von Matthias Judt

Adolf Bleichert (voller Name: Hermann Adolf Bleichert) (1845 *Buch b. Bitterfeld (1) – +1901 Davos/Schweiz)

Der Unternehmer Adolf Bleichert wurde am 31. Mai 1845 in Buch bei Bitterfeld als Sohn eines in Wittenberg und in Gohlis (bei Leipzig) tätigen Mühlenpächters geboren. Er wuchs in Gohlis auf. Nach dem Studium am Königlichen Gewerbeinstitut in Berlin, einem der Vorläufer der heutigen Technischen Universität Berlin, trat er 1870 in die Martinsche Maschinenfabrik in Bitterfeld ein. 1872 wechselte er zur Halle-Leipziger Maschinenfabrik und Eisengießerei AG in Schkeuditz. Im gleichen Jahr baute er seine erste Drahtseilförderbahn. (2)

Am 1. Juli 1874 gründete er mit seinem Studienfreund Theodor Otto im Zentrum Leipzigs ein kleines Ingenieurbüro für Drahtseilbahnen, dessen erster technischer Erfolg der Bau einer Materialseilbahn in Teutschenthal war. Bereits am 23. August 1876 trennten sich ihre Wege. Bleichert führte das Unternehmen als „Adolf Bleichert. Technisches Büro. Fabrik für Drahtseilbahnen“ zunächst allein weiter. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1877 trat dann jedoch sein Schwager, der Kaufmann Peter Heinrich Piel, in das Unternehmen ein. Es entstand die Adolf Bleichert & Co., Fabrik für Drahtseilbahnen in Neuschönefeld, das Technische Büro wurde weiter im Leipziger Zentrum betrieben. (3)

Vier Jahre später (1881) verlagerten Bleichert und Piel ihr Unternehmen nach Gohlis und beschäftigten dort 20 Angestellte sgn „Beamte“ und 70 Arbeiter. Das Unternehmen firmierte als „Adolf Bleichert & Co oHG Gohlis“. (4) Nach Piels Tod am 30. Juli 1887 übernahmen dessen Frau Anna, eine Schwester Bleicherts, und ihre gemeinsamen Kinder die Anteile, wurden jedoch bereits im darauffolgenden Jahr von Adolf Bleichert ausbezahlt. (5)

Adolf Bleichert starb, erst 56jährig, am 29. Juli 1901 während eines Kuraufenthaltes in Davos. Er wurde auf dem Friedhof Leipzig-Gohlis beigesetzt. (6), wo das Grab vom BV Gohlis gepflegt wird.

(1) vgl. Herbert Pönicke, „Bleichert, Adolf“ (im Folgenden „Pönicke 1955“), in: Neue Deutsche Biographie, Band 2. Behaim – Bürkel, Berlin (West) 1955 (Nachdruck 1971), S. 298-299 (Onlineversion: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11620141X.html#ndbcontent). In anderen Quellen wird Dessau als Geburtsort Bleicherts angegeben (vgl. http://www.vonbleichert.eu/bleichert/; https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Bleichert; http://www.bergbahngeschichte.de/bleichert.htm.
(2) vgl. http://www.bergbahngeschichte.de/bleichert.htm; https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Bleichert; Pönicke 1955.
(3) vgl. „Adolf Bleichert & Co“, in http://www.vonbleichert.eu/bleichert/ (aufgerufen am 29. Juni 2017); Manfred Hötzel, Adolf Bleichert & Co. Leipzig-Gohlis. Kleine Beiträge zu einer großen Geschichte (=Gohlis Forum, Sonderausgabe, Dezember 2010), Leipzig 2010 (abzurufen unter www.buergerverein-gohlis.de/media/…/Sonderausgabe-Bleichertausstellung.pdf, im Folgenden „Hötzel 2010“), S. 8.
(4) vgl. http://www.leipzig-gohlis.de/tourismus/bleichert.html; André Winternitz, „Drahtseilbahnfabrik Adolf Bliechert“ (im Folgenden „Winternitz 2012“), in: http://www.rottenplaces.de/main/drahtseilbahnwerk-adolf-bleichert-3370/.
(5) vgl. Manfred Hötzel, „Die Firma Adolf Bleichert & Co. Leipzig-Gohlis und die Nachfolgebetriebe SAG Bleichert und VEB Verlade- und Transportanlagen Leipzig (VTA)/Verlade- und Transportanlagen GmbH“ (im Folgenden „Hötzel 2017a“), in Bürgerverein Gohlis (Hg.) 700 Jahre Gohlis. 1317 – 2017. Ein Gohliser Geschichtsbuch, Markleeberg 2017 (im Folgenden „Bürgerverein 2017“), S. 159-164, hier S. 160; Hötzel 2010, S. 9 und 16, „Adolf Bleichert & Co“, in http://www.vonbleichert.eu/bleichert/ (aufgerufen am 29. Juni 2017).