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Budde-Haus

Gesucht: Zeitzeugen für neue Budde-Haus-Chronik

von Jürgen Schrödl

Manch einer kennt sie vielleicht noch: 1999 erschien im Rahmen der Reihe „Gohliser Historische Hefte“ des Bürgervereins Gohlis e. V. eine über 100-seitige Broschüre mit Beiträgen über die Geschichte des Budde-Hauses. Diese Auflage ist längst vergriffen und die Entwicklung inzwischen über zwanzig Jahre vorangeschritten. Deshalb möchte der FAIRbund e. V. – seit 2017 der Betreiber des Budde-Hauses – im nächsten Jahr in Kooperation mit dem Bürgerverein Gohlis eine neue Chronik über das Budde-Haus herausbringen.

Das Buch soll die lange und wechselvolle Ära des Gebäudes und des Geländes vom Wohnort der Fabrikantenfamilie Bleichert bis zur heutigen Nutzung als soziokulturelles Zentrum aufzeigen. Und das nicht allein für Leipziger Geschichts-Fans, sondern für viele Interessierte unterhaltsam aufbereitet, mit vielen authentischen Geschichten und Abbildungen. Dafür suchen die Macher*innen des Budde-Hauses die Unterstützung von Zeitzeugen, von Menschen, die im Budde-Haus lebten, arbeiteten, die hier zu Gast oder in anderer Art und Weise aktiv waren und etwas Spannendes darüber zu erzählen haben.

Gefragt sind Erlebnisse, Anekdoten, besondere Ereignisse, geschichtliche Entwicklungen, Fotos, Zeichnungen, Dokumente etc. Dabei sollen keine fertigen Artikel eingesandt werden, sondern
es werden Interviews geführt. Interessierte Zeitzeugen melden sich dafür bitte bis zum
30. September im Budde-Haus unter Telefon 0341 90960037 oder per Mail an kontakt@budde-haus.de (Kennwort: Budde-Haus-Chronik). Für alle Beiträge, die in der Budde-Haus-Chronik erscheinen, erhalten die jeweiligen Zeitzeugen ein kostenfreies Exemplar sowie eine Danksagung im Buch.

Die Umsetzung des Buches erfolgt in Kooperation zwischen dem Budde-Haus und dem Bürgerverein Gohlis. Der Montbertus Verlag aus Leipzig wurde mit der Gesamtproduktion beauftragt.

Aus dem Skulpturengarten wird der Kunstgarten

von Jürgen Schrödl

Viele Besucher*innen des Budde-Hauses kennen das Außengelände rings um die ehemalige Bleichert-Villa mit dem Biergarten, dem mächtigen Ginkgobaum und dem Spielplatz. Aber etwas versteckt (und von vielen oft nicht entdeckt), öffnet sich gleich hinter dem Gartenhaus, vom Hof aus über einen schmalen Zugang zu erreichen, noch ein grünes Areal: Eine fast 1.000 Quadratmeter große parkähnliche Anlage, die bis dato als „Skulpturengarten“ firmierte.

Dieser Name leitete sich vom Projekt „Skulpturengarten“ des KuK Gohlis e.V. ab, das hier seit ein paar Jahren stattfand. Ab diesem Sommer wird das Projekt an einem neuen Standort fortgeführt. Und der Name „Skulpturengarten“ zieht mit.

Die Betreiber*innen des Budde-Hauses werden den Garten jedoch weiterhin für Freiluftausstellungen nutzen, weil es ein idealer Ort dafür ist und weil das künstlerische Angebot erhalten bleiben soll. Deshalb wird aus dem „Skulpturengarten“ der „Kunstgarten“. Der Begriff ist weiter gefasst, um Ausstellungsmöglichkeiten für mehr künstlerische Genres zu schaffen. Im „Kunstgarten“ können alle Kunstwerke ausgestellt werden, die unter Freiluftbedingungen möglich sind: Skulpturen, Plastiken, Objekte, Installationen aus Holz, Stein, Metall oder anderen Materialien bis hin zu Großformatfotografien oder -drucken.

Der „Kunstgarten“ wird weiterhin ein multifunktionaler Ort sein und ist wichtiger Bestandteil im soziokulturellen Gesamtensemble Budde-Haus. Er bietet Raum für vielfältige und gleichberechtigte Nutzungen: als grüne Oase für Ruhe und Erholung, als Ort für Begegnungen, für Ausstellungen und für Veranstaltungen, wie zum Beispiel für die bereits geplante Sommertheaterwoche vom 14. bis 22. August. Auch die Gartenanlage selbst wird in den nächsten Jahren weiterentwickelt, verschönert, bepflanzt und ausgestattet.
Die „Kunstgarten-Schau“ wird am Nachmittag, des 3. Juli mit einem begleitenden Programm eröffnet. Die Kuratierung übernimmt Frank Berger (Galerie Kunstkonzil). Zur Premiere werden unter anderem Arbeiten von den Künstler*innen Cornelia Hammans, Gabriele Messerschmidt, Wolfgang KE Lehmann sowie Martin König zu sehen sein.

Gespenster im Budde-Haus – Ein Wettbewerb für Gruselgeschichten

von Jürgen Schrödl

Das Budde-Haus lobt gemeinsam mit dem Leipziger Literaturverein Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e. V. erstmals den „Grusel-Wusel-Geschichten-Wettbewerb“ aus. Dabei sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene aufgerufen, Gruselgeschichten für Kinder zu schreiben. Es geht ums Mitmachen, um Fantasie und um den Spaß, Geschichten zu erfinden, die “das Fürchten lehren”.

Die Geschichten können ab sofort per Post oder E-Mail ans Budde-Haus unter dem Kennwort „Grusel-Wusel 2021“ gesendet werden. Der Umfang sollte handgeschrieben oder als Textdokument mindestens eine bis maximal vier DIN-A4-Seiten betragen. Einsendeschluss ist der 31. Mai.

Jede/r Teilnehmer*in erhält die illustrierte Gruselgeschichte “Das Gespenst im Budde-Haus” von Elmar Schenkel und nimmt an der Verlosung toller Preise teil. Unter anderem veröffentlicht der Bürgerverein Gohlis eine Geschichte im Gohlis-Forum. Zudem werden ausgewählte Geschichten zur Grusel-Wusel-Geschichtenlesung zu Halloween am 31. Oktober im Budde-Haus öffentlich vorgetragen. Alle weiteren Infos gibt es unter www.budde-haus.de/grusel-wusel-geschichten-wettbewerb-2021.

Kontakt: Budde-Haus, Lützowstraße 19, 04157 Leipzig, E:Mail: kontakt@budde-haus.de

Jürgen Schrödl leitet das Budde-Haus und freut sich über dessen Entwicklung

Das Budde-Haus im Abstandsmodus

Von Peter Niemann

Für alle Kultureinrichtungen in Deutschland war das Jahr 2020 ein außergewöhnliches Jahr. Ein Jahr zwischen Auf und Ab, und Ab und Auf. Ein Jahr mit zeitweisen Schließungen, mit Hygienekonzepten und gegensätzlichem Publikumsverhalten. Auch das Budde-Haus wurde davon nicht verschont. Wir haben nachgefragt beim Leiter Jürgen Schrödl.

P. Niemann: Wie geht Kulturarbeit in Corona-Zeiten?

J. Schrödl: Es ist quasi wie „Kultur auf Abstand“. Und das ist anstrengend, in vielerlei Hinsicht. Es erfordert für uns als Veranstalter mehr Kommunikation, mehr Organisation, mehr Umdenken. Vor allem die Einsicht, dass gewohnte Planungen und Veranstaltungsabläufe nun anders sein müssen. Dafür haben wir aber auch viel Verständnis von unseren Besuchern und Partnern erfahren. Und Dankbarkeit, dass wir die Dinge, die möglich waren, auch ermöglicht haben.

P. Niemann: Was haben Sie denn ermöglicht?

J. Schrödl: Das Budde-Haus hat ein wunderschönes Außengelände mit einem wunderschönen Garten. Dadurch konnten in den Sommermonaten einige Angebote, die sonst drinnen stattfinden nach draußen verlegt werden. Wir hatten zusätzliche Raumanfragen, die ebenfalls im Garten stattfinden konnten. Und wir haben zusätzliche Veranstaltungen in unser Programm aufgenommen. Zum Beispiel unsere Sommertheaterwoche. Dadurch sind auch neue Formate entstanden, die wir künftig fortsetzen wollen. Das meine ich mit dem Umdenken. In Krisen ist man stärker gezwungen dazu. Das kann man auch als etwas Positives verbuchen.

P. Niemann: Das Budde-Haus musste von Mitte März bis Ende Mai schließen. Nun fällt auch der November aus*. Was bedeutet das?

J. Schrödl: Das war und ist für alle Beteiligten hart. Für die vielen Anbieter von Kursen, die abgesagt werden müssen. Für die Künstler, die nicht auftreten können. Für die Chöre und Theatergruppen, die nicht proben dürfen. Für andere Veranstalter, die zum Beispiel ihre Seminare oder Treffen bei uns nicht durchführen können. Das sind finanzielle Verluste, aber auch enorme Hemmnisse für unsere und ihre Arbeit. Nicht zu vergessen dabei sind die vielen Nutzer dieser Angebote, die auf gemeinschaftliches Freizeiterleben und soziales Miteinander verzichten müssen. Die Einschränkungen unter Corona-Bedingungen haben den Wert kultureller Angebote für die Gesellschaft noch einmal bewusster gemacht.

P. Niemann: Wie haben denn die Besucher auf die coronabedingten Einschränkungen reagiert?

J. Schrödl: Insgesamt mit viel Verständnis, und auch Mitverantwortung. Abstand halten, auf Abstand sitzen, Kontakte zur Nachverfolgung angeben. Leider konnten wir durch die begrenzten Platzkapazitäten nicht immer alle Kartenwünsche erfüllen. Viele haben ihren Eintritt dafür mit einem Soli-Beitrag großzügig aufgerundet.

P. Niemann: Wie wird es weitergehen?

J. Schrödl: Corona wird uns noch eine Weile begleiten. Wir haben gelernt und sind darauf eingestellt, auch wenn es mental nicht einfach ist, und es schwer wird die Finanzierung zu sichern. Wir müssen 2021 auf jeden Fall Abstriche machen. Aber was wir ermöglichen können, werden wir ermöglichen. Immer mit dem Blick auf das was wir in Bezug auf den Infektionsschutz verantworten können und was der jeweiligen Situation angemessen ist. Wir hören jedenfalls nicht auf, weiter zu denken.

Teufel, Geister, Hexenmeister – Grusel-Wusel-Geschichtenlesungen aus aller Welt

+++ [coronabedingte Absage] – leider muss die Veranstaltung ausfallen +++

Am 31. Oktober spuken bekanntlich unheimliche kleine Wesen durch die Stadt und fordern Süßes. Im Budde-Haus können sich an diesem Tag die kostümierten Gespenster nun selber mächtig erschaudern: Bei Grusel-Wusel-Geschichten aus aller Welt. Zu jeder vollen Stunde lesen Mitglieder des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie Kurzgeschichten von Teufeln, Geistern und Hexenmeistern. Dazu lodert das Lagerfeuer, der Bürgerverein Gohlis bietet Basteleien (u. a. Fledermaus-Lesezeichen) an und im Biergarten gibt es schaurig schöne Speisen und Tränke. Gespenster aller Art willkommen.

Aufgrund der coronabedingter Hygiene- und Abstandsregeln steht für diese Veranstaltung nur nur eine begrenzte Platzanzahl zur Verfügung. Bitte melden Sie sich deshalb für die jeweiligen Lesungen vorsorglich unter Telefon 0341 90960037 oder ticket@budde-haus.de Die Lesungen finden zu jeder vollen Stunde um 15.00 Uhr, 16.00 Uhr und 17.00 Uhr statt.

Eintritt frei.
Einlass: ab 14.30 Uhr

 

Halloween im Budde-Haus: Grusel-Wusel-Geschichten

Von Jürgen Schrödel

Am 31. Oktober spuken bekanntlich unheimliche kleine Wesen durch die Stadt und fordern Süßes. Im Budde-Haus können sich an diesem Tag die kostümierten Gespenster nun selber mächtig erschaudern: Bei Grusel-Wusel-Geschichten aus aller Welt. Von 15.00 bis 18.00 Uhr lesen Mitglieder des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie Kurzgeschichten von Teufeln, Geistern und Hexenmeistern. Dazu lodert das Lagerfeuer, der Bürgerverein Gohlis bietet Basteleien an und im Biergarten gibt es schaurig schöne Speisen und Tränke.

Übrigens dürfen sich am 31. Oktober auch die Erwachsenen im Budde-Haus gruseln. Zur Lesung „Aber um Mitternacht… “ um 19.00 Uhr.

So war die Nacht der Kunst im Budde-Haus – Von Weibsbildern bis Mosaic Art

Von Jürgen Schrödl

Auch wenn das Budde-Haus nicht direkt an der Georg-Schumann-Magistrale liegt, fanden zur Nacht der Kunst 2020 weit über 1.000 Kunstinteressierte den „Umweg“ in die Lützowstraße 19. Bunt gemischt, von Alt bis Jung, von Schlabberhosen- bis Schlipsträger*innen. Man spürte, dass die Menschen nach den coronabedingten Entbehrungen wieder ganz hungrig sind auf kulturelle Erbauungen. An dieser Stelle auch ein dickes Lob an das Hygienekonzept durch die Organisator*innen der Nacht der Kunst.

Im Budde-Haus stellten zehn Künstler*innen aus, dazu viele weitere Künstler*innen im Skulpturengarten. Alle künstlerischen Genres waren vertreten: Malereien, Grafiken, Fotografien, Skulpturen, Objekte. Zum Beispiel die „Weibsbilder“ von Frank Schletter, „Mosaic-Globusse“ von LE Mosaic Art oder die „rostigen“ Installationen des Kunstraums Stahmeln.

Buchvorstellung mit passender Kunst: KaySchwarz157 im Budde-Haus

Von Peter Niemann

Besonders augenscheinlich im Schaffen von KaySchwarz waren schon immer die vielfältigen Dimensionen, in denen er Ausdruck sucht und findet. So erhalten Bildgegenstände einerseits ihren Platz auf winzigen Zetteln, Papierbögen, Stofffetzen, Leinwänden, Dingen, Fassaden und Zügen. Andererseits kann gestalterisches Medium dabei Bleistift, Marker, Farbrolle, Klebeband, Sprühdose und Sonstiges heißen, in mitunter freier Kombination miteinander oder eben auch nicht. Immer jedoch erwächst der Hauptgegenstand in seinem Werk aus ausdrucksstarken figürlichen Darstellungen, inszeniert in Form stilisierter Köpfe. Pimärer Kontext dieser Kpfstudien ist dabei stets der urbane Raum. Die Arbeit im Atelier bleibt zweite Wahl.

Das ab dem 5. September und erstmalig zur Nacht der Kunst im Budde-Haus erhältliche Book157 stellt dahingehend ein völliges Novum dar. Noch nie gab es KaySchwarz zum blättern, durchstöbern, querlesen, sorgsam ins Regal sortieren, Blätter pressen, wackelndes Tischbein stabilisieren, verstauben lassen und über Generationen hinweg vererben – kurzum zur Befriedigung jedweder bibliophiler oder damit mehr oder weniger im Zusammenhang stehender Neigungen

Es ist ein wahrlich schönes Buch. Und so hat mit dem ersten Blick auf die vierfarbigen Seiten auch Augenscheinliches, Oberflächliches Vorrang. Freilich bilden diese Äußerlichkeiten aber nicht den Kern dieser Werkschau, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Schaffen des Leipziger Künstlers zwischen 2013 und 2020 gleichsam zu illustrieren und dieses für Leserin und Leser nachvollziehbar zu machen.
Mit der Buchvorstellung nebst passender Ausstellung in Leipzig-Gohlis feiert der Künstler aber auch ein Comeback, und zwar zu seinen Wurzeln. In Gohlis nämlich fand KaySchwarz als Jugendlicher Gleichgesinnte, durch diese dann Inspiration, Anerkennung und ultimativ den Drive zu Schaffen. In Gohlis befand sich auch der erste Dosenladen und lieferte über lange Zeit das Handwerkszeug für dessen Kunst. Auf diesen wichtigen Ursprung im Prozess seiner künstlerischen Entwicklung verweist heute noch, Jahrzehnte später das eine Element in seinem Künstlernamen, welches er nie änderte 157.

KaySchwarz157 ist am 5. September natürlich mit dabei, um zu signieren, Lollis zu verteilen und keine Fragen zu beantworten.

Los geht es gegen 18:00 Uhr im Budde-Haus, Soziokulturelles Zentrum in Leipzig-Gohlis, Lützowstraße 19, 04157 Leipzig. Buchvorstellungs- und Ausstellungsraum ist das Musikzimmer im Erdgeschoss links.

Budde-Haus-Aktion – Besucher machen jetzt das Programm

von Jürgen Schrödl

Wie viele Leipziger Kulturzentren ist derzeit auch das Budde-Haus wegen der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus geschlossen. Doch die Macher sind deshalb nicht untätig. Weil an ein reguläres Kulturprogramm in den kommenden Wochen wohl noch nicht zu denken ist, ruft das Budde-Haus-Team die kleinen und großen Gohliser*innen auf, das Programm des Budde-Haus für die Schließzeit selbst zu gestalten.

Und wie wird man ein/e Programmmacher*in? Jeder kann selbst gestaltete Kunstwerke, Musik oder Texte als Video, Tonaufnahme, Foto oder Zeichnung an das Budde-Haus senden. An die E-Mailadresse kontakt@budde-haus.de oder in den Extra-Briefkasten am Zaun des Budde-Haus-Geländes einwerfen.

Der „Kulturbeitrag“ kann ein gespielter Sketch, ein Lied, ein Tanz sein. Oder eine Collage oder eine erzählte oder aufgeschriebene Geschichte. Oder einfach nur Gedanken, die die Menschen in dieser ungewöhnlichen Zeit bewegen und mit anderen teilen möchten. Kinder können ihre bisherigen Erlebnissen im Budde-Haus malen oder fabelhafte Wesen, die dort wohnen könnten. Jede Programmidee ist ein willkommener Kulturbeitrag. Perfektion ist dabei nicht wichtig, sonders das Tun, um die kulturlose Zeit nicht völlig „kulturlos“ werden zu lassen.

Alle Beiträge können vorerst bis zum 17. Mai eingesandt werden. Sie werden laufend als „Galerie“ am Zaun und auf der Facebook- und Internetseite des Budde-Hauses veröffentlicht.

Mehr Infos gibt es auch unter www.budde-haus.de/programmmacher. Für Fragen zur Aktion oder sonstige Anliegen ist das Budde-Haus aktuell von Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr unter Telefon 0341 90960037 erreichbar.

Von der Astschere bis zum Zierstrauch – Erstmals Gartentrödelmarkt im Budde-Haus

von Jürgen Schrödl

Der alljährliche Pflanzentauschmarkt im Skulpturengarten des Budde-Hauses dürfte einigen Gartenfreunden schon ein Begriff sein. Doch im kommenden Frühjahr möchten die Organisatoren die Veranstaltung erweitern. Jürgen Schrödl, Leiter des Budde-Hauses zum neuen Konzept: „In vielen Lauben, Kellern und Abstellkammern sammeln sich bestimmt auch viele ungebrauchte Gartengeräte, Gartenmöbel, Gartendeko oder andere Dinge rund ums grüne Hobby an. Dafür bieten wir diesen speziellen Trödelmarkt an.“

Die Stände sind kostenfrei und jeder kann sich anmelden, der etwas in gute ´zweite Gartenhände´ geben möchte, bevor es auf dem Containerplatz oder dem Kompost landet. Dabei darf verschenkt, verkauft oder getauscht werden: Von der Astschere bis zum Zierstrauch, vom Gartenzwerg bis zur Blumenzwiebel, vom Gartenbuch bis zum Übertopf. Es ist erstaunlich was man zum Gärtnern alles gebrauchen bzw. nicht mehr gebrauchen kann. Der Gartentrödelmarkt findet am Sonntag, dem 19. April 2020, von 10.00 bis 17.00 Uhr auf dem Gelände des Budde-Hauses statt. Interessenten für Stände sollten sich bis zum 30. März 2020 anmelden unter 0341 90960037 oder unter kontakt@budde-haus.de.

Richtfest – Gastro-Kultur unterm Ginkgo-Baum

von Wolfgang Leyn

Am 5. Juni wurde Richtfest gefeiert für den „schicken Holzbau“ im Biergarten des Budde-Hauses, der Küchen- und Schankeinrichtung aufnehmen soll. Antje Lenke, die Gastronomie-Chefin im Team, musste dabei mit einem kleinen Hammer einen ziemlich großen Nagel einschlagen, neben ihr ein grinsender Zimmergeselle… Als nächstes folgt der Innenausbau. Die neue Küche soll winterfest werden, Wege bekommen rollstuhlfreundliches Pflaster. Läuft alles nach Plan, dann öffnet der beliebte Biergarten unterm Gingko-Baum Anfang Juli wieder, und zwar täglich ab 12 Uhr. Künftig sollen Gastro- und Soziokultur am und im Budde-Haus enger verknüpft werden. Na, denn, wohl bekomm’s!

Jürgen Schrödl leitet das Budde-Haus und freut sich über dessen Entwicklung

Das Budde-Haus entwickelt sich

Interview mit Jürgen Schrödl, dem Leiter des soziokulturellen Zentrums

Frage: Herr Schrödl, der FAIRbund e. V. hat 2016 den Zuschlag für den Betrieb des Heinrich-Budde-Hauses bekommen und Sie sind seit Jahresanfang 2017 der Hausleiter. Was unterscheidet das Budde-Haus 2016 vom Budde-Haus 2018?

Schrödl: Es gab im Budde-Haus, d. h. in der Villa, zwar durchaus einige regelmäßige Nutzer, aber keine Außenwirkung. Das Kulturamt hat nur den bestehenden Zustand verwaltet, während wir systematisch für das Zentrum geworben haben, sowohl in Gohlis als auch darüber hinaus. Die Presseresonanz ist gut, und die Wahrnehmung als kultureller Ort im Stadtteil ist deutlich gewachsen. Wir sehen das auch an den Besucherzahlen: Selbst ohne den Biergarten und ohne die Kreativitätswerkstatt konnten wir in der Villa 2017 ca. 20.000 Besucher bei den zahlreichen Veranstaltungen begrüßen. Auch die Zahl der regelmäßigen Nutzer ist auf 23 Vereine und Einzelpersonen angestiegen, von denen 19 öffentliche Freizeit- und Bildungsangebote machen. Hinzu kamen 2017 noch 50 einmalige Nutzungen, etwa für Seminare, Kurse, Einzelveranstaltungen usw. Die Altersstruktur der Besucher hat ihren Schwerpunkt bei jungen Familien bis ca. 35 Jahren und bei älteren Besuchern ab Mitte 50.
Es hat sich aber auch an der Ausstattung einiges getan: So konnten wir mit dem Budde(l)-Platz einen Spielplatz im Außenbereich einweihen, und die Räumlichkeiten bekamen 130 neue Stühle, teils eine neue Beleuchtung, Zimmerpflanzen, Vorhänge usw. – alles mit dem Ziel, dass sich die Besucher im Haus wohl fühlen.

Frage: Während die Inneneinrichtung im Rahmen Ihrer Möglichkeiten liegt, gibt es doch weiter bauliche Defizite, die schon diskutiert wurden, bevor Sie den Betrieb übernahmen, von der Elektrik bis zur Heizung entspricht vieles nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Schrödl: Es stimmt, dass eine Grundsanierung des Hauses noch immer aussteht. Besonders die fehlende Barrierefreiheit ist für viele Veranstaltungen ein Hemmnis, Kinderwagen und Rollstühle müssen dann die Treppenstufen hoch getragen werden. Und weil es an Fluchtwegen fehlt, ist das erste Obergeschoss nur eingeschränkt und das zweite nur für Lagerzwecke nutzbar. Wir sind jetzt mit dem Kulturamt im Gespräch, damit bald ein umfassendes Sanierungskonzept entsteht, das vom Brandschutz bis zur Fassade alles enthält.

Frage: Hat Gohlis mit dem Budde-Haus ein Alleinstellungsmerkmal oder könnte das Haus überall so stehen?

Schrödl: Das Haus hat im Unterschied zu vergleichbaren Zentren einige Besonderheiten, wie etwa die Aufteilung in mehrere parallel nutzbare Räumlichkeiten, so dass wir sagen können, dass es in keinem anderen Stadtteil ein solches soziokulturelles Zentrum gibt. Durch seine Entstehungsgeschichte als Villa des Fabrikanten Bleichert gehört es natürlich in die Nachbarschaft der ehemaligen Bleichert-Werke und damit nach Gohlis. Diese Geschichte des Hauses soll auch am Leben erhalten werden, hierzu werden gerade die Vitrinen entsprechend gestaltet. Auch die Vereine und ihr Publikum kommen vorwiegend aus Gohlis und den benachbarten Stadtteilen – gerade bei den vielen Gohliser Familien kommen einige Veranstaltungsformen, z. B. Theater für Kinder, sehr gut an. Daneben zielen aber einige Veranstaltungen auch auf das Publikum aus ganz Leipzig.

Das Interview führte
Matthias Reichmuth

Das Heinrich-Budde-Haus in der Lützowstraße 19, Foto: Andreas Reichelt

Heinrich-Budde-Haus – Impulse für die Wiederbelebung

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Uta Schlenzig, Sie haben 1995 die Kreativitätswerkstatt Leipzig e.V. mit Sitz im Heinrich-Budde-Haus gegründet und leiten diese seit dem erfolgreich. Bereits seit 1956 wurde das Haus kulturell genutzt, zunächst als Klubhaus Heinrich-Budde. 2012 waren Sie Mitinitiatorin für die Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich mit der weiteren Entwicklung des Heinrich-Budde-Hauses beschäftigen sollte. Was hat Sie damals veranlasst, über die Zukunft des Hauses im größeren Kreis nachzudenken?
U. S.: Das Heinrich-Budde-Haus war damals vielen kaum bekannt, Außenstehende bedauerten immer wieder den dunklen, verschlossenen Eindruck, den die Villa machte. Und das, obwohl im Haus mehrere namhafte KünstlerInnen und MusikerInnen tätig waren und sind. Deren Bestrebungen zur Öffnung und Belebung wurden leider vom damaligen Betreiber alles andere als unterstützt. Deshalb kamen wir zusammen, um uns gemeinsam Gedanken zu machen, wie man die Außenwirkung dieses besonderen, facettenreichen Ortes verbessern könnte.

Konnten Sie das Kulturamt der Stadt Leipzig von Ihren Ideen überzeugen?
U. S.: Das Kulturamt hat unser Anliegen von Anfang an unterstützt. Durch die Insolvenz des Betreibers waren dann seit 2014 aber weitere konkrete Schritte erst einmal „auf Eis gelegt“.

Uta Schlenzig
Uta Schlenzig

Im Oktober 2014 wurde der „Gohliser Verein zur Förderung von Kunst und Kultur e.V.“ – KuK Gohlis gegründet, dessen Vorsitz Sie innehaben. Was war das Anliegen des Vereins bezüglich der Wiederbelebung des Heinrich-Budde-Hauses als kulturelles Zentrum für die Gohliser Bürgerinnen und Bürger?
U. S.: Unser Ansatz war es in erster Linie, ein Kulturzentrum zu etablieren, die Strahlkraft der Künste zu nutzen und den entstehenden soziokulturellen Nebeneffekten dann ausreichend Raum zu geben. Diese mögliche Entwicklung wurde schon 2013 durch die Kreativitätswerkstatt e. V.  angestoßen. Damals wurde mit Unterstützung des Kulturamtes der Skulpturengarten am Buddehaus initiiert, Gemeinsam mit Leipziger Bildhauern gestaltet und jährlich verändert, ist der Skulpturengarten seitdem für Besucher zugänglich. Hier findet auch der Kunstsommer statt, bei dem Künstler verschiedenster Sparten, Hausnutzer und Kursteilnehmer mitwirken.

Das Kulturamt der Stadt Leipzig hat zusammen mit einer Jury nach einem Interessenbekundungsverfahren 2016 den FAIRbund e.V. als Betreiber des Hauses ausgewählt. Der „Gohliser Verein zur Förderung von Kunst und Kultur e.V.“ war unter den Bewerbern, erhielt aber keinen Zuschlag. Wie wird sich die Kooperation gestalten und inwieweit können Sie Ihre Vorstellungen zur Wiederbelebung des Heinrich-Budde-Hauses in das FAIRbund-Konzept einbringen?
U. S.: Wir haben den FAIRbund e.V. bisher als einen sehr angenehmen Gesprächspartner erlebt, der den Projekten des KuK Gohlis sehr aufgeschlossen gegenübersteht und dem Verein seine tatkräftige Unterstützung zugesichert hat. Der Skulpturengarten am Buddehaus und die etablierten Projekte wie der Kunstmarkt am Sonntag vor Ostern werden unter unserer Trägerschaft weitergeführt.
Die Kooperation beider Vereine birgt jedenfalls Potential. Einerseits die Erfahrung mit künstlerischen Projekten vor Ort, und die bestehenden Kontakte zu Kulturschaffenden unterschiedlichster Sparten seitens des KuK Gohlis. Andererseits kann der FAIRbund e.V. den organisatorischen Rahmen schaffen und verfügt über die notwendigen verwalterischen Kompetenzen sowie seine Erfahrungen, z. B. im Hinblick auf Finanzierungsmöglichkeiten. Ein Projekt, das wir schon seit mehreren Jahren vorhaben, aber bisher nicht umsetzen konnten, werden wir nun in Angriff nehmen: Unter der Überschrift „Kunst+“ und „Jazz+“ möchten wir einen Dialog zwischen den Kunstformen, zwischen verschiedenen Orten und Besuchern anregen.

Das Interview führte Hansgeorg Herold

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Merken

Bürgerverein Gohlis unterstützt soziokulturelles Zentrum in Gohlis

Vorstellung Konzept FAIRbund e.V.

„FAIRbund“, ein wichtiger freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Leipzig, wird am 1. Januar 2017 Betreiber des Budde-Hauses in Gohlis. Wenige Wochen davor stellte er nun in den Räumlichkeiten des Bürgervereins Gohlis sein Konzept vor und beantwortete die Fragen aus der interessierten Bürgerschaft. FAIRbund möchte zunächst das Haus so „nehmen, wie es ist“, wie der künftige Hausleiter Jürgen Schrödel berichtete. Dann sollen die jetzigen Nutzer einzelner Räumlichkeiten in das Programm einbezogen werden und schließlich strebt der neue Betreiber die Instandhaltung und Sanierung des Gebäudes an.

Dazu führte der neue Vorsitzende des gastgebenden Bürgervereins, Matthias Judt, aus: „Uns freut ganz besonders, dass FAIRbund das Budde-Haus wieder zu dem machen will, was es einmal war: ein soziokulturelles Begegnungszentrum nicht nur für die Gohliser Einwohnerschaft.“ Vielen sei gar nicht bewusst, dass etwa der Garten des Anwesens schon seit längerem tagsüber jedem offen steht. Mit Veranstaltungen wie Jazzkonzerten, Lesungen, aber auch Arbeit mit Kindern und Jugendlichen soll nun auch den alten Gemäuern neues Leben eingehaucht werden.

„Die Marke Budde-Haus soll aufblühen“, sagte Schrödel, nicht ohne darauf zu verweisen, dass FAIRbund den Besuchern erläutern wird, dass der von den Nazis hingerichtete Widerstandskämpfer Heinrich Budde Namensgeber des Hauses ist.

Für den 22. Januar ist ein Tag der offenen Tür geplant. An diesem Tag können sich die Gohliser und ihre Gäste durchs Haus führen lassen.

FAIRbund stellt sein Konzept für das Budde-Haus vor

FAIRbund stellt sein Konzept für das Budde-Haus vor

Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Bürgervereins Gohlis

Am Montag, den 5. Dezember, wird der Verein „FAIRbund“ als neuter Betreiber des Budde-Hauses sein Konzept für dieses wichtige kulturelle Zentrum in Gohlis vorstellen. Der Verein lädt zu 19 Uhr zum Bürgerforum in die Räumlichkeiten des Bürgervereins Gohlis in der Lindenthaler Straße 34 ein.

Dazu führt der neue Vorsitzende des Bürgervereins aus: „Wir stellen unsere Räumlichkeiten sehr gerne für FAIRbund zur Verfügung, denn das Budde-Haus ist schon seit mehr als zwei Jahrzehnten eine Einrichtung, die uns sehr am Herzen liegt. Dass nun wieder ein Betreiber gefunden worden ist, stellt einen Gewinn für den ganzen Stadtteil dar. Wir laden die Bürgerschaft ausdrücklich dazu ein, sich das Konzept von FAIRbund vorstellen zu lassen.“

Das Heinrich-Budde-Haus in der Lützowstraße 19, Foto: Andreas Reichelt

Das neue Budde-Haus

Das Heinrich-Budde-Haus in der Lützowstraße 19; Foto: Andreas Reichelt

Zum 1. Januar 2017 bekommt das Budde-Haus einen neuen Betreiber. Der FAIRbund e. V. aus Leipzig hat im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens des Kulturamtes der Stadt Leipzig mit seinem Konzept das Bewertungsgremium überzeugt und wird künftig die Geschicke des soziokulturellen Zen­trums lenken. Wir sprachen mit René Boitz, Geschäftsführer des FAIRbund, Silke Hirschfeld, Öffentlichkeitsarbeiterin des FAIRbund und Jürgen Schrödl, dem künftigen Leiter des Budde-Hauses.

Wie laufen die Vorbereitungen?
R. Boitz: „Auf Hochtouren. Und das bereits seit August. Es gibt viel zu klären, zu planen, vorzudenken. Wir führen unter anderem mit den rund fünfundzwanzig Nutzern des Budde-Hauses und des Geländes Gespräche. Es sind gute Gespräche und wir spüren Offenheit und Zustimmung, dass sich wieder jemand vor Ort den Hut aufsetzt.“

J. Schrödl: „Die Zusammenarbeit mit den derzeitigen Nutzern ist ein wichtiger Baustein unseres Betreibungskonzeptes. Wir wollen damit auch das Zusammenwirken der Nutzer untereinander befördern. Das Haus bietet eine Menge inhaltlicher Potentiale. Das sieht man aber momentan erst auf den zweiten Blick.“

Der FAIRbund ist in Leipzig seit 1993 mit Projekten und Einrichtungen in der Jugendhilfe tätig. Wieso die Bewerbung für ein soziokulturelles Zentrum?
S. Hirschfeld: „Wir haben uns das reiflich überlegt. Wir sehen etliche inhaltliche Anknüpfungspunkte zu unseren derzeitigen Projekten. Wir haben jede Menge Erfahrung bei der Betreibung von Objekten, beim Aufbau neuer Projekte, bei der Veranstaltungsorganisation. Wir bringen die materiellen, ideellen und personellen Voraussetzungen mit. Und wir haben viele Kontakte in Gohlis. Wir sind hier Zuhause. Unsere Geschäftsstelle liegt fast um die Ecke des Budde-Hauses.“

Wie sehen Ihre Pläne aus?
J. Schrödl: „Wir wollen das, was hier derzeit stattfindet, weiterentwickeln. Wir wollen eine neue Attraktivität schaffen, eine neue Öffentlichkeit, mehr inhaltliche Abwechslung, neue kulturelle Impulse setzen. Das ganze soziokulturelle Ensemble aus den vier Säulen – Biergarten, Skulpturengarten, Kreativitätswerkstatt und der Villa – soll erlebbarer werden für die Gohliser.“

S. Hirschfeld: „Mit den Gohlisern sind die Jüngeren, die Mittleren wie die Älteren gemeint. Wir sind ein Stadtteilkulturzentrum, das den Raum bietet für Freizeitaktivitäten, Begegnung und Kommunikation für die Menschen, die hier wohnen. Und natürlich für ihren Kulturgenuss. Den finden die Gohliser jetzt wieder mehr vor ihrer Haustür.“

Den finden die Gohliser aber auch im Anker und im Geyserhaus.
R. Boitz: „Wir wollen das kulturelle Angebot im Norden ergänzen. Große Veranstaltungsformen sind bei uns räumlich nicht möglich. Wir konzentrieren uns auf vier Bereiche: Begegnung und Bildung, Film und Literatur, Kunst und Konzert sowie Feste und Feiern. Wir suchen uns dafür immer Partner und haben da schon etliche Ideen. Wollen das aber auch behutsam aufbauen.“

S. Hirschfeld: „Zum Anker und Geyserhaus pflegen wir heute schon gute Beziehungen, und wollen die Zusammenarbeit auf jeden Fall intensivieren. So entsteht eine neue „Achse der Soziokultur“ im Norden von Leipzig. Jedes Zentrum mit unterschiedlichen Schwerpunkten.“

Apropos: Wen sehen Sie denn noch als Partner für Ihre Arbeit im Budde-Haus?
J. Schrödl: „Einer davon sitzt schon vor uns: der Bürgerverein Gohlis. Er hatte ja lange Zeit seinen Sitz im Budde-Haus und hat großen Anteil daran, dass es im Budde-Haus wieder vorangeht. Ein anderer Partner ist zum Beispiel der Kunst- und Kulturverein Gohlis, der hier bereits seit ein paar Jahren aktiv ist und den Gohliser Kultursommer organisiert. Wir werden aber auch zu anderen Akteuren in Gohlis die Fühler ausstrecken, und schauen, was man gemeinsam tun kann. Wir sind offen für alle privaten, gemeinnützigen und gewerblichen Anbieter von Kultur, Kunst, Bildung und Begegnung.“

Wie ist denn die bauliche Situation des Budde-Hauses?
R. Boitz: „Es gibt einige Einschränkungen durch den Brandschutz. Nicht alle Räume können voll genutzt werden. Wir haben keinen behindertengerechten Zugang. Die Elektrik ist nur teilweise auf dem nötigen Stand. Der Sanierungsbedarf ist nicht unerheblich. Aber wir wissen das, und wir werden damit umgehen. Wir wollen selbst investieren, wollen aber auch mittelfristig mit der Stadt Leipzig an einem Sanierungskonzept arbeiten.“

Wo wollen Sie investieren?
R. Boitz: „Der Spielplatz soll attraktiver werden, ebenso die Toilettenanlagen. Die Möblierung braucht Erneuerung und Erweiterung, und wir schauen, dass wir ein paar ungenutzte Kellerräume auf Vordermann bringen können.“

Wann wird der Mietvertrag mit der Stadt unterzeichnet?
J. Schrödl: „Wir hoffen so schnell wie möglich. Noch liegt uns kein Entwurf vor (Anm. der Red.: zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe). Denn der Mietvertrag ist die Voraussetzung dafür, dass wir die Verträge mit den jetzigen Nutzern abschließen können. Und auch mit neuen Interessenten. Davon gibt es nämlich schon einige. Da treten wir momentan auf der Stelle.“

Wann wird Ihr Startschuss im Budde-Haus sein?
S. Hirschfeld: „Am Sonntag, dem 22. Januar 2017 laden wir die Gohliser den ganzen Tag zum Neujahrsempfang ins Budde-Haus ein. Es ist ein Tag der Offenen Tür, um das Haus mal zu beschnuppern. Für die, die es noch nie von innen gesehen haben und für die, die es mal wieder sehen möchten.“

Das Gespräch führte Peter Niemann

[box] Das neue Budde-Haus
Infoveranstaltung mit dem neuen Betreiber FAIRbund e. V.
Montag, 5. Dezember 2016, 19.00 Uhr
Bürgerverein Gohlis e. V.
Lindenthaler Straße 34, 04155 Leipzig[/box]

Deckengemälde Heinrich-Budde-Haus; Detail: Blumenschmuck

Ein unbekanntes Deckengemälde im Heinrich-Budde-Haus

Bei Wartungsarbeiten im Frühjahr 2015 im Heinrich-Budde-Haus machte Hausmeister Jochen Krause eine Entdeckung. Zu seiner Überraschung – und der aller folgenden Experten – entdeckte er ein bisher völlig unbekanntes Deckengemälde im sog. Musikzimmer im Erdgeschoß (Hochparterre). Es befindet sich über einer Zwischendecke, die aus dekorativ bemalten Holzspanplatten besteht und auf dem umgehenden abschließenden Stuckfries ansetzt.

Das Kulturamt der Stadt Leipzig beauftragte zwei Sachverständige, die Diplom-Restauratorinnen Daniela Arnold und Christina Neubacher aus Leipzig, Gemälde und Stuck zu untersuchen und Vorschläge zu deren Erhaltung zu machen. Die Gutachterinnen kamen zu einigen überraschenden Ergebnissen. Es folgt hier zunächst die exakte Beschreibung des Kunstwerks aus dem Gutachten: „Die historische Deckengestaltung (Grundfläche 6,60 x 5,30m) dominiert ein zentraler kreisförmiger Deckenspiegel (Durchmesser 3m). Der runde Deckenspiegel ist mit einer außerordentlich hochwertigen Dekorationsmalerei mit vier symmetrisch angeordneten Figurenpaaren vor üppigen Blumenranken gestaltet. Je zwei Figurenpaare weisen Ähnlichkeiten auf… Das Gemälde wird von einem rechteckigen Stuckrahmen eingefaßt, die Ecken füllen dreieckige vertiefte Felder, die mit aufgemalten üppigen Blumendarstellungen versehen sind… Die Gestaltung wird von einem weiteren breiten Rahmen eingefasst, der in einzelne Felder gegliedert ist… Die Felder sind abwechselnd mit Blumenmotiven bemalt oder mit plastischen Stuck-Rosetten, Muschelwerk, Akanthusblatt und ähnlichem verziert, die Felder werden von profilierten Rahmungen (Eierstab, Perlstab) eingefasst.  Die Bemalung in den vertieften Feldern und im Deckenspiegel ist von außerordentlicher Qualität, die Figuren und die vielfältigen Ranken- und Blumenmotive sind nuancenreich modelliert.“

Die Deckenmalerei befindet sich insgesamt in einem guten Zustand. Die Malschicht ist nicht überarbeitet. Allerdings gibt es Malschichtablösungen und eine starke Ruß- und Staubverschmutzung sowie Feuchteschäden im Stuck an den beiden Außenwänden. Die  Ursache dafür ist noch unklar. Die  Stuckdecke ist durch die Verankerung der Zwischendecke beschädigt.

Die größte Überraschung unter den Ergebnissen der Untersuchung dürfte sein, daß es sich bei der Bemalung  der Stuckdecke nicht um die Erstfassung, sondern um eine vollständige Übermalung einer früheren Malschicht handelt.  Von der Erstfassung sind allerdings nur noch wenige Reste erhalten. Diese stammen eindeutig  aus der Zeit der Erbauung der Villa 1890/91. Sie korrespondieren stilistisch mit einer ebenfalls verborgenen Stuckbemalung im Mittelzimmer im 1. Stock der Villa.

Von historischen Aufnahmen war die ursprünglich luxuriöse Ausstattung der Innenräume mit Stuck, Säulen und Deckenbemalungen bekannt. Diese ist bei  mehreren Umgestaltungen verloren gegangen oder beseitigt worden.  Daß ein wertvolles Deckengemälde überlebt hat, dürfte niemand vermutet haben. Zunächst wurden von den Restauratorinnen folgende Sicherungsmaßnahmen ausgeführt (Außerdem wurden mehrere Empfehlungen für umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen gegeben): Entfernen von losem Staub und Schmutz, Durchführung von Reinigungsproben im verrußten Bereich, Notsicherung der gelockerten Stuckteile sowie nachhaltige Konservierung akut gefährdeter Malschicht.

Dafür fehlen zur Zeit die Mittel. Bis zur Klärung der Gesamtsituation des Heinrich-Budde-Hauses wurde die Zwischendecke deshalb wieder geschlossen. Neben der technischen und künstlerischen Qualität des Deckengemäldes ist auch die allgemeine Unkenntnis über seine  Existenz erstaunlich. Es gibt keine Unterlagen über das Gemälde und über die Zwischendecke,  weder in den Bauakten noch in anderen schriftlichen Quellen, auch aus der Zeit als Klubhaus. Eine Umfrage des Autors bei Nachkommen der Familie Adolf Bleicherts, Bauherr und erster Bewohner, und bei  Nachkommen der Familie Karl Mendes, Besitzer der Villa von 1927 bis 1952, brachte kein Ergebnis. Einem der letzten Zeitzeugen, Herr Gößner, Sohn des Fahrers und Gärtners von Mende, der als Kind nach 1945 im Musikzimmer gelegentlich bei Familie Mende am Mittagessen teilnehmen durfte, war das Gemälde nicht bekannt.

Bei zahlreichen Führungen durch das Haus in den letzten beiden Jahrzehnten, an denen auch Nachkommen der früheren Besitzer teilgenommen haben, bin ich niemals auf das Gemälde angesprochen worden. Es wäre eine weitere Überraschung, wenn dieser kleine Beitrag helfen würde, die Geschichte des Deckengemäldes aufzuklären.

Dr. Manfred Hötzel

Abb.: Deckengemälde, Detail: Blumenschmuck

Die malerische Darstellung des Deckengemäldes zeigt vier symmetrisch angeordnete Figurenpaare, eingebettet in Blumen und dekorative Pflanzenornamentik. Die Malerei ist in hoher Qualität ausgeführt. In der verfärbten Kreisfläche in der Mitte befand sich ursprünglich eine Lampe, der Bereich ist stark verrußt/verfärbt

 

Gutachten
Arbeitsgemeinschaft Dipl. Restauratoren Leipzig Daniela Arnold und Christina Neubacher: Dokumentation. Bestandsaufnahme und Notsicherungsmaßnahmen am gefährdeten Malereibestand des Deckengemäldes im Musikzimmer des Heinrich-Bude-Hauses in Leipzig, August 2015, 4°, 13 Bl. Text MS, 47 Bl. Fotodokumentation, geheftet