von Matthias Reichmuth

Der Stadtteil Gohlis befindet sich weiterhin in Bau. Ganz Gohlis? Das nicht, aber die Bauwirtschaft war in den Sommermonaten wieder sehr aktiv.

Vier neue Kindergärten sind wurden in diesem Sommer fertig: Obwohl alle als dreistöckige „Leipzig-Kitas“ angekündigt waren, sind die Gebäude doch ganz unterschiedlich ausgefallen, wie unser Bildvergleich zeigt:

Die erste Eröffnung fand in der Richterstraße statt, wo der fairbund seit Mai seine Kita für 120 Kinder direkt neben dem evangelischen Michaeliskindergarten und der Erich-Kästner-Grundschule betreibt. Die nächste Eröffnung am 1. August gab es in Gohlis-Nord an der Ecke Hannoversche Straße / Virchowstraße, hier hat das SOS-Kinderdorf Zwickau die Trägerschaft für die Betreuung von 140 Kindern übernommen. Fast fertig präsentierte sich im Sommer auch die Kita an der Kleiststraße nahe der Schwimmhalle Nord, dort wird das Amt für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig selbst Träger, die Kapazität liegt dort bei 120 Plätzen. Das gleiche gilt – sowohl hinsichtlich Träger als auch hinsichtlich der Zahl der Plätze – auch für die in der Möckernschen Straße (Ecke Herloßsohnstraße) entstandene Kita.
Und damit ist noch nicht das Ende des Kita-Bauens erreicht: In der Wilhelm-Sammet-Straße 33-39 wird der Herbie e. V. spätestens 2020, vielleicht sogar noch im Dezember, 90 Plätze anbieten. Auch die Bauarbeiten für die neue BBW-Kindertagesstätte „Bremer Straße“, die schon seit über einem Jahr vorübergehend in der Hans-Kroch-Schule untergebracht ist, haben nun endlich begonnen. Der Neubau ersetzt den abgerissenen eingeschossigen Altbau (früher „Poldi“, dann „KiWi“). Im zweigeschossigen Neubau soll dann Platz für 180 Kinder sein – für reichlich doppelt so viele wie bisher. Die Fertigstellung ist für August 2020 angekündigt. Als siebente neue Kindertagesstätte erwarten wir dann das Projekt in der Benedixstraße 9, für das die Planungen auch schon letztes Jahr angelaufen waren.

Auch im Wohnungsbau tut sich einiges: Schräg gegenüber der BBW-Baustelle an der Bremer Straße werden hinter dem inzwischen fast fertigen Komplex an der Max-Liebermann-Straße neue Mehrfamilienhäuser geschaffen. Und auch auf der anderen Seite der Krochsiedlung wurde inzwischen eine neue Baugrube ausgehoben: An der Ecke Landsberger Str./Maria-Grollmuß-Str. wurde dazu auch ein Teil der früheren Stadionränge abgetragen, um Platz für Etagenwohnungen in moderner Fertigbauweise zu schaffen.

In Gohlis-Nord entstehen aber nicht nur Häuser: Fertiggestellt ist inzwischen der neue Stadtteilpark an der Ecke Max-Liebermann-Straße / Landsberger Straße, der bis zur Pestalozzischule reicht. Auf dem Gipfel des Hügels, der dort schon lange war, befindet sich jetzt ein kleiner Aussichtsturm als Teil eines Spielplatzes.

In der Stoyestraße (Gohlis-Mitte, nahe der S-Bahn-Brücke über die Lindenthaler Straße) entsteht einstweilen eine neue Autowaschanlage der Firma Total Deutschland. Die Bürstenwaschanlage in Einheit mit 3 SB-Waschplätzen erhält auch eine separate Ein- und Ausfahrt zur Stoyestraße. Die Eröffnung ist für September oder Oktober geplant.

Auf der anderen Seite der Bahnbrücke (Gohlis-Süd), in der Lindenthaler Straße 48-50, wurde 2018 eine Baugenehmigung für ein neues Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage erteilt. Während im Frühjahr der Blick aus der Magdeburger Straße nach Osten noch in einer grünen Wildnis endete, wurde diese im Juli vollständig gerodet. Man blickt nun auf die dahinter liegenden Häuser sowie auf den Bahndamm der S-Bahn.

Es wird aber nicht nur neu gebaut, sondern auch noch saniert – beispielsweise in der Landsberger Straße 48, gegenüber von der Haltestelle Viertelsweg oder an der Kreuzung Pölitzstraße / Fechnerstraße in Gohlis-Süd.

Ebenfalls in diesem Sommer angelaufen ist der schrittweise Austausch von Wartehäuschen an den Straßenbahnhaltestellen. Der Vertrag mit der Firma JCDecaux war abgelaufen, daher hat diese zunächst alle Wartehäuschen abgebaut. Der neue Betreiber baut nun andere, die sogar eine Dachbegrünung aufweisen – sicher nicht schlecht gegen die sommerliche Hitze! Abfallkörbe sind aber weiterhin nur an wenigen Haltestellen zu finden.