Gohlis Forum 1/2018 erschienen
Das Gohlis Forum 1/2018 ist ab Montag druckfrisch im Viertel und im Bürgerverein erhältlich. Ausgewählte Artikel finden Sie auf unserer Homepage oder hier als PDF zum Download.
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Von Matthias Reichmuth
Liebe Leserinnen und Leser,
vor einem Jahr hatte ich in der Straße, in der ich wohne, diesen schönen Ausblick auf Gohlis im Schnee! Bei Redaktionsschluss sah es noch nicht so schön aus, aber vielleicht hat der echte Winter ja schon begonnen, wenn Sie diesen Text lesen.
Dank zahlreicher pünktlicher Zuarbeiten der verschiedenen Autoren darf ich Ihnen heute unser erstes Gohlis-Forum im Jahr 2018 vorstellen. Wie Sie dem Bericht von Peter Niemann auf Seite 10 entnehmen können, bin ich von der letzten Mitgliederversammlung beim Bürgerverein Gohlis nun zum Vorsitzenden gewählt worden. Da meine Zeitressourcen deutlich kleiner sind als die meiner Vorgänger, bin ich froh, dass wir den Bürgerverein seit Dezember nun in einem größeren Team leiten können, das aus sieben gewählten und vier kooptierten Vorstandsmitgliedern besteht.
Eine erfreuliche Entscheidung konnten wir auch schon treffen: Unser Vereinsbüro wird ab sofort außer freitags (10 bis 12 Uhr) auch wieder jeden Dienstag (16:30 Uhr bis 18:30 Uhr) besetzt sein – in der Zeit, als es nicht genug ehrenamtliche Helfer gab, konnten wir leider nur jeden zweiten Dienstag öffnen und bekamen dann öfter Emails von enttäuschten Einwohnern, die gerade an einem anderen Dienstag da waren, um z. B. ein Buch oder einen Kalender zu kaufen.
Auch freue ich mich auf die geplante Reaktivierung der Arbeitsgemeinschaft Stadtteilgeschichte, bei der nach einem anstrengenden Jahr mit der Herausgabe unseres (inzwischen fast ausverkauften) Jubiläumsbuches nun wieder neue Themen angegangen werden können (vgl. Seite 8).
Viele Veränderungen des Jahres 2018 sind für uns noch offen, so etwa die Frage, ob wir in der Lindenthaler Straße einen Nachmieter finden und bald ins Budde-Haus umziehen können oder erst 2019. Andere Veränderungen, die Gohlis 2018 von dem Gohlis der Vorjahre unterscheiden werden, sind aber schon absehbar, einiges habe ich dazu für Sie ab Seite 4 zusammengetragen.
Nun wünsche ich Ihnen allen viel Freude beim Lesen!
Von Ursula Hein und Matthias Judt
Zum Jahreswechsel war es soweit: „Gohlis in Geschichte und Gegenwart“, unser Online-Geschichtsbuch zu unserem Stadtteil, ist im Internet verfügbar. Gedacht als work in progress, als in Arbeit befindlich, stehen erste Texte zur Verfügung und werden fortlaufend erweitert und durch weitere ergänzt. Für das interaktive „Buch“ sind alle heutigen und früheren Gohliserinnen und Gohliser eingeladen, eigene Texte zu verfassen oder auch nur der Redaktion interessante Fakten mitzuteilen, die weiter verarbeitet werden können. Im nächsten Heft des Gohlis-Forums, das im März erscheinen wird, werden wir selbst „in die Runde“ Fragen stellen: Was wir noch nicht wissen und was wir meinen, dass es in Erfahrung gebracht werden sollte. Machen Sie also mit an Ihrem Internet-Geschichtsbuch zu Ihrem Stadtteil!
Matthias Reichmuth, Ursula Hein, Michael Wagner, Hannes Meißner, Marianne Auth, Tino Bucksch, William Rambow (v.l.n.r.)
Von Peter Niemann und Matthias Reichmuth
Am 15. November 2017 um 19:00 Uhr fanden sich insgesamt 29 Mitglieder zur zweiten, regulären Mitgliederversammlung des Bürgervereins im Jahr 2017 ein. Auf der Tagesordnung standen neben einem Rückblick auf das Jubiläumsjahr, Berichten aus den Arbeitsgemeinschaften und der obligatorischen Jahres- und Haushaltsplanung für das Folgejahr (2018) auch Vorstandsnachwahlen.
Eine Nachwahl wurde notwendig, da Dr. Matthias Judt nach rund einem Jahr im Amt seinen Vorsitz aus beruflichen Gründen abgeben musste. Ähnliche Gründe veranlassten den langjährigen Beisitzer Andreas Praße zur Aufgabe seiner Funktion im Verein. Die Mitgliederversammlung dankte den aus der Vorstandsarbeit Ausscheidenden für deren Engagement. Bei einer anschließenden Wahl wurde der bisherige Stellvertreter Matthias Reichmuth zum Vorsitzenden gewählt. Ursula Hein, die bis dato die Funktion einer Beisitzerin bekleidete, folgte ihm als Stellvertreterin. Komplettiert wird der Vorstand durch die neuen Beisitzer Marianne Auth und Hannes Meißner.
Ebenfalls beschlossen wurde eine Satzungsänderung, mit der es dem Vorstand ermöglicht wird, zusätzliche Mitglieder ohne Stimmrecht in den Vorstand zu kooptieren. Diese Regelung wurde vom neu gewählten Vorstand auch gleich genutzt, so dass Bernd Bonneß, Peter Niemann, Andreas Reichelt und Hans-Georg Sebel nun das Vorstandsteam ergänzen.
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Liebe Leserinnen und Leser des Gohlis Forum,
einige von Ihnen sind sicherlich am ersten Januar wieder mit vielen guten Vorsätzen ins neue Jahr gestartet. Neben den Klassikern, endlich Nichtraucher, gesünder essen und mehr Bewegung, möchte vielleicht der ein oder andere von Ihnen den Fernsehapparat im Jahr 2018 öfters mal ausgeschaltet lassen und dafür häufiger zum Buch greifen. Ob Sachbuch oder Roman, ob Krimi, Klassiker oder aktuelle Bestseller. Im Bestand der Bibliothek Gohlis ist sicherlich für (fast) jeden Geschmack etwas dabei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Rückblick auf den Familientag 2017
Am 18. November 2017 fand in der Bibliothek Gohlis der sechste Familientag statt. Dieser stand diesmal unter dem Motto „Gohlis feiert 700. Geburtstag – und die Bibliothek feiert mit!“ Und etwa 350 Geburtstagsgäste sind an diesem Tag der Einladung gefolgt. Es konnte gebastelt, gerätselt und gespielt werden. Auf die jüngeren Besucher warteten spannende Vorlesegeschichten, tolle Motive beim Kinderschminken und witzig geknotete Luftballontiere von Ballonkünstler Daniel Berger. Unter dem Titel „Abenteuer auf dem Mond“ gestalteten die Kinder unter Anleitung von Legoexperte Uwe Fischer aus Tausenden von Legosteinen ein Universum aus Weltraumbahnhöfen, Mondstationen und vielen, vielen Raumschiffen. Und für ausreichend Kaffee und Kuchen war natürlich auch gesorgt. Eine rundum gelungene Geburtstagsfeier.
Reisevortrag „Geisterstädte“
Am Donnerstag, den 01.02.2018, um 19.00 Uhr begrüßen wir Jörg Hertel bei uns in der Bibliothek. Der „Weltenerzähler“ hat sich diesmal auf die Jagd nach den Hinterlassenschaften menschlichen Daseins begeben. Man findet sie auf nahezu allen Kontinenten. „Geisterstädte“! Normalerweise leben in Geisterstädten keine Menschen (mehr). Aber gerade deshalb verdeutlichen sie oft die Gründe, manchmal Abgründe menschlicher Existenz. Denn was Menschen hinterlassen, spricht oft eine eigene, direkte, ungeschönte Sprache. Verlassene Bauten, leere Plätze, Zeugnisse vergangener Epochen. Diese morbide Atmosphäre verspricht extrem spannende Geschichten und ausdrucksstarke Fotomotive. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Die Anmeldung für LeipzigPass-Inhaber ist ermäßigt. Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 19. Lebensjahr können die Bibliothek kostenlos nutzen.
Bibliothek Gohlis „Erich Loest“
Stadtteilzentrum Gohlis
Georg-Schumann-Straße 105, 04155 Leipzig,
Tel.: +49 341 1235255
E-Mail: bibliothek.gohlis@leipzig.de
Öffnungszeiten:
Mo, Di, Do, Fr 10 – 19 Uhr | Mi 15 – 19 Uhr
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Von Matthias Judt
Am 8. Dezember 2017 fand das 5. Nachbarschaftsforum zum Bauvorhaben auf dem ehemaligen Eutritzscher Freiladebahnhof statt. Hier sollen ab 2019/2020 2.000 Wohnungen für 3.300 Einwohner, Schulen, Sportanlagen, Kitas, Flächen für nichtstörendes Gewerbe, Einzelhandelsobjekte und anderes errichtet werden.
Das fünfte Treffen von Vertretern aus der Kommunalpolitik, aus Vereinen und Initiativen sowie Bürgern, die sich für die Mitarbeit beworben oder ausgewählt worden waren, widmete sich ganz konkreten Themen: Im Siegerentwurf sind bisher die Schul- und Sportflächen nicht groß genug. Die verkehrliche Erschließung eines tief im Areal an der Bahn liegenden Wohngebietes und einer dort geplanten größeren Kita ist im Entwurf ungünstig gestaltet. Die Standorte für den Einzelhandel müssen verschoben werden.
Das wird hier einmal aufgeführt, um zu zeigen, wie intensiv die für Leipzig völlig neue Form der wirklich sehr frühzeitigen Bürgerbeteiligung gestaltet wird. Vorbildlich für andere Vorhaben in der Stadt und darüber hinaus – wie gleich noch berichtet wird. Aber zurück zu den konkreten Problemen, von denen hier eines beschrieben werden soll.
Eine neue Idee für die verkehrliche Erschließung des oben genannten Wohngebietes an der Bahnstrecke beinhaltet auch, auf einem kurzen Stück den geplanten Park zu zerschneiden. Diese Nachricht wurde von den beteiligten Bürgern nicht freudig zur Kenntnis genommen und deshalb heftig diskutiert. Eine weitere Zufahrt auf das Gelände wurde vorgeschlagen, um die Parkquerung zu verhindern. Das wäre eine teure Lösung und brächte an der Stelle Auto- und Fahrradverkehr mit Fußgängern zusammen. Ein anderer Vorschlag zielte darauf ab, die wohl unvermeidliche Parkquerung als Troglösung für den Autoverkehr mit Fußgänger- und Fahrradbrücke oben drüber zu gestalten. Hier würde der Umstand genutzt, dass das gesamte Areal ohnehin ausgekoffert werden muss, um im Erdreich bestehende Versiegelungen aus Bauschutt und anderen Materialien zu beseitigen. Auch das wäre keine sehr wirtschaftliche Lösung. Das Stadtplanungsamt hat als dritte Variante eine Querung als verkehrsberuhigte Zone vorgeschlagen. Die städtischen Verkehrsplaner wollten einen Straßenbau im klassischen Sinne, was nur wenig Zustimmung im Nachbarschaftsforum fand. Etwa im März werden wir wissen, welche Lösung für dieses Detailproblem am Ende gefunden wurde. Dann wird auch das nächste Nachbarschaftsforum stattfinden.
An diesem Beispiel (und auch an einem weiteren, bei dem es um den Vorschlag geht, auf einen geplanten Supermarkt eine Sporthalle zu bauen) zeigte sich jedoch, dass in Teilen der Stadtverwaltung ungern neue Wege gegangen werden. So recht lässt sich das nicht erklären Man kann nur hoffen, dass die zuständigen Stadtbezirksbeiräte und schließlich der Stadtrat ihr am Ende entscheidendes Recht wahrnehmen werden und bei der Beschlussfassung über den Bebauungsplan das Beschreiten neuer Wege voranbringen.
Warum ist nun das Verfahren der Bürgerbeteiligung am Freiladebahnhof vorbildlich? Da kann man drei Dinge nennen. So hat der Stadtrat kürzlich beschlossen, bei der Neugestaltung des Matthäikirch-Areals im Zentrum – an diesem historisch so sensiblen Ort mit dem ehemaligen Sitz der Leipziger Bezirksverwaltung der Staatssicherheit und möglichem Ort für ein Freiheitsdenkmal – den gleichen Weg der Bürgerbeteiligung zu gehen wie am Freiladebahnhof. Auch dort wird es also Bürger- und Nachbarschaftsforen geben und die Vorbereitung von Baubeschlüssen begleitet.
Kürzlich hat eine 40köpfige Delegation aus dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg in Berlin unsere Stadtverwaltung in Leipzig besucht. Ganz besonders hat die Berliner interessiert, wie wir hier in der Messestadt bei großen Vorhaben die Bürgerbeteiligung neu organisieren.
Ja, und schließlich kann von einem Treffen von deutschen und ukrainischen Stadtplanungsverantwortlichen aus je vier Städten der beiden Länder in Lwiw (Lwow/Lemberg) berichtet werden. Dazu hatte die Bundesregierung nicht nur den Verantwortlichen für das Freiladebahnhof-Projekt aus der Stadtverwaltung auf die Reise geschickt, sondern auch den von seinen Mitgliedern gewählten Sprecher des Nachbarschaftsforums. Beide Leipziger berichteten dort vom Verfahren der Bürgerbeteiligung.
Von Irmgard Gruner
Liebe sportlich interessierte Frauen von Gohlis und Umgebung! Wir sind eine seit 25 Jahren aktive Sportgruppe in wechselnder Besetzung, die sehr viel Freude am Sport hat, aber auch gerne mal wandern und feiern kann. In den letzten beiden Jahren haben wir leider vier Mitglieder verloren, wodurch wir wieder drei bis vier neue Mitglieder aufnehmen können. Wir turnen immer montags von 17 bis 18 Uhr in der Turnhalle der Geschwister-Scholl-Schule in der Elsbethstraße. Der Eingang zur Halle befindet sich in der Sasstraße. Wenn Sie Freude an Bewegung haben und etwas für „Bauch, Beine, Po“ tun wollen, dann melden Sie sich bitte beim Bürgerverein bzw. direkt bei mir. Wir freuen uns auf Sie!
Von Peter Niemann
Am 20. Dezember 2017 bekamen die Mädchen und Jungen der Theater-AG in der Friedrich-Schiller-Schule Besuch vom Bürgerverein. Die beiden Vorstände Ursula Hein und William Rambow übergaben den engagierten Jugendlichen eine Spende für deren Auftritt im Rahmen unseres großen Jubiläumsfestes im vergangenen August. Für alle gab es dann auch noch einen Gohlis-Kalender für das Jahr 2018. Anschließend wurde noch die Schulbibliothek mit einem Exemplar des Gohliser Ortslexikons ‚700 Jahre Gohlis: 1317-2017’ bedacht. Der Vorstand des Bürgervereins hatte bereits nach Erscheinen des Ortslexikons im August 2017 beschlossen, dass alle Gohliser Grund- und Oberschulen sowie auch die Gymnasien je ein Freiexemplar des Buches für deren Bibliotheken erhalten. Schließlich sollten die Schülerinnen und Schüler in Gohlis die Gelegenheit haben, im aktuellsten und bis dato umfangreichsten Buch über ihren Stadtteil stöbern zu können. Im Januar erhielten die letzten Schulen ihr Exemplar.
Von Tino Bucksch
Parallel zu den Vorbereitungen für das Jahr der Demokratie 2018 läuft im Stadtrat und in der Stadtverwaltung eine Debatte zur Aufwertung bestehender repräsentativ-demokratischer Strukturen. Diese Diskussion ist nicht neu. In den letzten Jahren wurde öfters von Seiten der Stadtratsfraktionen versucht, eine politische Gleichstellung der Ortschafts- und Stadtbezirksbeiräte herbeizuführen. Da dies bisher an den rechtlichen Rahmenbedingungen scheiterte, sollte der Fokus für die Aufwertung von Stadtbezirks- und Ortschaftsrat ab dem Jahr 2018 auf die Handlungsspielräume innerhalb der bestehenden sächsischen Gemeindeordnung gelegt werden. Dazu lag dem Stadtbezirksbeirat Nord in seiner Januarsitzung ein Antrag der SPD-Fraktion und eine Stellungnahme der Verwaltung vor, welche konkrete Maßnahmen vorschlugen, um eine Aufwertung der Beiratsstrukturen anzugehen. Mit einer Gegenstimme nahm der Stadtbezirksbeirat den Antrag der SPD-Fraktion an. Zentrale Forderung des Antrages sind dabei die Suche nach öffentlichkeitswirksameren, barrierefreien und technisch gut ausgestatteten Tagungsorten für den Stadtbezirksbeirat, eine Erreichbarkeit aller einzelner Stadtbezirksbeiräte durch die Einrichtung von individuellen, offiziellen Mailadressen, einer verbesserten Öffentlichkeitsarbeit mit Hilfe des Referats für Kommunikation, der Schulungen für die Stadtbezirksbeiräte, z. B. im Baurecht, sowie einer Umstellung der Beratungsfolge von Vorlagen innerhalb des Stadtrates, um den Voten der Beiräten noch stärker Gehör zu verschaffen. Ein großer Teil dieser Maßnahmen soll von der Verwaltung noch 2018 umgesetzt werden. Über diese konkreten Forderungen hinausgehend wird 2018 ebenso eine grundsätzliche Diskussion innerhalb des Stadtrates, der Stadtbezirks- und Ortschaftsräte sowie der Verwaltung geführt werden, ob und in welcher Form die Mitglieder der Beiräte in Zukunft direkt durch die Bürgerinnen und Bürger gewählt werden können. Dies war bisher durch die Gemeindeordnung nicht gedeckt. Die im Dezember 2017 durch den Landtag verabschiedete Novellierung ermöglicht es den Kommunen aber zukünftig, eine Direktwahl durchzuführen. Die Vor- und Nachteile einer solchen Wahl werden den Stadtbezirksbeirat noch in den kommenden Monaten beschäftigen.
Von Matthias Reichmuth
Der Bürgerverein Gohlis lädt alle Mitglieder und Interessierten aus Gohlis zu einem ersten Treffen der Arbeitsgemeinschaft „Stadtteilgeschichte“ im Jahr 2018 ein. Nachdem die AG Stadtteilgeschichte in den drei letzten Jahren fast ausschließlich an der Redaktion unseres großen Jubiläumsbuchs beschäftigt hat, soll nun ein neuer Anfang mit neuen Themen gemacht werden. Wir laden Sie daher ein, am Mittwoch, den 28.02.2018 um 19 Uhr in die Räume des Bürgervereins Gohlis (Lindenthaler Straße 34) zu kommen. Die Sitzung soll drei Schwerpunkte erhalten: 1.) Gohlis 1989, mögliche Ausstellung zur friedlichen Revolution, 2.) Weiterführung des begonnenen Online-Lexikons, 3.) Ideen der anwesenden Personen zur Stadtteilgeschichte. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Von Matthias Reichmuth
Die Neueröffnungen, die uns bis zum Jahresende 2017 auffielen, befinden sich beide in Gohlis-Süd:
Auch wenn noch im Januar „demnächst“ am Schaufenster stand – schon im November wurde unter dem Namen „Gohlis Markt“ ein Fachgeschäft für orientalische Lebensmittel eröffnet. Der Inhaber ist ein Syrer, der in Gohlis wohnt. Zielpublikum sind in erster Linie die Gohliser, die aus arabischen Ländern stammen, es kommen aber auch deutsche Kunden. Anfang Januar bekam er zudem die Erlaubnis zum Verkauf von Fisch und Fleischwaren, die seither das Sortiment vergrößern. Den Standort in der Georg-Schumann-Straße 64 wählte er direkt neben dem ebenfalls arabischen Bistro Al Halabi und nahe an der Haltestelle „Georg Schumann- / Lindenthaler Straße“, so dass er für seine Kunden besonders leicht zu finden ist.
Am 1. Dezember eröffnete eine Frisörin, die zuvor einen Salon im Hauptbahnhof geleitet hatte, in der Wiederitzscher Straße 8 ihren eigenen Damen- und Herren-Salon. Er befindet sich in den Räumlichkeiten, in denen früher der „Musik-Frosch“ ansässig war. Für diesen Standort entschied sich die Inhaberin aufgrund der eher ruhigen Lage und der passenden Größe, verbunden mit der großen Schaufensterscheibe, die nun neu gestaltet wurde. Für ehrliche Transparenz sorgt auch der Name, denn er heißt nach der Inhaberin „Frisör Ehrlich“.
Von Januar bis März bleibt der Aldi-Markt in der Elsbethstraße, direkt neben dem Bürgeramt, geschlossen, hier findet ein Umbau im Innern statt.
Ebenfalls noch in der Umbaupause befindet sich die Filiale der Deutschen Bank an der Ecke Georg-Schumann-/Lindenthaler Straße. Am Schaufenster ist zu lesen, dass die Filiale bald modernisiert wieder eröffnet werden soll. Wenigstens ein positiver Nebeneffekt hat sich daraus ergeben: Seit die Filiale geschlossen ist, gibt es auf dem Fahrradstreifen in der Lindenthaler Straße signifikant weniger Falschparker, die dort oft zum Verkehrshindernis wurden, um „nur mal schnell“ Geld aus dem Geldautomaten abzuheben.
Inzwischen wirklich eröffnet: Der Gohlis Markt für nahöstliche Lebensmittel; Foto: Matthias Reichmuth
Damit das Fest gelingt, werden noch bis zum 11. Februar 2018 Anbieter für Spiel- und Aktionsmöglichkeiten sowie Organisationen und Vereine entlang der Georg-Schumann-Straße gesucht.
Bei Kaffee und Kuchen wurde das Thema Nachbarschaft aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet und zahlreiche Referenten informierten sowohl über konkrete Beteiligungsmöglichkeiten bei bestehenden Projekten.
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Foto: Schule mit Betsaal, Archiv Hein
Pünktlich zum 700. Geburtstag von Gohlis hat der Lehmstedt Verlag einen kleinen Spaziergang durch „Alt-Gohlis“ auf den Markt gebracht, der auch in den Räumen des Bürgervereins immer wieder nachgefragt wird. Auf 46 Stationen führt uns Heinz Peter Brogiato, seines Zeichens Geograph und Leiter des Archivs für Geographie im Leibniz-Institut für Länderkunde, durch den Stadtteil. Vom Nordplatz aus, am Stadtbad und dem ehemaligen Leihhaus, (heute Finanzamt der Stadt), vorbei, geht es in einem schönen langen Spaziergang nach Norden, in den eigentlichen Bereich des ursprünglichen Dörfchens Gohlis bis hinter den Viadukt an die ehemaligen Villa Hilde, dem heutigen Heinrich-Budde-Haus, bis zu den ehemaligen Bleichertwerken.
Die Wegfindung wird durch eine übersichtliche Karte auf dem rückwärtigen Innenumschlag erleichtert, so dass man sich den Spaziergang leicht in Etappen einteilen kann. Der vordere Innenumschlag zeigt überdies ein interessantes Luftbild aus dem Jahre 1909, das vom Rosental auf Alt-Gohlis bis zum Gohliser Norden reicht.
Die kurze historische Einleitung ist für den kundigen Spaziergänger hilfreich, allerdings zeigt das Bild auf Seite 2 „Betsaal auf dem Anger“ wohl eine andere Lokalität. Auf dem Anger stand bis 1861 die Schule mit dem Betsaal im ersten Stock, die uns der Gohliser Lokalhistoriker und Lehrer Willy Ebert im Foto überliefert hat.
Der Spaziergang setzt, wie erwähnt, am Nordvorplatz ein, also wie der Autor zugibt, schon in der Nordvorstadt. Gohlis selbst beginnt erst auf der nördlichen Seite der Ehrensteinstraße, auch wenn viele Bewohner von Springer- und Trufanowstraße sich meist als Gohliser fühlen. Lassen wir also den Gohlis-Spaziergang mit der Nummer 16 im Buch, dem Haus Nr. 10 in der Richterstraße/Ecke Ehrensteinstraße, beginnen. Neben kurzen Berichten und Beschreibungen zu einzelnen Baudenkmälern bringt der Autor kursiv und in roter Schrift ausführliche Informationen zu Personen, Institutionen und Gebäuden, die die Zeitläufte nicht überstanden haben. Er informiert z.B. über den Erbauer des Gohliser Schlösschens, die Villa Kippenberg und Anton Kippenberg, bietet schließlich Rückblicke auf das wirtschaftlich blühende Gohlis.
Bei der ausführlichen Beschreibung der Menckestraße werden die prächtigen Wohnhäuser der „Gründerzeit“ (im engeren Sinne die Zeit 1871-1873) zugeordnet. Bei einer Neuauflage sollte hier die in der Kunstgeschichte übliche Bezeichnung Historismus verwendet werden.
Das Schillerhäuschen wird ausführlich in seinem historischen Kontext vorgestellt. Von dort geht es vorbei am ehem. Lochmannschen Musikwerk und dann auf die andere Seite der Georg-Schumann-Straße zum nördlichen Bereich des alten Gohlis, den Brogiato ein wenig vernachlässigt, mit den verschiedenen Schulen bis zum Gohliser Viadukt. Hinter diesem werden als letzte Stationen die früheren Bleichert-Werke und das Heinrich-Budde-Haus besucht, wo man dem inzwischen ermüdeten Spaziergänger mit einem Besuch im Biergarten bei schönem Wetter die verdiente Erholung verspricht.
Ein Namens-und Ortsregister hilft dem interessierten Leser, sich in der Vielzahl der Angebote zurechtzufinden. Das mit nur 64 Seiten kompakte Werk ist ein nützliches Taschenbuch für die Erkundung des schönen Alt-Gohlis. Der Lehmstedt Verlag sollte in einem weiteren Band auch die Bebauung nördlich der Bahnlinie bis zur Krochsiedlung und die Kasernenstadt Gohlis-Möckern dem interessierten Spaziergänger vorstellen.
Ursula Hein
Mark Lehmstedt (Hrsg.)
Leipziger Spaziergänge. Alt-Gohlis
64 Seiten, 75 Fotos, 1 Karte
20 x 12 cm, Broschur
ISBN 978-3-95797-056-5; 6,00 Euro
1 Ebert, Willy, Gohlis. Aus der Geschichte eines Leipziger
Vorortes. Leipzig 1926 S. 42
2 Merrem, Annkatrin, Historismus und Jugendstil.
In700 Jahre Gohlis. Leipzig 2017, S. 77ff.
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Von Matthias Reichmuth
Einen Blick in die Glaskugel können wir nicht werfen, aber wer sich dafür interessiert, wo 2018 neu entstehende Wohnhäuser in Gohlis bezugsfertig werden, kann einen Blick in die einschlägigen Immobilienportale werfen. Dort finden sich einige interessante Neubauprojekte, wenn auch teils zu Mietpreisen in der Höhe von 9,- Euro (Gohlis-Nord) bis rund 10,- Euro (weiter südlich) pro Quadratmeter. Während es vor drei Jahren noch ganz klar war, dass in Gohlis-Süd die teureren, in Gohlis-Mitte mittelteure Mieten und nur in Gohlis-Nord Mieten unterhalb des Leipziger Durchschnitts zu finden sind, haben sich die Mietpreise jetzt in allen Gohliser Ortsteilen in etwa angenähert: Im Leipziger Durchschnitt zeigt das Portal immowelt.de eine deutlichere Steigerung als in Gohlis, und zum Jahresende 2017 bewegten sich die aktuellen Mietangebote aller drei Gohliser Teilgebiete im Mittel bei ca. 7,00 Euro und damit minimal unter dem Leipziger Durchschnitt von 7,18 Euro pro Quadratmeter.
Neubauten
Beginnen wir unseren „Streifzug zum Baugeschehen“ in Gohlis-Nord: An der Max-Liebermann-Straße ist in den letzten Monaten östlich der Bremer Straße ein Wohnkomplex mit 92 Wohn- und vier Gewerbeeinheiten emporgewachsen, der sicherlich in diesem Jahr fertig gestellt wird. Für das Gebiet direkt nördlich davon gibt es bereits einen beschlossenen Bebauungsplan, der weitere mehrstöckige Gebäude, eine Schule (voraussichtlich Gymnasium) sowie Einfamilienhäuser vorsieht.
Auf der anderen Seite der Krochsiedlung wird das Gebiet nahe des Gohlis-Parks immer dichter bebaut: Direkt neben dem Seniorenheim „Hedwighof“ wurde im Januar ein größeres Mehrfamilienhaus fertig. Und an der Maria-Grollmuß-Straße plant das Großunternehmen Vonovia nach Berichten der Leipziger Volkszeitung auf der noch freien Fläche, die von der Landsberger Straße durch einen Lärmschutzwall getrennt ist, 80 Wohnungen in Fertigbauweise zu errichten. Auf diesem Gebiet gibt es neue technische Entwicklungen, mit denen die Baukosten mit rund 1.800,- Euro pro Quadratmeter um rund ein Viertel niedriger liegen als bei üblicher Steinbauweise – und ohne dass das Ergebnis nach einheitlicher Plattenbauweise aussieht. Wir dürfen auf das Ergebnis gespannt sein.
In Gohlis-Mitte wird am Viertelsweg nicht nur das ehemalige Stabsgebäude der Nationalen Volksarmee zum Wohn- und Geschäftshaus umgebaut – auf der anderen Seite der bereits fertigen Tiefgarage entsteht an der Fleißnerstraße auch noch ein Neubau. Auch in den Immobilienportalen gibt es noch einige Angebote zum Erstbezug im Quartier Siebengrün. Die Umwandlung des ehemaligen Kasernengeländes zum Wohngebiet ist damit zwar weit fortgeschritten, aber noch längst nicht abgeschlossen. Am anderen Ende von Gohlis-Mitte, ganz nah am S-Bahnhof Gohlis, werden 2018 nun – mit einiger Verzögerung – die Wohnungen in den umgebauten Bleichertwerken unter der Bezeichnung „Gohliser Höfe“ bezugsfertig. Und auch in der Rückertstraße tut sich etwas: Die ehemalige kleine Kaufhalle, die seit Jahren leer stand, wird derzeit umgebaut, in der Zukunft werden Schaufenster dort wohl nicht mehr benötigt.
In der Georg-Schumann-Straße 53 sorgte ein spektakulärer Brand kurz vor Silvester für Schlagzeilen: Bei Redaktionsschluss war das Gebäude noch akut einsturzgefährdet, so dass hier wohl demnächst der Abriss folgen wird. Dass der Trend in der Georg-Schumann-Straße aber eigentlich in die andere Richtung geht, kann direkt auf der anderen Seite der Sasstraße beobachtet werden: Dort wurde auf dem bisher freien Eckgrundstück inzwischen das Fundament für einen Neubau gegossen. Und auch in der Georg-Schumann-Straße 119, wo kürzlich zwischen dem Flüchtlingswohnheim mit Pizzaladen im Erdgeschoss und Katrins Bastelladen ein Gebäude abgerissen werden musste, entsteht auf den Grundmauern des Altbaus gerade ein Neubau. Wenn man bedenkt, dass die Georg-Schumann-Straße noch vor 10 Jahren überwiegend durch leer stehende Altbauten geprägt war, in die wegen des Verkehrslärms niemand ziehen wollte, nun aber die meisten dieser Altbauten doch saniert wurden und werden, sind Neubauten an dieser Straße nur der nächste Schritt, nachdem in den ruhigen Nebenstraßen das Angebot an freien Flächen und Wohnungen deutlich geschrumpft ist. Trotzdem gibt es auch in den Bestlagen von Gohlis-Süd noch Neubauten: So hat ein Neubau an der Ecke Stallbaumstraße insbesondere den Charakter der Herloßsohnstraße stark verändert. Im Mai 2018 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.
Verkehr
Auch im Verkehr gibt es Neuigkeiten: Der schon 2017 geplante Neubau einer Straßenbahnhaltestelle Baaderstraße an der Virchowstraße musste neu ausgeschrieben werden, weil sich für die Durchführung nur ein Anbieter gefunden hatte, der zudem überteuerte Preise verlangte. Nun haben die Leipziger Verkehrsbetriebe die Ausschreibung so geteilt, dass der Gleisbau durch die eigene Tochterfirma zu überschaubaren Preisen durchgeführt werden kann, die Tiefbauleistungen wurden im Dezember ausgeschrieben und der Fördermittelbescheid liegt vor. Somit stehen die Chancen gut, dass es in diesem Jahr mit dem Neubau der barrierefreien Haltestelle nun endlich klappen wird: Der Baukalender sieht aktuell den 17. August als Starttermin vor.
Bei den Straßenbaumaßnahmen ist noch nicht ganz so konkret absehbar, welche Oberflächen in diesem Jahr erneuert werden. Im Herbst konnten wir entsprechende Straßenbauarbeiten in der nördlichen Hans-Oster-Straße sowie im südlichen Schlösschenweg beobachten. Wie viele Straßensanierungsmaßnahmen es in diesem Jahr werden, hängt auch davon ab, welcher Anteil des Budgets nach Ende des Winters für die Sanierung von Frostschäden aufgebracht werden muss.
Was jedoch schon absehbar ist, ist die Fertigstellung der neuen Landsberger Brücke etwa im September diesen Jahres – damit führt die Landsberger Straße auch für den Autoverkehr tatsächlich wieder in Richtung Landsberg bzw. zur Autobahn weiter und nicht nur bis zur Martinshöhe.
Spielflächen
Auch für die Kinder in Gohlis gibt es gute Nachrichten, nämlich neue Spielplatzangebote: Am 21. November 2017 wurde auf dem Gelände des Budde-Hauses (Lützowstraße 17) ein neuer Spielplatz, der „Budde(l)-Platz“ eingeweiht. Dieser wird sich sicher im kommenden Frühjahr größerer Beliebtheit erfreuen.
Wetterunabhängig gibt es ebenfalls seit November den Ganzjahrespielplatz im Hoffnungszentrum (Renoirstraße 32). Allerdings ist dieser Spielplatz nur donnerstags von 16 Uhr bis 17:30 Uhr geöffnet. Besucht wird er vorwiegend von Grundschulkindern aus Gohlis-Nord, die dort auch betreut werden. Die kleine freikirchliche Gemeinde, die ihr Gemeindezentrum 2007 in den Räumen einer geschlossenen Kaufhalle eingerichtet hat, räumt dazu eine Teilfläche ihres Gemeindezentrums donnerstags um und macht dann ein Kinderangebot, das von der Hüpfburg über Basteln bis zu Geschichten reicht.
Für dieses Jahr plant die Stadt Leipzig außerdem die Schaffung von Spiel- und Bewegungsangeboten auf der Grünfläche zwischen der Kreuzung Max-Liebermann-Straße / Landsberge Straße und der Pestalozzischule. Der Bürgerverein Gohlis wurde bereits zur Beteiligung eingeladen.
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