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Kinder, wie die Zeit vergeht!

Foto: Claus Müller

Es war der 31. August oder der 1. September 1954. So genau weiß ich das nicht mehr. An diesem Tag begann für uns der „Ernst des Lebens“ – wir wurden eingeschult. Es ist der 31. August 2024 und nun stehen wir wieder vor dem Eingangsportal, nach siebzig Jahren. Zu unserer Zeit war es noch die 36. Grundschule, dann die Friedrich-Schiller-POS. Viel hat sich inzwischen verändert: Der Turm wurde wieder aufgebaut und unsere Schule ist jetzt ein Gymnasium. Davon konnten wir uns schon überzeugen, denn vor 20 Jahren zum 50. Jahrestag der Einschulung waren wir schon einmal hier. Und es gehen einem Gedanken durch den Kopf: Die endlosen Runden, die wir in der großen Pause im Schulhof „drehen“ mussten, die Fahnenapelle vor dem Thälmann-Hain, die „Spätschichten“ in einem der kalten Winter, als wir wegen Kohlenmangels nachmittags in die „Rote Schule“ mussten.

Jetzt kommt Frau Reschke, eine Lehrerin des Schiller-Gymnasiums, die uns durch die Schule führen wird. Nachdem der Zugangscode eingegeben ist, stehen wir wieder in den „Heiligen Hallen“ und neue Erinnerungen werden wach. Zuerst in der Aula. Hier wurde der „letzte“ Aufsatz geschrieben, dann im Speiseraum, der sich in unserer Zeit im Keller befand und in der Turnhalle, wo man verzweifelt versuchte, die Kletterstange zu überwinden. Nun geht es Etage für Etage nach oben. Die Unterrichtsräume (Englisch, Französisch, Chemie, Physik und Computertechnik) waren beeindruckend – besonders aber die Wände, die die Schüler selbst gestaltet hatten. Der Höhepunkt war natürlich die Turmbesteigung mit herrlichem Rundblick bei strahlendem Wetter.

Der Tag klang aus mit Gesprächen in der in der Nähe befindlichen Nessy-Bar, die wie immer aus Zeitgründen nicht mit jeder und jedem geführt werden konnten.

Claus Müller

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