von Ursula Hein

Wenn man die Breitenfelder Straße in Gohlis aufwärts fährt, sieht man kurz vor der Eisenbahnbrücke auf der linken Seite, eine Kuh. Hier befindet sich die Käserei Lehmann und das allseits bekannte Leipziger Käsehaus.

Seit 1948 wird in der Käserei Lehmann an dieser Stelle der beliebte Sauermilchkäse hergestellt. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte schon im 19. Jahrhundert. Schon 1898 war der Molkereimeister Hermann Lehmann als Molkereiverwalter in Oberelsungen bei Kassel tätig. 16 Jahre später zog er nach Leipzig und gründete einen eigenen Milchladen mit Großhandel. Sein Sohn Albert Lehmann führte die Traditionslinie weiter, er erwarbt 1931 den Gewerbeschein und begann Sauermilchkäse zu produzieren, den Großhandel gabt er jedoch auf. Nach dem Krieg 1948 erfolgte der Umzug an den heutigen Standort. Seit diesem Zeitpunkt ist die Breitenfelder Straße 39 in Leipzig Produktionsstätte. 1967 geht der Betrieb an Sohn Bernd Lehmann über. Er führt ihn in Eigenregie weiter, baut ihn aus und verfeinert die altbekannten Produkte „Der Blaue“ und „Der Gelbe“. Als kleiner Betrieb unter 10 Beschäftigten konnte er auch in DDR-Zeiten als privates Unternehmen weitergeführt werden, da diese kleinen Handwerks- und Lebensmittelbetriebe wichtig für die Versorgung in der sozialistischen Warenwirtschaft waren.

Nach der Wende wurde 1990 der Großhandel wieder aufgenommen und erweitert. In Markkleeberg baute Bernd Lehmann gemeinsam mit Sohn Erik 1992 das Lager für den Vertrieb. Ab 1998 wurden immer wieder neue Lehmann-Produkte kreiert. z. B. zwei leckere Sorten Käsesalat und verschiedenen Käseaufschnittplatten .Diese Produkte werden heute unter der Leitung von Sohn Erik Lehmann, in Markkleeberg hergestellt und direkt von dort vertrieben. 2015 entstand dafür eine nagelneue Produktionshalle und das bis dahin bereits vorhandene Lager für den Großhandel, wurde gründlich modernisiert. Das Käsehaus selbst entstand im Jahr 2001direkt auf dem Grundstück der Käserei in Gohlis, als Verkaufs-, Service- und Schulungszentrum. 2015 wurde auch dieses unter der Regie von Tochter Beate Lehmann einer umfangreichen Renovierung unterworfen. Eine neue 11 Meter lange Theke hielt Einzug und eine einladenden „Käsehütte“ wurde geschaffen. In dieser gemütlich rustikalen Ecke des Käsehauses kann man nun genüsslich etwas schlemmen und genießen oder sich kulinarische Käse-und Wurstleckereien aus vielen europäischen Ländern direkt aus der Theke aussuchen und probieren. Auch Kaffee, Kuchen und die sächsischen Weine werden hier gern serviert. Die Herstellung einiger Hausprodukte kann der Kunde in der kleinen Schaukäserei ab und an live verfolgen. Direkt neben dem Eingang zum Käsehaus am großen Fenster, sieht der Kunde die Entstehung vom Sheepka (einer Frischkäserolle mit Feta und Balkan- oder Knoblauch/Dill Kräutern) oder einer der vielen leckeren Sorten Frischkäse (z. Bsp. Auwald-/ Antipasti oder Löwencreme ) Selbstverständlich gibt es alle Lehmann Produkte im Leipziger Käsehaus zu kaufen.

In den letzten Jahren und Jahrzehnten war man bei Lehmann´s sehr fleißig. Ständig am umbauen, renovieren und modernisieren, um den sich fortwehrend ändernden Maßgaben und Normen in der Gesetzgebung für die Lebensmittelproduktion gerecht zu werden. Dies wird sicher auch in Zukunft der Fall sein, da gerade im Lebensmittelsektor die Anforderungen von Handel und Gesetzgeber stetig steigen.
Einer der wichtigsten Grundsätze und Prinzipien bei Käse Lehmann ist, der regelmäßige direkte Kontakt zum Kunden und da gibt es doch keinen besseren Ort als über die Ladentheke im Leipziger Käsehaus die Probleme, Anregungen, Vorschläge oder auch Kritikpunkte von den Kunden zu hören. Als regionaler Anbieter ist dieser Kontakt sehr wichtig. Daraus entstehen Ideen, dabei gewinnt man Erkenntnisse und dadurch entwickelt man sich weiter, um auch in Zukunft Ihr zuverlässiger regionaler Anbieter für leckere Käse- und Feinkostspezialitäten zu sein.