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Gohlis Forum 4/2019

Richtfest – Gastro-Kultur unterm Ginkgo-Baum

von Wolfgang Leyn

Am 5. Juni wurde Richtfest gefeiert für den „schicken Holzbau“ im Biergarten des Budde-Hauses, der Küchen- und Schankeinrichtung aufnehmen soll. Antje Lenke, die Gastronomie-Chefin im Team, musste dabei mit einem kleinen Hammer einen ziemlich großen Nagel einschlagen, neben ihr ein grinsender Zimmergeselle… Als nächstes folgt der Innenausbau. Die neue Küche soll winterfest werden, Wege bekommen rollstuhlfreundliches Pflaster. Läuft alles nach Plan, dann öffnet der beliebte Biergarten unterm Gingko-Baum Anfang Juli wieder, und zwar täglich ab 12 Uhr. Künftig sollen Gastro- und Soziokultur am und im Budde-Haus enger verknüpft werden. Na, denn, wohl bekomm’s!

Eine Performance zur Nacht der Kunst

von Peter Niemann

Vor vier Jahren erwuchs aus einem Kulturprojekt mit dem Titel „Denk mal! Im öffentlichen Raum für Demokratie, Nachbarschaft und Integration“ eine interaktive Installation, die noch heute an der Georg-Schumann-Straße / Ecke Lützowstraße, auf der Grünfläche vor der Erich Kästner-Schule zu bewundern ist. Realisiert werden konnte das Projekt dank des Engagements zahlreicher zivilgesellschaftlicher Akteure aus unserem Stadtteil und unter der Mitwirkung von Geflüchteten wie auch alteingesessenen Bürgerinnen und Bürgern.

Anlässlich der Nacht der Kunst am 7. September 2019 laden die Initiative Weltoffenes Gohlis und der Bürgerverein Gohlis herzlich zur Neugestaltung des Holzobjektes ein. Ab 16:00 Uhr möchte der Künstler Joachim R. Niggemeyer die Gelegenheit nutzen, die Symbolkraft seines Werkes farbig zu verstärken und damit für Weltoffenheit, Toleranz und ein friedliches Miteinander werben. Dies soll live vor den Augen der Gäste und sogar unter Einbeziehung dieser erfolgen.

Für ein kulinarisches und musikalisches Rahmenprogramm ist gesorgt.

Gohliser Geschäftsleben – Vier Neueröffnungen

von Günter Krap und Matthias Reichmuth

WulleWupp, ne Supp!

Seit 3 Monaten gibt es ihn, den Ableger der Suppenbar Wulle Wupp In Gohlis-Süd, Breitenfelder Str. 20, zwischen Schumann- und Elsbethstraße gelegen. Der Laden stand zuvor sehr lange leer, der Einzug eines italienischen Ladens war dort lange angekündigt, aber nie eingetreten.
Hier wird täglich von Montag bis Freitag zwischen 11:30 Uhr und 15:00 Uhr leckeres und frisches Mittagessen in Form von Suppen und Eintöpfen nach Omas altbewährten Rezepten angeboten. Und das zu moderaten Preisen. Liebevoll, täglich frisch zubereitete Eintopf- und Suppengerichte, Milchreis, Chile-con-carne, jede 2. Woche warten die beliebten und begehrten Senfeier auf hungrige Gäste, die bisher durchweg zufrieden und gut gesättigt, die Suppenbar wieder verlassen haben.

Schuster bleib bei deinen Leisten
Wo 2017 die letzte Buchhandlung in Gohlis ihre Pforten geschlossen hat, in der Georg-Schumann-Str. 54, zwischen Lützow- und Sasstraße gelegen, präsentiert sich seit einigen Monaten die HANS SACHS Orthopädie-Schuhtechnik mit einem interessanten Leistungsangebot, das deutlich über Schuhe hinaus geht. Das Geschäft wirkt modern und attraktiv. Wir bleiben dran und werden im Heft 6 des Gohlisforums die HANS SACHS Orthopädie-Schuhtechnik näher vorstellen.

Neuer Frisör in der Landsberger Straße
Das Aus für die Biowelt Gohlis-Nord in der Landsberger Straße 46 (direkt an der Straßenbahnhaltestelle „Viertelsweg“) bedeutete den Neuanfang für ein Frisörgeschäft an gleicher Stelle. Frisör Wiegner hat von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr geöffnet, ohne Voranmeldung geht hier allerdings nichts.

Bestatter folgt auf Bürgerverein
Kurz vor Redaktionsschluss wurde noch erkennbar, wer in die Lindenthaler Straße 34 als Nachmieter unseres Bürgervereins eingezogen ist: Es handelt sich um das Bestattungshaus Süd-Ost, das von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und 16:30 Uhr geöffnet ist.

Europa praktisch erlebt – Gohliser Grundschüler vom Schüleraustausch erfolgreich zurückgekehrt

von Eyke Hiersemann

Erschöpft, aber mit vielen bleibenden Erinnerungen kehrten Jonah und Kasimir aus der 3. Klasse sowie Leni, Pia, Ella, Nora, Nayla und Leopold aus der 4. Klasse der Erich Kästner-Schule zusammen mit ihren Lehrer- und Erzieherinnen auf dem Leipziger Flughafen vom Schüleraustausch aus Spanien zurück. Im Rahmen des Erasmus+ Projektes der Schule nahm die Delegation vom 12. bis 18.05 2019 an dem Austauschtreffen an der Sant Jordi-Schule in Mollet del Vallès teil.

Die Vorfreude und Anspannung waren riesig. „Alle Kinder lebten für eine Woche in ihrer spanischen Gastfamilie, mit der im Vorfeld per WhatsApp, E-Mail oder Skype Kontakt aufgenommen worden war. Dementsprechend herzlich und liebevoll war der Empfang der Eltern auf Zeit bereits bei der Ankunft am Bahnhof in der spanischen Stadt unweit von Barcelona.“ erklärt Marlene Möritz, Englischlehrerin an der Grundschule. Auch der Bürgermeister begrüßte die Gäste. Tagsüber besuchten die Kinder gemeinsam mit den Schülern der anderen teilnehmenden Partnerschulen aus Griechenland, Italien, der Slowakei und der Tschechischen Republik die gastgebende Schule. Trotz der sechs verschiedenen Sprachen knüpften die Kinder schnell die ersten Kontakte. Gemeinsame Aktionen und viele sportliche Spiele halfen dabei. „Man kann mehrere Leute kennenlernen, viel entdecken.“ sagte Leni einem katalanischen Fernsehteam und Ella fand: „Es ist einfach nur ein voller Erfolg“.

Finanziert wird das Projekt über Erasmus+, dem EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport. Seit Beginn des Schuljahres pflegt die Erich Kästner-Grundschule im Rahmen des Projektes Partnerschaften zu den Schulen in den genannten europäischen Ländern. Dabei geht es um die gesunde Lebensweise. „Verschiedene Aspekte wie Sport und Ernährung werden interkulturell aufgearbeitet und untereinander verglichen“, sagt Eyke Hiersemann, stellvertretender Schulleiter. So erhielt jede Schule im Dezember eine Box mit verschiedenen kleinen Spielgeräten. Die Schüler erfanden daraus verschiedene Spiele, die sie ins Englische übersetzten und die in einem gemeinsamen Spielebuch gedruckt worden. Jetzt können die Spiele im Sportunterricht der beteiligten Länder gespielt werden.

Zuletzt tanzten Anfang Mai alle 467 Grundschüler und ihre Lehrer auf dem Schulhof der Gohliser Schule, aufgezeichnet von einem Filmteam. Was sich erst einmal nicht so spektakulär anhört, ist auch Teil eines größeren Programmpunktes gewesen. „Im Rahmen unseres Projektes haben wir den Welttanztag zum Anlass genommen und einen Flashmob mit unseren Partnern organisiert“, sagt Ulrike Sacher, Projekt-Verantwortliche an der Bildungseinrichtung. An den fünf europäischen Partnerschulen wurden die Schüler beim gleichen Tanz ebenfalls auf Video aufgezeichnet. Alle Beiträge der Schulen wurden dann zusammengeführt und es entstand ein Videoclip, welcher die Kinder aller sechs Länder zu einem gemeinsamen Tanz vereint, zu sehen unter https://childhoodinabox.blogspot.com/ oder zum Schulfest am 14. Juni, von 15.00 bis 18.00 Uhr.

Kontakt
Telefon: 0341 58 61 45 011
Telefax: 0341 58 61 45 030
E-Mail: hallo@kaestnerschule.de
www.kaestnerschule.de
Erasmus-Blog: https://childhoodinabox.blogspot.com/
Ansprechpartner: Eyke Hiersemann (Stellv. Schulleiter)
Ulrike Sacher (Erasmus – Beauftragte)
Marlene Möritz (Delegationsleiterin)

Rege Beteiligung am ersten „Jane’s Walk“ in Gohlis

von Wolfgang Leyn

Etwa 50 Interessierte erkundeten am 5. Mai auf Einladung des Bürgervereins das historische Zentrum von Gohlis. Auf dem Weg durch Menckestraße, Poetenweg und Schillerweg erzählte Stadtteilkonservatorin A. Merrem kenntnisreich von Baudenkmalen. Wichtige Station war der frühere Dorfanger in der Menckestraße. Der frühere Vereinsvorsitzende G. Klenk berichtete, wie sich engagierte Gohliser 1992 dort zusammenfanden, um die denkmalgerechte Sanierung verfallener Wohnhäuser zu erreichen.

Der Zuspruch und die vielen Gespräche beim Gehen ermutigen uns, auch im Mai 2020 zu einem solchen Nachbarschaftsspaziergang einzuladen.

Garten-Flohmarkt in Gohlis-Süd

von Ursula Hein

Mit dem Mai beginnt auch die Zeit für Flohmärkte, oft eine Fundgrube für Raritätensammler, aber häufig dominieren kommerzielle Anbieter. Daneben gibt es Garagenflohmärkte, in denen oft nur das Gerümpel der Nachbarn entsorgt werden soll. Jetzt wurde in Gohlis-Süd eine neue Variante aus der Taufe gehoben, der Gartenflohmarkt. In der Marbachstraße haben sich unter Leitung der Denkmalpflegerin Annkathrin Merrem die Bewohner des Hauses Nr. 6 zusammengefunden und für die Nachbarschaft im Garten hinter dem schönen Gründerzeithaus einen ausnehmend hübschen Flohmarkt arrangiert. Was es hier zu sehen gibt: Spielzeug und Kleidung für Kinder ab dem Babyalter, Bücher, Schallplatten für Groß und Klein. Porzellan und Keramik, Glas und Schmuck, auch eine Fahne mit der DDR-Emblem ist auszumachen. Bei schönem Sonnenschein finden sich Gohliser mit Kind und Kegel hier zusammen, um auch bei einer Tasse Kaffee und Kuchen zu plauschen, zu kaufen und zu verkaufen. Und was noch wichtiger ist, sich zum nächsten Gartenflohmarkt noch in diesem Sommer und wieder in Gohlis zu verabreden.

Leserbrief: Das Gohliser Abfallentsorgungsproblem

von Peter Staude

Seit Sommer 2018 häufen sich bis heute die Fälle der Verweigerung der Abfallentsorgung durch den Eigenbetrieb der Stadt. Das betrifft vor allem die Anwohner in der Siedlung am Eutritzscher Park in Gohlis, aber unterdessen auch andere Stadtteile mit engen Straßen. Das Abfallentsorgungsproblem für Rest- und Bioabfall, aber auch für Gelbe und Blaue Tonne ist zu einem gesamtstädtischen Problem geworden, unter dem zuerst die Anwohner leiden. Sie nämlich bleiben auf Ihrem Müll sitzen, der im günstigsten Fall in zwei Wochen oder im ungünstigsten Fall erst in vier Wochen, möglicherweise noch später entsorgt werden kann. Ein absolut untragbarer Zustand!

Seit nunmehr 50 Jahren bin ich Anwohner in der Siedlung und war noch nie mit einem derartigen bürokratischen Problem sowie einer sturen und permanenten Verweigerungshaltung der Stadtverwaltung konfrontiert. Jeder Betroffene fragt sich, was ist eigentlich bei der Stadt passiert, dass es dazu überhaupt kam? Die äußerst spärlichen und zum Teil völlig ausbleibenden Informationen der Stadt verweisen lediglich auf eine neue deutlich größere Mindestdurchfahrtsbreite von 3,55 m für die 3-achsigen größeren Müllfahrzeuge, die es bisher so nicht gab. Sobald nur irgendein PKW in einer Siedlungsstraße parkt oder hält, ist die Mindestdurchfahrtsbreite nicht mehr ausreichend und die Entsorgung des Mülls wird verweigert. Die einfachste und bequemste Lösung seitens der Stadt! Außer einer sogenannten schriftlichen Anhörung der Stadtreinigung zu geplanten Sammelbereitstellungsplätzen vom Sept. 2018 gab es keinerlei weitere Kommunikation. Es hagelte darauf unzählige Beschwerden und Proteste – die sinnlose Aktion wurde daraufhin abgeblasen. Alle Vorschläge der Anwohner wurden bisher ignoriert bzw. zurückgewiesen. Auf eine wirkliche Einbeziehung der Anwohner in die Findung einer gemeinsamen Lösung werden wohl alle Betroffenen noch lange warten müssen und auf ihrem Müll sitzen bleiben!

Engpässe der Abfallentsorgung in Gohlis nur Symptom stadtweiter Verkehrsprobleme

von Tino Bucksch

Ausgehend von Engpässen in der Abfallentsorgung durch die Leipziger Stadtreinigung in der Gohliser Siedlung am Bretschneider-Park (Eduard-von-Hartmann-Straße, Steffenstraße, Hegelstraße, Schopenhauerstraße und Nietzschestraße) vor fast zwölf Monaten erwartet der Bürgerverein Gohlis endlich ein Ende des Stillstandes in der Kommunikationspolitik und Lösungssuche seitens der Stadt Leipzig und der Stadtreinigung.
Dazu Tino Bucksch, Vorsitzender des Bürgervereins Gohlis: „Im April beschloss die Ratsversammlung einen Prüfantrag für eine Ausnahmegenehmigung der Beschilderung im Rahmen der StVO gegenüber der entsprechenden Landesbehörde. Damit wird in unseren Augen das Thema an die nächste Ebene abgeschoben und eine Lösung rückt in weite Ferne.

Maßnahmen und Vorschläge, die die Stadtverwaltung selbst ergreifen kann, sind scheinbar gar nicht in Betracht gezogen worden. Dabei gab es sowohl von Seiten der betroffenen Bürgerinnen und Bürger als auch vom Stadtbezirksbeirat Nord infolge einer öffentlichen Sitzung genügend Vorschläge, das Problem zu entschärfen.“

Der Bürgerverein Gohlis erwartet, dass Stadtverwaltung und Stadtreinigung nicht erst bis zum dritten Quartal 2019 warten, sondern zeitnah in die Offensive bei der Lösungssuche gehen und dabei das direkte Gespräch mit den Gohlisern und Gohliserinnen suchen.
„Was aus Vorschlägen wie einer Abmarkierung von Parkmöglichkeiten, der Prüfung der rechtlichen Verbindlichkeit von Vorgaben der Wagenbreite durch die Berufsgenossenschaft sowie der Aufstellung von Hinweisschildern durch die Stadt außerhalb der Vorgaben der StVO geworden ist, bleibt ein Rätsel. Gerade in der Frage der Kommunikation sehen wir noch großen Nachholbedarf.“ so Bucksch abschließend.

Gesprächs-Café – Zeitzeugen über 30 Jahre Friedliche Revolution

Das nächste Gesprächs-Café des Bürgervereins Gohlis findet am Mittwoch, dem 4. September, um 17 Uhr im Budde-Haus statt. Bisher hatten wir uns in diesem Rahmen vor allem über das Alltagsleben früher in Gohlis ausgetauscht, über Ladengeschichten, Schulerfahrungen und ähnliche Dinge. Nun möchten wir anlässlich des runden Jahrestages der Friedlichen Revolution auch politische Akzente setzen.

Wir haben das Gesprächs-Café deshalb unter das Motto gestellt „Zeitzeugen erzählen über ihr 1989 in Leipzig-Gohlis“. Was haben sie damals erhofft und angestrebt? Und was ist in den folgenden 30 Jahren daraus geworden? Unsere Gesprächspartner sind diese drei Gohliser:

Gotthard Weidel, Pfarrer i. R. der Friedenskirchgemeinde. Sie war am 9. Oktober 1989 für das Friedensgebet in der Nikolaikirche verantwortlich.

Reinhard Bernhof, Schriftsteller und Dichter. Er gehörte im September 1989 in Leipzig zu den Mitbegründern des Neuen Forums.

Gerd Klenk, Diplomingenieur für Elektrotechnik, 1992 Mitbegründer und später von 1998-2014 Vorsitzender des Bürgervereins Gohlis e. V.

Sie sind herzlich zum Gesprächs-Café eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Unbenannte Plätze in Gohlis – vierter Teil

von Ursula Hein und Wolfgang Leyn

Es gibt mehrere Plätze in Gohlis, die eigentlich einen Namen verdient hätten. Nach dem (vergessenen) Schillerhain folgt ein kleiner grüner Platz an der Grenze von Gohlis-Mitte zu Gohlis-Nord. Begrenzt wird er von Virchowstraße, Viertelsweg und Wilhelm-Plesse-Straße. Die den Platz umgebenden Wohnhäuser aus den 1930er-Jahren sprechen für den Namen „Fritz-Riemann-Platz“ (wohlgemerkt mit dem Vornamen, sonst käme es zu Verwechslungen mit der Riemannstraße in der Südvorstadt, die nach dem Musikwissenschaftler und Lexikographen Hugo Riemann benannt ist).

Wer war Fritz Riemann?
Eigentlich sollte man diese Frage in Leipzig nicht stellen müssen, denn er war hier in den 20er- und 30er-Jahren der bedeutendste private Architekt und Städteplaner. 1881 im thüringischen Schlotheim geboren, studierte Riemann an der TU Darmstadt und kam 1908 nach Leipzig, wo er 1911-17 im Architekturbüro von Georg Lubowski arbeitete. Neben Häusern für private Auftraggeber plante Fritz Riemann dort für die Eisenbahnersiedlung in Lindenthal. Ab 1919 war er selbständiger Architekt.

Von 1921 an ging es dann mit Aufträgen Schlag auf Schlag: die Wohnanlage in der Blochmannstraße (ebenfalls für die Eisenbahner-Baugenossenschaft in Lindenthal), ab 1922 mehrere Wohnanlagen im Auftrag der neu gegründeten Baugenossenschaft für die Reichsfinanzbeamten, der heutigen Vereinigten Wohngenossenschaft e.G. (VLW) in Gohlis, Eutritzsch, Connewitz und Leutzsch mit insgesamt rund 2.000 Wohnungen. Dazu gehören die Wohnhäuser in der Coppistraße 23-31 und die Häuser entlang der Gottschallstraße sowie in der Kroker-, Ecke Renkwitzstraße, der wohl eindrucksvollste Genossenschaftsbau in Leipzig und darüber hinaus. Daneben entwarf Fritz Riemann auch etwa 500 Wohnungen und Einfamilienhäuser für andere Auftraggeber, darunter die Blöcke zwischen Rückert- und Wilhelm-Sammet-Straße. Nach 1945 sind keine Bauvorhaben von Riemann mehr bekannt. Er starb 1955 in Leipzig und wurde auf dem Südfriedhof bestattet, wo noch heute sein Grab zu finden ist.

Weshalb dieser Platz?
Warum soll es gerade dieser kleine Platz am Viertelsweg sein? Wie gesagt, an drei Seiten ist er von Gebäuden eingefasst, die Fritz Riemann entworfen hat, von den inzwischen privatisierten Genossenschaftsbauten des „Gohlis-Carrés“ entlang der Wilhelm-Plesse-Straße sowie weiteren Bauten für die VLW aus den 1930er-Jahren. Für die Benennung dieses grünen Fleckchens in Gohlis als Fritz-Riemann-Platz spricht außerdem, dass der Architekt eben dort den städtischen Bebauungsplan erheblich korrigiert hat, der ursprünglich eine andere Einmündung der Wilhelm-Plesse-Straße (damals Gravelottestraße) vorsah. Mit anderen Worten, der Platz, so wie wir ihn heute kennen, wurde von Fritz Riemann geplant.

Foto-Rätsel – Kennen Sie Gohlis?

An welcher Straße unseres Stadtteils blickt die abgebildete Dame so traumverloren in den Himmel? Wenn Sie es wissen, dann schicken Sie eine E-Mail Sie an buergerverein@gohlis.info, Kennwort „Foto-Rätsel“. Unter den Einsendern der richtigen Antwort verlosen wir wieder ein Exemplar des Stadtteilführers „Leipziger Spaziergänge: Alt-Gohlis“ aus dem Lehmstedt Verlag.

Das Leipziger Stadtwappen, dessen Ort wir im vorigen Heft suchten, befindet sich an der Feuerwache in Gohlis-Nord. Gewonnen hat Carola Jekel aus der Geibelstraße. Herzlichen Glückwunsch!

Ein Fund auf dem Antikmarkt – Die „Eidechse“, Erinnerungen an den Elektrokarren

von Joachim Petschat , ehemals Schlosser und Ingenieur im VEB VTA Leipzig

Auf dem AGRA-Antikmarkt wurden kürzlich Prospekte aus der Produktpalette der größten Fabrik in Gohlis, den einstigen Bleichert-Werken, angeboten. Sie weckten Erinnerungen an meine Zeit in diesem Betrieb, damals VEB Verlade- und Transportanlagen (VTA). Daran möchte ich Sie teilhaben lassen.

Elektrokarren – 1923 patentiert
Da zurzeit die Diskussion über das Elektroauto läuft, schreibe ich über meine Erlebnisse mit der berühmten Bleichert-Eidechse, die mit Elektroantrieb fuhr. Unsere Altvorderen haben dieses Fahrzeug schon in den 20er-Jahren eingesetzt. Abgase in den Werkhallen waren auch damals ein Problem. Das Patent auf den Elektrokarren „Eidechse“ wurde der Firma 1923 erteilt. Angeboten wurde er mit Vollgummi- und Luftreifen, ohne Federung, vorgesehen für innerbetrieblichen und öffentlichen Straßentransport. Laut Prospekt wurden sogar Eisenbahnwaggons damit versetzt. Auf dem Leipziger Hauptbahnhof konnte man solche E-Karren beim Gepäcktransport mit z. T. halsbrecherischer Fahrweise noch lange erleben.

Die Eidechse wurde von 1924 bis in die 60er-Jahre in großen Stückzahlen hergestellt. Für fast alle betrieblichen Transporte gab es passende Varianten bzw. Zusatzgeräte. Noch im Juli 1964 musste ich als Zwischenprüfung in der Schlosserlehre im Lehrwerk der Betriebsberufsschule Handräder für die Schaltung komplett montieren. Sie wurden damals auf Bestellung als Ersatzteile geliefert.

Die Wippenlenkung der Eidechse war gewöhnungsbedürftig. Fuhr man auf einer Seite durch ein Schlagloch, konnte man hochgeschleudert werden. Auch bei Notbremsung war ein Sturz möglich. Aus Gründen der Arbeitssicherheit wurden die Eidechsen später mit einem Seitenschutz versehen. Ob vorn eine Tür war, wie bei der dieselbetriebenen „Ameise“, ist mir nicht mehr erinnerlich, ebenso wenig, wie bei der Eidechse der Fahrtrichtungswechsel angezeigt wurde.

Mit der Eidechse im Straßenverkehr
Da ich an der Betriebsberufsschule den Lkw-Führerschein erworben hatte, erhielt ich die Fahrerlaubnis 2 E und durfte die Eidechse auch im öffentlichen Straßenverkehr fahren, meist zwischen den Betriebsteilen in Eutritzsch und Gohlis sowie in die Außenlager, um Ersatzteile hinzuschaffen oder abzuholen, in diesem Fall auf Luftbereifung. Meine weiteste Fahrt war die zum Ersatzteilhandel in Taucha.

In der Spätschicht wurden im Werk 2 in Eutritzsch manchmal kleine Rennen gefahren. Ärgerlich war es, wenn man nicht auf die Ladung der Batterie geachtet hatte und deshalb liegenblieb. Dann musste man unter dem Gespött der Kollegen zur Ladestation abgeschleppt werden. Und die war zum Schichtende hin immer belegt. Gewartet wurden die Batterien der Eidechsen in der Kugelschaufler-Halle in Eutritzsch, was damals bedeutete: Platten und Säure ersetzen. Beim Betreten der abgetrennten Station verschlug es einem wegen der Säuredämpfe den Atem. Aber der damalige Batteriewart Hugo hat dort sogar gefrühstückt! Dankenswerterweise hat er mir auch meine private Motorradbatterie mit gewartet.

Leider verschwanden die umweltfreundlichen Eidechsen nach und nach aus beiden VTA-Werksteilen in Gohlis und Eutritzsch. Schade! Die Produktion von Elektrokarren wurde im Rahmen des Rates der gegenseitigen Wirtschaftshilfe nach Bulgarien verlagert. Im Museum Eisenmühle Elstertrebnitz kann man ein fahrbereites Exemplar einer Eidechse besichtigen, allerdings vom westdeutschen Bleichert-Ableger und Konkurrenten in Köln.

Biergärten damals und heute – Gastlicher Ort unter Bäumen

von Wolfgang Leyn

Die Urheimat der Biergärten liegt bei München. Ende des 18. Jahrhunderts grub man in den Flussauen der Isar tiefe Keller, um dort ganzjährig Bier lagern zu können. Zur Kühlung diente Eis, das im Winter vom Fluss oder von nahegelegenen Teichen geholt wurde. Auf die Hänge über den Kellern pflanzte man schattenspendende Kastanien. In der warmen Jahreszeit stellten die Bierbrauer Tische und Bänke unter die Bäume und schenkten ihr Bier aus – sehr zum Ärger der Gastwirte, die sich darüber beim König beschwerten. Der legte 1812 fest, dass in Biergärten keine Speisen außer Brot angeboten werden durften. Dafür war es den Gästen erlaubt, dort ihre mitgebrachte Brotzeit verzehren. Durch die Liberalisierung des Gewerberechts in Bayern 1825 verwischten sich dann die Unterschiede zwischen Biergärten und Wirtsgärten.

Barocke Biergärten locken Leipziger nach Gohlis
Im kleinen Dorf Gohlis nordwestlich von Leipzig gab es im 18. und 19. Jahrhundert zwei Gastwirtschaften mit Biergärten, die auch bei den Städtern sehr beliebt waren: die Wasserschenke gleich neben der Mühle und die Oberschenke in der heutigen Menckestraße 8. Die eine schloss 1870 ihre Pforten, die andere zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Traditionsreichste gastronomische Einrichtung in Gohlis ist heute die Gosenschenke „Ohne Bedenken“. Sie feiert im Juli ihr 120-jähriges Bestehen.

1899 zog die Wirtsfamilie Cajeri aus der Leipziger Innenstadt in den mittlerweile eingemeindeten Vorort, übernahm das seit den 1860er-Jahren bestehende Gasthaus in der Hauptstraße 38 (heute Menckestr. 5) samt Biergarten und richtete dort eine Gosenschenke ein. Der Name „Ohne Bedenken“ geht auf einen Kellner zurück, der auf die skeptische Frage, ob man denn Gose überhaupt trinken könne, zu antworten pflegte: „Ohne Bedenken!“.

Im Zuge der Neubebauung der Menckestraße mit mehrstöckigen Großstadthäusern war 1872 auf dem Grundstück ein viergeschossiges Wohngebäude errichtet worden, das 1905 im Auftrag von Gosewirt Carl Cajeri seine heutige Gestalt bekam, mit den gekreuzten Goseflaschen im Stuck über der Eingangstür. Im Dezember 1943 wurde der Biergarten durch Bomben schwer beschädigt. Ende der 50er-Jahre schien dann das Ende der Gosenschenke endgültig besiegelt zu sein. Fortan wurden die Gasträume als Bücherei, Volksröntgenstelle oder Versammlungsraum der Nationalen Front genutzt.

Renaissance der Gose(nschenke)
Angeregt von einem Artikel über die historische Gosenschenke, der 1983 in den „Leipziger Blättern“ erschien, ließ Lothar Goldhahn Mitte der 80er-Jahre Gaststube und Terrasse rekonstruieren. 1986 konnte er die Gosenschenke wiedereröffnen, 1987 auch den Biergarten. Gosewirt Hartmut Hennebach erweiterte ihn 1994 bis zum Poetenweg. Gebraut wurde die Gose zunächst in Berlin, später im sächsischen Dahlen und ab 1994 im mittelfränkischen Weißenburg. Seit 2017 braut der heutige Gosewirt Jens Gröger seine „Edelgose“ selbst. Zum 120-jährigen Jubiläum gratulieren wir mit einem dreifachen „Goseanna!“

Ausgewählte Biergärten
Doch Speis und Trank unter grünen Bäumen gibt‘s erfreulicherweise nicht nur im alten Dorfkern. Aus den drei Teilen von Gohlis stellen wir Ihnen hier je zwei Biergärten kurz vor:

GOHLIS-NORD:
Hinter der Versöhnungskirche: De la noix
­­Ort: Goslarer Str. 8, 04157 Leipzig, in der Kleingartenanlage „Germanus“, Kontakt: Tel. 0173 9458926, Anfahrt: Tram 12 bis Virchowstr., Tram 4 Landsberger Str., 18 Fahrradstellplätze, Offen: 8. Mai bis 30. September (optional länger), Di-So 17-22 Uhr, So 16-21 Uhr (Mo + Di Ruhetag), Angebot: 35 Sitzplätze, Bedienung, warme Küche à la carte, saisonal & regional – neu interpretiert, 3 Biersorten (2 aus der Region), Weinkarte (u. a. Saale-Unstrut), Küchenschluss 21 Uhr, So 20 Uhr, Ausschankschluss 30′ vor Schließung, Veranstaltungen: Sommerfest, Kleinkunst-Konzerte, Besonderes: Entschleunigung unterm uralten Walnussbaum.

Beim Stadion des Friedens: Seilbahn
Ort: Max-Liebermann-Str. 91-93, 04157 Leipzig, in der Kleingartenanlage „Seilbahn“, Kontakt: Tel. 0341-9117158, Anfahrt: Tram 12, Bus 80 bis Virchowstr., Parkplatz (8 Pkw, 15 Fahrräder), Offen: Mai bis September (wetterabhängig), Di-So 11-21 Uhr, nach Absprache auch länger (Mo Ruhetag), Angebot: 60 Sitzplätze, Bedienung, warme Küche à la carte (gutbürgerlich-regional, auch vegetarisch), zwei Biersorten (aus der Region: Urkrostitzer), Küchenschluss 20 Uhr (nach Absprache auch später), Ausschankschluss 21 Uhr, Veranstaltungen: Konzerte (u. a. Country, Irish Folk), Besonderes: originale Seilbahngondel (Firma Bleichert), Spielplatz, Vogel-Voliere.

GOHLIS-MITTE:
Unterm Gingkobaum: Budde-Haus
Ort: Lützowstraße 19, 04157 Leipzig, im Garten vorm Budde-Haus, Kontakt: Tel. 0341 90960037, Anfahrt: Tram 12 bis S-Bahnhof Gohlis, S-Bahn Linie S1, 20 Fahrradstellplätze, Offen: April bis September (in diesem Jahr Eröffnung durch neuen Betreiber Anfang Juli), täglich ab 12 Uhr, kein Ruhetag(!), Angebot: Selbstbedienung, Imbissangebot (warm, auch vegetarisch), 5 Biersorten, auch regionale, Weinkarte, Küchenschluss 21 Uhr, Veranstaltungen: Sommerfest, gelegentlich Konzerte, Besonderes: Uralter Gingko u. a. große alte Bäume, Blick auf historische Bleichert-Villa, kulturelles Umfeld, Kinderspielplatz.

Klein, aber schön: Thüringer Rostbrät’l
Ort: Corinthstr. 13, 04157 Leipzig, Kontakt: Tel. 0341 9114571, Anfahrt: Tram 4 bis Coppiplatz, Tram 12 bis Coppistraße, Bus 90 bis Michael-Kazmierczak-Str., Parkmöglichkeit für Fahrrad und Pkw nebenan am (unbenannten) Platz zwischen Corinth- und Adolph-Menzelstr./Heinrich-Budde- und Wilhelm-Plesse-Straße, Offen: April bis September, täglich 11-22 Uhr (kein Ruhetag), Angebot: 40 Plätze, Bedienung, gutbürgerliche warme Küche à la carte, 5 Biersorten (regional: Krostitzer), Weinkarte, Küchenschluss 21.30 Uhr, Ausschankschluss 21.45 Uhr

GOHLIS-SÜD:
Traditionsreich: Gosenschenke
Ort: Poetenweg 6, 04155 Leipzig, Kontakt: Tel. 0341-5662360, Anfahrt: Tram 12 bis Fritz-Seger-Str., 100 Fahrrad-Stellplätze, 5 Pkw-Parkplätze, Offen: Ende April bis Anfang September, täglich 12-24 Uhr (kein Ruhetag), Angebot: 500 Plätze, Bedienung (Terrassen)/Selbstbedienung (Biergarten), warme Küche à la carte, gutbürgerlich-regional, auch vegetarisch, 7 Fassbiere (regional: Urkrostitzer, Rosen-Pils, Schwarze Rose), 3 Gose-Sorten, 1 hausgebraut, Weinkarte, Küchenschluss 22 Uhr, Ausschankschluss 23 Uhr, Veranstaltungen: monatlich Konzerte (Skiffle, Schlager, Rock, Country), Besonderes: Der 1905 gegründete Biergarten unter 100-jährigen Bäumen ist einer der ältesten in Leipzig, seit 2010 wurde er ununterbrochen unter die Top 10 der schönsten deutschen Biergärten gewählt.

An der alten Mühle: Münsters
Ort: Platnerstr. 13, 04155 Leipzig, Kontakt: Tel. 0341 5906309, Anfahrt: Tram 4 bis Stallbaumstr, Parkplatz für 15 Pkw, 4 Fahrradständer, Offen: Ostern bis Oktober, täglich ab 16 Uhr, Angebot: 75 Plätze, Selbstbedienung, gutbürgerlich-bayerisch gehaltenes Imbissangebot (warm, auch vegetarisch), 5 Biersorten, darunter Gose, Wein nach Angebot, Küchenschluss 21.30 Uhr, Ausschankschluss: 23 Uhr, Besonderes: alte Kastanie

Nah am Rosental: Wirtshaus West-Gohlis
Ort: Herloßsohnstr. 42a, 04155 Leipzig, in der „Westgohliser Gartenkolonie 1921 e. V.“, Kontakt: Tel. 0341 58307040, Anfahrt: Tram 4 bis Stallbaumstr., Tram 10 + 11, Bus 90 bis Wiederitzscher Str., Parkplatz (25 Pkw, 30 Fahrräder), Offen: April bis Oktober, Mi-Fr 17-22 Uhr, Sa, So, Feiertag 11.30-22 Uhr (Mo + Di Ruhetag), Angebot: 120 Sitzplätze, Bedienung, warme Küche à la carte (regional/mediterran, auch vegetarisch), zwei Biersorten (aus der Region: Urkrostitzer), Küchenschluss 21 Uhr, Ausschankschluss 22 Uhr, Veranstaltungen: Ritterspektakel, Kabarett, Lesungen, Spargelwochen, Ente ohne Ende, Erntedankfest usw., Besonderes: 100-jährige Eichen, Wirtshaus im Fachwerkstil, Kinderspielplatz.

Der Vollständigkeit halber: Weitere schöne Biergärten gibt es zum Beispiel an der Gaststätte Neumann (Strelitzer Str. 1, Gohlis-Nord), bei Schaarschmidts (Coppistr. 32, Gohlis-Mitte) beim Restaurant Mytropolis (Möckernsche Str. 1, Gohlis-Süd) und in der Kleingartenanlage „Volksgesundung“ (Heinrothstr. 22, Gohlis-Süd)

Buchsommer 2019 – Neues aus der Bibliothek Gohlis „Erich Loest“

Liebe Leserinnen und Leser des Gohlis Forum,

bald heißt es wieder: „School is out for summer…“! Die Sommerferien stehen vor der Tür und viele sächsische Bibliotheken laden die Kinder und Jugendlichen ihres Einzugsgebietes zu einer neuen Ausgabe des Buchsommers ein. Und natürlich ist die Bibliothek Gohlis „Erich Loest“ wieder mit von der Partie. Wie in den vergangenen Jahren wird es dabei zwei getrennte Ferienleseaktionen geben. Beide, der „Buchsommer Junior“ für Grundschüler und der „Buchsommer Sachsen“ für Schüler ab der 5. Klasse, beginnen jeweils am 24. Juni. Die Anmeldung ist denkbar einfach. In der Bibliothek erhalten alle Teilnehmer einen Clubausweis und ein Logbuch. Auch diesmal ist es das Ziel, 3 Bücher aus einer speziell dafür gekauften Auswahl brandneuer Titel bis zum Ende der Ferien zu lesen und zu bewerten. Egal, ob Fantasy, Liebesgeschichten, spannende Romane oder Sachbücher – beim Buchsommer ist auch für den größten Lesemuffel etwas dabei. Wer sein Logbuch mit mindestens drei Stempeln für drei gelesene Bücher gefüllt hat, erhält ein tolles Zertifikat. Beide Aktionen enden mit großen Abschlussparties im August. An die Bücher, fertig, los!

Und alle Leseratten, die zwischendurch das Buch auch mal zur Seite legen möchten, haben dazu jeden zweiten Freitag während der Sommerferien im Gohliser Buchsommerclub die Gelegenheit. Los geht es am 19. Juni. Am „Kreativ-Tag“ basteln wir gemeinsam tolle Sommerdekorationen im Buchsommer-Style. Am 02. August heißt es dann: „Lesepause!“ Es wird gespielt und gezockt. Ob mit der Carrera-Rennbahn, an der Playstation oder mit dem Tablet. Heute bleibt das Buch zu Hause! Die letzte Veranstaltung am 16. August steht unter dem Motto: „Ausgetauscht“. Auf unserem Buchsommermarkt kann jeder, der dazu Lust hat, Dinge aus seinem Zimmer (z. B. Bücher, Comics, Spiele, usw.) mitbringen und diese zum Tausch anbieten. Vielleicht findet sich ja ein Tauschpartner mit dem perfekten Objekt! Alle drei Aktionen beginnen 14 Uhr und sind kostenfrei.

Der Sommer kann also kommen. Wir sehen uns in der Bibliothek Gohlis!

Die Anmeldung für LeipzigPass-Inhaber ist ermäßigt.
Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 19. Lebensjahr können die Bibliothek kostenlos nutzen.

Bibliothek Gohlis „Erich Loest“
Stadtteilzentrum Gohlis
Georg-Schumann-Str. 105
04155 Leipzig

Tel.: 0341 / 123 5255
E-Mail: bibliothek.gohlis@leipzig.de

Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 10 – 19 Uhr ; Mi 15 – 19 Uhr

Zwei Jahre Nordcafé – Eine Begegnungsmöglichkeit und die gastgebende Gemeinde

von Peter Niemann

Dienstag, der 30. April 2019 war ein ganz besonderer Tag. An diesem Tag jährte sich nämlich der Geburtstag des Nordcafés zum zweiten Mal und etwa 70 Gäste nutzten die Gelegenheit, um miteinander zu feiern, ins Gespräch zu kommen und natürlich zu speisen. Und es gab nicht nur Süßes! Anlässlich des Jubiläums standen ausnahmsweise auch herzhafte Speisen auf der reich gedeckten Tafel. So gab es neben den vielen selbstgebackenen Kuchen und verschiedenen Salaten auch türkische Linsensuppe und ein syrisches Reisgericht zu probieren. Fast genauso schnell wie die Tische gedeckt waren, verschwand das Essen in den Mägen der zufriedenen Gäste und man kam ins Gespräch.
Selbstverständlich war auch für die Unterhaltung der Kinder gesorgt. So gestaltete etwa Karin Karstein mit den Kindern, deren Eltern und anderen Interessierten ein kleines Kunstwerk mit dem Titel ‚Unsere Wünsche‘, welches heute die Wände des Begegnungsraumes ziert (s. Abbildung). Dieses setzt sich aus 22 Einzelbildern zusammen, auf denen die Herkunftsländer der Gäste, deren Wünsche und Gedanken zum Nordcafé eine zentrale Rolle spielen.
Ein musikalisches Rahmenprogramm sorgte für eine durchweg stimmungsvolle Atmosphäre. Den Auftakt bot ein kurdisches Ensemble und so mancher Gast konnte zum mitsingen oder gar mittanzen animiert werden. Erst gegen 19:00 Uhr nahte sich die Zeit des Abschieds, und ich bin mir sicher, dass wir viele der Besucherinnen und Besucher schon bald einmal wieder sehen werden.

Was ist das eigentlich das Nordcafé?
Mit dem Nordcafé wird seit Mai 2017 einmal wöchentlich die Gelegenheit geboten, dass Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Nationalitäten zusammenfinden, sich näherkommen und austauschen. Häufig kommen die Geflüchteten aus den Ländern Syrien, Irak, Türkei und Nigeria, aber auch Afghanistan und Eritrea. Oft handelt es sich dabei um Familien, die hier Unterstützung bei Hausaufgaben, beim Deutschlernen oder anderen, alltäglichen Problemen suchen. Natürlich sind es auch die ganz normalen Gespräche, die Menschen in das Nordcafé führen. Realisiert werden kann das Angebot dank der Unterstützung von zahlreichen zivilgesellschaftlichen Akteuren wie etwa dem Bürgerverein Gohlis und der Initiative Weltoffenes Gohlis, vielen Kirchgemeinden sowie zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die Woche für Woche den Betrieb des niederschwelligen Begegnungsangebotes absichern, Kuchen backen und für die Sache werben.
Das Nordcafé hat jeden Dienstag zwischen 16 und 18 Uhr geöffnet und befindet sich in den Räumlichkeiten der Gohliser Bethesdagemeinde. Weitere Informationen finden Sie auf www.weltoffenesgohlis.de. Für Fragen können Sie sich vor Ort oder per Mail an Ricarda Berger wenden: nordcafe@weltoffenesgohlis.de

Die Gohliser Bethesdagemeinde
Die Evangelisch-methodistische Bethesdakirche Leipzig Gohlis oder kurz Bethesdakirche findet man in der Blumenstraße 74 in 04155 Leipzig. Die Gemeinde hat seit rund 90 Jahren ihren Sitz in Gohlis-Süd. Erbaut wurde die Kirche in den Jahren 1929 und 1930 vom Leipziger Architekten Georg Staufert im Stil des Bauhauses. Das Gebäude fügt sich optisch in die offene Bebauung der Blumenstraße ein. Von außen (siehe Abbildung) präsentiert es sich mit einem wohnhausähnlichen Kopfbau an welchen sich ein Saal anschließt. Besonders markant tritt der turmartige Mittelteil des hellen Putzbaus in Erscheinung, welcher von spitzbogigen Fenstern geziert wird. Als funktionales Gruppenhaus vereint der heutige Sakralbau Gemeinderäume, den Kirchsaal sowie Wohnräume unter einem Dach. Der Name der Bethesdagemeinde leitet sich aus der Bibel (Johannesevangelium, Kapitel 5) ab. ‚Bethesda‘ bezeichnet dort eine Teichanlage, an welcher von alters her Heilungen geschahen. Ganz sinngemäß möchte „die gelebte Gemeinschaft der Gemeinde ein Ort sein, an dem der Mensch dem heiligen Gott begegnen kann und Heil findet“. Christin Eibisch ist Pastorin der Gemeinde und steht jederzeit und gerne für ein Gespräch zur Verfügung: http://bethesdakirche-leipzig.de

Familien- und Sommerfest 2019

von Tino Bucksch

Das Familien- und Sommerfest des Bürgerverein Gohlis gehört zum festen Bestandteil unserer Jahresplanung. Wie im vergangenen Jahr werden wir daher am 24. August auf dem noch unbenannten Platz zwischen Wilhelm-Plesse-Straße/Corinthstraße/Heinrich-Budde-Straße/Adolph-Menzel-Straße unser Fest mit vielen Angeboten für Groß und Klein anbieten. Von 15.00 bis 20.00 Uhr gibt es wieder ein festes Rahmenprogramm auf der Bühne und rund um die Grasfläche eine Vielzahl an Ständen und Präsentationen von Akteuren, Initiativen und Gewerbetreibenden aus dem Stadtteil. Von der Bühne aus wird die Märchenerzählerin Carla Doerffel für die ganz Kleinen spannende Geschichten mitbringen sowie die Jugendband ready4 den ersten musikalischen Akt bestreiten. Nachdem sie schon auf unserem 700-Jahre Gohlis Jubiläumsfest aufgetreten sind, konnten wir die Gohliser BigBand wieder für dieses Jahr gewinnen. Sie wird unser Hauptact des Bühnenprogramms sein.

Auch der Bürgerverein wird einiges im Angebot haben. So wird es an unserem Stand den traditionellen Kuchenbasar mit Kaffee und selbst Gebackenem geben. Aber auch unsere inhaltliche Arbeit werden wir den Besucherinnen und Besuchern präsentieren – die AG Stadtteilgeschichte und die AG Mobilität und Verkehr sowie unsere Initiative Weltoffenes Gohlis stellen ihre Arbeit vor. Und natürlich wird es wieder wie jedes Jahr unsere Tombola mit vielen kleinen und großen Preise für junge und alte Spielbegeistere geben. Aber nicht nur unserer Stand bietet gerade den jungen Besucherinnen und Besuchern eine Menge – so wie es von einem Familienfest zu erwarten wäre, gibt es noch viel mehr zu entdecken : das Kikoo Kinderland, die Michaelis-Friedenskirchgemeinde, die Stadtwerke Leipzig oder die Boulderhalle Leipzig werden einiges parat haben, um den Spaß auf dem Familienfest nicht zu gering werden zu lassen.

Neben unserem Kuchenbasar sorgt wieder das GastroTeam Sachsen mit Speis und Trank für das leibliche Wohl. Und weil es im letzten Jahr so gut geklappt hat, wollen wir auch dieses Jahr auf Müllvermeidung setzen. Insbesondere am Verpflegungsstand des GastroTeam Sachsen wird es kein Einweggeschirr geben. Alle Gäste sind aufgerufen, selbst Teller und Tassen mitzubringen. Gläser können gegen Pfand ausgeliehen werden. Dennoch muss kein Gast verhungern oder verdursten. Für alle Speisen wird natürlich auch Geschirr bereitgestellt.

Da der Platz des Sommerfestes immer noch keinen offiziellen Namen hat, werden wir dazu aufrufen, am Stand des Bürgervereins Ideen und Vorschläge abzugeben, so dass wir nach unserem Fest eine Initiative starten können, dem „unbenannten Platz“ endlich einen Namen zu geben.

Wir haben also auch dieses Jahr wieder eine Menge zu bieten und laden alle Gohliserinnen und Gohliser recht herzlich dazu ein, uns am 24.08. auf dem noch „unbenannten Platz“ im Herzen von Gohlis Mitte zu besuchen.

 

Gohliser Baugeschehen – Von Fertigstellungen und Baugruben

von Matthias Reichmuth

Die Gohliser Baustellen entwickeln sich weiter. Interessant zu sehen sind v. a. die ehemaligen Bleichertwerke, das Ensemble wird noch um einige Neubauten ergänzt. Von den Bahnsteigen des S-Bahnhofes Gohlis hat man den besten Überblick.

Im westlichen Gohlis-Mitte ist die größte Baustelle vermutlich der ehemalige Militärverwaltungsbau am Viertelsweg – wobei dieser einzige Plattenbau im Quartier Siebengrün noch klein erscheint, wenn wir auf dem Viertelsweg noch ein Stückchen weiter über die Olbrichtstraße hinweg auf die Gemarkung Möckern blicken, wo auf dem Gelände der ehemaligen Heeresbäckerei imposante Gebäude entweder renoviert oder neu errichtet werden.
Gemessen am Umfeld wirkt auch ein Gebäude recht eindrucksvoll, das am Schillerweg 12 eher im Verborgenen entstanden ist. Hier hat sich ein privater Bauherr vielleicht von den Formen des Mediencampus am Poetenweg inspirieren lassen und kann dort sicherlich noch in diesem Jahr einziehen (falls die seit einiger Zeit stockenden Arbeiten zu Ende geführt werden). Auf dem Grundstück befand sich zuvor das Atelier des Malers Werner Tübke, in dem die Vorarbeiten für das große Bauernkriegspanorama entstanden.

Weitere Baustellen zeichnen sich bisher eher in Form von beräumten Baufeldern oder Baugruben ab, insbesondere in Gohlis Nord: Während der Komplex an der Max-Liebermann-Straße, der 92 Wohnungen, eine Sparkasse und weiteres Gewerbe umfasst, fast fertig und teilweise bereits bezogen ist, haben im nördlichen Anschluss an das Gelände Bauarbeiten an der Bremer Straße für 65 weitere Wohnungen eines anderen Investors begonnen. Auf der anderen Seite der Krochsiedlung versteckt sich entlang der Maria-Grollmuß-Straße noch ein Baufeld hinter dem Lärmschutzwall längs der Landsberger Straße, für das 60 Wohnungen in moderner Fertigbauweise („serieller Wohnungsbau“) angekündigt wurden – das Gelände stellt den Nordteil des ehemaligen Militärsportplatzes dar, der seit 1990 nicht mehr genutzt wurde.