerfest zu etablieren. Damit auch andere Teile von Gohlis in den Genuss des Sommerfestes kommen können, ist in Zukunft eine örtliche Rotation der Sommerfeste denkbar. Dadurch kann der Bürgerverein mit seinem erfolgreichen Veranstaltungskonzept noch mehr und noch direkter die Gohliserinnen und Gohliser erreichen.

Schiller und die Natur

Das Ensemble des Schillerhaustheaters lädt für den 16. November, um 19 Uhr, zu einem musikalisch-literarischen Programm im Gartensaal des Mendelssohnhauses, Goldschmidtstraße 12, 04103 Leipzig. Die Gemeinschaftsveranstaltung von Schillerverein Leipzig e.V. und NuKLA e.V. steht unter dem Motto „Vermessene Willkür hat der getreuen Natur göttlichen Einklang entweiht“.

Schiller hat wie kein anderer Dichter die Freiheit des Menschen gegenüber den Naturzwängen zur Grundlage seiner Betrachtungen gemacht hat. Er gab der sinnlichen und physischen Natur in seinen Werken auf unterschiedlichste Art Raum und Stimme, wobei sicher seine anthropologisch-medizinische Ausbildung Pate stand. So enthält sein Gedicht „Der Spaziergang“ eine gewisse Zivilisationskritik, welche nicht allein in seiner Lyrik, sondern auch in Schriften wie zum Beispiel „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ zum Ausdruck kommt. Umrahmt wird der Abend musikalisch mit Klavier sowie Gesang zur Hakenharfe von der Sopranistin Ulrike Richter und wunderschönen Bildern des Leipziger Auwaldes von Johannes Hansmann. Beginn 19 Uhr, Einlass 18.30 Uhr. Kartenvorbestellung erwünscht unter schillerverein-leipzig@web.de, Tel. 0157 59039684 oder unter info@nukla.de, Tel. 01786662454.

Auf nach Wahren! – 32. Leipziger Nikolauswanderung  „Rund um den Auensee“

Unter diesem Motto lädt die Wandergruppe Hopfenberg im Verein Leipziger Wanderer e.V. Kinder mit Ihren Eltern oder Großeltern zur ca. 2 km langen Wanderung recht herzlich ein. Natürlich wartet am Ende der Runde der Nikolaus auf Euch!

Termin: Sonntag, 8. Dezember
Startzeit: 10:00 bis 11:00 Uhr 
Treffpunkt: Haus Auensee in Leipzig-Wahren, Gustav-Esche- Str. 4, 04159 Leipzig

Zu erreichen mit Buslinie 80, Haltestelle Campingplatz. Bei Anfahrt mit dem PKW bitte Parkplätze an der August-Bebel-Kampfbahn nutzen. Eventuelle Rückfragen an Wolfgang Heil, Tel.: 034297-144 401.

Nacht der Kunst

von Peter Niemann

Neues Gewand für Installation

Am 7. September 2019 lockte die alljährliche Nacht der Kunst wieder tausende Menschen auf die Magistrale. Anlass genug für die Initiative Weltoffenes Gohlis und den Bürgerverein, zu einer ganz besonderen Performance einzuladen. Unter den Augen zahlreicher Zuschauer, nutzte der Künstler Joachim Niggemeyer die Nachmittagsstunden bis zum Sonnenuntergang für eine Neugestaltung des Holzobjektes an der Ecke Georg-Schumann-Straße/Lützowstraße. Die farbige Gestaltung soll die Symbolkraft seines Werkes noch verstärken und damit für Weltoffenheit, Toleranz und ein friedliches Miteinander werben. Die Besucherinnen und Besucher konnten dabei sogar mitmachen. Musikalisch begleitet wurde das Event von der jungen Sängerin Emilia Olbricht.

Hintergründe: Vor etwas weniger als fünf Jahren erwuchs aus einem Kulturprojekt mit dem Titel „Denk mal! Im öffentlichen Raum für Demokratie, Nachbarschaft und Integration“ eine interaktive Installation. Realisiert werden konnte das Projekt dank des Engagements zahlreicher zivilgesellschaftlicher Akteure aus unserem Stadtteil und unter der Mitwirkung von Geflüchteten sowie alteingesessenen Bürgerinnen und Bürgern. Ein Besuch lohnt sich!

Fotoausstellung „Reizvolle Fassaden in Gohlis“

In der Nacht der Kunst am 7. September und am darauffolgenden Tag des offenen Denkmals präsentierte der Bürgerverein Gohlis am Eingang zum Budde-Haus eine Open-Air-Fotoausstellung mit 24 Bildern von architektonisch interessanten Wohnhausfassaden in unserem Stadtteil. Zum öffentlichen Wettbewerb für den Jahreskalender des Bürgervereins waren sie u. a. von Lesern des „Gohlis Forums“ eingereicht worden sowie von Fotofreundinnen, die sich regelmäßig im Geyserhaus treffen.

Immer wieder blieben Besucher vor den Ausstellungstafeln stehen und tauschten sich über die Bilder aus. „Guck mal, in dem Haus habe ich gewohnt“ war da zu hören. Oder „das ist doch gleich bei Dir um die Ecke“. Den Blick zu schärfen für die zahlreichen, inzwischen meist stilvoll restaurierten Baudenkmale in Gohlis, das war das Anliegen des Fotowettbewerbs, ebenso wie der Ausstellung und des Jahreskalenders für 2020, den Sie im Budde-Haus und auf Gohliser Adventsmärkten zum Preis von 9 € erwerben können.

Sportliche Seniorinnen und Senioren gesucht!

Jeden 1., 3. und 5. Donnerstag im Monat zwischen 12:30 Und 15:30 Uhr können Keglerinnen und Kegler ab 60 Jahre die Bahn auf dem Sportplatz der SG Olympia 1896 in der Waldstraße 177 nutzen. Dabei geht es nicht um Pokale oder Medaillen, sondern um Spaß und körperliche Betätigung. Wer Interesse hat, möge sich bei Herrn Finger melden, Tel. 0177-8957094. Da es auf dem Sportplatz keine Gaststätte gibt, sind Getränke selbst mitzubringen.

Reizvolle Fassaden: Unser Kalender – für Ihre Wand!

Gohlis gehört zu den denkmalreichsten Leipziger Stadtteilen. Reizvolle Wohnhausfassaden präsentiert der Bürgerverein im Kalender für 2020. Eine Mietvilla im Schweizerhaus-Stil von 1885 ist ebenso darunter wie eine Art-Déco-Wohnanlage von 1926 und ein Häuserblock im Stil der DDR-Moderne von 1963. Informationen in Text und Bild zu den Häusern finden Sie auf der Rückseite der Kalenderblätter.

Zu kaufen gibt es den Kalender, solange der Vorrat reicht, für 9 € im Budde-Haus, in mehreren Buchhandlungen und auf Gohliser Adventsmärkten. Die Auswahl der Bilder aus den Einsendungen zu unserem Fotowettbewerb traf der Leipziger Fotograf Karl-Detlef Mai.

Vom 21. November und bis zum 29. Februar 2020 zeigt er in der Stadtbibliothek zusammen mit dem Leipziger Geschichtsverein eine Ausstellung mit Bildern seines Vaters Karl Heinz Mai (1920-1964). Von ihm stammt die umfangreichste fotografische Dokumentation der Nachkriegszeit in Leipzig.

Jubiläum: Interreligiöses Dankfest schon zum 5. Mal

von Peter Niemann

Mit einem wirklich guten Gefühl blicken wir auf das nunmehr 5. Interreligiöse Dankfest zurück. Auch in diesem Jahr haben mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit genutzt, um sich auf dem Nordplatz zu begegnen und über Religionsgemeinschaften im Leipziger Norden zu informieren. Das Wetter an diesem 22. September war fantastisch, der Kuchen wurde von allen gelobt, und auch die Kinder hatten jede Menge Spaß beim Basteln von kleinen Windlichtern. Ein besonderes Highlight war die Live-Musik des Schotten Jody Cooper.

Wie auch in den vergangenen Jahren haben sich neben zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern die Evangelisch-Lutherische Michaelis-Friedenskirchgemeinde, die Ahmadiyya Muslim Yamaat Gemeinde, die Christengemeinschaft, die Römisch-Katholische Pfarrei St. Georg, die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig sowie die Bahá’í-Gemeinde Leipzig an der Durchführung des Festes beteiligt. Das Fest endete mit einem gemeinsamen interreligiösen Gebet auf den Stufen der Michaeliskirche. Der Bürgerverein Gohlis e.V. und die Initiative Weltoffenes Gohlis planen auch für das das kommende Jahr ihre Beteiligung.

Herbstfest – Feiern mit Nachbarn

von Günter Krap

Das Sommerfest, das die Mietergemeinschaft der LWB-Häuser Magdeburger Straße 18 bis 32 Ende Juli veranstaltet hatte, kam ausgesprochen gut an. Viele Mieterinnen und Mieter äußerten daraufhin den Wunsch, noch im September einen Grillabend zu veranstalten. Das Vorbereitungsteam war sich schnell einig, dem Wunsch der Mietergemeinschaft sollte entsprochen werden. Kurzerhand wurde das Herbstfest geboren. Ein Termin war schnell gefunden: der 28. September. Ideen wurden eingebracht, Plakate entworfen und die Einladungen zum Herbstfest an die Haustafeln der Eingänge 18 bis 32 geheftet.

„Schrottwichteln“, Grillen und Geselligkeit standen an diesem Abend im Mittelpunkt. Das zwischendurch immer mal schlechte Wetter tat der Stimmung keinen Abbruch. Die beim ersten Grillabend im Juli zustande gekommene Vertraulichkeit unter den Nachbarn wurde vertieft. Das Schrottwichteln fand großes Interesse. Außerdem wurde spontan schon das nächste Fest besprochen und geplant – am 14. Dezember wird es eine Adventsfeier geben.

Für die Sanierung der Michaeliskirche: Gohliser Adventskalender

Die Berliner Illustratorin und Zeichnerin Constanze Guhr hat einen „Gohliser Adventskalender“ gestaltet. Dieser Kalender ist gegen eine Spende von 10 Euro nach Veranstaltungen der Ev.-Luth. Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde sowie in einigen Gohliser Geschäften erhältlich. Die Spenden werden für die anstehende Sanierung der Michaeliskirche verwendet.

An der Kirche sind innen und außen umfangreiche Sanierungsarbeiten notwendig, um das über 100 Jahre alte Bauwerk zu erhalten. Die Kosten dafür werden auf ca. 1,5 Mio. Euro geschätzt. Neben Fördermöglichkeiten durch die Landeskirche Sachsens und aus Mitteln des Denkmalschutzes werden Eigenmittel in Höhe von ca. 450.000 Euro benötigt. Daher wirbt die Kirchgemeinde um zusätzliche Spenden.

Weitere Informationen zur geplanten Sanierung:
www.michaelis-friedens.de/sanierung-michaeliskirche/

Gohliser Geschäftsleben

von Günter Krap/Tino Bucksch/Wolfgang Leyn

Hans Sachs Orthopädie Schuhtechnik vor 63 Jahren als PGH gegründet

Die alteingesessene Firma war zu DDR-Zeiten als PGH Orthopädie-Schuhtechnik „Hans Sachs“ in Leipzig allgemein bekannt. Zunächst begann sie mit Schuhreparaturen für die Bevölkerung und Reparatur von Arbeitsschuhen aus Großbetrieben. Die Mitgliedschaft in der Produktionsgenossenschaft war freiwillig. Bis 1979 wuchs die Zahl der Mitglieder auf 153 Personen an. Schon 1958 war die Orthopädie-Abteilung gegründet worden, die später zum Markenzeichen der PGH „Hans Sachs“ wurde. Um die vorhandenen Kapazitäten besser auszunutzen, wurde zusätzlich die Produktion von Damen-Pantoletten und Herren-Mokassins in Handarbeit aufgenommen. Jährlich stellte die PGH bis zu 10.000 Paar Schuhe her, die wegen ihrer hohen Qualität bei den Kunden sehr beliebt waren.

1991 wurde die Produktionsgenossenschaft des Handwerks in die „Hans Sachs“ Schuhservice GmbH umgewandelt. Sie bildete auch weiterhin erfolgreich Schuhmacher und Orthopädieschuhmacher aus. Einige der Orthopädieschuhmacher-Gesellen wurden bis zur Meisterprüfung geführt, die sie auch mit Erfolg bestanden. Des Weiteren werden FachverkäuferInnen des Einzelhandels ausgebildet. Heute verfügt die Firma über drei Ladengeschäfte und eine Werkstatt.

Seit über einem Jahr behauptet sich die Filiale der „Hans Sachs“ Orthopädie Schuhtechnik in der Georg-Schumann-Straße 54 in Gohlis. Bei meinem Besuch im Geschäft verwies der Orthopädie-Schuhmachermeister Marcus Stephan auf das umfangreiche Leistungsangebot zu Beginn der Herbst-/Winter-Saison. „Gute Schuhe sollten nicht nur mit ihrem Aussehen überzeugen, sie müssen auch ideal für die Füße sein“, so Stephan. Mittels moderner Analysetechnik, einer großen Auswahl an orthopädischen Maßschuhen, Schuheinlagen und Therapieschuhen finden sich für jede Alltagssituation und jedes Bewegungsproblem das passende Schuhwerk und die richtige Versorgung.

Zum Leistungsangebot gehören auch Schuhreparaturen und eine Diabetes-Beratung. Die Kunden können dabei auf die große Kompetenz und langjährige Erfahrung der Mitarbeiter vertrauen. Marcus Stephan und sein Kollege Sablowski laden zu regelmäßigen Orthopädiesprechstunden ein. Aber auch modisch-sportliche Damen- und Herrenschuhe gehören zum Angebot der Filialen von „Hans Sachs“ Orthopädie Schuhtechnik.

Neueröffnung: „Haargarten“ Nr. 2

Am 12. Oktober hat in der Gohliser Straße 16 ein zweiter „Haargarten“ seine Pforten geöffnet. Mit ihrem einzigartigen Konzept hatte die junge Friseurmeisterin Angelique Steinmetz so viel Erfolg, dass sie ihren bisherigen Salon in der Coppistraße 63 um einen weiteren Standort und vier zusätzliche Mitarbeiterinnen erweitern konnte. Grund für die Zufriedenheit ihrer Kunden sei die Philosophie ihres Geschäfts, den Friseurbesuch statt zu einem Pflichttermin im stressigen Alltag zu einem entspannenden „Kurzurlaub“ in familiärer Atmosphäre zu machen. Der Erfolg gibt ihr Recht.

Da Angelique Steinmetz die Beziehung zu ihren Kunden am Herzen liegt, ist es nicht verwunderlich, dass sie sich einen großen Kreis an Stammkunden aufbauen konnte. Ein Kreis, der so groß ist, dass nun eine Erweiterung in Form eines zweiten Ladens notwendig wurde. Aber natürlich sind auch Neukunden gern gesehen. Diese konnten sich seit 14. Oktober selbst einen Eindruck vom versprochenen außergewöhnlichen Friseurbesuchserlebnis verschaffen.

Neueröffnung: „Ristorante Vitelli“

Am 12. Oktober zog wieder Gastlichkeit in die Möckernsche Straße 21 ein. Von 2003 bis 2018 befand sich dort das Restaurant „Passion“. Seit dessen Schließung standen die Räume leer. Nach dreimonatigem Um- und Ausbau öffnete nun eine italienische Gaststätte, das „Ristorante Vitelli“. Die 26-jährige Mihaela Muthi und ihre Mutter haben mehrjährige Erfahrung in der Gastronomie, die Tochter im Service, die Mutter in der Küche. 2013 kamen beide aus der Toskana nach Leipzig und arbeiteten hier im italienischen Gaststättengewerbe. Schon länger hatte die junge Frau den Wunsch, ein eigenes Restaurant zu eröffnen und suchte nach einer passenden Immobilie, die sie nun gefunden hat. Auf der Karte stehen traditionelle italienische Speisen. Es gibt wechselnde Tagesangebote und eine große Weinauswahl. Im Frühjahr 2020 bekommt das „Ristorante Vitelli“ noch einen gemütlichen Freisitz.

 

Gohlis-Rundgang des Oberbürgermeisters am 1. Oktober

von Tilo Wille

Gohlis-Rundgang des Oberbürgermeisters am 1. OktoberGemeinsam mit dem Verein FUSS e. V. hatte die AG Mobilität und Verkehr den Rundgang mit OBM Burkhard Jung zur Situation des Fußverkehrs vorbereitet. Über 20 Personen hatten sich dazu am Coppiplatz eingefunden. An sieben Stationen wurden Probleme angesprochen. So fehlen an der Max-Metzger-Straße zur Bahnböschung hin Zaunteile, auch funktionieren am S-Bahnhof die Lifte oft nicht. Der OBM versprach, sich zur Klärung an die DB zu wenden.

An der Kreuzung Max-Metzger- / Sasstraße ist die Straße sehr aufgeweitet und dadurch unübersichtlich. Eine Neuaufteilung des Straßenraums ist für die Stadtverwaltung vorstellbar. Noch gravierender ist die Situation in dieser Hinsicht an der Benedix- / Virchow- / Lützowstraße. Der z. T. abmarkierte, aber nicht abgesperrte Kreuzungsbereich ist für Fußgänger*innen schwierig zu überqueren. Eine Lösung ist bisher nicht in Sicht, es sollte aber rasch die abmarkierte Fläche für den Straßenverkehr gesperrt werden. Die Straßenbahn-Haltestellen am S-Bahnhof Gohlis und an den Gohlis-Arkaden waren weitere Stationen des Rundgangs. Am S-Bahnhof kommt es durch gemeinsame Nutzung des Fußwegs durch Radfahrer und Fußgänger zu gefährlichen Situationen. An den Gohlis-Arkaden ist die Fahrbahn zwischen Wartebereich und Straßenbahn ungesichert. Gefahr droht dort durch Autos, die an haltenden Straßenbahnen vorbeifahren. Die Stadt konnte noch keinen Termin für den Umbau der Haltestelle nennen.

An der Erfurter Straße überqueren viele Kinder und Eltern die Lützowstraße. Denn der offizielle Schulweg zu drei Schulen ist mit weiten Umwegen verbunden. Der OBM hat den Autoverkehr zwischen Georg-Schumann-Straße und Kirchplatz durch die dort sehr schmale Lützowstraße als kritisch angemerkt. Der Kirchplatz mit einer potentiell hohen Aufenthaltsqualität, wenn eine Reduzierung des Straßenverkehrs gelänge, war die letzte Station. Wie die Einmündung der Berggartenstraße verändert werden könnte, dazu haben verschiedene Initiativen Vorschläge gemacht. Für einen Umbau gibt es aber noch kein Konzept der Stadt. Wir werden an den Problemen dranbleiben und nach Kräften Verbesserungen unterstützen.

Langfassung des Protokolls (Tilo Wille)

Gemeinsam mit Bertram Weißhaar vom Verein FUSS e. V. hat unsere AG einen Rundgang mit kritischem Blick auf die Situation des Fußverkehrs vorbereitet, zu der der OBM Herr Jung eingeladen hat. Über 20 Personen haben sich am 1.10. um 16 Uhr am Coppiplatz eingefunden. Jung und Alt, mit und ohne Behinderung, waren da und konnten ihre Erfahrungen beitragen. Es ging von der Max-Metzger-Straße über die Kreuzung Virchow-, Lützowstraße bis zum Kirchplatz.

Für unsere AG hat Matthias Weidel den ersten Schwerpunkt benannt: Am Beginn der Max-Metzger-Straße am Coppiplatz fehlen Zaunteile zur Bahnböschung. Dort wurden schon oft spielende Kinder gesehen. Seit zwei Jahren ist es der AG nicht gelungen, bei der Deutschen Bahn Abhilfe für diese gefährliche Situation zu schaffen. Eine Frau mit Kind im Rollstuhl ergänzte, dass die Lifte zur S-Bahn oft nicht funktionieren und forderte eine Lösung. Der OBM versprach, sich zur Klärung von Amts wegen an die DB zu wenden.

Die zweite Station war die Einmündung Max-Metzger-,/Sasstraße. Die Straßenfläche ist dort wie an mehreren Stellen in Gohlis sehr aufgeweitet und daher unübersichtlich für Fußgänger*innen. Besonders für Behinderte und für Kinder, die zum Spielplatz auf dem Freiligrathplatz möchten, ist dies schwierig. Die Diskussion mit Herrn Heinemann vom Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) führte zu der Feststellung, dass hier eine Neuaufteilung des Straßenraums, evtl. mit Mittelinsel und Gehwegnasen (Aufweitung des Fußwegs in den Kreuzungsbereich), vorstellbar ist. Auch beim Gang durch die Daumierstraße waren die durch Autos blockierten Fußwegquerungen an den Kreuzungen im Wohngebiet Thema. Lösungen können nach Aussage des VTA Gehwegnasen sein. Dort könnten auch Bäume gepflanzt werden.

Dritte Station war dann die Einmündung Benedix-, Virchow-, Lützowstraße. Durch abknickende Hauptstraße, sehr ausgedehnten Kreuzungsbereich und interimsmäßig abmarkierte Verkehrsführung ist das Queren für Fußgänger*innen sehr schwierig. Direkt an der Kreuzung ist ein Pflegeheim, gegenüber ein Briefkasten und über die Lützowstraße Apotheke und Ärztehaus. Das VTA erläuterte, dass weder ein geschützter Übergang (Zebrastreifen) noch wegen fehlender Sicht durch die abknickende Hauptstraße eine Ampel möglich ist. Eine Querung zu Fuß sei hier eigentlich zu verbieten. Ich hatte auf die zu weiten Strecken bis zur Ampel Coppistraße bzw. S-Bahn verwiesen. Hier ist also ein konzeptionelles Neudenken erforderlich. Rasch sollte aber die abmarkierte Verkehrsführung im Verlauf der Lützowstraße baulich gesichert werden, da diese oft in hohem Tempo überfahren wird, was schon zu Unfällen führte.

Weiter ging es zur Straßenbahn-Haltestelle (Hst) S-Bahnhof Gohlis. Durch die Verkehrsführung des Radverkehrs über den Fußweg (“Gehweg – Radfahren erlaubt”) kommt es durch schnell fahrende Radfahrer zu gefährlichen Situationen und Verunsicherung besonders von Kindern und älteren Menschen. Durch das VTA wurde erläutert, dass ein Radstreifen vor dem Hst-Wartebereich zur Bauzeit noch nicht gestattet war. Dies wäre heute möglich, ein Umbau kann aber nur langfristig eingeplant werden.

Beim Halt an den Gohlis-Arkaden/Hst Lützow-, G.-Schumann-Straße wurde ein unbefestigter Fußwegteil bemängelt. Die Stadt Leipzig will sich darum kümmern. Die Fahrbahn zwischen Hst-Wartebereich und Straßenbahn ist zweispurig, es gibt keine Sicherungsampel und kein Warnschild am Hst-Ende. Daher fahren Autos oft an der haltenden Straßenbahn vorbei, besonders wenn die Kreuzungsampel „Grün“ zeigt. Das VTA konnte keinen Termin für den Bau einer sicheren und behindertengerechten Hst nennen, hat das Problem aber aufgenommen.

Die sechste Station war die Lützow-, Erfurter, Eisenacher Straße. Der Bereich ist durch drei Schulen und in unmittelbarer Nachbarschaft zwei Kitas. Zu Schulbeginn und -ende queren viele Kinder und Eltern die Lützowstraße. Der offizielle Schulweg führt z. T. über weite Umwege (Oberschule und reaktivierte E.-Kästner-Schule), die nicht angenommen werden. Eine Ampel- oder Überweglösung ist schwierig, Tempo 30, wie u. a. vom BV Gohlis gefordert, lt. Stadt Leipzig wegen Hauptstraße und nicht im Schulwegnetz nicht möglich. Mit dem behindertengerechten Ausbau der Hst soll eine Lösung geprüft werden. Der OBM sagte, für diesen geringen Straßenquerschnitt kommen wir an dieser Stelle mit Tempo 30 nicht weiter. Eigentlich müsste hier der PKW-Verkehr ganz herausgelöst werden. Wir lassen uns überraschen, ob bzw. wie die Stadt hier eine Möglichkeit findet. Die AG bleibt dran, dies betrifft schließlich den ganzen Straßenabschnitt bis zum Kirchplatz.

Dort war die letzte Station des Rundgangs. Der Kirchplatz als touristisch attraktiv gelegen wäre ein schöner Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität, wenn hier eine Reduzierung des Straßenverkehrs gelänge. Für den sehr breiten Kreuzungsbereich Kirchplatz/Berggartenstraße wurden durch verschiedene Initiativen schon Vorschläge erarbeitet. Eine Fläche am Schillerweg wurde bereits abmarkiert und z. T. durch Baken gesichert. Für einen generellen Umbau soll die weitere bauliche Erschließung (Eckbebauung Schorlemmer-, Berggartenstraße) bzw. der Ausbau der Straßenbahngleise abgewartet werden.

Der OBM bedankte sich für die aktive Beteiligung am Rundgang. Dem schließen wir uns an, werden aber alle Probleme weiter begleiten und nach Kräften Verbesserungen unterstützen.

Demokratieecke: Verkehrsprojekte in Gohlis

von Tino Bucksch

Am 10. Oktober kam der Stadtbezirksbeirat Nord zum letzten Mal in seiner alten Besetzung zusammen. Am 30. Oktober bestimmte der Stadtrat die neuen Mitglieder und die veränderte Zusammensetzung des Gremiums.

Die letzte Sitzung stand ganz im Zeichen der verkehrspolitischen Entwicklungen im Stadtteil. Zum einen wurde einstimmig die Zweite Fortschreibung des Nahverkehrsplans der Stadt Leipzig beschlossen. Wichtig für Leipzigs Norden ist zum einen der Neubau einer Haltestelle zwischen Chausseehaus und Lützowstraße und eine Verlegung der ersteren in Richtung Zentrum und zum anderen die bessere Anbindung der nördlichen Gewerbegebiete über ein dichteres Busnetz. Zum anderen stellten die LVB und die Stadtverwaltung die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen zwischen Coppiplatz und Hans-Oster-Straße vor. Diese sollen 2022/23 erfolgen und knapp 6,5 Mio Euro kosten, wobei 5,8 Mio Euro durch die LVB getragen werden.

Alle Verkehrsteilnehmer, die die Landsberger Straße in diesem Abschnitt kennen, wird es freuen zu hören, dass mit der geplanten Deckensanierung der Straße endlich ein seit langem unhaltbarer Zustand beseitigt wird. Neben dieser Erneuerung wird die neue Straßenraumaufteilung zwischen Viertelsweg und Landsberger Straße/Max-Liebermann-Straße die am deutlichsten sichtbare Veränderung nach der Baumaßnahme sein. Die Straßenbahn wird ihr separates Gleisbett behalten. Die parkenden Autos hingegen werden eine Reihe nach hinten verlagert. Das ermöglicht die Abmarkierung eines Radweges zwischen den beiden Fahrbahnen für den fließenden und den ruhenden Verkehr. Der Gesamtplan wurde vom Stadtbezirksbeirat mit einer Stimmenthaltung angenommen.

Krimi-Abend und Familientag: Neues aus der Bibliothek Gohlis „Erich Loest“

Mitteldeutsche Mordfälle
Am Donnerstag, dem 14. November, um 19 Uhr, wird es nervenaufreibend in der Bibliothek Gohlis „Erich Loest“. Aus ihrem Buch „Das gefälschte Testament und andere Mordfälle aus Mitteldeutschland“ präsentiert Moderatorin Griseldis Wenner authentische Kriminalfälle aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In Mitteldeutschland lebt ein freundlicher Menschenschlag, aber auch hier trifft man auf die dunkle Seite der menschlichen Existenz: Mörder und ihre grausamen Taten. Begangen aus Habgier, Rache, Eifersucht.

Griseldis Wenner hat nicht nur Mordfälle zusammengetragen, die zu trauriger Berühmtheit in der Kriminalgeschichte gelangten, sondern auch in der Öffentlichkeit kaum bekannt gewordene Straftaten recherchiert. Darunter makabre Verbrechen wie die einem Leipziger Verleger angekündigten und tatsächlich durchgeführten Morde, die den Stoff für einen Bestseller liefern sollten, oder der Fall der Giftmörderin Grete Beier aus Freiberg, die ihren ungeliebten Bräutigam einen Tag vor der Hochzeit aus dem Weg räumte. In die Darstellung der authentischen Fälle fließen auch Fakten über die Ermittlungsarbeit, Anklage und Strafurteile ein, über das immer weiter verfeinerte kriminaltechnische Instrumentarium sowie über interessante Methoden der Polizei, wie etwa bei dem als „Kreuzworträtselfall“ bekannten Mord in Halle, bei dem der bis heute größte Schriftprobenvergleich der Geschichte auf die Spur des Täters führte.

Griseldis Wenner moderierte dreizehn Jahre lang das ARD-Magazin „Brisant“ und acht Jahre die MDR-Talkshow „Unter uns“. Sie wurde mit dem Bambi und der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf einen spannenden, kriminalistischen Abend.

Intergalaktischer Familientag
Zu unserem diesjährigen Familientag nehmen wir Sie und Ihre Kinder mit auf eine Reise in die entfernten Winkel des beliebten Star-Wars-Universums. Am Samstag, den 16. November warten zwischen 11.00 und 17.00 Uhr tolle Aktionen rund um die galaktische Saga auf alle Besucher:

Schwinge das Lichtschwert wie Luke Skywalker!
Euch erwarten actionreiche Schwertkampfvorführungen (11:30 und 13:30 Uhr) der Kendo-Abteilung des Polizeisportvereins Leipzig. Im Anschluss an die Vorführungen gibt es Trainingseinheiten für Kinder ab 6 Jahren.

Lass dich an verschiedene Star-Wars-Orte zaubern!
Mit Hilfe eines Filmtricks schicken wir dich zu deinen Star Wars-Freunden R2-D2 und C-3PO nach Tatooine. Ausgedruckt als Postkarte kannst du das Bild mit nach Hause nehmen!

Hast du Star Wars-Musik im Blut?
Dann übe mit uns auf den Boomwhakers den kultigen Imperial March ein!
(Beginn 14:45 Uhr, Vorführung 16:00 Uhr, für Kinder ab 10 Jahren)

Verwandle dich in Anakin Skywalker oder Prinzessin Leia!
Lass dich schminken, flechte einen Padawan-Zopf oder versuch dich am Prinzessin Leia-Look.

Mach mit beim Malwettbewerb!
Reiche uns dein Star Wars-Bild bis zum 12. November ein. Die Bilder werden zum Familientag ausgehängt, und es gibt tolle Preise zu gewinnen. (Für Kinder zwischen 5 und 13 Jahren.)

Außerdem erwartet euch ein kniffliges Star-Wars-Quiz, jede Menge Star-Wars-Bastelspaß, und für intergalaktische Stärkung ist natürlich auch gesorgt. Jedes kostümiert erscheinende Kind erhält einen Preis. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf einen intergalaktischen Star-Wars-Tag.

Die Anmeldung für LeipzigPass-Inhaber ist ermäßigt.
Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 19. Lebensjahr können die Bibliothek kostenlos nutzen.

Bibliothek Gohlis „Erich Loest“
Stadtteilzentrum Gohlis
Georg-Schumann-Str. 105
04155 Leipzig

Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 10–19 Uhr, Mi 15–19 Uhr
Tel.: 0341 123 5255
E-Mail: bibliothek.gohlis@leipzig.de

Bericht von der Mitgliederversammlung

von Tino Bucksch

Auf seiner zweiten jährlichen Mitgliederversammlung am 13. September hat der Bürgerverein Gohlis inhaltliche und personelle Weichen für das Jahr 2020 neu gestellt.

Ohne Gegenstimmen wurde der Gohliser Peter Niemann zum Stellvertreter gewählt. Diese Nachwahl war notwendig geworden, weil der bisherige Amtsinhaber Matthias Reichmuth aus beruflichen Gründen sein Amt niederlegte. Somit verlässt Matthias Reichmuth den Vorstand, dem er fünf Jahre in prägender Funktion als Stellvertreter und zeitweilig als Vorsitzender angehörte. An dieser Stelle gebührt Matthias Reichmuth der Dank des Vorstandes und des gesamten Bürgervereins für seine Arbeit und Engagement. Gerade die Weiterentwicklung des Gohlis-Forums und die inhaltliche Positionierung in der AG Mobilität und Verkehr hat er richtungsweisend beeinflusst. Peter Niemann, der ihm nun folgt, stand von 2014 bis 2016 dem Vorstand vor. Somit setzten die Mitglieder des Bürgervereins auf personelle Kontinuität.

Inhaltlich dagegen stellte die Versammlung neue Weichen. Nachdem im Frühjahr 2019 nach sechs Jahren die Rückkehr ins Budde-Haus vollzogen wurde, wird die Vereinsarbeit noch stärker an neuen Projekten und Veranstaltungsformaten ausgerichtet. So wird noch 2019 eine Reihe von Adventsveranstaltungen mit Gohliserinnnen und Gohlisern sowie anderen Kooperationspartnern des Stadtteils ins Leben gerufen. Auch bewährte Veranstaltungsformate wie das KIEZgrillen werden fester Bestandteil des Arbeitsprogramms 2020 sein.

Auch 2020 wird es das traditionelle Sommerfest geben – dann zum ersten Mal im und mit dem Budde-Haus. Fortgesetzt wird auch die Professionalisierung des Gohlis-Kalenders. Den Kalender gibt es im Budde-Haus, beim Bürgerverein sowie in mehreren Gohliser Geschäften zu kaufen. Im Jahr der Industriekultur 2020 wird die exponierte Weltmarktposition von Gohliser Produzenten mechanischer Musikinstrumente Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts beleuchtet. 2020 beteiligt sich der Bürgerverein erneut am ersten Sonntag im Mai mit einem Nachbarschaftsspaziergang an der weltweiten Initiative der „Jane’s Walks“.

Nachbarschaftstreffen: Was wird aus dem Anger in der Menckestraße?

von Matthias Weidel

Am 20. September war es wieder soweit: Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche und anlässlich des Parking Days organisierte die AG Mobilität und Verkehr des Bürgervereins unter dem Motto „Grillen und Chillen“ ein Nachbarschaftstreffen auf dem Gohliser Anger. Etwa 40 Anwohner steuerten Bierbänke und Sitzgarnituren bei oder brachten neben Grillgut und Getränken auch Salate mit.

Gegen 18.00 Uhr kamen die meisten von Arbeit oder der parallel stattfindenden Fridays-for-Future-Demonstration, und die aufgestellten Tische füllten sich zusehends. Neuzugezogene und Alteingesessenen ließen so die Woche ausklingen und nahmen schon ihr nächstes Treffen auf dem Anger in der Vorweihnachtszeit in den Blick.

Besonderes Thema, angestoßen von der AG, war diesmal die zukünftige Gestaltung des Angers. Anlass dazu bot ein Stadtratsbeschluss aus dem Frühjahr, der für den nächsten Doppelhaushalt Mittel zur Planung für diese Grünfläche bereitstellen will. Alle Besucher konnten auf einem Grundriss der Fläche mit Buntstiften ihrer Zukunftsvision für den Anger Ausdruck verleihen: Die Ideen reichten von Sitzbänken über Blumen- und Hochbeete, Schaukeln, Kletterwände, Springbrunnen und Sandkasten bis zu einem festen Grillplatz.

Alle Ideenskizzen hatten eines gemeinsam: Die Teilnehmer wollten einen Treffpunkt für die Anwohner gestalten, mit hoher Aufenthaltsqualität und ohne parkende Autos, welche zunehmend die Wiesenränder herunterfahren und bisher den Mittelteil des Angers dominieren.

Baugeschehen: Von Neubauten und Sanierungen

von Matthias Reichmuth

Auf vielen Baustellen in Gohlis hat sich in den letzten Monaten wieder etwas getan. Einige führen auch zu Verkehrseinschränkungen wie etwa an der Lindenthaler Straße in Höhe Magdeburger Straße, wo der Fahrradstreifen jetzt zum Fußweg umgewidmet wurde, weil der Gehweg und die Parkbuchten Teil der Baustelle wurden. Wir fangen diesmal in Gohlis-Süd an:

Im Poetenweg 43 ist eine neue Villa entstanden. Von der Größe her fügt sie sich in die benachbarte Villenbebauung ein, vom Baustil eher nicht (vgl. Foto).

In der Magdeburger Straße 50, direkt gegenüber vom Musikhaus Syhre, prägte bis 2013 eine große Trauerweide die Straßenecke, dann wurde sie – ebenso wie die gesamte Fläche des von vielen Bäumen und Sträuchern bewachsenen Grundstücks gerodet. Erst nach einer zweiten Rodung und einem veränderten Konzept begann im Sommer 2019 der Bau eines Mehrfamilienhauses, in dem jetzt sieben große Eigentumswohnungen zum Preis von 437.600 bis 764.400 Euro angeboten werden. Unterkellert wurde das Gebäude nicht, die Pkw-Stellplätze entstehen im Erdgeschoss.

Zu Gohlis-Mitte gehört der siebengeschossige Plattenbau, der einst dem Militärbezirks-Kommando diente und bis vor kurzem als unsanierter Fremdkörper im Quartier Siebengrün stand. Inzwischen ist die Sanierung fortgeschritten, der Vorbau auf der Ostseite und die neue Fassade waren im Oktober sichtbar, die Tiefgarage daneben ist bereits in Betrieb.

In der Wustmannstraße 1 bis 11 und angrenzend in der Krokerstraße 14a war eine Häuserzeile seit vielen Jahren unbewohnt – in Gohlis-Mitte ist es einer der beiden letzten so großen zusammenhängenden Blöcke unsanierter Gebäude, der andere befindet sich ganz in der Nähe auf der anderen Seite der Coppistraße (Ecke Lützowstraße). Diese 46 Wohnungen in 7 Häusern werden nun von der Vereinigten Leipziger Wohnungsgenossenschaft saniert. Im Frühjahr 2021 sollen die 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen wieder bewohnbar sein und neu bezogen werden.

Zuletzt ein Blick nach Gohlis-Nord. An der Ecke der Landsberger Straße zur Maria-Grollmuß-Straße hat der Immobilienkonzern Vonovia damit begonnen, neue Gebäudeblöcke in Fertigbauweise zu errichten, wir hatten bereits vom Vorhaben berichtet. Inzwischen geht es mit dem Bau voran – auf dem Foto waren die Gerüste noch höher als das Gebäude. Insgesamt entstehen 99 Wohnungen in vier Gebäuden, 50 davon sollen für 15 Jahre preisgebunden zu 6,50 Euro pro Quadratmeter vermietet werden, die übrigen für 9,- €/m², wenn die Gebäude Ende 2020 fertig sein werden.

Und zuletzt noch der Blick auf ein sogenanntes „Nichtwohngebäude“: An der Max-Liebermann-Straße, rechts vom Eingang zum Stadion des Friedens, entsteht ein neues Funktionsgebäude für den Sportverein Motor Gohlis Nord. Bauherr ist das städtische Amt für Sport. Die Fertigstellung ist für Juli 2020 geplant.

30 Jahre friedliche Revolution – „Wir können was bewegen!“

von Ursula Hein/Wolfgang Leyn

Drei Gohliser waren am 04.09.2019 zu Gast im Gesprächs-Café des Bürgervereins, die im Herbst 1989 (und lange davor) Mut bewiesen. Gerd Klenk, Mitbegründer und später lange Vorsitzender des Bürgervereins Gohlis, arbeitete zu DDR-Zeiten als Diplomingenieur. Seit 1986 engagierte er sich im kirchlichen Friedenskreis. „Wenn ich hier bleibe und nicht in den Westen gehe, dann will ich hier was tun!“, war seine Devise. Für die Möglichkeit, den Wehrdienst zu verweigern. Gegen die stinkenden Abwässer in Elster und Pleiße, gegen die Dreckschleudern des Braunkohlenkraftwerks Espenhain. „Eine Mark für Espenhain“ – bei dieser Aktion des Christlichen Umweltseminars Rötha überwiesen 1987 zehntausende Menschen per Postanweisung symbolisch je eine Mark für neue Filteranlagen. Peinlich für den Staat, sagt Gerd Klenk, aber nicht zu verbieten wie eine Unterschriftensammlung.

Gehen oder Bleiben – also mit Ausreiseantrag in den Westen oder zu Hause etwas verändern, dieser Streit spaltete Familien wie Kirchgemeinden, erzählt Gotthard Weidel, damals Pfarrer an der Gohliser Friedenskirche und mit seiner Gemeinde am 09.10.1989 für das Friedensgebet in der Nikolaikirche verantwortlich. Der Friedenskreis Gohlis habe nicht die Regierung stürzen, sondern Veränderungen im Land erreichen wollen. Das im September 1989 gegründete Neue Forum nennt Weidel ein Zeichen an die Staatsmacht, dass die Leute endlich mitreden wollten. Das Land brauchte eine politische Kraft, die sich nicht mehr „am Nasenring durch die Arena ziehen ließ“.

Der Schriftsteller Reinhard Bernhof gehörte im Herbst 1989 zu den Mitbegründern des Neuen Forums in Leipzig. Er erinnert sich an Vorbehalte im Kirchenvorstand der Michaeliskirche. Politische Veranstaltungen hätten in der Kirche nichts zu suchen, bekam er zu hören. Es bedurfte einiger Überzeugungsarbeit, ehe das erste öffentliche Auftreten des Neuen Forums in Leipzig schließlich am 08.10.1989 in dieser Kirche stattfinden konnte, 1.500 Menschen kamen. Weidel erklärt, dass jene, die sich damals ehrenamtlich im Kirchenvorstand engagierten, als Berufstätige viel stärker unter dem Druck des Staates standen als etwa ein Pfarrer. Einig ist sich die Runde, dass weder die Kirchenleute noch die SED-Mitglieder über einen Kamm zu scheren waren.

Eigentlich wollten wir die „Ausreiser“ bei den Friedensgebeten nicht dabei haben, sagt Klenk. „Wir haben sie geduldet, damit die Staatsmacht uns nicht gegeneinander ausspielt.“ Mit anderen „Hierbleibern“ gelang es ihm 1987, in Torgau beim offiziellen Olof-Palme-Gedenkmarsch mit eigenen Plakaten aufzutreten: „Gitarren statt Knarren!“ oder „Friedensdienst statt Wehrkundeunterricht!“. Das war möglich, weil Erich Honecker zeitgleich zum Staatsbesuch in der Bundesrepublik war und die Staatsführung Negativschlagzeilen in westlichen Medien vermeiden wollte.

Was ist heute von der friedlichen Revolution vor 30 Jahren geblieben? Gotthard Weidel nennt die Erfahrung, dass der Einzelne, gemeinsam mit anderen, tatsächlich etwas bewegen kann. Niemand sollte sich heute einreden lassen, die Politik von Vater Staat sei alternativlos. Stichwort Militärausgaben, Autobahnbau oder Billigflüge: „Lasst Euch nichts vormachen!“

Nachruf: Verdienstvoller Gründungsvater des Bürgervereins

von Gerd Klenk

Am 5. August, vier Wochen vor seinem 90. Geburtstag, ist in Leipzig Gerhard Passolt gestorben, Pfarrer i.R. der Friedenskirchgemeinde, außerdem Gründungsmitglied und erster Vorsitzender des Bürgervereins Gohlis. Als Knabe sang er im Thomanerchor. 1948 begann er in Heidelberg ein Theologie-Studium, kehrte später auf Bitten der sächsischen Landeskirche in die DDR zurück. Als Pfarrer war er in Plauen, Großhennersdorf und Döbeln tätig und schließlich von 1973 bis zu seinem Ruhestand 1993 an der Friedenskirche in Leipzig-Gohlis.

Am 22. April 1992 übernahm er eine vollkommen neue Aufgabe, als er zum Vorsitzenden des Bürgervereins Gohlis gewählt wurde. Erste große Herausforderung war die Organisation des Jubiläumsfestes „675 Jahre Gohlis“ am 26. und 27. September 1992 in der Menckestraße. Es wurde ein großer Erfolg. Unter Gerhard Passolts Verantwortung und maßgeblicher Mitwirkung wurde eine Festschrift herausgegeben. Eine Unterschriftenaktion bewirkte den Erhalt des Kulturhauses „Heinrich Budde“.

In seiner Amtszeit als Vereinsvorsitzender bis 1996 unterstützte er die Bildung von Arbeitsgemeinschaften. Er selbst leitete mit großen Engagement die AG Stadtteilgeschichte. Zugleich war er als Arbeitgeber verantwortlich für die vier ABM-Stellen im Verein. Nach der friedlichen Revolution von 1989 nutzte Gerhard Passolt die dadurch errungenen Möglichkeiten, an den rasanten Veränderungen im Stadtteil mitzuwirken und sich dabei für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil einzusetzen. Wer ihn in dieser von großem Enthusiasmus geprägten Zeit kennenlernte, behält ihn in guter Erinnerung als aktiven und verantwortungsvollen Menschen, als verdienstvollen Gründungsvater des Bürgervereins Gohlis.