von Peter Niemann

Am 2. März 2021 führte mich ein Termin, für Bürgerverein und Stadtbezirksbeirat gleichermaßen ins Rosental. Neben anderen Mitgliedern des SBB Nord, waren sogar ein paar BürgerInnen da, um den Ausführungen von Herrn Opitz (Stadtforstamt und Forstbehörde der Stadt Leipzig) zu lauschen. Das Thema: Der Besorgnis erregende Zustand des Hügels im Rosental. Dabei ist es noch garnicht so lange her, dass die Stadt sich in angemessener Weise um den Hügel gekümmert hat. Erst in den Jahren 2002/ 2004 wurde er ertüchtigt: Es wurde bepflanzt, Geländer wurden installiert, mit Bündeln aus Reisig die Böschungen gesichert und im oberen Bereich der Weg sogar mit einem Rotgranit-Pflaster gesichert. Herr Opitz präsentierte die entsprechenden Karten und Planungsdokumente. Die Kosten damals: 50.000 €. Der Zustand des Hügels heute: deutlich schlechter als der Ausgangszustand vor der letzten Teilsanierung. Ein offensichtlicher Umstand, dachte sich auch Rick Ulbricht (Stadtbezirksbeirat CDU), der die Begehung initiiert hatte und mit der Begehung für die Problematik sensibilisieren möchte.

Herr Opitz führt an, dass die Verkehrssicherheit von Turm und Hügel zwar regelmäßig kontrolliert würden und diese auch derzeit uneingeschränkt genutzt werden können. Allerdings ist der Rosentalhügel derzeit in seinem Bestand gefährdet. Die Gründe dafür sind vielfältig: Bevölkerungswachstum, ein positiver Trend, was den Sport im Freien anbelangt und eine damit einhergehende Übernutzung. Vor allem aber die illegale Nutzung, abseits der vorgesehenen Wege durch LäuferInnen und Downhill-BikerInnen hat zu erheblichen Abtragung von Substanz und Erosion geführt.

Seit März ist das Thema immer wieder auf der Tagesordnung, der Kontakt mit dem Forstamt wird gepflegt. Perspektivisch wird es zudem Abstimmungen mit SBB Mitte geben, schon wegen der geographischen Lage des Hügels. Mittlerweile hat es auch amtsinterne Abstimmungstreffen gegeben, sodass bei der Mai-Sitzung ein neuer und durchaus positiver Sachstand von den Vertretern des Forstamts vermittelt werden konnte: Herr Opitz und Herr Wilke (Abteilungsleiter Freiraumentwicklung) berichten, dass es voran geht. So sind Sofortmaßnahmen zur Sicherung geplant, um sowohl illegaler Nutzung als auch Erosion vorzubeugen. Schon in den nächsten Wochen werden dafür insgesamt 166m Stahlrohrgeländer verbaut.

Laut Herrn Willke ist die Stadt geneigt, das Projekt auch grundlegend anzugehen, da die Erlebbarkeit, die Sicherung und der Erhalt des Hügels Priorität haben. Selbstverständlich müssen denkmalpflegerische Zielstellungen mitgedacht werden. Bereits 2021 sei ein Beginn der Planungsmaßnahmen denkbar. Ab Mitte 2022 werden konkrete Planungen vorliegen, sodass aller Voraussicht nach im Doppelhaushalt 2023/24 Mittel für die Umsetzung eines solchen Vorhabens eingestellt werden können. Kostengrößen bis zu einer Million Euro sind dann denkbar. Wir bleiben auf jeden Fall am Thema dran.