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Das slawische Erbe von Gohlis: Die Herkunft der Namen

alte Urkunde des Urkunde des Thietmar von Merseburg mit der ersten Erwähnung von Leipzig und zeigen somit das slawische Erbe

Es ist allgemein bekannt, dass der Name Leipzig selbst und vieler seiner Stadtteile einen slawischen Ursprung haben. In dieser neuen Reihe „das slawische Erbe von Gohlis“ wollen wir uns verschiedenen Aspekten dieses slawischen Erbes von Gohlis widmen:

  • der Herkunft des Namens Leipzig und von Gohlis sowie seiner angrenzenden Stadtteile
  • den Toponymen (geografischer Namen)
  • den Spuren der slawischen Sprache in unserem Alltag (deutsche Sprache und sächsischer Dialekt)

In den Chroniken des Bischofs Thietmar von Merseburg (975 bis 1018) wurde Leipzig erstmals 1015 als „urbe libzi“ erwähnt (siehe Abb. 1). Das Wort „libzi“ geht auf das slawische Wort „lipa“ zurück, was Linde bedeutet, und einen Ort bezeichnet, an dem Lindenbäume stehen.

Gohlis wurde bekanntlich 1317 erstmals urkundlich als „Goluz“ erwähnt:

 

Urkunde in der Gohlis 1317 erstmal namentlich erwähnt wurde
Ersterwähnung von Gohlis von 1317

 

Dieser Name geht auf das schon im 7. Jahrhundert von westslawischen Siedlern angelegte Dorf zurück. „Goluz“ fußt auf der slawischen Wurzel „gol“, was „kahl“ bedeutet und ist somit als „kahler (baumloser?) Ort zu übersetzen. Im nächsten Heft setzen wir die Reihe „das slawische Erbe von Gohlis“ weiter fort.

Übrigens geht das deutsche Wort kahl etymologisch selbst auf die slawische Wurzel „gol“ zurück. Die benachbarten Stadtteile von Gohlis haben folgende Wortherkunft:

  • Eutritzsch: der Ort, an dem die Leute des Uder (Eigenname) wohnen
  • Wiederitzsch: der Ort, an dem die Leute des Vidoraz (Eigenname) wohnen
  • Möckern: von „mokry“, was „feucht“ bedeutet, also „feuchter, nasser Ort“

Autor: Dr. Uwe Maaß

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