MoGoLino beim Taekwondo / Allkampf
Wie alles begann…
Die Geschichte der Abteilung Taekwondo/Allkampf begann im Jahr 1998, als sich interessierte Sportlerinnen und Sportler unter dem Dach des SG MoGoNo Leipzig e. V. zu einer Interessengemeinschaft zusammenfanden, um gemeinsam Taekwondo und Allkampf zu trainieren. Seitdem trainiert unsere Abteilung Taekwondo nach dem WT-System und Allkampf-Jitsu nach dem DAB-System.
Was ist Taekwondo?
Taekwondo ist ein koreanischer Kampfsport, der seit dem Jahr 2000 Teil der olympischen Familie ist. Über Jahrhunderte hinweg wurde Taekwondo entwickelt und von verschiedenen Kampfsportarten beeinflusst, darunter alte koreanische Kampfkünste, das japanische Karate und das chinesische Kung-Fu.
Im Jahr 1955 wurde diese vielfältige Kampfkunst unter dem Namen „Taekwondo“ von General Choi Hong Hi vereint und begründet. Neben einer Vielzahl an Techniken, welche mit den Füßen („Tae“) und den Fäusten („Kwon“) ausgeführt werden, ist vor allem die geistige Entwicklung („Do“) eines jeden Sportlers und jeder Sportlerin von Bedeutung. So erlernen alle Taekwondo-Praktizierenden neben körperlicher Fitness, der Stärkung des Selbstbewusstseins und dem Umgang mit anderen, insbesondere Respekt, Geduld und Bescheidenheit.
Dies spiegelt sich in unseren fünf Grundsätzen wider:
- Höflichkeit
- Integrität
- Durchhaltevermögen und Geduld
- Selbstdisziplin
- Unbezwingbarkeit / unbesiegbarer Geist
Diese Grundsätze leiten unser Handeln im Taekwondo und darüber hinaus.
Taekwondo ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene jeden Alters ein gesunder und interessanter Sport.
Ausgebildet werden die Schülerinnen und Schüler in den unterschiedlichen Disziplinen des Taekwondo:
- Formenlauf („Poomsae“)
- Kampf („Kyorugi“)
- Einschrittkampf („Ilbo-Taeryeon“), Zweischrittkampf („Ibo-Taeryon“), Dreischrittkampf („Sambo-Taeryon“)
- Selbstverteidigung („Hosinsul“)
- Bruchtest („Kyok-pa“)
Im Bereich Formenlauf und Kampf gibt es Wettkämpfe und Turniere bis hin zu internationalen Meisterschaften. Doch nur der Bereich des Zweikampfes ist olympisch. Die Teilnahme an Wettkämpfen erfolgt in der Regel ab dem gelben Gürtel und ist freiwillig.
Was ist Allkampf-Jitsu?
Bei Allkampf-Jitsu handelt es sich um eine Sportart mit Selbstverteidigungscharakter, die sich in speziell für diese Disziplin entwickelten Selbstverteidigungstechniken und Übungsformen wiederfindet.
Es sind darin die verschiedensten Verteidigungstechniken vereint, um für jede Verteidigungssituation eine wirkungsvolle und zugleich juristisch zulässige Verteidigungsmöglichkeit zu bieten. Allkampf-Jitsu eignet sich gleichermaßen für Kampfsportneulinge wie für bereits in einer traditionellen Kampfsportart Aktive. Die Sportart ist besonders gut für Kinder und Jugendliche geeignet, richtet sich aber auch an Frauen, Männer und Senioren. Zudem ist Allkampf-Jitsu unter anderem in Bayern Bestandteil des Ausbildungsprogramms der Polizei.
Allkampf-Jitsu ist ein junges Kampfkunstsystem, das sich hauptsächlich mit realistischer Selbstverteidigung beschäftigt. Der Grundgedanke bei der Entwicklung war, dass jedes Kampfkunstsystem für sich gute Selbstverteidigungstechniken beinhaltet. Allerdings basieren die Techniken zum großen Teil auf den Grundphilosophien der einzelnen Systeme. So entwickelte sich Allkampf-Jitsu aus verschiedenen Kampfkunstsystemen und verbindet die effektivsten Selbstverteidigungstechniken dieser Kampfkünste.
Unserem Sport liegen dabei folgende Werte zu Grunde:
- Disziplin
- Respekt
- Aufmerksamkeit
- Kontrolle
- Mut
- Höflichkeit
- Durchhaltevermögen
Sie werden im Training in den unterschiedlichsten Situationen vermittelt und gefördert.
… und wie hat sich die Abteilung bis heute entwickelt?
Was mit einer kleinen Zahl an Mitgliedern begann, wuchs bis zu den Coronajahren stetig an. Die Coronazeit war geprägt von Videotraining, Kontaktverboten und einem bedauerlichen Mitgliederschwund. Seit der Aufhebung der Coronamaßnahmen sind wieder kontinuierlich steigende Mitgliederzahlen in der Abteilung zu verzeichnen. Unsere Sportarten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Derzeit trainieren bis zu 180 Sportlerinnen und Sportler, vorwiegend Kinder und Jugendliche, in unserer Abteilung. Unser ehrenamtliches Trainerteam steht regelmäßig in den Hallen und bereitet alle Sportlerinnen und Sportler auf Prüfungen und Wettkämpfe vor. Die Kapazitäten der Trainingsräumlichkeiten und des verfügbaren ehrenamtlichen Trainingspersonals bewegen sich damit derzeit regelmäßig an den Belastungsgrenzen. Die investierte Mühe und Zeit unserer Trainerinnen und Trainer wird jedoch durch viele Erfolge unserer Sportlerinnen und Sportler belohnt. Wir können regelmäßig auf Landes-, Regional- und nationalen Meisterschaften vordere Plätze belegen und Titel erringen. International sind wir in der Lage, auf den vorderen Plätzen zu landen. Im Jahr 2023 konnten wir beispielsweise eine Deutsche Jugendmeisterin im Formenlauf hervorbringen.
Was macht unsere Abteilung Taekwondo aus?
Von Beginn an war der Gedanke, eine familiär geprägte Gemeinschaft zu etablieren. Bis heute finden sich viele unserer Mitglieder auch außerhalb des Trainings zusammen oder es trainieren sogar mehrere Familienmitglieder in der Abteilung. Neben den sportlichen Entwicklungsmöglichkeiten bieten wir durch Ausflüge, Trainingslager, Lehrgänge auf Landes- und Bundesebene sowie beispielsweise weihnachtliche Zusammenkünfte einen Raum für alle. Durch die hohe Mitgliederzahl sind wir vielfältig geprägt und bieten allen, egal welcher Herkunft, einen Raum für sportliche Entwicklung. Alle Mitglieder eint die Leidenschaft für den Sport. Jedes Mitglied kann sich bei uns entsprechend seinen Interessen entwickeln, sei es im Breitensport oder im Leistungsbereich. Darüber hinaus ist es fester Bestandteil unserer Abteilungsphilosophie, dass alle Sportlerinnen und Sportler, insbesondere aber die höher graduierten, sich gegenseitig unterstützen und begleiten.
Was sind die zentralen Herausforderungen?
Die Sportarten unserer Abteilung gehören nicht zu den Sportarten in Deutschland, die schwerpunktmäßig finanziell gefördert werden. Es bedarf viel eigener Initiative, Zeit und auch finanzieller Aufwendungen der Sportlerinnen und Sportler, der ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainer und insbesondere der Eltern, um sportliche Talente zu fördern und den Breitensport aufrechtzuerhalten.
Durch den Abteilungsvorstand sind eine Vielzahl administrativer und organisatorischer Aufgaben zu lösen, die an gesetzliche und satzungsmäßige Vorschriften gebunden sind. Dies geschieht auf ehrenamtlicher Basis, ohne Vergütung und neben den privaten und beruflichen Verpflichtungen.
Der zunehmend gesellschaftlich verankerte Gedanke, dass für eine Leistung eine Zahlung erbracht werden muss, ist nicht förderlich für das Vereinsleben. Wir verstehen uns als gesellschaftliches Bindeglied im (kampf-)sportlichen Bereich für alle Menschen und nicht als Verkäufer einer Dienstleistung. Aus unserer Sicht ist die Mitgliedschaft nicht auf die Zahlung des Mitgliedsbeitrags und das Training beschränkt. Sie geht darüber hinaus – bis hin zu wechselseitigem Engagement in der oder für die Abteilung.
Als Abteilung verstehen wir uns als Förderer sportlicher Entwicklung und Begleiter auf dem Lebensweg („Do“). Die Grenze zu Maßnahmen elterlicher Sorge oder pädagogischer Entwicklung können und dürfen wir jedoch nicht überschreiten. Die Einrichtung eines einheitlichen Schutzkonzeptes für alle Sportlerinnen und Sportler steht gegenwärtig auf der Agenda der Abteilung.
An dieser Stelle ist es der Abteilungsleitung ein Bedürfnis, die häufig nicht ausreichend gewürdigte Arbeit und Zeit aktiver Eltern hervorzuheben, die für ihre Kinder, aber darüber hinaus auch für die Abteilung, durch Fahrdienste, Organisation u. v. m. in unserer Abteilung eingebracht werden. Ohne diese Hilfe und Unterstützung wäre der ehrenamtliche Betrieb so nicht möglich.
Eine dauerhafte zentrale Herausforderung ist die Aufrechterhaltung des Trainingsbetriebes durch geeignete Trainingsräumlichkeiten und Trainingspersonal. Wir dürfen Trainingsstätten der Stadt Leipzig nutzen, wofür wir der Stadt Leipzig unseren Dank aussprechen. Die Zusammenarbeit gestaltet sich unkompliziert, ist jedoch auch mit zu beachtenden Rahmenbedingungen verbunden. Durch die Zunahme der Interessenten ist die Belastungsgrenze, vorrangig im Kindertraining, erreicht und muss aktiv durch den Abteilungsvorstand gesteuert werden. Durch Wegzüge und persönliche Entwicklungen besteht regelmäßig Bedarf an fachlich gutem Trainingspersonal, welches nicht in ausreichender Zahl aus dem abteilungseigenen Bestand nachgezogen werden kann. Die Abteilungsleitung möchte an dieser Stelle ausdrücklich die Arbeit aller Trainerinnen und Trainer hervorheben und ihnen danken. Sie bieten jede Woche mit einem hohen Grad an Engagement und Fleiß, auf einem hohen fachlichen Niveau, allen Sportlerinnen und Sportlern qualitativ hochwertige Trainingseinheiten.
Die Zusammenarbeit mit den Landesverbänden, sowohl im Allkampf als auch im Taekwondo, ist Teil der administrativen Aufgaben des Abteilungsvorstandes. Sie gestaltet sich sportfachlich und ist geprägt von freundschaftlicher und vertrauensvoller Zusammenarbeit. Der Input aus den Landesverbänden setzt wesentliche Knotenpunkte zur fachlichen Entwicklung der Abteilung.
Was muss man tun, wenn man die Abteilung Taekwondo kennenlernen möchte?
Dennoch können sich Interessierte an Alexander Franke (alexander-franke@web.de) wenden. Am 25. Januar 2025 findet ein offenes Schnuppertraining statt, Informationen dazu werden auf der Website der SG MoGoNo Leipzig e. V. veröffentlicht (www.mogono-leipzig.de).
Janine Wieprecht
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