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Blüthner Classics

Blüthner Classics Special

Es war der Senior der traditionsreichen Blüthner Pianofortefabrik höchstpersönlich, der uns im Sommer 2007 den bestellten Flügel für unseren Schillersaal im gerade eröffneten Mediencampus Villa Ida überbrachte. Im Gespräch darüber, welche Absichten unsere Stiftung mit dem Flügelkauf verfolge, unterbreitete uns Dr. Ingbert Blüthner-Haessler den Vorschlag, mit der Blüthner-Reinhold Stiftung eine gemeinsame Konzertreihe zu organisieren: „Was nutzt es den Preisträgern unserer internationalen Blüthner-Klavierwettbewerbe in Malmö, Glasgow, Paris oder Detmold, wenn Sie von uns einen Flügel als Preis bekommen? Sie brauchen doch in erster Linie Auftrittsmöglichkeiten.“

Diese Idee reifte in den folgenden Monaten und im Januar 2008 starteten wir mit den „Blüthner Classics“, die wir seitdem sechs Mal im Jahr veranstalten. Den Auftakt machte die damals 20jährige amerikanische Pianistin Tanya Gabrielian, die an der Royal Academy of Music in London studiert hatte und Gewinnerin des Schottischen Blüthner Klavierwettbewerbs war. Die Pianistin ist inzwischen mehrmals bei uns zu Gast gewesen und zählt genauso zur „Blüthner Familie“ wie der schwedische Pianist Martin Sturfält, den vor allem auszeichnet, dass er die Werke nordischer Komponisten durch seine Programme bekannt macht. Mehrmals, u.a. in München und Stockholm, spielte Martin Sturfält unter dem Dirigat von Herbert Blomstedt das 2. Klavierkonzert von Wilhelm Stenhammar. Ein dritter Pianist, der zur Blüthner-Familie gehört, ist der Brite Tom Poster – ebenfalls ein Laureat des Schottischen Blüthner Klavierwettbewerbs.

Zuletzt gastierte er im Februar 2023 mit seiner Frau, der Violinistin Elena Urioste, zu unserem 200. Konzert. Es wurde ein „bunter“ Abend. Tom Poster und Elena Urioste stellten ihr „Jukebox“-Programm vor, das sie während des ersten Pandemie-Lockdowns gegen die Untätigkeit entwickelt hatten. Damals spielten sie jeden Tag einen Videoclip mit eigenen Arrangements von bekannten wie unbekannten Musikstücken ein und stellten ihn ins Internet – insgesamt 88 Clips aus denen eine preisgekrönte CD wurde. Mehrmals war auch die in Paris lebende russische Pianistin Anastasya Terenkova in Leipzig. Im Moment tourt sie mit einem zweiten Programm, das der US-amerikanische Schauspieler John Malkovich als Erzähler mit ihr gemeinsam auf die Bühne bringt.

Neben jungen Pianisten, die wir über die Jahre mehrmals zu uns einladen, steht auch der Name einer ganz Großen, der „Löwin am Klavier“, Martha Argerich auf der Liste unserer Blüthner Classic Pianisten. Durch einen wahren Glückumstand gelang es uns 2013, sie für ein Konzert zu gewinnen. Drei Tage durften wir „La Martha“ bei nächtlichen Proben in der Blüthner Fabrik, ihrem fulminanten Konzert mit Mauricio Vallina an zwei Blüthner Flügeln im großen Gewandhaus-Saal und bei ihrer anrührenden Geste am Bach-Grab in der Thomaskirche erleben.
Dr. Ingbert Blüthner-Hässler lässt es sich trotz seines Alters bis heute nicht nehmen, jeden Pianisten und jede Pianistin persönlich zu begrüßen und sie zuweilen zu einer Führung in die Pianofortefabrik einzuladen, die ihnen die Besonderheit ihres Instruments erlebbar macht.

von Cathrin Neufeldt

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