Heinrich-Budde-Haus – Impulse für die Wiederbelebung
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Uta Schlenzig, Sie haben 1995 die Kreativitätswerkstatt Leipzig e.V. mit Sitz im Heinrich-Budde-Haus gegründet und leiten diese seit dem erfolgreich. Bereits seit 1956 wurde das Haus kulturell genutzt, zunächst als Klubhaus Heinrich-Budde. 2012 waren Sie Mitinitiatorin für die Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich mit der weiteren Entwicklung des Heinrich-Budde-Hauses beschäftigen sollte. Was hat Sie damals veranlasst, über die Zukunft des Hauses im größeren Kreis nachzudenken?
U. S.: Das Heinrich-Budde-Haus war damals vielen kaum bekannt, Außenstehende bedauerten immer wieder den dunklen, verschlossenen Eindruck, den die Villa machte. Und das, obwohl im Haus mehrere namhafte KünstlerInnen und MusikerInnen tätig waren und sind. Deren Bestrebungen zur Öffnung und Belebung wurden leider vom damaligen Betreiber alles andere als unterstützt. Deshalb kamen wir zusammen, um uns gemeinsam Gedanken zu machen, wie man die Außenwirkung dieses besonderen, facettenreichen Ortes verbessern könnte.
Konnten Sie das Kulturamt der Stadt Leipzig von Ihren Ideen überzeugen?
U. S.: Das Kulturamt hat unser Anliegen von Anfang an unterstützt. Durch die Insolvenz des Betreibers waren dann seit 2014 aber weitere konkrete Schritte erst einmal „auf Eis gelegt“.
Im Oktober 2014 wurde der „Gohliser Verein zur Förderung von Kunst und Kultur e.V.“ – KuK Gohlis gegründet, dessen Vorsitz Sie innehaben. Was war das Anliegen des Vereins bezüglich der Wiederbelebung des Heinrich-Budde-Hauses als kulturelles Zentrum für die Gohliser Bürgerinnen und Bürger?
U. S.: Unser Ansatz war es in erster Linie, ein Kulturzentrum zu etablieren, die Strahlkraft der Künste zu nutzen und den entstehenden soziokulturellen Nebeneffekten dann ausreichend Raum zu geben. Diese mögliche Entwicklung wurde schon 2013 durch die Kreativitätswerkstatt e. V. angestoßen. Damals wurde mit Unterstützung des Kulturamtes der Skulpturengarten am Buddehaus initiiert, Gemeinsam mit Leipziger Bildhauern gestaltet und jährlich verändert, ist der Skulpturengarten seitdem für Besucher zugänglich. Hier findet auch der Kunstsommer statt, bei dem Künstler verschiedenster Sparten, Hausnutzer und Kursteilnehmer mitwirken.
Das Kulturamt der Stadt Leipzig hat zusammen mit einer Jury nach einem Interessenbekundungsverfahren 2016 den FAIRbund e.V. als Betreiber des Hauses ausgewählt. Der „Gohliser Verein zur Förderung von Kunst und Kultur e.V.“ war unter den Bewerbern, erhielt aber keinen Zuschlag. Wie wird sich die Kooperation gestalten und inwieweit können Sie Ihre Vorstellungen zur Wiederbelebung des Heinrich-Budde-Hauses in das FAIRbund-Konzept einbringen?
U. S.: Wir haben den FAIRbund e.V. bisher als einen sehr angenehmen Gesprächspartner erlebt, der den Projekten des KuK Gohlis sehr aufgeschlossen gegenübersteht und dem Verein seine tatkräftige Unterstützung zugesichert hat. Der Skulpturengarten am Buddehaus und die etablierten Projekte wie der Kunstmarkt am Sonntag vor Ostern werden unter unserer Trägerschaft weitergeführt.
Die Kooperation beider Vereine birgt jedenfalls Potential. Einerseits die Erfahrung mit künstlerischen Projekten vor Ort, und die bestehenden Kontakte zu Kulturschaffenden unterschiedlichster Sparten seitens des KuK Gohlis. Andererseits kann der FAIRbund e.V. den organisatorischen Rahmen schaffen und verfügt über die notwendigen verwalterischen Kompetenzen sowie seine Erfahrungen, z. B. im Hinblick auf Finanzierungsmöglichkeiten. Ein Projekt, das wir schon seit mehreren Jahren vorhaben, aber bisher nicht umsetzen konnten, werden wir nun in Angriff nehmen: Unter der Überschrift „Kunst+“ und „Jazz+“ möchten wir einen Dialog zwischen den Kunstformen, zwischen verschiedenen Orten und Besuchern anregen.
Das Interview führte Hansgeorg Herold
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