Was passiert mit dem Gelände des Freibades Wackerbad?
Bürgerversammlung im Biergarten Seilbahn – Was passiert mit dem Gelände des Freibades Wackerbad?
Mit der Entscheidung den Betrieb des Freibades Wackerbad nicht wieder aufzunehmen, stehen die Mitglieder des Stadtrates nun vor einer neuen Frage: Was soll mit dem Gelände passieren? Das 100-jährige Freibad steht zwar vor seinem Ende, jedoch soll der Platz selbst weiterhin einem Nutzen zugeführt werden.
„Wir wollen mit ihnen diskutieren und ihre Meinungen hören.“ Meint Stadträtin Cornelia Falken bei einer Bürgerversammlung der Linke Fraktion in Leipzig. Am 12. Mai 2025 lud sie zusammen mit dem Bürgermeister für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport Heiko Rosenthal, dem Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer Rüdiger Dittmar und der Stadtbezirksbeirätin Petra Martschat in den Biergarten Seilbahn ein. Um 17 Uhr begann die Diskussionsrunde, deren eigentliches Ziel es war neue Ideen für das Areal zu sammeln.
Diese Thematik resonierte allerdings nicht mit einer Vielzahl der Gäste und Einwohner Gohlis. Besonders zu Beginn der Bürgerversammlung folgten keine Diskussionen über neue Möglichkeiten. Stattdessen wurde stark der Wunsch geäußert Wackerbad zu behalten, sowie Missgunst über vergangene Fehler bei der Wartung und jahrelang verschlafener Entwicklungsprozesse zum Ausdruck gebracht.
„Ich habe keine Idee aber finde es traurig, dass das einzige Freibad im Norden der Stadt aufgegeben wird, in einem so stark besiedelten Gebiet wo Ältere und Kinder das Bad bis vor wenigen Jahren rege genutzt haben. Ich möchte das Wackerbad.“ Solche und ähnliche Aussagen wurden aus dem Publikum getätigt, teilweise zu Beifall der anderen Anwesenden.
Die Mitglieder des Podiums zeigten sich empathisch gegenüber den Wackerbad Fans, verstanden den Wunsch und im Falle von Cornelia Falken wurden auch eigene schöne Erinnerungen aus ihrer Lehrerzeit berichtet. Allerdings wurde auch wiederholt die klare Aussage getätigt, dass das Wackerbad sich nicht erhalten ließe.
„Wir werden kein Freibad ersetzen können, aber was wir anbieten können, ist eine öffentliche Nutzung“ äußerte Rüdiger Dittmar. Bürgermeister Rosenthal insbesondere will den Fokus abseits einer Idealisierung der Vergangenheit bringen: „Wackerbad war nie ein selbst finanziell tragendes Freibad.“ Des Weiteren gab es niemanden der auf eigene Kosten das Wackerbad bewirtschaften wollte und auch unterhalten kann.
Ein weiterer Punkt der Podiumsgäste ist der Bedarf anderer Gruppierungen. Die Hallenbäder können der Nachfrage an Schwimmunterricht der Schulen nicht nachkommen, selbst mit der kommenden 20 Millionen Euro teuren Schwimmhalle im Leipziger Ost und der 25 Millionen teuren Schwimmhalle im Leipziger Süden. Abseits der Missgunst der Anwohner, wurden auch andere Ideen vorgebracht. Ein Repräsentant des Tennis e.V. Wacker, erwähnte deren Interesse an dem Gelände als einen neuen Platz für ihren Verein. Bindungen an einen Sportverein werden allerdings von der Stadtverwaltung vorerst abgelehnt.
Die Thematik wird voraussichtlich noch für geraume Zeit Diskussion in Gohlis anregen, jedoch sind einige klare Aussagen getätigt worden. Die Bedürfnisse aller Parteien (Wunsch der Jugendlichen für mehr Platz, Lärmbelästigungssorgen vom Biergarten Seilbahn etc.) sollen respektiert werden. Eine Umfrage in Gohlis soll mehr Wünsche sammeln bezüglich neuer Möglichkeiten für Wackerbad. Bis Ende 2025 sollen die Vorschläge formuliert und ab dem Jahr 2027 mit finanziellen Mitteln umgesetzt werden. Im finalen Projekt kann wiederum eine Tafel oder ähnliches informativ an Wackerbad erinnern.
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