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Gohlis Forum 2/2022

AG Umwelt und Klima und Omas for future: Klima-Quiz

Die AG Umwelt und Klima des Bürgervereins Gohlis lädt gemeinsam mit den Omas for Future am Samstag, den 21.05.2022, ab 15 Uhr in den Großen Saal des Budde-Hauses zum Klima-Quiz ein: Wie viel Liter Wasser braucht es für die Herstellung eines T-Shirts? Wie viel Treibhausgas verursacht meine Schiffsreise in der Karibik? Und müssen wir in den nächsten Jahren auch bei uns hier mit weiteren Hitzewellen und Dürren rechnen? Viel Spannendes und Neues erfahren Sie beim Klima-Quiz und auch einiges darüber, was jeder selbst tun kann, um den Klimawandel aufzuhalten.

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger – nicht nur aus Gohlis – sind herzlich eingeladen, sich den kleinen und großen Fragen zum Klimawandel zu stellen und bei Kaffee und Kuchen über den eigenen Tellerrand zu blicken. Eintritt frei.

Gohlis Forum – Ausgabe 2 für 2022 erschienen

Frühling trotz allem

von Agnes Niemann

Nach einem gefühlt langen, trüben Winter ist vor ein paar Tagen der Frühling gekommen. Die Sonne scheint und das Leben verlagert sich wieder stärker ins Freie. Dennoch fällt es mir in diesen Tagen nicht leicht, einen Text für dieses Editorial zu schreiben. So viele frustrierende Nachrichten überschatten die Tage: Corona, immer noch. Ein viel zu trockenes erstes Quartal, schon wieder. Und nun auch noch ein neuer schrecklicher Krieg, so nah. Nicht nur geografisch nah, sondern auch, was die politisch-diplomatische Verantwortung unseres Landes betrifft. Nicht zuletzt die wirtschaftlichen Auswirkungen, die wir alle spüren. Manchem macht dabei freilich die Tankfüllung des SUV mehr Sorgen als anderen der Brotpreis.

So oder so: Es ist frustrierend, die Zeitung oder den Newsfeed zum Frühstück zu lesen. Und warum auch? Um mit schlechter Laune oder schlechtem Gewissen in den Tag zu starten? Lieber für eine spätere Pause aufheben; das geht dann auch schnell, denn bis dahin ist man ja durch die Kollegen oder den Nachbarn eh schon auf den neuesten Stand gebracht worden. Und doch ist es so, wie ich vor ein paar Tagen in einer recht poetischen Kolumne in der taz las: „Es wird immer Frühling. Immer.“ Noch dazu ist er schön, „so verlässlich schön, dass es schmerzt“. Ob Krieg ist oder nicht.

Einblick in das aktuelle Heft

Liebe Leserinnen und Leser,

wer sich mit den Entwicklungen im Stadtteil befasst, wird schnell merken, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit inzwischen meistens mitgedacht werden. Das ist natürlich relevant bei Bauprojekten und Sanierungen, wie der Neugestaltung des Gohliser Angers in der Menckestraße. Lesen Sie dazu den Bericht aus dem Stadtbezirksbeirat Nord in der Demokratieecke und das Baugeschehen.
Wenn Sie sich besonders für diese Themen interessieren und vor Ort selbst aktiv werden möchten, laden wir Sie herzlich zur Mitarbeit in unserer neu gegründeten AG Umwelt & Klima ein (umwelt@gohlis.info). Am 21. Mai können Sie die AG im Budde-Haus kennenlernen, wenn sie gemeinsam mit den Omas for Future deren Umwelt-Quiz vorstellt. Neben der AG Mobilität und Verkehr haben wir damit eine weitere Gruppe engagierter, kreativer Menschen, die unseren Stadtteil nachhaltig und lebenswert mitgestalten möchten.

Aus dem Geschäftsleben

In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auf ein besonderes Geschäft hinweisen: Seit November füllt Hennas Vegan Laden (Breitenfelder Straße 30) eine Lücke, denn hier werden vegane, überwiegend auch bio/fairtrade zertifizierte Produkte verkauft. Neben farbenfrohen Seifen, feinen Ölen von der ÖlMühle Leipzig und frischem Tofu von der Tofurei Leipzig sind hier auch ganz alltägliche und grundlegende Lebensmittel im Sortiment. Zudem gibt es ein wachsendes Angebot an unverpackten Waren. Das Prinzip ist ganz einfach: Sie bringen eigene Behälter mit, diese werden vor Ort gewogen und das Gewicht nach dem Befüllen natürlich abgezogen. Dadurch lässt sich viel Verpackungsmüll einsparen.
Geöffnet: Mo-Mi 10-18 Uhr, Do-Fr 12-20 Uhr, Sa 10-14 Uhr; Dienstag und Donnerstag frisches Brot von der Naturbackstube Connewitz.

In eigener Sache

von Tino Bucksch

Bericht Mitgliederversammlung Bürgerverein
Auf der regulären Mitgliederversammlung des Bürgervereins am 4. März wurde traditionell der Jahresabschluss des vorangegangenen Wirtschaftsjahres vorgestellt. Auch angesichts coronabedingter Planungsunsicherheiten und abgesagter Veranstaltungen, konnte der Verein aus dem Jahr 2021 stabilisiert hervorgehen. Trotz der eher schwierigen Lage sind die Mitglieder uns treu geblieben.
Als Ausblick wurde über die kommende Planung für das Jubiläumsjahr informiert. Zentrale Eckpfeiler unseres Veranstaltungskalenders 2022 werden die Teilnahme am Jane´s Walk am 8. Mai sein, das Sommer- und Geburtstagsfest am 25. Juni sowie eine Ausstellung über die Gohliser Geschichte im September im Gohliser Schlösschen. Später im Jahr erscheinen dann eine Jubiläumsausgabe unserer Stadtteilzeitschrift und ein besonderer Gohlis Kalender mit einem Rückblick auf 30 Jahre Stadtteilentwicklung in Gohlis.

Veranstaltung Internationale Wochen gegen Rassismus
Nach zwei Absagen in Folge konnte am 20. März endlich wieder eine Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus der Stadt Leipzig stattfinden. Auch der Bürgerverein beteiligte sich in Kooperation mit der Initiative Weltoffenes Gohlis daran. Obwohl schon vor drei Monaten geplant, wurde die thematische Ausrichtung angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine angepasst. Unzählige Gäste diskutierten gemeinsam mit Reinhard Bohse vom Europa Maidan Leipzig e.V. und Matthias Ecke, dem Europabeauftragen der SPD Sachsen über die aktuelle Flüchtlingslage, auch vor dem Hintergrund historischer Fluchtbewegungen. Gerade die Frage nach den Gründen der unterschiedlichen Reaktionen auf europäischer und nationalstaatlicher Ebene angesichts der Vielzahl an Schutzsuchenden zweier furchtbarer Kriege, bewegte die Anwesenden.

Umso deutlicher wurde die Botschaft Reinhard Bohses vernommen, dass es in der aktuellen Situation wichtig sei, zu helfen und gut sei, dass geholfen wird. Die Initiative Weltoffenes Gohlis wird sich diesen Appell zu Eigen machen und überlegen, in welcher Form gemeinsam mit Gohliser:innen Hilfe organisiert werden kann.

Leipzig liest trotzdem mit Günter Gentsch
Ebenfalls am 20. März fand dort das Büchercafé des Bürgervereins statt. Etwa 40 Gäste konnten sich an den live gelesenen, neuen Essays des Gohliser Autoren Günter Gentsch erfreuen. Dazu gab es selbst gebackene Kuchen, Kaffee und musikalische Begleitung von Karoline Borleis und Janis Neteler.

Gohliser Baugeschehen: Von Hinterhauslücken bis zur Erbbaupacht

von Matthias Reichmuth

Während diese Zeilen entstehen, hat die größte europäische Flüchtlingsbewegung seit dem zweiten Weltkrieg begonnen. Nachdem Leipzig in den letzten Jahren deutlich gebremst gewachsen ist, kann wohl allein der Krieg dazu führen, dass unsere Einwohnerzahl bald wieder deutlicher ansteigt. Die weitere Verdichtung von Gohlis, die ja bisher noch aus dem großen Leipziger Aufschwung der letzten Jahre folgt, wird sich damit sicherlich fortsetzen.

Um mit einem erfreulichen Bild zu beginnen, zeigt unser erstes Foto den Neubau in der Fritz-Seger-Straße 10. Das neue Mehrfamilienhaus sieht optisch ansprechend aus und hat nicht das gesamte Grundstück zugebaut – von den beiden größten Bäumen, die erhalten werden konnten, ist einer der als Naturdenkmal geschützte kaukasische Flügelnussbaum.

Eine erste Etage ist mittlerweile in der Benedixstraße 11 zu erkennen: Hier baut der städtische Eigenbetrieb Behindertenhilfe die Komplex-Kita „Naturwerkstatt“ für 190 Kinder. Bis Jahresende soll die Kita mit 5,4 Mio. Euro Investitionskosten in den Betrieb gehen, Interessenbekundungen für Betreuungsplätze werden bereits angenommen.

Bis zur Fertigstellung noch etwas mehr Zeit braucht sicherlich das Projekt „Etkar“; angekündigt ist die Fertigstellung der 27 komfortablen Eigentumswohnungen mit 47 bis 117 Quadratmetern für Frühjahr 2023. Im Februar war an dieser Stelle jedenfalls die aktuell wohl tiefste Gohliser Baugrube zu sehen, der Keller in der benachbarten Michael-Kazmierczak-Straße 42 reicht jedenfalls erkennbar nicht so tief. Zugleich verdeutlicht das Bild den Schwachpunkt an der Lage: Sowohl nach Süden als auch nach Südwesten folgen Nachbargebäude mit Brandmauern, während der schöne Blick auf den noch namenlosen Platz, mit dem die Gottschallstraße beginnt, durch Nordfenster möglich wird.

Noch keine Baugrube zu sehen ist in der Magdeburger Straße 1-3: Während gegenüber in der Lindenthaler Straße 48-50 inzwischen die Gerüste gefallen sind und erste Zimmerpflanzen zeigen, dass der Einzug begonnen hat, wurde auf der gegenüberliegenden Seite bisher nur das Baufeld freigeräumt. Weil das Vorgängergebäude unvollständig abgerissen worden war, waren dafür an der Wand zur Lindenthaler Straße 57 auch noch über drei Etagen einiges an Steinen abzutragen – immerhin dieser Schritt wurde zu Jahresanfang geschafft.

Hinterhäuser gibt es in Gohlis ja an vielen Stellen. In der Regel kleiner, niedriger und dunkler als die Hauptgebäude an der Straße wurden viele seit den 1990er Jahren nicht mit saniert, sondern abgerissen, um etwas mehr Licht und Grün in die Hinterhöfe zu lassen. Etliche wurden aber auch saniert und sind heute besonders gefragt, weil die Vorderhäuser den Straßenlärm gut abschirmen. In der Kasseler Straße 14 wurde jetzt eine Baugenehmigung für ein Hinterhaus erteilt, wo früher schon einmal eines stand. Wie das Foto zeigt, stehen die Hinterhäuser der Nachbargrundstücke noch, während sich hier einige Bäume entfalten konnten, auch der Laubbaum knapp jenseits der Grenze auf dem Nachbargrundstück hat davon profitiert. Die Zeit dieser Bäume ist nun wohl abgelaufen, denn für die „Errichtung eines hofseitigen Mehrfamilienhauses mit Balkonen unter Aufnahme der Kubatur des ehemals vorhandenen Hofgebäudes“ wurde laut Amtsblatt vom 22.02.2022 die Baugenehmigung erteilt.

Zur Verhinderung überschießender Bodenpreise hat die Stadt Leipzig damit begonnen, kommunale Grundstücke nicht mehr zu verkaufen, sondern in Erbbaupacht zu vergeben. 2021 und 2022 sollen auf diesem Wege schrittweise 50 Parzellen vergeben werden. Die Stadt schreibt dazu: „Neben sozialen Kriterien sollen auch ökologische Gesichtspunkte wie energieeffizientes Bauen und eine klimagerechte Dachnutzung im Auswahlprozess berücksichtigt werden.“ In der ersten Tranche gibt es auch in Gohlis-Mitte ein solches Grundstück, allerdings ist es nicht unbebaut: Es handelt sich um die geschlossene Kindertageseinrichtung in der Eduard-von-Hartmann-Straße 29-31. Wer sich hierfür bewirbt, kann also ein Umbaukonzept mitbringen.

Neues aus der Bibliothek Gohlis „Erich Loest“

Liebe Leserinnen und Leser des Gohlis Forum,

der Frühling steht vor der Tür und mit ihm schreiten auch die langersehnten Lockerungen im Kulturbereich voran. Und auch in der Bibliothek Gohlis „Erich Loest“ wird es bald wieder Abendveranstaltungen geben können. Im Rahmen der „Woche der Vielfalt der Kulturen“ begrüßen wir den Leipziger Schriftsteller Henner Kotte. Mit seinem Buch „Jüdisches Sachsen“ macht er die jüdische Geschichte des Freistaats wieder sicht- und erlebbar. Außerdem freuen wir uns auf die Autorin Constanze John mit ihrer spannend und facettenreich erzählten „Kaukasus Trilogie“.

„Jüdisches Sachsen“

Bisher ist jüdische Geschichte in Sachsen wenig präsent und wird am ehesten über Stolpersteine und Gedenkorte als eine Geschichte der Verfolgung wahrgenommen. An noch bestehenden Baudenkmälern und historischen Orten fehlen entsprechende Hinweise. Henner Kotte wird am Mittwoch, den 18. Mai, die jüdische Vergangenheit einzelner Orte in unterhaltsamen Geschichten offenlegen und uns 1700 Jahre Judentum in Deutschland anekdotenreich vor Augen führen. Geschichten von Rabbis und Unternehmern, Hofjuden und Kunstmäzenen. Geschichten vom jüdischen Sachsen. Die Veranstaltung beginnt 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

„Kaukasus Trilogie“

Am Donnerstag, den 19. Mai begrüßen wir Constanze John in unserer Bibliothek. Seit mehr als zwei Jahrzehnten bereist und erkundet die Leipziger Autorin den Kaukasus. In ihren Büchern (40 Tage Armenien, 40 Tage Georgien und 40 Tage Aserbaidschan) erzählt sie von faszinierenden Landschaften, kulinarischen Überraschungen, von Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen und Kulturen. Der Kaukasus ist bis heute stark mit der Tradition der fahrenden Sänger verbunden. Seit Jahrhunderten künden sie von der Schönheit der Natur und der Lebensart der vielen Nationalitäten in dieser Region. Constanze John hat sich auf ihre Spuren begeben. Auch diese Veranstaltung beginnt 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Bitte informieren Sie sich vorab über die aktuell geltenden Veranstaltungs- und Hygieneregeln.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Die Anmeldung für LeipzigPass-Inhaber ist ermäßigt.
Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 19. Lebensjahr können die Bibliothek kostenlos nutzen.

Bibliothek Gohlis „Erich Loest“
Stadtteilzentrum Gohlis
Georg-Schumann-Str. 105
04155 Leipzig

Tel.: 0341 / 123 5255
E-Mail: bibliothek.gohlis@leipzig.de

Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 10 – 19 Uhr; Mi 15 – 19 Uhr

Lesungen aus dem Bücherschrank

Seit Juni 2018 steht ein Tausch-Bücherschrank auf dem Gelände des Budde-Hauses und wird seitdem rege genutzt. Täglich werden nicht mehr gebrauchte Bücher hineingestellt und von anderen wieder herausgenommen. Der Lesekreislauf ist beständig.

Nun will das Budde-Haus mit diesem Bücherschrank bzw. mit einer mobilen Variante davon „auf Tour“ gehen. An den ersten vier Dienstagen im Mai wird es jeweils in den frühen Abendstunden an vier verschiedenen öffentlichen Orten in Gohlis „Lesungen aus dem Bücherschrank“ geben.

Das Prinzip ist ganz einfach. Jeweils eine/r der Besucher*innen nimmt ein zufällig ausgewähltes Buch aus dem Schrank, egal ob Kochbuch, Krimi oder Kunstgeschichte, schlägt eine Seite auf und reicht es dem/der Vorlesenden. Die Seite wird vorgelesen, um anschließend darüber ins Gespräch mit den Besucher*innen zu kommen. Das Ganze wiederholt sich mehrfach und soll zu einer interaktiven, rund anderthalbstündigen Open-Air-Leseveranstaltung werden. Und es wird unterhaltsam: Denn die Vorlesenden sind jeweils Ensemblemitglieder des Leipziger Kabaretts „academixer“.

Die genauen Zeiten und Orte der Lesungen werden ab April auf www.budde-haus.de veröffentlicht.

Trödelmarkt für Gartenfreunde

Erstmals findet am Sonntag, dem 24. April 2022, von 11.00 bis 17.00 Uhr ein spezieller Second-Hand-Markt auf dem Gelände des Budde-Hauses in Leipzig-Gohlis (Lützowstraße 19) statt. Es kann alles „getrödelt“ werden, was Gartenfreunde für ihr grünes Hobby in Heim, Hof und Garten gebrauchen bzw. nicht mehr gebrauchen können. Dabei darf verschenkt, verkauft oder getauscht werden: Von der Astschere bis zum Zierstrauch, vom Gartenzwerg bis zur Blumenzwiebel, vom Gartenbuch bis zum Übertopf.

Man kann einfach als neugieriger Besucher vorbeikommen (Eintritt frei) oder selbst einen Stand anbieten. Die Stände sind kostenfrei und jeder kann sich anmelden, der etwas in gute „zweite Gartenhände“ geben möchte, bevor es auf dem Containerplatz oder dem Kompost landet. Stand-Anmeldungen sind bis zum 15. April möglich unter Telefon 0341 90960037 oder per E-Mail an kontakt@budde-haus.de. Mehr Infos unter www.budde-haus.de

Gohliser Frühlingserwachen

Gohlis hat kulturell mehr zu bieten, als es vielen bekannt ist. Dies war auch ein Grund dafür, warum sich auf Initiative des Bürgervereins Gohlis im Herbst letzten Jahres das Kulturnetzwerk Gohlis gründete. Es ist ein offener Zusammenschluss von Kulturakteuren des Stadtteils, unter anderem mit dem Kulturhof Gohlis, dem Gohliser Schlösschen und dem Budde-Haus. Gemeinsam soll mehr Öffentlichkeit für den „Kulturstandort Gohlis“ geschaffen werden.

Eine erste gemeinsame Aktion gibt es am 1. Mai: das Gohliser Frühlingserwachen. Von 11.00 bis 14.00 Uhr sind alle Gohliserinnen und Gohliser zu einer „Kultur-Pflanz-Aktion“ auf dem Richterplatz (zwischen Richter-, Ehrenstein-, Fricke- und Trufanowstraße) eingeladen. Dabei werden echte und gebastelte Blumen gepflanzt, um den Platz zu verschönern und temporär künstlerisch zu gestalten.

Die Aktion wird begleitet von einem kulturellen Rahmenprogramm, Bastelständen zum Gestalten der „Kunst-Blumen“, Infoständen von Kulturakteuren des Stadtteils und ökologischen Vereinen und Initiativen sowie einem gastronomischen Angebot.

Kontroverse Sanierungsmaßnahme: Tieferlegung der Wiederitzscher Straße im Bereich der Eisenbahnunterführung

von Tino Bucksch & Peter Niemann

Schon Ende Januar fand im Stadtbezirksbeirat Nord unter dem sperrig benannten Tagesordnungspunkt „Bau- und Finanzierungsbeschluss: Tieferlegung der Wiederitzscher Straße im Bereich der Eisenbahnunterführung DB-Strecke 6382“ eine kontroverse Diskussion zwischen Stadtverwaltung, Anwohner:innen und Stadtbezirksbeiräten statt.

Konsens war, dass die Straßenbrücke über die Bahnlinie am nördlichen Ende der Wiederitzscher Straße in einem so schlechten Zustand ist, dass diese erneuert werden muss. Kontrovers diskutiert wurde hingegen die im Zuge dieser Baumaßnahmen vorgesehene und als notwendig erachtete Tieferlegung der nur wenige Meter entfernten Bahnunterführung zwischen Hans-Oster-Straße und Wiederitzscher Straße. Das ganze Vorhaben würde nämlich über 2 Millionen Euro kosten und soll Bau- und Rettungsfahrzeugen zukünftig eine Durchfahrt ermöglichen. Schon lange vor der Sitzung führten die als sehr hoch empfundenen Kosten zu einer intensiven Korrespondenz zwischen dem zuständigen Verkehrs- und Tiefbauamt und den betroffenen Anwohner:innen im Jahr 2021. Auf der Beiratssitzung Ende Januar wurde dann vom zuständigen Sachbearbeiter ausführlich in die Hintergründe der geplanten Baumaßnahme eingeführt. Leider zeigte sich wieder einmal, dass die Stadt mit einer proaktiven Informationspolitik besser gefahren wäre und mögliche Skepsis hätte entkräften können. Neben den enormen Kosten der Baumaßnahme gab es zwei weitere Knackpunkte, die zu einer ablehnenden Haltung bei den Bürgerinnen und Bürgern führten:

Alternativoptionen zur Tieferlegung

Erst auf der Sitzung wurden den Anwesenden zwei Alternativen präsentiert, die aber aus Kostengründen bzw. Sicherheitsbedenken verworfen wurden. So wurde geprüft, ob der Gehweg entlang der Eisenbahnlinie zwischen Wiederitzscher Straße und Georg-Schumann-Straße, vorbei am Kleingartenverein Schreber-Hauschild e.V. für Baufahrzeuge ausgebaut werden sollte. Unabhängig von den geäußerten Sicherheitsbedenken der Deutschen Bahn und der Kosten wäre dies eine Möglichkeit gewesen, ein altes Projekt des Bürgervereins zum Ende zu führen: Den Radweg entlang des Bahnbogens Nord, welcher gerade zwischen Breitenfelder und Sasstraße rege und gerne von Bürgerinnen und Bürgern genutzt wird. Hier hätte es eine proaktivere Informationspolitik der Stadt vielleicht vermocht, als ein Nebenprodukt der Baumaßnahmen den schmalen, kaputten Pfad entlang der Bahn in einen zeitgemäßen Rad- und Fußweg zu verwandeln.
Die zweite Alternative wäre der Neubau einer Baustraße durch die Kleingartenanlage. Da dies einen massiven Eingriff in die Gartenanlage und somit eine Einschränkung der Aufenthaltsqualität bedeuten würde, hatte hier das Amt für Stadtgrün und Gewässer sein Veto eingelegt.

Attraktivität für Durchgangsverkehr

Hier konnten Bedenken der Anwohner:innen mit den neuen Maßen des Straßenraumes aus dem Weg geräumt werden. So wird die künftige Durchfahrtshöhe der Bahnbrücke über die Wiederitzscher Straße auch nach der Tieferlegung die befürchteten 4 Meter nicht erreichen, sondern mit 3,7 Metern unattraktiv für LKW-Verkehr bleiben. Auch wird in diesem Bereich die Straßenbreite von bisher 5,5 Meter auf 5 Metern reduziert. Mit der geplanten Verbreiterung des Gehwegs von 1,8 Meter auf 2,5 Meter und dem Sicherheitsabstand entsprechend der StVO wird aufgrund der mangelnden Attraktivität auch hier mit keinem zusätzlichen Verkehrsaufkommen gerechnet. Auch der Ersatzneubau der Straßenbrücke über die Bahnlinie wird aufgrund einer reduzierten Breite ähnlich unattraktiv für den Durchgangsverkehr sein.
Schlussendlich führte der rege Austausch aber dazu, dass der Stadtbezirksbeirat der Maßnahme mehrheitlich zustimmte und auch die anwesenden Anwohner:innen ihre grundsätzlichen Bedenken ausgeräumt sahen.

Demokratieecke: Bericht aus dem Stadtbezirksbeirat Nord

von Tino Bucksch

In der letzten Stadtbezirksbeiratssitzung Anfang März wurden gleich mehrere Themen besprochen, die der Bürgerverein teilweise bereits seit Jahrzehnten begleitet.

Kooperatives und bezahlbares Wohnen in der Gothaer Straße

Zurückgehend auf einen Ratsbeschluss aus dem Jahr 2019 wurde die Bestellung eines Erbbaurechtsvertrages am Grundstück Gothaer Straße 42 für kooperatives und bezahlbares Bauen und Wohnen beschlossen. Der ursprüngliche Beschluss sah vor, dass kooperatives und bezahlbares Bauen nicht nur mit dem Ziel des Eigentumserwerbs erfolgen soll, sondern auch eine konzeptionelle Einbindung in das Lebens- und Wohnumfeld Bestandteil des Verfahrens zu sein habe. Für das Objekt in der Gothaer Straße erfolgte im Juli 2021 die Bestellung der Bewerber im Rahmen einer Jurysitzung, an welcher auch ein Vertreter des Bürgervereins teilgenommen hatte. Das Siegerkonzept überzeugte nicht nur durch die Idee der Energieeffizienz mittels Installation einer Photovoltaikanlage und mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen, sondern auch durch den Plan der Eröffnung eines Stadtteilcafés im Erdgeschoss. Ab August 2022 sollen die schwebenden Verträge greifen und eine Baurealisierung innerhalb von 3 Jahren erfolgen.

Neugestaltung Gohliser Anger

Schon seit der Gründung 1992 beschäftigen sich Mitglieder des Bürgervereins emsig mit dem Gohliser Anger. Seit knapp drei Jahrzehnten setzt sich der Verein dafür ein, dass das historische Zentrum des Dorfes Gohlis in einen würdigeren Zustand versetzt wird. In diesem Jahr soll nun endlich diesem Wunsch Rechnung getragen werden. Zurückgehend auf einen Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2019 wird der Platz mit Hilfe von Fördermitteln der Sächsischen-Aufbau-Bank aus dem Förderbereich „Nachhaltig aus der Krise“ umgestaltet. Dazu erfolgte schon 2021 eine Bürger:innenversammlung, auf welcher das Amt für Stadtgrün und Gewässer drei mögliche Varianten der Platzgestaltung vorstellte. Im Stadtbezirksbeirat wurde die finale Version vorgestellt. Diese zeichnet sich durch eine historische, schlichte Gestaltung aus. Viel Grün – ob neue Bäume oder Sträucher – sollen den Platz mit Sitzgelegenheiten und einem Trinkbrunnen einrahmen. Damit wird auch ein zentrales Ziel erreicht, nämlich den Platz von der Zweckentfremdung durch widerrechtliches Parken zu befreien. Dabei wurde deutlich, dass die geplante Gestaltung und Sanierung der Grünfläche als ein erster Baustein für die Aufwertung des Wohnumfeldes angesehen werden kann und der Bürgerverein gemeinsam mit dem Verkehrs- und Tiefbauamt bzw. dem Stadtplanungsamt in den Dialog für zukünftige Entwicklungspläne treten wird. Eine abschließende Entscheidung zu den vorgestellten Plänen zum Anger wurde jedoch noch nicht getroffen.

Information zu Baumpflanzungen im Stadtbezirk Nord

Abschließend stellte das Amt für Stadtgrün und Gewässer ausführlich die geplanten Baumpflanzungen in 2022 für den Stadtbezirk Nord vor. Für Gohlis bedeutet dies konkret, dass an folgenden Standorten ein oder mehrere Bäume neu gepflanzt werden sollen:

  •  Wiederitzscher Straße
  • Michael-Kazmierczak-Straße
  • Etkar-André-Straße
  • Blochmannstraße
  • Berggartenstraße
  • Auerbachstraße

Projekt „Eine Bank für Gohlis“ als Vorreiter – Beteiligung zum Sitzbankkonzept der Stadt Leipzig

von Tino Bucksch

Anfang Februar stellte die Stadtverwaltung im gemeinsamen Gremium der Stadtbezirksbei- und Ortschaftsräte die geplante Beteiligungsstrategie zum Sitzbankkonzept vor. Ziel dieses Konzeptes soll es sein, das bisherige, auf das Zentrum beschränkte Sitzbankkonzept fortzuschreiben und auf Standorte im gesamten Stadtgebiet zu erweitern. Dabei sollen das geplante Beteiligungskonzept mit den Bestrebungen der Stadtbezirksbeiräte, Sitzbänke vor Ort zu installieren, zusammengebracht werden. Seit 2021 umfasst das dafür vorgesehene Budget 50.000 Euro. Angedacht sind dafür zwei Schritte: Erstens sollen die Standorte für Sitzbänke im Rahmen des Stadtbezirksbudgets der Jahre 2021/2022 als Basis für das Konzept genutzt werden, das dann zweitens ab 2023 unter Beteiligung der Beiräte die Standorte schrittweise ausweitet.

zukünftiger Ablauf

Wie soll nun der zukünftige Ablauf sein und was hat das mit dem Bürgerverein oder den Gohliserinnen und Gohlisern zu tun? Sowohl wir als Verein, als auch jede und jeder Einzelne kann ab 2023 durch direkte Bürgerbeteiligung Standortwünsche auf Ebene des Stadtbezirks an den Stadtbezirksbeirat geben. Diese werden dann priorisiert und im Rahmen des städtischen Haushaltes auf Machbarkeit und Finanzierbarkeit geprüft und hoffentlich realisiert. Dabei leistet die Stadtverwaltung fachliche Unterstützung, um sicherzustellen, dass die möglichen Standorte dem Kriterienkatalog für einen potenziellen Standort entsprechen. Dies wären u.a. die vorausgesetzte Gehwegbreite, Sicherheitsabstand für Rollstuhlfahrer:innen, notwendiger Abstand für die Stadtreinigung oder Abstand zum Blindenleitsystem.

erste Ideensammlung

Da passt es ja gut, dass der Bürgerverein Gohlis mit seiner AG Seniorinnensport im Herbst 2021 in Gohlis Mitte einen ersten Rundgang unternommen hat, um potenzielle Standorte zu identifizieren. Diese wären:

  • 2 Bänke auf dem Zwickel/ Lützowstraße Ecke Virchowstraße
  • 1 Bank Gohlis Arkaden
  • 1 Bank Etkar-André-Str./ Ecke Copistraße
  • 2 Bänke Corinthstraße/ Ecke Coppistraße
  • 1 Bank Ludwig-Beck-Str./ Ecke Coppiplatz
  • 1 Bank Breitenfelder Straße/ Ecke Jägerstraße.

Im Frühjahr will der Bürgerverein nun zügig weitere Standorte sammeln. Dazu soll gemeinsam mit dem Seniorenbüro Nord ein Rundgang in Gohlis Nord erfolgen. Über den möglichen Termin werden wir rechtzeitig informieren. Es können natürlich auch Vorschläge direkt bei uns unter buergerverein@gohlis.info oder 0341 20018556 eingebracht werden.