Tag des offenen Denkmals in Gohlis und Umgebung
Mehr als fünf Dutzend Wahrzeichen und Kulturdenkmale in ganz Leipzig laden ein, die Vergangenheit und Gegenwart historischer Bauwerke zu erkunden. Hier sind die Orte in Gohlis und der Nachbarschaft, die Sie heute besuchen können.
Eröffnet wird der Tag des offenen Denkmals 2024 am 8. September um 10 Uhr im Pavillon der Hoffnung (ehemals Halle 14/Carl-Zeiss-Halle) durch Bürgermeister Thomas Dienberg. Die in den 1980er Jahren erbaute Halle auf dem Gelände der Technischen Messe diente zuerst der Warenpräsentation, in den oberen Geschossen war sie ein Verwaltungsgebäude. In den Jahren 1998 bis 2001 diente sie als Studio für die ARD-Krankenhausserie „In aller Freundschaft“. Sie wird heute als christliches Gemeinde- und Kulturzentrum genutzt.
In Gohlis und Umgebung
Budde-Haus
Lützowstraße 19
14-18 Uhr geöffnet, 14.30 und 16 Uhr Führungen durch das Haus, 17.30 Uhr Filmvorführung “Seilbahnkönig & Tagebaugigant”
1890 vom Drahtseilbahn-Fabrikanten Adolf Bleichert als Wohnhaus erbaut. Es erfuhr über die Jahre verschiedene Nutzungen. Seit 1956 wird das Haus und sein Gelände mit Gartenhaus, Biergarten und Kunstgarten als Kulturzentrumgenutzt. Seit 1993 ist es ein soziokulturelles Zentrum für alle Generationen. Sitz des Bürgervereins Gohlis.
Möbius-Doppelhaus
Georg-Schumann-Straße 124/126
13 Uhr: Führung durch die Paul Möbius-Ausstellung, 15 Uhr: Geführter Spaziergang zu Möbius-Häusern im Stadtteil Gohlis (circa 60 Minuten)
Er gilt als wichtigster Leipziger Architekt des Jugendstils. In seiner unverkennbaren Formensprache entwarf Paul Möbius (1866-1907) Mietshäuser, Villen, mehrere Grabmale. Das eindrucksvolle 1903 errichtete Doppelhaus in der Georg-Schumann-Straße mit der Fassade aus Betonfertigteilen gehört zu seinen Hauptwerken. Die 2023 eröffnete Dauerausstellung informiert über die von Möbius entworfenen Villen und Grabmale.
Verkaufsausstellung von Constanze Arndt: Historische Ornamente aus Leipziger Treppenhäusern auf Stoffe gedruckt
Versöhnungskirche Gohlis
Franz-Mehring-Straße 44
14-16.30 Uhr geöffnet, Kurzführungen mit Turmbesteigung zu jeder vollen Stunde
Zwischen 1930 und 1932 im Stil der klassischen Moderne nahe der Kroch-Siedlung erbaut. Architekt war Hans Heinrich Grotjahn, die bildkünstlerische Ausgestaltung erfolgte durch Max Alfred Brumme, Odo Tattenpach (eigentlich: Hannes Schulz-Tattenpach) gestaltete die Farbverglasungen unter anderem in der Feierkirche. Das Kreuzfenster wurde 1973 durch Matthias Klemm neugestaltet.
Schillerhaus
Menckestraße 42
Führungen um 11 und 13 Uhr, 3 Euro
Das Schillerhaus ist das älteste erhaltene Bauernhaus in der Region Leipzig. 1717 als Wohnstallhaus errichtet, ließ der Bauer Christoph Schneider die Ställe in Kammern umbauen und bot sie Sommergästen an. Friedrich Schiller logierte hier von Mai bis September 1785. Seit 1961 zählt das Gebäudeensemble zum Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig.
Gnadenkirche
Opferweg 2, Wahren
14-16 Uhr geöffnet, 16 Uhr Turmführung
Ursprünge im 12. Jahrhundert, Dorfkirche auf einem Hügel über der Weißen Elster. 1004 unterzeichnete Heinrich II. eine Urkunde an diesem Ort, was zur Ersterwähnung von Warin führte. Zeugnisse der Baugeschichte von Romanik bis Jugendstil. Seit 2012 drei neue Bronzeglocken. 2018 Restaurierung des Kanzelaltars.
Michaeliskirche
Nordplatz 14, Zentrum-Nord
13-15 Uhr geöffnet, 13.05 Uhr Turm- und Dachstuhlführung, 14 Uhr Orgelführung
Erbaut von 1901-1904, Neorenaissanceformen und Jugendstilelemente, durch die Architekten Rust und Müller mit bauplastischen Elementen ausgestaltet, Bleiglasfenster von 1904, Sauerorgel von 1904 mit 46 Registern.
Stadtbad Leipzig
Eutritzscher Straße 21
11 bis 15 Uhr geöffnet
Das Hallenbad wurde 1916 nach dreijähriger Bauzeit eröffnet. Der nach den Plänen des Leipziger Architekten und Stadtbaurats Otto Wilhelm Scharenberg errichtete Bau ist eine repräsentative Dreiflügelanlage, die durch ihre außergewöhnliche Monumentalität und Weiträumigkeit besticht. Trotz umfangreicher Rekonstruktionsarbeiten in den 1980er Jahren, die u. a. die orientalische Damensauna im neuen Glanz erstrahlen ließen, musste der Badebetrieb im Juli 2004 eingestellt werden.
Waldstraßenviertel
11 Uhr, Führung mit Dr. Ralf Eschenbrücher (Stadtbezirkskonservator), Treffpunkt: Gustav-Adolf-Brücke, am Bronzemodell
In der Führung wird die städtebauliche Entwicklung des Viertels von den Anfängen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts dargestellt. Betrachtet werden einzelne Objekte aus den unterschiedlichen Bau- und Entwicklungsphase des Viertels sowie deren Sanierungsgeschichte nach 1990. Eine Besichtigung der Gebäude von innen ist nicht möglich.
Paul Möbius am Waldplatz
Rundgang mit Dr. Stefan W. Krieg von Hößlin
17 Uhr, Treffpunkt am Brunnen
Paul Möbius, Leipzigs bedeutendster Architekt des Jugendstils, hat im Waldstraßenviertel vier eindrucksvolle Bauten entworfen. Zwei plante er noch als Mitarbeiter des Büros Händel und Franke, zwei erst nach der Gründung seines Büros mit Arthur Starke im Juli 1899, also vor 125 Jahren.
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