von Matthias Judt

Alfons David 1866 Speyer – 1954 Pasadena (USA)

Der spätere Reichsgerichtsrat Alfons David wurde am 13. Juni 1866 in Speyer/Pfalz geboren. Nach Ablegen der beiden Staatsprüfungen 1888 bzw. 1892 wurde er zunächst Hilfsrichter in Köln, Elberfeld, Trier und Düsseldorf, eher er 1901 zum Amtsrichter beim Amtsgericht Opladen berufen wurde. Fünf Jahre später stieg er als Landrichter am Landgericht Köln die Karriereleiter weiter hinauf und wurde dort im Jahr darauf (1907) zum Landgerichtsrat berufen. Zwei Jahre später wurde er Oberlandesgerichtsrat in Düsseldorf. (1)

Mit Wirkung vom 1. Februar 1918 wurde er zum Reichsgerichtsrat nach Leipzig berufen und elf Jahre später sogar Senatspräsident. David war Vorsitzender des neu geschaffenen VIII. Zivilsenats und Präsident eines der Senate des Ehren-
gerichtshofes der Rechtsanwälte. (2)

1920 kaufte David die ehemalige Röder-Villa im Schillerweg 15. Gut 18 Jahre später verkaufte er sie an seinen Mieter, den Elektrochemiker Max Le Blanc, in einem augenscheinlichen Strohmanngeschäft. Die Villa sollte David „in besseren Zeiten“ zurückgegeben werden, wurde aber im Dezember 1943 bei einem der Luftangriffe auf Leipzig komplett zerstört. (3)

Kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde David im März 1933 durch den Reichsgerichtspräsidenten Erwin Brumke (1874 – 1945) zunächst beurlaubt und zum 1. August des gleichen Jahres in den Ruhestand versetzt. (4) David hatte es nichts genutzt, dass er in einem Brief an Adolf Hitler seine nationale Gesinnung beteuert und um die Gelegenheit gebeten hatte, „auch dem neuen Reiche seine Treue bezeugen zu dürfen.“ (5)

Im Januar 1939 emigrierte David zunächst nach Luxemburg und von dort zwei Monate später in die USA. (6)

Alfons David starb am 11. Juni 1954 im kalifornischen Pasadena. (7)

(1) Alfons David, in https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_David, aufgerufen am 26. Februar 2018.
(2) Alfons David, in http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/2239672, aufgerufen am 26. Februar 2018.
(3) vgl. Elisabeth Guhr, „David, Alfons“, in Bürgerverein Gohlis (Hg.) 700 Jahre Gohlis. 1317 – 2017. Ein Gohliser Geschichtsbuch, Markleeberg 2017, S. 317.
(4) Alfons David, in http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/2239672, aufgerufen am 26. Februar 2018.
(5) Zusammengestellt und zitiert nach Gerhard Paul, Die Rechtsprechung des Reichsgerichts in Strafsachen zwischen 1933 und 1945 und ihre Fortwirkung in der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes, Berlin/New York, 1992, S. 13, dort nach Friedrich Karl Kaul, Geschichte des Reichsgerichts. Band IV (1933 – 1945), Berlin (Ost) 1971 (im Folgenden „Kaul 1971“), S. 54.
(6) vgl. Kaul 1971, S.53f.
(7) Alfons David, in https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_David, aufgerufen am 26. Februar 2018.