Gohliser Persönlichkeiten: Eva Lips
Gohliser Persönlichkeiten: Eva Lips
Eva Lips (* 6. Februar 1906 in Leipzig; † 24. Juni 1988 ebenda) war eine deutsche Professorin für Ethnologie und Vergleichende Rechtssoziologie und eine der Gohliser Persönlichkeiten. Sie setzte sich insbesondere für die Vermittlung eines realistischen Bildes der nordamerikanischen Indianer ein.
Eva Lips wurde als Tochter des Verlegers Ernst Wiegandt in Leipzig geboren. Sie wuchs in einem bildungsbürgerlichen Elternhaus auf und studierte Völkerkunde an den Universitäten Köln, Bonn und Paris. 1925 heiratete sie den Ethnologen Julius Lips, mit dem sie gemeinsam forschte und lehrte.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte das Ehepaar in die USA, wo Julius Lips eine Professur an der Columbia University erhielt. Eva Lips arbeitete als wissenschaftliche Assistentin ihres Mannes und betrieb eigene Feldforschungen bei den nordamerikanischen Indianern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte das Ehepaar nach Leipzig zurück, wo Julius Lips eine Professur an der Universität erhielt. Eva Lips habilitierte sich 1954 und erhielt die Lehrbefugnis für Ethnologie und vergleichende Rechtssoziologie. 1957 wurde sie zur außerordentlichen Professorin ernannt, 1960 erhielt sie eine ordentliche Professur.
Eva Lips war eine der ersten Frauen in Deutschland, die eine Professur für Ethnologie innehatten. Sie war eine bedeutende Forscherin und Lehrerin, die sich insbesondere für die Vermittlung eines realistischen Bildes der nordamerikanischen Indianer einsetzte.
Zu ihren wichtigsten Werken gehören:
* „Die Reisernte der Ojibwa-Indianer. Wirtschaft und Recht eines Erntevolkes“ (1956)
* „Das Fremde im Eigenen. Aufsätze zur Ethnologie und Kulturtheorie“ (1978)
* „Frauen schreiben anders. Ethnologinnen im Felde“ (1984)
von Dr. Uwe Maaß
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